Entscheidungsvorlage - E 49.2/0002/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag Betriebsausschuss Kultur:

Der Betriebsausschuss Kultur empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen die Schenkung der Kunststiftung NRW von Michael Dean mit großem Dank entgegen zu nehmen.

 

Beschlussvorschlag Rat:

Der Rat der Stadt Aachen beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschusses Kultur, die Schenkung der Kunststiftung NRW von Michael Dean mit großem Dank entgegen zu nehmen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Kontext:

Im Rahmen der groß angelegten dezentralen Ausstellungsinitiative „25/25/25“ bringt die

Kunststiftung NRW aus Anlass ihres 25jährigen Bestehens 25 internationale KünstlerInnen mit 25 städtischen Museen des Landes zusammen, um die Öffentlichkeit neu für die einzigartige kulturelle Bedeutung der Museen in Nordrhein-Westfalen zu sensibilisieren.

Die Künstlerinnen und Künstler wurden von einer renommierten Expertengruppe ausgewählt und darum gebeten, aus der Begegnung mit der jeweiligen Sammlung ein neues Kunstwerk zu entwickeln, welches das Profil des Museums reflektiert. Dieses „Porträt“ einer jeden Institution geht in den Besitz des jeweiligen Museums über. Zu den ausgewählten Museen gehört das Ludwig Forum in Aachen, mit dem sich Michael Dean künstlerisch befasst hat.


Zur Arbeit:

Der junge britische Künstler Michael Dean arbeitet häufig mit den Materialien Beton, MDF-Platten (mitteldichte Holzfaserplatten) und Sprache. Seine Motive entnimmt er der menschlichen Physis so kommt z. B. der Zunge eine wichtige Rolle zu , den MDF- Anwendungsgebieten wie Möbelbau oder der Anfertigung von Lautsprechern sowie eigenen Texten, Gedichten und Lautmalereien.
r das Ludwig Forum hat er die Installation „HA HA HA HA HA HA“ entwickelt. Dazu hat er den Boden eines Raumes mit hellen MDF-Platten ausgekleidet und in der Mitte einen Stuhl positioniert. Auf dem Stuhl liegt ein Buch, auf dem eine Skulptur steht. Das Buch selbst zeigt die grafische Darstellung einer Zunge in unendlicher Abfolge. Korrespondierend dazu sind 24 aus Beton gegossene und schwarz bemalte Zungen an den Wänden angebracht.
Die Besucher können die Installation begehen, sie dürfen die Skulptur auf dem Stuhl  berühren und sogar Blätter aus dem Buch herausreißen und mitnehmen. Die Zungen dürfen nicht berührt werden.
Michael Deans Arbeiten suchen einen direkten Bezug zum menschlichen Körper. Oft resultieren sie aus seiner eingehenden Beschäftigung mit Sprache und deren Übersetzung in grafische Form und Skulptur. Der Einbezug der Besucher und das Kommentarhafte ist zentraler Bestandteil des Kunstwerkes. Dabei geht es nicht um ein Auslachen, sondern eher um ein Mitlachen, eine Ironie und auch ein Kommentar auf das Museum aber auch auf die Frage, was Sprache und Kunst miteinander verbindet. In vielen Sprachen ist der Begriff für Sprache und Zunge derselbe oder liegt etymologisch sehr nah beieinander. Dies ist ein Ansatzpunkt der Überlegungen des Künstlers.

Schenkungsvolumen und Installationsanweisung:
16 gefasste Betonskulpturen/ Zungen (je ca. 14 x 18 x 11,5 cm) gehen als Schenkung in die Sammlung des Ludwig Forum über und lassen sich in zukünftige Ausstellungen z.B. des Sammlungsbestands integrieren. Die Zungen fungieren so als ironisch-humorvolle, optische „Stolpersteine“ sie dürfen nicht berührt werden. Präsentiert werden die kleinen Skulpturen auch in der Zukunft an der Wand. Derzeit wird gemeinsam mit dem Künstler eine genaue Installationsanweisung (u.a. mit Details zur Positionierung, Befestigung etc.) erarbeitet, welche für kommende Präsentationen und Generationen zur Verfügung steht.
 

Auflagen und finanzielle Auswirkungen:

Es sind keine weiteren Auflagen mit der Schenkung verbunden. Auch alle mit der Schenkung verbundenen Kosten wie etwa Produktion, Honorare, Transport etc. trägt die Kunststiftung NRW.

Alle Kunstwerke, die im Eigentum der Stadt Aachen stehen, werden grundsätzlich, gemäß einem Ratsbeschluss aus den 80er Jahren, nicht versichert. Als Schenkung an die Stadt Aachen gehen die Skulpturen von Michael Dean ins Eigentum der Stadt über somit fallen keine Versicherungskosten an.

Der allgemeine Versicherungswert der 16 Betonskulpturen beträgt rund 22.000 Euro. Dieser entspricht dem derzeitigen Ankaufswert der Arbeiten auf dem Kunstmarkt und ist für den zukünftigen Leihverkehr von Bedeutung.

 

 

 

 

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