Kenntnisnahme - Dez III/0009/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Auswahl des Stadtbezirks Aachen-Brand zur Beteiligung am Förderprojekt „3-Prozent“ zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Die Stadt Aachen erhält eine Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. „3 Prozent“ ist ein Verbundprojekt der Partner Deutscher Verband für Städtebau und Wohnungswirtschaft, Hochschule für Technik Stuttgart, Beratungs- und Service Gesellschaft Umwelt mbH (B.&S.U. mbH), Stadt Ludwigsburg, Stadt Aachen, Gemeinde Mühltal

Die Laufzeit beträgt 3 Jahre. Eine 90%ige Förderung geht an altbau plus e.V., über insgesamt 60.000 Euro.

 

Ausgangslage - Projektziel

Laut der Energieeffizienzstrategie der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2050 nahezu alle bestehenden Gebäude CO2-neutral sein. Dazu ist vorgesehen, jährlich zwei Prozent des Gebäudebestands energetisch zu sanieren. Dies wird mit den bisherigen Ansätzen allerdings noch nicht erreicht. Die Bundesregierung will daher noch in diesem Jahr einen Sanierungsfahrplan vorlegen. Durch die Projektförderung „3%“ kann in Aachen für ein ausgewähltes Quartier ein lokaler Sanierungsfahrplan erstellt, verabredet und umgesetzt werden. Darin sind ambitionierte, aber realistische Sanierungs- und Effizienzziele anzustreben, die Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit sowie Potenziale von Eigentümergruppen und Gebäudetypologien beachten.

Zielwert ist eine durchschnittliche (Voll)Sanierungsquote von 3 Prozent pro Jahr – als Kombination von schrittweisen Einzelmaßnahmen und Komplettsanierungen. Der Fahrplan soll einen langfristigen Horizont bis 2050 haben und eine Vorausschau von Technologie- und Kostenentwicklungen beinhalten, um möglichst realistische Annahmen für die in Zukunft zu erreichenden wirtschaftlichen Effizienzsteigerungen zu treffen.

 

Quartiersauswahl Aachen-Brand

Bei der Auswahl des Quartiers ist zu berücksichtigen, dass durch die Arbeit von altbau plus in Aachen-Nord (im Rahmen von Soziale Stadt Aachen Nord) bereits zahlreiche positive Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Beratungsarbeit für diesen Bereich vorliegen. Weiterhin ist im Rahmen des Innenstadtkonzeptes eine Schwerpunktberatung im Innenstadtbereich geplant. In Abstimmung mit dem FB Stadtentwicklung wird bei der Quartiersauswahl für das 3-%-Projekt der Fokus auf einen Stadtbezirk für sinnvoll erachtet, da die kleinräumlicheren Strukturen Vorteile für die Bearbeitung mit sich bringen. Insbesondere aber bieten aktive Vereine und Initiativen die Möglichkeit, nicht nur die Verhältnisse, sondern auch die Bedürfnisse im Stadtbezirk im Projekt zu berücksichtigen.

Dies ist vor allem deshalb von Interesse, da im Anschluss an die derzeitige dreijährige Projektphase (so genannte Vorphase) für die beteiligten Städte die Möglichkeit besteht, eine Förderung für eine zweijährige Umsetzungsphase zu beantragen. D.h.es können Mittel beantragt werden z.B. für Personal wie Quartiersarchitekten, für die Umsetzung einer Ansprachestrategie, also für Veranstaltungen oder für Öffentlichkeitsarbeit. Auch Messtechnik und techn. Geräte sind förderfähig sowie Investitionen in innovative Demonstrationsvorhaben (Fördersatz 80%).

Im Stadtbezirk Brand liegt eine gute Mischung der im Projekt zu untersuchenden städtebaulichen, sozialen und anderen zu erforschenden Aspekte vor. Ein sehr aktiver Bürgerverein sowie die weiteren Vereine und Initiativen in Brand sind gute Voraussetzungen, Rückmeldungen aus der Bevölkerung zu bekommen. Dort benannte Hemmnisse können direkt aufgegriffen und ggf. bereits kurzfristig abgestellt werden. Anregungen und Wünsche für mittelfristige Projekte im Stadtbezirk können in die Überlegungen für die Umsetzungsförderphase aufgenommen werden und ggf. beantragt werden. Vor allem aber bietet sich im Rahmen der laufenden Projektphase unmittelbar die Möglichkeit einer verstärkten Informationsarbeit durch altbau plus im Bezirk Brand, z.B. durch Veranstaltungen für Hauseigentümer, durch Ausstellungen oder Besichtigungen.

 

Untersuchungsgegenstand

Das Projekt wird Rahmenbedingungen und Hemmnisse sowie Instrumente und Methoden zu deren Überwindung analysieren und wissenschaftliche Grundlagen zur Übertragung kommunaler Sanierungsfahrpläne bei unterschiedlichen kommunalen Problemlagen und -quartieren inklusive operativer Handlungsvorschläge erarbeiten.

  • Grundlagen: Analyse der systemimmanenten Rahmenbedingungen (eigentümerabhängige, rechtliche, ökonomische, soziale, demographische, städtebauliche, versorgungstechnische) der energetischen Sanierung im Gebäudebestand.
  • Analyse der Hemmnisse und der systemischen Handlungsmöglichkeiten auf kommunaler Ebene zur Beeinflussung der Eigentümer/ der Wohnungswirtschaft (z.B. Ordnungsrecht, Städtebaurecht, Fördermöglichkeiten, Finanzierungsmodelle, Information, Beratung, Kommunikation, integrale Quartierskonzepte, flankierende Maßnahmen der Stadtentwicklung).
  • Analyse und Entwicklung passgenauer Instrumente und Methodenmixe zur Eigentümeransprache/ akzeptanzsteigernde Maßnahmen.
  • Erarbeitung von typisierten zielgruppen- und problemlagenspezifischen Sanierungsfahrplänen für kommunale Quartiere.
  • Entwicklung von modellhaften quartiersbezogenen Sanierungsfahrplänen und Umsetzungsstrategien für die Modellquartiere.

 

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Auswirkungen

 

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