Kenntnisnahme - FB 61/0304/WP17

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen nimmt die Ausführungen zur Pilotphase im Rahmen des EU-Förderprojektes DYN@MO sowie die erläuternden Berichte zum Wechsel des Fahrgastinformationssystems zustimmend zur Kenntnis.

Reduzieren

Erläuterungen

Erläuterungen:

 

Der AVV ist Partner im EU-Förderprojekt „DYN@MO“ und arbeitet gemeinsam mit der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen, der RWTH und FH Aachen, der ASEAG, cambio u. w. an der Verknüpfung und Integration von Mobilitätsdiensten und Mobilitätsservices. Die im Rahmen des Projektes entwickelten Dienste und Angebote werden spätestens ab Mitte 2016 evaluiert, um die Ergebnisse im Abschlussbericht (Projekt endet Ende November 2016) berücksichtigen zu können.

 

Wesentliche Dienste und Angebote der Projektpartner in Aachen, die im Rahmen von DYN@MO umgesetzt wurden, sind u.a. neue Carsharing-Stationen und die Ergänzung von e-Fahrzeugen in deren Fahrzeugflotte, der Ausbau von Ladestationen für e-Fahrzeuge, die Einrichtung von Fahrradverleihstationen im Stadtgebiet Aachen, die Erstellung einer regionalen, nachhaltigen Mobilitätsstrategie für die Region Aachen sowie Mobilitätsoptimierungskonzepte im Bereich der RWTH Aachen.

 

Der AVV hat im Rahmen des Projektes die Akzeptanz neuer Mobilitätsformen untersucht und ein Geschäftsmodell für den Mobilitätsverbund erarbeitet, indem integrierte Tarifansätze, ein Organisations- und mögliches Rollenmodell entwickelt sowie rechtliche Aspekte in Bezug auf die Umsetzung erarbeitet wurden. Darüber hinaus stellt der AVV eine intermodale Auskunft im Rahmen eines Mobilitätsportals bereit, welches statische und auch verfügbare dynamische Informationen über diverse Mobilitätsdienste und Mobilitätsservices enthält. Gespeist wird das Mobilitätsportal mit Daten aus dem elektronischen Fahrplaninformationssystem des AVV sowie durch weitere Mobilitätsdaten, die direkt oder als Link eingebunden werden (z. B. Schulwegpläne oder Neubürgerinfo der Stadt Aachen, Links zu Mitfahrbörsen etc.). Das Mobilitätsportal wird gemeinsam mit der Stadt Aachen beauftragt, die eine Integration der für den Individualverkehr relevanten Daten, wie z. B. Informationen aus dem Baustelleninformationssystem sicherstellen.

 

Das derzeit genutzte elektronische Auskunftssystem des AVV „Busspur“ stellt ÖPNV-Auskünfte für ganz NRW (einschl. Schnittstelle zu deutschlandweiten Auskünften) und für Teile der Euregio Maas-Rhein bereit, einschl. vorliegender Echtzeitdaten. Unabhängig von den Anforderungen, die durch das Projekt „DYN@MO“ entstehen, muss die „Busspur“ durch ein neues Auskunftssystem ersetzt werden. Im Rahmen der Pilotphase wird der AVV daher ein alternatives, am Markt erprobtes Auskunftssystem einsetzen, welches sämtliche Funktionalitäten der „Busspur“ abdeckt und darüber hinaus multi- und intermodale Auskünfte sowie ein Echtzeitrouting bietet.

 

Im Rahmen von „DY@MO“ müssen mindestens drei Mobilitätsdienste integriert werden. Neben dem ÖPNV ist derzeit vor allem das standortgebundene Angebot des carsharing-Unternehmens „cambio“ ein wichtiger Partner. Im Weiteren soll eine Schnittstelle zu „Velocity“ als externem Mobilitätspartner geschaffen werden. Ob und wie viele Stationen zum Zeitpunkt der Pilotphase eingebunden werden können, ist noch ungewiss. Die Einbindung eines alternativen, dritten Dienstes ist daher erforderlich. Möglich und technisch leicht umsetzbar ist die Einbindung der Mitfahrportale „flinc“ und „blablacar“, die Einbindung von Fernbusangeboten über „Fahrtenfuchs“ oder die Integration von Taxi-Apps (z. B. bettertaxi.de). Eine finale Entscheidung hierzu steht noch aus. Auch die Berücksichtigung von Ladesäulen für den Individualverkehr (Ladenetz.de) sowie von P&R-Plätzen und freien Kapazitäten in Parkhäusern ist in der Routenauskunft vorgesehen. Das „Pendlerportal“ verfügt nicht über die notwendige Schnittstelle zur Übermittlung dynamischer Daten, daher ist zunächst nur eine Verlinkung auf das Portal vorgesehen. Sollte der AVV das im Pilotversuch verwendete Auskunftssystem auch im Produktivbetrieb einsetzen, so werden in Abstimmung mit den Kreisen Düren und Heinsberg (die nicht Projektpartner in DYN@MO sind), relevante Dienste und Services perspektivisch in das System integriert.

 

Ausgewählte Probanden können während einer 3-monatigen Pilotphase (März bis Mai 2016) in ihrer Alltagsmobilität neu entstandene bzw. ergänzte Mobilitätsdienste und Services des Mobilitätsportals nutzen und testen. Ein weiterer Baustein des Mobilitätsportals ist der sogenannte „user generated content“, der es den Nutzern ermöglicht, sich untereinander über Störungen oder andere Informationen zum Verkehrsgeschehen auszutauschen. Darüber hinaus steht den Probanden eine Chipkarte als Zugangsmedium für cambio- und Velocity-Fahrzeuge zur Verfügung. Im Rahmen der Evaluation wird anhand einer Vorher-Nachher-Erhebung untersucht, ob neue Mobilitätsdienste mit den begleitenden Informations- und Vertriebsdiensten benutzerfreundlich sind, durch Kunden akzeptiert werden und ob diese das alltägliche Verkehrsverhalten der Probanden beeinflussen. Zeitgleich kann der AVV Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit einem möglichen Betreiber eines neuen AVV-Auskunftssystems sowie der Systemtechnik sammeln und bei der finalen Entscheidung über die Umstellung auf ein neues Fahrgastinformationssystem in 2016 berücksichtigen.

 

In den Gremiensitzungen des AVV wurde bereits über die Weiterentwicklung des AVV von einem ÖPNV-Verkehrsverbund hin zum Mobilitätsverbund sowie über die Maßnahmen im Rahmen von „DYN@MO“ berichtet. Diese Vorlage knüpft daran an und wird in der zugehörigen Präsentation die Elemente der Pilotphase weiter konkretisieren.

Loading...