Entscheidungsvorlage - FB 61/0568/WP17

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, nach Einrichtung der angrenzenden Bewohnerparkzonen „E“ (Elsa-Brändström-Straße) und „E 2“ (Normannenstraße), den Bereich „Erweiterung E“ (Soerser Weg) im Hinblick auf die Einführung einer Bewohnerparkzone erneut zu prüfen.

Der Mobilitätsausschuss Aachen-Mitte nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, nach Einrichtung der angrenzenden Bewohnerparkzonen „E“ (Elsa-Brändström-Straße) und „E 2“ (Normannenstraße), den Bereich „Erweiterung E“ (Soerser Weg) im Hinblick auf die Einführung einer Bewohnerparkzone erneut zu prüfen.

Erläuterungen:

Die Verwaltung wurde vom Mobilitätsausschuss (Sitzung 18.06.2015) und der Bezirksvertretung Aachen-Mitte (Sitzung 10.06.2015) beauftragt die Voruntersuchung für die Erweiterung der geplanten Bewohnerparkzone „E“ (Soerser Weg) durchzuführen. Das Untersuchungsgebiet grenzt an die bisher geplante Bewohnerparkzone „E“ (Elsa-Brändström-Straße) und die ebenfalls untersuchte Zone „E 2“ (Normannenstraße).

Mit der Durchführung der Voruntersuchung für den Bereich „Erweiterung E“ (Soerser Weg) wurde ein externes Ingenieurbüro beauftragt.

Situation:

Gebietscharakteristik:

Das Gebiet „Erweiterung E“ (Soerser Weg) wird durch die Hauptverkehrsstraße Krefelder Straße (Grenze der Bewohnerparkzone „E“ und „E 2“) im Südosten, im Südwesten durch die Elsa-Brändström-Straße (ebenfalls Grenze der Bewohnerparkzone „E“), im Nordwesten durch den Champierweg und im Nordosten durch die Merowingerstraße begrenzt. Zum Untersuchungsgebiet gehören somit folgende Straßen:

         Am Wolf,

         Karolingerstraße,

         Krefelder Straße Hausnr. 59 - 155,

         Lotharstraße,

         Merowingerstraße,

         Soerser Weg Hausnr. 2 - 50 und 1 - 41.

Im gesamten Gebiet ist eine überwiegende Wohnnutzung mit vereinzelt, tertiärer Nutzung entlang der Krefelder Straße, Merowingerstraße und des Soerser Wegs vorhanden.

Die Krefelder Straße ist eine Verkehrsstraße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Die übrigen Erschließungsstraßen befinden sich in einer Tempo 30-Zone.

Folgende Daten wurden aus dem Melde- und Kfz-Zulassungsregister ermittelt (Stand Juli 2016):

* Aufgrund der statistischen Geheimhaltung kann in diesem Bereich nicht auf Haupt- und Nebenwohnsitz differenziert werden.

In den Gebietsstraßen waren zum Zeitpunkt der Erhebung 345 öffentliche Parkplätze vorhanden. Eine Sondernutzung von Parkplätzen, wie z.B. Parkplätze für Schwerbehinderte gibt es nicht.

Aus Ortsbegehungen und unter Einbeziehung von Luftbildern wurden rund 485 Parkplätze auf privatem Gelände ermittelt werden. Davon sind 214 Stellplätze und 271 Garagen.

Parkraumerhebung:

Am Mittwoch, den 05. Juli 2016 wurde im Gebiet „Erweiterung E“ eine Parkraumerhebung zur Erfassung des Parkgeschehens durchgeführt. Hierzu wurde in drei Zeitbereichen (06.00 Uhr, 11.00 Uhr und 23.00 Uhr), außerhalb der Ferien bzw. vorlesungsfreien Zeit und außerhalb von Veranstaltungen auf dem Gelände des CHIO und des TIVOLI, die im öffentlichen Straßenraum abgestellten Fahrzeuge mit ihren Zulassungskennzeichen erfasst.

Die nachfolgend aufgeführten Daten wurden für den gesamten Bereich ermittelt (siehe Anlage 4 und 5)

Die Ergebnisse der Erhebung zeigen eine eher geringe Parkraumauslastung aller Straßen, die nur in einigen Straßen bzw. Straßenabschnitten bis zu 92 % erreicht. Hierzu gehören Abschnitte der Karolingerstraße, Krefelder Straße und Lotharstraße. Im gesamten Gebiet wurde, ohne die Kfz in Einfahrten oder Falschparker, über die Summe der erhobenen Kfz und der zur Verfügung stehenden Parkplätze eine Auslastung von 62 % erreicht.

Insgesamt wurden maximal 108 Kfz (16 %) der im Bereich gemeldeten Fahrzeuge im gesamten Untersuchungsgebiet „Erweiterung E“ angetroffen. Am Vormittag (11.00 Uhr) reduzierte sich der Wert auf 56 Fahrzeuge bzw. 8 % (ohne Gewerbe 9 %).

Von den im Bereich gemeldeten Fahrzeugen wurden maximal 52 Fahrzeuge in den Straßen angetroffen in denen sie auch gemeldet waren. Dies entspricht einem Anteil von 8 % aller im Bereich „Erweiterung E“ gemeldeten Fahrzeuge (ohne Gewerbe 9 %). Auch hier lässt sich eine annähernde Gleichverteilung in den Morgen- und Abendstunden feststellen, die geringste Anzahl an Übereinstimmungen wird um 11.00 Uhr mit 34 Fahrzeugen (5 %) erreicht (ohne Gewerbe 6 %).

73 Fahrzeuge wurden als Dauer-/Mehrfachparker klassifiziert. Das sind diejenigen, deren Kennzeichen in allen drei Zeitbereichen im selben Streckenabschnitt erfasst wurde, unabhängig davon, ob das Fahrzeug bewegt wurde. Von den Dauer- und Mehrfachparkern sind 43 Kfz (59 %) auf Bewohner, 9 Kfz (12 %) auf sonstige Kfz mit AC-Kennzeichen und 21 Kfz (29 %) auf Kfz mit nicht AC-Kennzeichen zugelassen.

Fazit:

Die erhobenen Daten belegen einen geringen Parkdruck und eine mittlere Auslastung des öffentlichen Parkraumangebotes. So werden nur vereinzelt Auslastungsgrade von bis zu 92 % erreicht. Zu den Zeiten, in denen in den nahegelegenen Sportstätten (CHIO, TIVOLI) Veranstaltungen stattfinden, sind die Zufahrten zur Karolingerstraße, Lotharstraße und Am Wolf abgepollert. Die Zufahrt für Anlieger ist weiterhin frei. In der Merowingerstraße, Krefelder Straße sowie im nördlichen Bereich des Soerser Weg ist dann von einem steigenden Parkdruck auszugehen, so dass von höheren Auslastungsgraden in den Straßenabschnitten ausgegangen werden kann.

Das Einrichten einer Bewohnerparkzone ist nach derzeitigem Stand der Erhebungen und im Vergleich mit anderen bereits untersuchten Bereichen nicht zwingend erforderlich. Dennoch könnte sie den Bewohnern das Parken im unmittelbaren Wohnumfeld erleichtern und vor allem bei Großveranstaltungen dazu beitragen, dass das Gebiet nicht von Besuchern beparkt wird.

Es ist zu beachten, dass das Untersuchungsgebiet als beabsichtigte Erweiterung an die geplante Bewohnerparkzone „E“ sowie an die entwickelte Zone „E 2“ grenzt. Deshalb kann davon ausgegangen werden, dass es zu einem natürlichen Verlagerungseffekt, wie auch schon aus anderen Bewohnerparkzonen bekannt, im Bereich des Parken kommt und die Park-Such-Verkehre im Bereich „Erweiterung E“ voraussichtlich steigen. Die Verkehrssicherheit könnte durch den zunehmenden Verkehr beeinträchtigt werden.

Da die Anordnung von Bewohnerparkvorrechten nur dort zulässig ist, wo mangels privater Stellplätze und auf Grund eines erheblichen allgemeinen Parkdrucks die Bewohner des städtischen Quartieres regelmäßig keine ausreichenden Möglichkeiten haben in ortsüblich fußläufig zumutbarer Entfernung von ihrer Wohnung einen Stellplatz für ihr Kfz zu finden (§ 45 StVO, VwV - StVO).

Die Verwaltung schlägt daher vor, die Situation nach Einrichtung der Bewohnerparkzone „E“ zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu prüfen.