Entscheidungsvorlage - E 49.5/0032/WP17-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Räumliche Konzeptentwicklung; Perspektiven für Volkshochschule, Stadtbibliothek sowie weitere Nutzungen im Bereich Kultur und Bildung
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 49 - Kulturbetrieb
- Beteiligt:
- E 42 - Volkshochschule; E 46/47 - Stadttheater und Musikdirektion
- Verfasst von:
- Fr. Dr. Blüggel, Herr Sawallich
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur
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Entscheidung
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10.12.2015
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Erledigt
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Betriebsausschuss Theater und VHS
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Entscheidung
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10.12.2015
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
In ihrer gemeinsamen Sitzung nehmen der Betriebsausschuss Theater und Volkshochschule und der Betriebsausschuss Kultur den Bericht über den Stand der Entwicklung des Konzeptes über Perspektiven der gemeinsamen Nutzung eines Gebäudes durch die Bibliothek und die Volkshochschule zur Kenntnis und entscheiden über die Fortsetzung der Konzeptentwicklung.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Auf Antrag der Fraktion der GÜNEN im Rat der Stadt Aachen vom 10.8.2015 hat der Betriebsausschuss Theater und Volkshochschule in seiner Sitzung vom 24.9.2015 die Verwaltung beauftragt, ein Konzept über Perspektiven der gemeinsamen Nutzung eines Gebäudes durch die Stadtbibliothek, die Volkshochschule sowie weiteren Nutzern zu entwickeln.
In dieser gemeinsamen Sitzung der Betriebsausschüsse Kultur sowie Theater und Volkshochschule wird über den Stand der Entwicklung berichtet und um eine Entscheidung gebeten, wie weiter verfahren werden soll.
Konzeptskizze für ein „Haus des Wissens“ in gemeinsamer Nutzung von Stadtbibliothek und Volkshochschule
1. Ausgangslage und Ausblick
Stadtbibliothek und Volkshochschule der Stadt Aachen sind voneinander unabhängige Einrichtungen. Derzeit befinden sie sich in räumlicher Nähe zueinander, sind jedoch weder räumlich noch inhaltlich miteinander verbunden. Sie haben jeweils eigene Kernaufgaben und Profile. Eine Vernetzung der Angebote in einem gemeinsam genutzten Gebäude könnte die Zukunftsfähigkeit beider Einrichtungen unterstützen und zu einem Mehrwert für die Menschen in Aachen führen. Beispielhaft seien hier einige Megathemen genannt, für die das zutrifft und die an Bedeutung gewinnen werden:
Im Zeitalter der Wissensgesellschaft und einer immer kürzeren Halbwertszeit des Wissens wird Life Long Learning zur wichtigsten Voraussetzung von Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe. Die Technisierung der Alltagswelt stellt wachsende Anforderungen an jede/n Einzelne/n. Nicht jede/r ist in der Lage, diese Anforderungen zu meistern. Um einer „digitalen Spaltung“ entgegenzuwirken, müssen auch Benachteiligte zur Teilhabe befähigt werden.
Die gesamte Arbeitswelt wird digitaler und flexibler, Einstiegshürden in den Arbeitsmarkt werden immer höher. Dabei schafft die Technik neue Möglichkeiten, doch die Gesellschaft muss das Thema der sogenannten vierten industriellen Revolution, Arbeiten 4.0, ausgestalten. Arbeiten 4.0 braucht Bildung 4.0 – dienstleistungsorientiert. Neue Medien, neue Lernformen, neue Räume sind in diesem Zusammenhang gefragt.
Zuwanderung aus dem Ausland wird die Stadt nachhaltig verändern. Ob die Zuwanderer im Rahmen der Freizügigkeit aus anderen europäischen Ländern kommen oder als Asylbewerber aus Krisengebieten, ihre Integration in die Gesellschaft ist eine wichtige Herausforderung. Bildung ist der Schlüssel zur Integration, vom Erwerb der deutschen Sprache bis zur beruflichen Qualifikation. Da Integration keine Einbahnstraße ist, kommt auch der (interkulturellen) Bildung der autochthonen Bevölkerung in diesem Zusammenhang eine gewisse Bedeutung zu.
Der demografische Wandel begründet einen erhöhten Bedarf an sinnvoller Beschäftigung auch im Alter. Schon jetzt entdecken immer mehr Menschen jenseits des Erwerbsalters die Notwendigkeit, aber auch die Begeisterung für die Auseinandersetzung mit neuen Inhalten. Die geburtenstarken Jahrgänge werden in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen und die Nachfrage erheblich steigern.
Der Dreiklang „Weniger – älter – bunter“ skizziert die Entwicklung der Gesellschaft, der die Stadt Aachen mit einem „Haus des Wissens“ begegnen könnte. Neben dem privaten und dem berufsbezogenen stellt dieses Haus einen nicht kommerziellen, öffentlichen „dritten Raum“ dar. Eine Vernetzung von individuellem und gruppenbezogenem Lernen, von Medienangeboten und Weiterbildung, eine Abstimmung der Angebote, ein Ausbau von Lernzentren für selbstständiges, individuelles Lernen und die Schaffung von multifunktionalen Räumen für vielfältige Aktivitäten leisten einen bedeutenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Standortes Wissenschaftsstadt Aachen.
2. Zahlen und Fakten aktuell
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die derzeitigen Gegebenheiten der beiden Einrichtungen:
Spezifikationen
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Flächen der Volkshochschule Aachen (Gebäude Peterstraße / Sandkaulbach / Theaterstraße)* |
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Unterrichtsräume und Fachräume (Werkstatt, Atelier, Gymnastik- , Tanzräume, Lehrküche) | 6.320 m² |
Büroraum | 1.371 m² |
Verkehrsflächen und sonstige Räume (z. B. Toiletten, Lager, Cafeteria) | 2.959 m² |
Gesamtfläche der Räumlichkeiten aller VHS-Standorte | 10.650 m² |
Nutzungen der Volkshochschule Aachen |
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Besuche/Nutzungen der Teilnehmenden je Unterrichtsstunden (á 90 Min.) | 419.836 |
Besuche/Nutzungen Einzelveranstaltungen | 9.313 |
Besuche/Nutzungen Ausstellungen | 3.150 |
Summe der Besuche (in allen Innenstadt-Gebäuden der VHS) | 432.299 |
durchschn. Besucher/innenzahlen Mo-Frei in allen Innenstadt-Gebäuden der VHS | 1.563 |
Registrierte Teilnehmende | 52.840 |
Unterrichtsstunden 2014 | 84.425 |
Prüfungen Schulabschlüsse 2014 | 284 |
Prüfungen sonstige 2014 | 1.930 |
Öffnungszeiten der Volkshochschule, Zentralgebäude Peterstraße | |
Mon - Frei (Einlass bis 21 Uhr) | 7.30 - 22 Uhr |
Sam, Son (nach Bedarf) | 9 - 17 Uhr |
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*Die in städtischen Liegenschaften (Schulen) genutzten Unterrichtsräume / Sporthallen bleiben in Nutzung. |
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Flächen der Stadtbibliothek Aachen |
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Errechneter Flächenbedarf bei aktuell 250.000 ME [30m² pro 1000 ME] | 5.000 m² |
Bisherige Flächen für den Verwaltungsbereich | 865 m² |
Bisheriger Flächenbedarf für klimatisierte Magazinräume | 2.260 m² |
Bisherige Flächen für den Lesegarten ca. | 300 m² |
Nebennutz‑, Verkehrs‑ und Funktionsflächen sind i.R. der Entwurfsbearbeitung festzulegen | |
Bisherige Gesamtfläche | 8.425 m² |
Nutzungen der Stadtbibliothek Aachen |
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Eingetragene Leser/innen | 77.000 |
Benutzer/innen (real 315.000, virtuell 222.000) | 535.000 |
Ausleihen | 800.000 |
Recherche (Auskunftskontakte) | 85.000 |
Benutzer-/innenarbeitsplätze | 300 |
Arbeitende / Lesende Besucher/innen | 60.000 |
Veranstaltungen | 330 |
Besucher/innen Veranstaltungen | 9.500 |
Internetbuchungen | 23.000 |
Datenbanksuchen | 131.000 |
Buchpakete für Kitas Schulen | 536 |
Buchpakete Medieneinheiten | 10.545 |
Öffnungszeiten der Zentralbibliothek Couvenstr. |
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Die, Mit, Frei | 11 - 18 Uhr |
Don | 13 - 19 Uhr |
Sam | 10 - 14 Uhr |
3. Das „Haus des Wissens“
Der Bedarf für ein gemeinsames „Haus des Wissens“ beträgt 20.000 qm. Dabei werden einzelne Bereiche (Verbuchung, Medien, Magazin) ausschließlich von der Bibliothek zu nutzen sein, andere (Anmeldesekretariat, Fachräume wie EDV-Räume, Ateliers, die Lehrküche, Gymnastik- und Beratungsräume) nur von der Volkshochschule und wieder andere (Büros, Unterrichts- und Veranstaltungsräume, Lese- und Arbeitsplätze, Aufenthaltsbereiche, Ausstellungsflächen, Café und Lesegarten) von beiden. Denkbar ist auch die Integration des Medienzentrums in das Haus des Wissens. Das würde den Umfang um 250 qm erhöhen (Büroräume, Lagerflächen, Werkstatt).
Synergien ergeben sich vor allem da, wo die Nutzung erweitert wird: Die Bibliothek braucht zunehmend Gruppenräume; die Volkshochschule hat diese Räume und kann sie zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen. Die Volkhochschule braucht zunehmend Selbstlern- und Rechercheplätze; die Bibliothek hat diese und kann sie ebenfalls zur gemeinsamen Nutzung zur Verfügung stellen. Bislang gibt es nur an einer Stelle ein Café, nur einen Lesegarten. Diese würden von einer Nutzung durch beide Einrichtungen profitieren, ebenso wie einladende Aufenthaltsbereiche und ansprechende Ausstellungsflächen für die Besucher beider Einrichtungen Vorteile bringen würden.
Zusätzlich ist ein multifunktionaler Raum für Vorträge, Konzerte, Konferenzen, Lesungen, etc. wünschenswert. Dieser Raum sollte bis zu 500 Personen fassen und zu verschiedenen Zwecken in mehrere Räume unterschiedlicher Größe unterteilbar sein. Ein weiterer Bestandteil des Nutzungskonzepts sind die „Makerspaces“, offene Räume für neue Ideen, Potenziale und Do-it-yourself-Projekte.
In der Sitzung stellen Stadtbibliothek und Volkshochschule das „Haus des Wissens“ gemeinsam vor.