Kenntnisnahme - FB 61/0181/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Sachstandsbericht zum Park+Ride zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Sachstand: Angebot und Nutzung

Zur Senkung der Verkehrsbelastungen auf den maßgeblichen Verbindungsstraßen in der Stadt Aachen und der Region wurde schon in den 90er Jahren mit dem Auf- und Ausbau eines P+R-Systems das komfortable Umsteigen vom Kfz auf Bus und Bahn gefördert und beworben. Durch den Ausbau der P+R-Plätze an den Bahnhöfen in der Region konnte seitdem eine starke Ausweitung der Verkehrsmittelverknüpfung erreicht werden. Der innenstadtnahe Umstieg Kfz - Bus, der vor allem für diejenigen Pendler ein Angebot darstellt, die über keinerlei Schienenverkehrsangebot in ihrer Nähe verfügen, wurde zeitgleich nicht mit dem gleichen Aufwand gefördert. Mit der Ausarbeitung eines Luftreinhalteplans für die Stadt Aachen im Jahr 2008, erfolgte eine erneute Überprüfung der bis dahin bereits verfolgten Ansätze zum Park+Ride. Ein Ergebnis der Ursachenanalyse der Luftqualitätsprobleme war die Notwendigkeit, die regionalen Verkehrsverflechtungen stärker zu fokussieren. Der Ausbau des P+R-Systems an den großen Einfallstraßen Aachens wurde daraufhin als eine Maßnahme im Luftreinhalteplan beschlossen.

2010 konnten auf Basis einer ausführlichen Analyse der damaligen Sachlage zum Park+Ride in Aachen sowie auf einer Potenzialabschätzung auf Grundlage der Pendlerzahlen Parkplätze ausgewählt werden, für die von Verwaltung, AVV, ASEAG und APAG ein P+R-Probebetrieb entwickelt wurde. Zentrale Elemente des Probebetriebs waren die Einbindung des Parkhauses Tivoli und des Parkplatzes am Westfriedhof, ein Shuttlebuskonzept sowie ein attraktiver P+R-Tarif. Nach Ablauf der halbjährlichen Probezeit, die zunächst zeitlich auf Samstage und verkaufsoffene Sonntage beschränkt war, wurde im Mai 2013 das P+R-Angebot mit Ausnahme des kostenträchtigen Shuttlebuseinsatzes fest etabliert.

Seit dem Zeitpunkt gibt es an allen Wochentagen ein P+R-Angebot für die Parkplätze:

  • Tivoli (Parkhaus),
  • Westfriedhof,
  • Waldfriedhof (Monschauer Straße) und
  • Jülicher Straße (Berliner Ring).

Das P+R-Ticket wird für 5 € angeboten. Damit können bis zu fünf Personen die Linienbusse zwischen dem jeweiligen P+R-Platz und allen Haltestellen innerhalb und auf dem Alleenring nutzen. Das Ticket berechtigt zur Hin- und Rückfahrt, jedoch nicht zu Zwischenfahrten. Am Tivoli gilt die Parkkarte des Parkhauses als Fahrkarte, bei den anderen Parkplätzen ist das P+R-Ticket im Bus erhältlich.

Das Projekt wird seit 2013 durch einige wenige öffentlichkeitswirksame Kommunikationsmaßnahmen flankiert. Es gibt Flyer und Poster sowie alle wesentlichen Informationen zum P+R-Angebot auf den städtischen Webseiten.

(siehe auch: http://www.aachen.de/DE/stadt_buerger/verkehr_strasse/clevermobil/parken/park_ride/index.html)

Die Flyer enthalten verschiedene Basisinformationen, einen Innenstadtkartenausschnitt und Informationen zu den Busabfahrten. Sie werden in öffentlichen Einrichtungen ausgelegt und zusammen mit den Postern Einzelhändlern zur Auslage angeboten. Darüber hinaus gibt es vor Beginn der Weihnachtssaison einen Pressetermin, um in den Medien an das P+R-Angebot zu erinnern. Ab Ende November werden an mehreren Tagen Radiowerbespots geschaltet, um die Potenziale im Weihnachtsverkehr abzugreifen. Eine Wegweisung zu den P+R-Plätzen ist ausgeschildert und ergänzt die P+R-Maßnahmen. Die Zielgruppe für den P+R Betrieb ist in erster Linie der Einkaufsverkehr.

Das Angebot wird ohne Zusatzfahrten im Linienverkehr bereitgestellt. Kapazitätsprobleme an den P+R-Plätzen entstehen nicht. Die Nutzerzahlen zeigen eine stetig steigende Annahme des Angebotes, insbesondere wenn der Parkdruck in der Innenstadt - wie zur Vorweihnachtszeit - sehr hoch ist. Wurden 2013 insgesamt 1.950 Tickets verkauft, haben sich 2014 die Verkaufszahlen mit 5.560 verkauften Tickets fast verdreifacht. Die nachstehende Abbildung stellt die Entwicklung der Verkaufszahlen des Kombi Tickets Park+Ride im Jahresverlauf der Jahre 2013 und 2014 dar.

 

Verkaufszahlen Kombi-Ticket Park + Ride:

Die Abbildung belegt, dass neben der ausgeprägten Nutzung des Angebotes im Dezember, auch allgemein ein Zuwachs über das Gesamtjahr zu verbuchen ist. Die geringen Zahlen für Juni 2014 sind nicht erklärbar, beruhen aber nach Auskunft des AVV vermutlich aus Verschiebungen bei der Auswertung der Verkaufszahlen vom Juni in den Juli.

Die 5.560 verkauften Tickets erwirtschaften 2014 bei Kosten von 5 € pro Ticket 27.800 € an Einnahmen. Unter der Annahme, dass ca. 90% der P+R-Nutzer ASEAG-Neukunden sind, können rund 25.000 € davon als Mehreinnahmen verbucht werden. Zudem wurden in dem Zeitraum bei einer durchschnittlichen Fahrstrecke von 3,5 km zwischen den vier P+R-Plätzen und einem Ziel, das rund um den Elisenbrunnen liegt, ca. 7,8 t CO2 eingespart.

 

Ausblick

Es ist vorgesehen das laufende Angebot mindestens beizubehalten.

Darüber hinaus soll die Einbeziehung öffentlicher und privater Einrichtungen mit einem überörtlichen Kunden- bzw. Besucherpotential forciert werden. Insbesondere Museen und Theatereinrichtungen können beispielsweisedauerhaft in ihren Web-Hinweisen zur Anfahrt zusätzlich die Möglichkeit der P+R-Nutzung darstellen. Das Gleiche gilt für Veranstalter singulärer Events wie z.B. dem September Special, dem Kunsthandwerkermarkt oder den Altstadt Flohmärkten.

Eine Alternative zur Anreise mit dem eigenen Pkw in die Aachener Innenstadt wird auch im Kontext der Anstrengungen zur Luftreinhaltung in Aachen zunehmend wichtiger, insbesondere für Besucher aus den niederländischen und belgischen Grenzregionen. Für diesen Zweck sollte das Werbematerial auch in niederländischer und französischer Sprache zur Verfügung stehen und bei Bedarf ein weiterer P+R-Parkplatz an der Abfahrtstelle Lichtenbusch eingerichtet werden.

 

Kosten

Seit der Etablierung des P+R-Betriebes nach der Probephase fielen rd. 1.500 € für bauliche Maßnahmen zur Umrüstung der vorhandenen und zur Ausschilderung der neuen Parkplätze an. Die gleiche Summe wurde in Werbemaßnahmen investiert.

Für bauliche Maßnahmen stehen dazu im PSP-Element 5-120201-900-00500-300-1, 7835000 Umsetzung P+R, Mittel in Höhe von 7.072,20 € zur Verfügung.

Für Marketingmaßnahmen stehen in 2015 Mittel in Höhe von 20.800,00 € aus dem PSP-Element 4-120201-917-5, 52910000 P+R-Konzept, zur Verfügung.

 

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Auswirkungen

finanzielle Auswirkungen

 

PSP-Element 5-120201-900-00500-300-1 (Investitionsauszahlungen für Festwerte)

PSP-Element 4-120201-917-5 (Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen)

PSP-Element 4-120201-927-2 (Aufwendungen für Festwerte)

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

2015

Fortgeschriebe­ner Ansatz 2015

Ansatz 2016 ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 2016 ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

0

7.072,20*

0

0

0

0

Ergebnis

0

7.072,20

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben.

Deckung ist gegeben.

 

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

2015

Fortgeschriebe­ner Ansatz 2015

Ansatz 2016 ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 2016 ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

0

0

0

0

0

0

Personal-/

Sachaufwand

0

20.800,00*

0

0

0

0

Abschreibungen

0

7.072,20*

0

0

0

0

Ergebnis

0

27.872,20

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben.

Deckung ist gegeben.

 

 

*  Ermächtigungsübertragung aus 2014 ist erfolgt

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