Empfehlungsvorlage (inaktiv) - E 49/0008/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Kultur nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt die dauerhafte Einrichtung einer Koordinationsstelle im Bildungsbüro der Städteregion Aachen. Die Verwaltung der Stadt Aachen wird beauftragt,

  1. diesen Beschluss des Betriebsausschuss Kultur der StädteRegion Aachen mitzuteilen und diese zu bitten, entsprechende Mittel für die Einrichtung einer halben Stelle im Haushalt 2016 einzuplanen.
  2. sich im Lenkungskreis des Bildungsnetzwerks Aachen r die Umsetzung dieser Aufgabe einzusetzen.

 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Der Betriebsausschuss Kultur der Stadt Aachen beauftragte in seiner Sitzung vom 15.10.2013 (E 49/0034/WP16) die Verwaltung, das vorgestellte Konzept zur Koordination der Kulturellen Bildung in Kooperation mit der StädteRegion Aachen (Dezernat V), zunächst im Rahmen einer Pilotphase in den Schuljahren 2014/2015 und 2015/2016, umzusetzen. Darüber hinaus hat der Betriebsausschuss Kultur um eine kontinuierliche Berichterstattung über die Erfolge bei der Umsetzung dieses Konzeptes gebeten. In seiner Sitzung am 18.09.2014 (E 49/0001/WP17) hat der Betriebsausschuss Kultur den ersten Sachstandsbericht über die kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen positiv zur Kenntnis genommen. Mit dieser Beschlussvorlage wird der aktuelle Sachstand der Konzeptumsetzung vorgestellt.  

 

Im Bildungsbüro der StädteRegion Aachen wurde zum 01.07.2014 eine Koordinationsstelle Kulturelle Bildung eingerichtet. Aufgaben dieser Koordinationsstelle sind die

  • Vermittlung der vielfältigen kulturpädagogischen Angebote kommunaler und freier Anbieter an ca. 300 Kitas, 180 Schulen und 98 Einrichtungen der Jugendarbeit für rund 150.000 Kinder und Jugendliche.
  • Beratung, Akquise, Unterstützung und Bearbeitung von Förderprogrammen und Wettbewerben im Bereich der kulturellen Bildung
  • regionale Vernetzung mit kulturellen Institutionen unter Einbeziehung aller schulischen und außerschulischen Bildungspartner und der Ausbau eines regionalen Netzwerks Kulturelle Bildung in der Städteregion Aachen (KuBiS).

Die Konstellation und Arbeitsweise dieses Netzwerks wurde in ein Gesamtkonzept eingebettet und im Rahmen des Wettbewerbs „Auf dem Weg zum Kinder- und Jugendkulturland NRW“ durch die Ministerin Ute Schäfer (Ministerium für Frauen, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW) am 27.04.2015 ausgezeichnet (siehe Anlage 1).

 

Das Ziel der Koordinationsstelle Kulturelle Bildung ist, Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Kunst und Kultur zu erleichtern und zu fördern.

 

Ergebnis und Wirkung der Arbeit der Koordinationsstelle Kulturelle Bildung

1)      Durchführung eigener Veranstaltungen, Maßnahmen und Projekte

Eigene Veranstaltungen und Projekte dienen unter anderem der Vernetzung der vielfältigen Akteure, der Bekanntmachung der Angebote für die Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen. Einige Programme (hier „Kultur und Schule“) müssen bzgl. der Projektadministration und -durchführung zwingendermaßen von einer Gebietskörperschaft umgesetzt werden.

  • Kulturelles Speed Dating am 8.12.2014: Vertreter/innen aus insgesamt 40 Bildungs- und Kulturinstitutionen tauschen sich über Kooperationsmöglichkeiten und aktuelle Förderprojekte aus.
  • 1. Konferenz „Kulturelle Bildung in der StädteRegion (KuBiS)“ am 19./20.03.2015 zum Thema Qualität in der Kulturellen Bildung“: 100 Teilnehmer/innen aus 55 Kitas, Schulen, Einrichtungen der offenen Jugendarbeit und kommunale und freie Kunst- und Kulturanbieter haben sich intensiv mit den Qualitätsaspekten in der kulturellen Bildung auseinander gesetzt und im Rahmen von 7 Workshops Aachener Kulturinstitutionen und ihre Angebote kennengelernt und ausprobiert.
  • Kinder- und Jugendtanzfestival „Dance4Pänz“ am 13.06.2015: 7 regionale Tanzprojekte wurden mit 16 Partnerinstitutionen zusammengebracht. 100 Kinder und Jugendliche wurden durch 15 professionelle Tanzpädagogen und Choreographen künstlerisch begleitet und konnten ihre Stücke vor 800 Zuschauern präsentieren. Der Bundesverband Tanz in Schulen wertschätzt das Kinder- und Jugendtanzfestival „Dance4Pänz“ als eine bundesweit einmalige Koordinierungsinitiative mit modellhaftem Charakter.
  • Landesprogramm „Kultur und Schule“ im Schuljahr 2015/16: 36 Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Künstler/innen mit etwa 1.000 teilnehmenden Kindern und einer Gesamtfördersumme von 106.755,00 €. Insgesamt 20 „Kultur und Schule“-Projekte werden in der Stadt Aachen stattfinden. Die StädteRegion Aachen übernimmt erstmals für die Schulträger den erforderlichen Eigenanteil (20%).

 

2)      Projekte mit Partnern und Ausweitung von Kooperationen

Neue und weitere Kooperationspartner konnten für die Entwicklung und Verstetigung von Kooperationsprojekten und Vernetzungsstrukturen in der Region gewonnen werden. Dadurch wurden zusätzliche Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen:

  • Intensive Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft „Tanz“: durch die Zusammenarbeit mit der VHS Aachen konnten ca. 70 jugendliche Mädchen am Projekt „LadiesDance“ teilnehmen.
  • Durch den Kontakt zu den Landesarbeitsgemeinschaften (LAG), hier zur LAG Tanz und mit Unterstützung durch die regionalen Partner Kommunale Integrationszentren, Ludwig Forum und VHS Aachen wurde das Projekt „Entdeckungsreise“ umgesetzt. Etwa 40 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge arbeiten (wann) intensiv mit 5 Künstler/innen zusammen.
  • Die enge Zusammenarbeit mit dem Bundesverband „Tanz in Schulen“ trägt zur positiven Berichterstattung über die beispielhafte koordinierende Arbeit der Koordinationsstelle bei und sichert im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine unkompliziertere Förderung von Folgeanträgen im Bereich Tanz.
  • Verschiedene Kooperationsprojekte zwischen Aachener Kulturanbieter und Kindertagesstätten wurden ermöglicht und unterstützt (Fördersumme ca. 8.000 €).
  • In Kooperation mit der Arbeitsstelle Kulturelle Bildung in Schule und Jugendarbeit NRW wird ein regionaler Arbeitskreis „Kulturelle Bildung in der Jugendarbeit“ initiiert und die Jugendkulturnacht 2016 vorbereitet.
  • In Zusammenarbeit mit den relevanten Landesverbänden und regionalen Kulturpartnern ist Aachen Gastgeber des Jugendkunstschultag NRW 2015.
  • Das Landesschülertheatertreffen 2017 „Maulhelden“ und die Jugendkulturnacht 2017 werden ebenfalls in Aachen stattfinden und mitgestaltet.
  • Die Umsetzung der LVR-Informationsplattform „Pädagogische Landkarte“ (eine Übersicht aller außerschulischen Lernorte im Internet) erfolgt in enger Kooperation mit dem Zweckverband Region Aachen.

 

3)      Beratungsleistungen und weitere Unterstützungen

Die bisherigen Erfahrungen mit Kulturanbietern und Kulturabnehmern weisen auf enorme Bedarfe bei der Unterstützung und Beratung bei Mittelakquise, Antragsstellungen, Partnersuchen und Wettbewerben hin. Ausgehend von den formulierten Bedarfen und Nachfragen der Einrichtungen wurde eine systematische Beratung bezüglich Angebote, Mittelakquise und Finanzierung sowie inhaltliche (Weiter)entwicklung der Projekte für Schulen und Bildungseinrichtungen umgesetzt. Dabei wurden Projekte verschiedener Sparten Kultureller Bildung unterstützt. Erst durch eine intensivere Begleitung von Antragsstellungen können die geplanten Projektmaßnahmen passgenau gestaltet, die Erfolgsquote erhöht und so noch mehr Kindern und Jugendlichen in der Region kulturelle Teilhabe ermöglicht werden.

  • Im vergangenen Jahr wurden 19 Anträge auf Projektförderung mit einer beantragten Gesamtfördersumme in Höhe von ca.183.600 € durch Kontaktanbahnung, Einzelberatungen und Kooperationsvereinbarungen unterstützt, z.B.
    • Strong enough (12 Kinder und Jugendliche aus der Gesamtschule Brand, 2 Künstler/innen des Das Da Theaters),
    • Werwolf – Die Verwandlung (15 Kinder und Jugendliche aus der Heinrich Heine Gesamtschule, 2 Künstler/innen des Das Da Theaters),
    • Paper&more (4. Gesamtschule Aachen, 2 Künstler/innen des IZM),
    • TAFT (u.a. Berufskolleg für Gestaltung und Technik, über 20 Künstler/innen der Bleiberger Fabrik),
    • Kulturkarussell (Verschiedene Kunst- und Kulturprojekte an der Gesamtschule Brand),
    • Colours (20 Kinder und Jugendliche, Euro Jugend e.V., 2 Künstler/innen des CulturBazar e.V.),
    • Steicherklasse (Kinder der Grundschule Schönforst, Musikschule Aachen),
    • Museumspädagogisches Ferienprojekt für 2016/2017 (Museumspädagogik der Stadt Aachen, St. OT Josefshaus Aachen),
    • Filmbox – Neue Heimat für Aachen 2016 (IZM).
  • Die Erstellung eines Nutzungskonzeptes für das Kreativhaus am Molle wurde durch Beratung und Moderation unterstützt.

 

4)      Planungen 2015/2016

Auch 2015/2016 sollen die bereits erfolgreich erprobten Veranstaltungen Kulturelles Speed Dating und die KuBiS-Konferenz umgesetzt werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung weiterer Vernetzungs- und Qualifizierungsformate (z.B. Verbindungen mit gestandenen KuIturangeboten (z.B. SCHRITTMACHER), Ideenbörse für Kooperationen, Exklusiv-Workshops für Kultur-Koordinator/innen) geplant. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf die Intensivierung des strukturierten Beratungsangebots sowie auf die Erstellung einer Arbeitshilfe für die Gestaltung von Kooperationen in der Kulturellen Bildung.

 

Fazit:

Die Pilotphase hat gezeigt, dass eine Koordinationsstelle Kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen vielfältige neue Ansätze und Hilfestellungen für Bildungseinrichtungen (Schule, Kindertagesstätten, Jugendeinrichtungen/OTs) sowie für die Anbieter Kultureller Bildung hervorbringen kann. Einzelinitiativen konnten erfolgreich miteinander verbunden, neue Kooperationen initiiert und weitere kulturelle Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden. Die Koordinationsstelle ist eine zentrale, wichtige Schnittstelle für die Aachener Kultureinrichtungen und ihren jeweiligen Kulturangeboten für die Bildungseinrichtungen aus der gesamten Region. Die kulturellen Einrichtungen wurden bzgl. passgenauer pädagogischer Angebote beraten und informiert bspw. zum Karlsjahr, Ausstellungen (aktuell: „erfasst, verfolgt, vernichtet“). Im Rahmen des Netzwerks KuBiS erfolgte die koordinierte und abgestimmte Weitergabe der Informationen zu den kulturellen Angeboten einschließlich der Finanzierungsmöglichkeiten an die Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen.

Diese strukturierte Zusammenarbeit und die koordinierende Unterstützung im Netzwerk KuBiS sind landesweit beispielhaft.

Die Kulturanbieter und -abnehmer in der Stadt Aachen haben von den Mehrwerten der koordinierenden Vermittlung besonders profitiert. Viele wichtige Kulturpartner aus der Stadt Aachen sind in der Netzwerkstruktur von KuBiS intensiv eingebunden, z.B. VHS Aachen, IZM, Stadtarchiv, Musikschule, Stadtbibliothek, GGS Schönforst, OGS Am Römerhof, Gesamtschule Brand, Fachbereich 45. Die Stadt Aachen (Leiter des Kulturbetriebs) hat den Vorsitz in der Steuergruppe KuBiS und somit eine gestaltende und strategisch wichtige Position.  

 

Für die Fortführung dieser Arbeit mit den entsprechenden Mehrwerten für die Aachener Bildungs- und Kultureinrichtungen bedarf es einer dauerhaft eingerichteten Koordinierungs- und Beratungsstelle.

 

Die StädteRegion Aachen wäre um die Erweiterung des Stellenplanes und Einstellung entsprechender Haushaltsmittel ab 2016 anzuschreiben.

 

Über Details und weitere Entwicklungen wird in der Sitzung berichtet.

 

Ressourcen:

Zur Fortführung der Aufgabe „Koordination Kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen“ ist die dauerhafte Einrichtung einer 0,5-Stelle (EG11) bei der StädteRegion Aachen zum 01.01.2016 erforderlich. Die Stadt Aachen ist an den Gesamtkosten der Personalstelle (rund 28.000 €) über die Umlagefinanzierung mit 50% der Kosten (rund 14.000 €) beteiligt.

 

Die Stadt Aachen erzielt in Relation zu den Aufwendungen einen ungleich höheren Ertrag durch die Einwerbung von Fördermitteln, sowohl für die Institutionen als auch die Freien Träger kultureller Bildung und durch die Anbindung und Ansprache aller Schulen und Kitas aus der gesamten StädteRegion für Projekte der Kulturellen Bildung in den Einrichtungen der Stadt Aachen. Hierdurch werden deutlich mehr Einnahmen erzielt, als durch den Anteil von rund 14 T Euro für diese halbe Stelle aufgebracht werden müssten. Der Kulturbetrieb stellt die Mittel für diesen Anteil zur Verfügung.

 

 

 

 

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Anlagen

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