Entscheidungsvorlage - A 62/0015/WP15

Die Bezirksvertretung nennt den zwischen den Häusern Dennewartstraße 17 und Dennewartstraße 25 liegenden Platz bis zur Einmündung der Kapuzinergasse „Mathias-Wilms-Platz“.

Den Straßenschildern ist folgendes Zusatzschild beizufügen:

(1993 – 1978)

Mitbegründer des

Benennung des zwischen den Häusern Dennewartstraße 17 und Dennewartstraße 25 liegenden Platzes bis zur Einmündung der Kapuzinergasse

Herr Mathias Wilms wurde am 11.03.1893 in Roetgen geboren und ist am 28.09.1978 in Aachen gestorben. Von Beruf war Herr Wilms gelernter Weber. Schon früh war Herr Wilms Mitglied des freigewerkschaftlichen Textilarbeiterverbandes und ab 1926 Geschäftsführer und Kassierer der Ortsverwaltung Aachen des Textilarbeiterverbandes.

Herr Wilms gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus zu den treibenden Kräften des Aachener Widerstands. Am 10.12.1933 wurde er verhaftet und später vom Oberlandesgericht wegen der Vorbereitung zum Hochverrat zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Bereits im November 1944, einen Monat nach der Befreiung der Stadt Aachen vom Nationalsozialismus, wurde durch eine kleine Gruppe von Gewerkschaftlern, der Herr Wilms angehörte, der Neuaufbau der Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften betrieben. Er gehörte auch zu der Gruppe, die ab März 1945 die Zulassungsverhandlungen mit der amerikanischen Militärverwaltung führte.

Die Gründungsversammlung  zur ersten demokratischen Gewerkschaft der Nachkriegszeit fand am 18.03.1945 statt. Her Mathias Wilms wurde in den Vorstand der neuen Gewerkschaft und zu ihrem ersten Geschäftsführer gewählt. Am 01.04.1945 konnte damit der „Freie Deutsche Gewerkschaftsbund“ seine Arbeit aufnehmen.

Durch Antrag des Herrn Joseph-Theo Vonderweiden vom 25.04.2005, unterstützt durch einem Beschluss des DGB-Regionsvorstandes, wird vorgeschlagen, die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Herrn Mathias Wilms in die Liste der Straßenbenennungswünsche aufzunehmen. Der Antrag wird am 13.09.2005 im Bürger- und Beschwerdeausschuss behandelt werden.

Der zu benennende Platz ist im Bebauungsplan Nr. 779 als Fläche mit Gehrechten zu Gunsten der Allgemeinheit ausgewiesen, jedoch Straßenrechtlich nicht gewidmet. Er befindet sich im Eigentum des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der AGIT. Die Zustimmungen der Grundstückseigentümer zur Benennung liegen vor.

Die Zustimmungen der noch lebenden Angehörigen des Herrn Mathias Wilms zur Straßenbenennung liegen ebenfalls vor.

Finanzielle Auswirkungen werden sich in Höhe von rd. 1000 € im Vermögenshaushalt ergeben.

Entsprechende Mittel stehen in Höhe von 1000 € zur Verfügung.