Kenntnisnahme - FB 02/0035/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Perspektive 50plus Region Aachen/Duisburg
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Kenntnisnahme
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07.12.2015
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Erläuterungen
Perspektive 50plus Region Aachen/Duisburg
Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen ist ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, das im Jahr 2005 initiiert wurde, um ältere langzeitarbeitslose Menschen bei ihrem Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt zu unterstützen. Das Programm endet nach zehnjähriger Laufzeit am 31.12.2015. Bundesweit bestehen 78 Beschäftigungspakte, die einen lernenden Ansatz verfolgt haben. Die regionalen Besonderheiten sowie der Austausch zwischen den Regionen standen im Mittelpunkt und hatten überaus positive Effekte für die Entwicklung und Weiterentwicklung der bestehenden konzeptionellen Ansätze der Pakte.
Der demografische Wandel in Deutschland macht die verstärkte Beteiligung von Älteren an der Gruppe der Erwerbstätigen unverzichtbar. Insbesondere klein- und mittelständige Unternehmen haben erkannt, dass Ältere bei der Bewältigung des Fachkräftemangels eine wichtige Ressource darstellen. Mehr als die Hälfte der Stellen, die im Rahmen von Perspektive 50plus gefunden wurden, waren in klein- und mittelständigen Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeiter/-innen.
Unter dem Namen Perspektive 50plus Region Aachen/Duisburg haben die Jobcenter der StädteRegion Aachen, der Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen sowie das Jobcenter Duisburg in den vergangenen zehn Jahren die erfolgreiche Arbeit für ältere langzeitarbeitslose Menschen gemeinsam umgesetzt. Koordiniert wird der Beschäftigungspakt für Ältere seit seiner Gründung im Jahr 2005 von der Stadt Aachen, Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten.
In den vergangenen zehn Jahren der Umsetzung der Perspektive 50plus Region Aachen/Duisburg haben rund 33.000 ältere langzeitarbeitslose Menschen von den Angeboten der Perspektive 50plus profitiert und 9.537 haben wieder ein Beschäftigung gefunden, bis Ende Oktober 2015 allein in der StädteRegion Aachen 4814 Personen. Nachweislich waren sowohl im Bundesprogramm insgesamt als auch in der Region Aachen rund zwei Drittel der in Arbeit gekommenen Menschen nach sechs Monaten weiterhin erwerbstätig.
Im Rahmen des Bundesprogramms konnte nachgewiesen werden, dass die Aufnahme einer Beschäftigung bei den Teilnehmenden von Perspektive 50plus zu einer Verbesserung der Lebenszufriedenheit und zur Verbesserung der sozialen Teilhabe geführt haben. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass die durchschnittlichen Kosten einer Integration im Rahmen des Bundesprogramms niedriger sind als die durchschnittlichen Kosten von Integrationen im Regelgeschäftes des SGB II.
Neben der Unterstützung bei der Integration in eine Beschäftigung erhielten die Teilnahmenden am Programm vielfältige weitere Förderungen. Insbesondere ein bei den Grundsicherungsstellen eingeführter niedriger Betreuungsschlüssel erwies sich als ein Erfolgsfaktor des Programms. Hierdurch wurden eine hohe Kontaktdichte sowie eine intensive Zusammenarbeit zwischen Kunde/in und Jobcentermitarbeiter/-in ermöglicht. Dies in Kombination mit einer stärkenorientierten und Mut machenden Beratung mündete überdurchschnittlich häufig in Erwerbstätigkeit.
Parallel zur intensiven Zusammenarbeit mit dem/der Kunde/Kundin konnten im Rahmen von Perspektive 50plus Qualifizierungen, Weiterbildungen sowie Coachingangebote zur Verfügung gestellt werden. Diese auf den Teilnehmenden bezogenen sozialen Dienstleistungen in Kombination mit dem stetig gewachsenen Netzwerk mit Arbeitgebern hat dazu geführt, dass das Programm in der Region Aachen und in der Stadt
Duisburg ein Erfolgsprogramm wurde. Trotz einer schlüssigen und lückenlosen Dokumentation der Ergebnisse des Bundesprogramms sowie vielfältiger Appelle auf politischer Bundes- und Landesebene steht fest, dass eine erneute Verlängerung des Bundesprogramms über den 31.12.2015 nicht erfolgen wird.