Kenntnisnahme - FB 61/0695/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen

 

nimmt die Ausführungen zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten

 

Die euregionale Koordinierungsstelle im AVV hat sich in der jüngeren Vergangenheit an unterschiedlichen Projektanträgen beteiligt und nun ein wichtiges Projekt für den grenzüberschreitenden ÖV in der Euregio Maas-Rhein proaktiv als Konsortialführer initiiert („EMR Connect“). Darüber hinaus war der AVV als Teil des Projektkonsortiums von „Mobility as a Service (MaaS4EU)“ erfolgreich bei der Akquisition eines neuen Projektes des Horizon 2020 Förderprogramms der Europäischen Union:

 

1)         Interreg VA „EMR Connect“ (rückwirkend ab Januar 2017, Laufzeit 3 Jahre)

2)         Horizon 2020 „Mobility as a Service (MaaS4EU)” (ab Juni 2017, Laufzeit 3 Jahre)

 

Bereits seit Mitte 2016 ist der AVV Teil des europäischen Forschungs- und Entwicklungsprojektes „European Travellers Club (ETC)“:

 

3)         Horizon 2020 „European Travellers Club (ETC)“ (seit Mitte 2016, Laufzeit 3 Jahre)

 

 

Zu 1)Interreg VA „EMR Connect“

Die euregionale Koordinierungsstelle des AVV hat sich seit Anfang des Jahres 2016 intensiv um die Zusammen­stellung eines Konsortiums für einen Projektantrag im Interreg VA Programm bemüht. Aus verwaltungs­technischen Gründen beim Fördermittelgeber hat sich die Bearbeitung des von der AVV GmbH eingereichten Projektantrags mehrmals verzögert. Die Bemühungen wurden nun durch die Genehmigung des Projektes „EMR Connect“ belohnt. Es konnte ein Konsortium bestehend aus 14 Projektpartnern zusammen­gestellt werden, das folgende Partner umfasst: AVV GmbH, Stadt Aachen, ASEAG, RWTH Aachen University, Provinz Limburg, Parkstad Limburg, Arriva Personenvervoer, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, TEC, De Lijn, SNCB, Liége Europe Metropole, Université de Liège, Universiteit Hasselt.

 

Im Projekt „EMR Connect“ arbeiten unter Federführung der euregionalen Koordinierungsstelle beim Aachener Verkehrsverbund die Partner an Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden ÖV, für die ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 4,6 Mio. Euro beantragt wurde. Der Anteil der AVV GmbH beträgt rund 0,9 Mio. Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 80 %. Das Projektkonsortium beschäftigt sich mit einer großen Bandbreite an Themen aus dem euregionalen ÖV:

 

-Verbesserungen in den Bereichen „Tarife“ und „Ticketing“, insbesondere im Bereich des grenzüber­schreitenden E-Ticketings

-       Hinwirkung auf die Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für die Elektrifizierung von grenzüber­schreitenden Buslinien (Ladestationen)

-       Integration von grenzüberschreitenden multimodalen Informationen in das Fahrgastinformationssystem des AVV (u. a. Echtzeitdaten)

-       Untersuchungen zu Verbesserungen im grenzüberschreitenden Leistungsangebot

-       Untersuchungen zur multimodalen Anbindung an den grenzüberschreitenden ÖV

-       Vernetzung in der Bildungs- und Wissensregion EMR durch Zusammenarbeit dreier EMR-Universitäten bei der Organisation grenzüberschreitender Workshops zu ÖV-Themen und projektbegleitenden Unter­suchungen.

 

Inzwischen wurde das Projekt „EMR Connect“ genehmigt, die AVV GmbH erwartet den Förderbescheid in den nächsten Wochen. Nach Erhalt des Förderbescheids wird der offizielle Projektstart schnellstmöglich erfolgen. Ausgegangen wird derzeit von einem Start Mitte des Jahres 2017.

 

Zu 2)Horizon 2020 „Mobility as a Service (MaaS4EU)”

Die euregionale Koordinierungsstelle beim AVV hat als Teil eines europäischen Projektkonsortiums einen Projektantrag für den Förderaufruf „Mobility as a Service (MaaS4EU)“ des Forschungs- und Entwicklungs­programms Horizon 2020 der Europäischen Union eingereicht. Das Konsortium umfasst Partner aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Italien, Finnland, Griechenland und Ungarn.

 

Diese Partner bilden das Konsortium für das Projekt „Mobility as a Service (MaaS4EU)“, das nach Durchlaufen eines zweistufigen Antragsverfahrens Anfang 2017 den Zuschlag zur Durchführung des europäisch geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes erhalten hat. Während in „EMR Connect“ die Implementierung vorhan­dener Lösungen verfolgt, arbeitet das Projektkonsortium im Rahmen dieses Forschungsprojektes an der Entwicklung einer integrierten Fahrgastinformations- und Ticketingplattform, die grenzüberschreitende genauso wie multimodale Verkehrsangebote (u. a. Mitfahrgelegenheiten im grenzüberschreitenden Kontext) berücksich­tigen soll. Hierzu steht der AVV GmbH ein Budget in Höhe von rund 160.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote in Höhe von 100 % zur Verfügung.

 

Zu 3)Horizon 2020 „European Travellers Club (ETC)”

Die AVV GmbH ist seit Mitte 2016 als Subpartner für die Erbringung des deutschen Piloten im ETC-Projekt verantwortlich. Das Projektkonsortium wird gebildet durch die niederländischen Partner Open Ticketing Institute (OTI), Translink Systems (TLS) (Betreiber des niederländischen E-Ticket-Standards OV-Chipkaart), UL, dem luxemburgischen Verkehrsverbund und der VDV eTicket Service GmbH & Co. KG als Betreiber des deutschen E-Ticket-Standards (VDV-KA). Dem Konsortium steht insgesamt ein Budget in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Auf deutscher Seite bindet die AVV GmbH die ASEAG als grenzüberschreitend operierendes Verkehrsunternehmen in den deutschen Piloten ein.  AVV GmbH und ASEAG steht zur Umsetzung des deutschen Piloten ein Budget in Höhe von rund 590.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 100 % zur Verfügung. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine Lösung für den interoperablen Einsatz von elektronischen Fahrausweisen über nationale Grenzen hinweg zu entwickeln.

 

Der gemeinsame Projektzeitplan sieht für den Zeitraum Herbst 2017 bis Frühling 2018 die Durchführung eines Pilotversuchs vor. Dieser Pilot wird auf deutscher Seite im Stadtgebiet Aachen sowie auf der grenzüber­schreitenden Linie 44 und auf niederländischer Seite im Gebiet der Provinz Limburg umgesetzt. Während dieser Pilotphase werden „Friendly User“mit speziellen Chipkarten ausgestattet und sollen diese sowohl im binnen­ländischen als auch im grenzüberschreitenden ÖV testen. Die Chipkarten funktionieren ähnlich dem aus dem Mobilfunk bekannten „Roaming“-Prinzip. Dies bedeutet, dass mit dieser Chipkarte ÖV-Fahrten im Ausland getätigt werden und über das heimische Verkehrsunternehmen (z. B. ASEAG) im Nachgang abgerechnet werden können. Konkret bedeutet dies, dass deutsche Fahrgäste den niederländischen ÖV mit dem Dort üblichen Check-In/Check-Out nutzen können. Niederländische Fahrgäste können über die mandantenfähige Onlinevertriebsplattform das gesamte dort angebotene deutsche Fahrkartensortiment erwerben und mit ihrer vorhandenen niederländischen Chipkarte auf deutscher Seite nutzen. Hierdurch wird der Zugang zu fremden ÖV-Systemen deutlich erleichtert. Nachhaltiges Ziel ist es, dass der ÖV auch grenzüberschreitend mit nur einem heimischen Nutzermedium (bspw. Chipkarte) einfach und unkompliziert genutzt werden kann.

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