Entscheidungsvorlage - FB 45/0415/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Sachstandsbericht Ferienspiele der Stadt Aachen 2017
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 45 - Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
- Verfasst von:
- FB 45/310.010
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Kinder- und Jugendausschuss
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Kenntnisnahme
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17.10.2017
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Erledigt
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Schulausschuss
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Kenntnisnahme
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17.10.2017
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Die Ferienspiele der Stadt Aachen haben seit 37 Jahren Tradition.
Anfänglich in der Hauptsache als Spielangebot für die Kinder gedacht, die in den Sommerferien nicht in Urlaub fahren können, rückt in der heutigen Zeit die Notwendigkeit der Betreuung der Kinder zu allen Ferienzeiten in den Vordergrund. Familien, in denen beide Elternteile berufstätig sind, stehen vor der logistischen Herausforderung, in den 12 Wochen Schulferien im Jahr die Betreuung der Kinder sicher zu stellen.
Viele Grundschulkinder werden durch die Offene Ganztagsbetreuung in den Ferien aufgefangen – aber nicht für jedes Kind ist ein Platz verfügbar. Weiterführende Schulen bieten diese Möglichkeit in den Ferien nicht.
Die anerkannten Träger der offenen Jugendarbeit, sowie verschiedene Sportvereine und Institutionen haben in den letzten Jahren auf die veränderte Situation reagiert und bieten heute in nahezu allen Ferien zahlreiche Angebote an.
2. Aktuelle Situation
Die in den letzten Jahren neu gewonnenen Anbieter, wie der Neptun Aachen und der Fußballverein VFB 08 Aachen, sind mittlerweile zur festen Institution während der Ferienzeiten geworden und erfreuen sich großer Beliebtheit. Andere Anbieter, wie der Voltigiersportverein Gut Neuhaus oder der Badmintonclub des PTSV Aachen, haben ihr Angebot nochmals erweitert. Der Zulauf bleibt ungebrochen.
Die Naturerlebniswerkstatt Alsdorf hat auch in diesem Jahr wieder ein einwöchiges Projekt in Wald, Wiese und Bach rund um Aachen angeboten. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv. Da die Pädagoginnen keine Räumlichkeiten in Aachen vorhalten konnten, hat das Vinzenzheim, selbst Anbieter von integrativen Ferienspielen, ohne großen Aufwand auch in diesem Jahr Räumlichkeiten als Treffpunkt zur Verfügung gestellt.
Leider konnte der über Jahrzehnte stattgefundene Indianersommer im Paulinenwäldchen nicht mehr angeboten werden, da die Kursleiterin nicht mehr in Aachen lebt. Die Weiterführung dieser sehr beliebten Waldwoche war nicht möglich, da es an einer gleichsam engagierten und kundigen Leitung fehlt.
Das Gut Paulinenwäldchen konnte erfreulicherweise in diesem Jahr erstmalig gewonnen werden, um nahe des ursprünglichen Veranstaltungsortes Ferienspiele anzubieten. Auf der Klosterwiese, einem großen in sich abgeschlossenen Areal des Biobauernhofes, konnten die Kinder unter pädagogischer und fachlicher Anleitung vieles über Gemüse, Ernährung und Tiere lernen, eigenes Gemüse pflanzen, bereits Vorhandenes ernten und daraus Gerichte zubereiten. Das Arbeiten mit den für die Kinder gehaltenen Schweinen und Ziegen bereitete großen Spaß. Das Spielen miteinander auf der großen Wiese, Ausflüge ins nahegelegene Wurmtal und das Arbeiten auf einem Kartoffelacker waren die Höhepunkte der jeweiligen Woche. Durch die Förderung im Rahmen der Ferienspiele war es dem Pädagogischen Team des Bauernhofs möglich, die Teilnehmergebühren zu senken und mehr Honorarkräfte einzustellen. Dies wäre aus eigenen Mitteln nicht möglich gewesen.
Auf dem Abenteuerspielplatz „Zum Kirschbäumchen“ des Kinderschutzbundes lagen die Teilnehmerzahlen des dreiwöchigen „Sommers im antiken Rom“ wie auch im letzten Jahr bei bis zu 200 Kindern täglich. Der Platz war in dieser Zeit von 8.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Den Kindern wurde ein Mittagessen angeboten.
Viele Flüchtlingskinder nahmen dieses Angebot wahr. Für viele Gruppen der Offenen Ganztagsschulen und Offenen Türen ist der Spielplatz zudem zu einem beliebten Ausflugsziel im Rahmen der Ferienspiele geworden.
Highlight für viele Aachener war auch in diesem Jahr der Archimedische Sandkasten auf dem Katschhof unter Federführung des FB 13.
Im Rahmen der Veranstaltungen des „Future Lab Wissenschaftsjahres“ errichtete der Aachener Stadtbetrieb erneut vor den Stufen des Rathauses einen dreihundert Quadratmeter großen Sandkasten, der drei Wochen Anlaufpunkt von Kindern und Erwachsenen war.
Unter Leitung der Bleiberger Fabrik wurde zwischen 9.00 und 14.30 Uhr in einer Hälfte des Sandkastens die „Archimedische Werkstatt“ geöffnet, in der bis zu 60 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren große Kunstwerke aus Dachlatten herstellten, die mit und mit den Katschhof eroberten. Es entstanden unter anderem ein drei Meter hoher Baum, eine riesige Wasserwelle und ein Fisch. Zwei Jugendliche waren verantwortlich für den Bau des „Stargate“, das später vor dem Verwaltungsgebäude Mozartstraße ausgestellt wurde. Die Aufmerksamkeit der Bürger und Touristen war immens.
Dieses Projekt wurde aus Ferienspielmitteln mit 8.279,00 € gefördert. Zudem wurden Honorarkosten für die pädagogische und künstlerische Leitung in Höhe von 10.080 € aus Honorarmitteln der Jugendpflege bestritten.
Die andere Hälfte des Sandkastens stand den zahlreichen Besuchern des Platzes zur Verfügung. In der Zeit von 10.00 bis 16.00 Uhr standen samstags und sonntags pädagogische Kräfte zur Betreuung der Kinder und zur Ausgabe der Spielmaterialien bereit.
Viele Kindertagesstätten machten von diesem Angebot Gebrauch. Eltern und Großeltern kamen mit ihren Kindern und Enkeln, ließen sich rund um den Sandkasten in den bereitgestellten Liegestühlen nieder und bauten mit den Kindern Sandburgen. Der Katschhof wurde zu einem zentralen Treffpunkt für die Familie.
Studenten entdeckten in den Abendstunden den Sandkasten für sich und errichteten wahre Kunstwerke oder trafen sich ganz einfach dort.
Am 03.08.2017 fand ein Aktionstag rund um den Sandkasten statt.
Im rollenden Labor der Fachhochschule Aachen - dem FabBus - konnten sowohl Kinder als auch Erwachsene unter Anleitung von Wissenschaftlern lernen, dreidimensionale Objekte mit dem 3D Drucker zu fertigen.
Am Exploregio.Mobil konnten Kinder im Grundschulalter angeleitet von Pädagogen des Continium aus Kerkrade und der Infosphere der RWTH Aachen unterschiedlichste Experimente durchführen.
Beide Angebote stießen auf großes Interesse bei Jung und Alt.
Ab 16.00 Uhr bis zum täglichen Start des Projektes um 9.00 Uhr wurde der Sandkasten durch einen Sicherheitsdienst bewacht. Negative Vorkommnisse gab es auch in diesem Jahr nicht. Nach Aussagen der Wachleute herrschte durchweg eine positive und entspannte Stimmung.
Zahlreiche Sponsoren, allen voran der Stadtbetrieb, die RWTH, die Stawag und die Firma Deubner haben dieses Projekt möglich gemacht.
Das Material wurde erneut bei E 18 eingelagert.
Die Weiterführung des Projekts in 2018 ist von allen Beteiligten gewünscht.
Neben diesen exemplarisch beschriebenen Projekten muss betont werden, dass alle Anbieter ein abwechslungsreiches und spannendes Programm zusammengestellt haben. Nur durch das hohe Engagement der einzelnen Mitarbeiter, Honorarkräfte und Ehrenamtler war es auch in diesem Jahr möglich, für alle Kinder, die sich angemeldet haben, einen Ort zu finden, an dem sie die Ferien verbringen und spannende Dinge erleben konnten. Die von vielen Trägern erweiterten Betreuungszeiten fanden große Zustimmung bei den Eltern.
Hier nun eine Zusammenstellung der in diesem Jahr beteiligten Einrichtungen:
- 30 anerkannte Träger der offenen Jugendarbeit,
- 2 städtische Offene Türen (OT Talstraße, und das Spielhaus Kennedypark),
- Sportvereine (Schachverein 1856 e.V., Neptun, VFB 08 Fußball, PTSV Aachen Badminton, Tauchclub TSG Aachen, Aachener Hockeyclub 1906e.V., DJK Laurensberg Tischtennis)
- die RWTH mit dem Projekt Bauspielplatz und Girls go Mint,
- die VHS und InVia mit zahlreichen Angeboten,
- die Handwerkskammer Aachen am Standort Auf der Hüls und Gut Rosenberg
- die Museen der Stadt Aachen,
- der Stadtbetrieb der Stadt Aachen (erstmalig mit der „Mülltonne Berta“)
- das Sportamt mit Angeboten in den Schwimmhallen und in der Sportanlage Gillesbachtal,
- Waldpädagogen im Preuswald
- Bildungsteam Gut Paulinenwäldchen
- Alsdorfer Naturwerkstatt (Angebote im Aachener Wald)
- die Sparkasse Aachen,
- die Lebenshilfe Aachen e.V. und der Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF),
- der Freizeit- und Erholungsverein Walheim, (Mitmachzirkus Armani, Spielen bei Flutlicht mit der ganzen Familie und Ferienspiele wie vor 50 Jahren)
- der Euregio Zoo,
- das Haus der Märchen und Geschichten und das Literaturbüro
- das Jurakowa Projekt mit Puppenbühne und Puppenwerkstatt
- das Medienzentrum
- die Bleiberger Fabrik
- FahrRad in Aachen, Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
- Deutsch Französisches Kulturinstitut Aachen
- 35 Offene Ganztagsschulen
Nach den bisher erfolgten Rückmeldungen der Träger und Veranstalter einschließlich der OGS haben erneut rund 9500 Kinder an den Ferienspielen in allen Ferienzeiten teilgenommen.
Die meisten Maßnahmen wurden nach Position 30 des Stadtjugendplans gemäß den Beschlüssen des Kinder- und Jugendausschusses vom 04.11.2010 und des Schulausschusses vom 02.12.2010 mit dem zur Verfügung stehenden Budget in Höhe von 228.500,00 Euro gefördert.
Diese Mittel waren zum Zeitpunkt der Sommerferien wie auch im letzten Jahr ausgeschöpft. Daher erfolgt eine Aufstockung um 15.000,00 Euro aus nicht benötigten Haushaltsmitteln des Stadtjugendplans, um eine Förderung der Herbstferienspiele sowie Nachzahlungen an einzelne Träger zu ermöglichen.
Darüber hinaus werden die entstandenen Honorarkosten in Höhe von ca. 20.000,00 Euro aus den Mitteln des Budgets „sonstige Mitarbeiter“ bestritten.
Aufgrund erfolgter Nachfragen zeichnet sich bereits jetzt ab, dass vorhandene Angebote im nächsten Jahr ausgeweitet werden könnten und die benötigten Betreuungsplätze weiter steigen werden.
Daher wurde die generelle Aufstockung des Gesamtbudgets der Ferienspiele um 20.000,00 Euro für 2018 beantragt.
Die bereits im letzten Jahr erfolgte Beantragung für 2017 wurde seitens der Kämmerei abgelehnt.
Die Situation vor den Sommerferien zeigt jedoch, dass zur Vorfinanzierung der Maßnahmen ein höherer Betrag notwendig ist. Infolge der durch die am Ende des Jahres vorgelegten Verwendungsnachweise und den dann möglichen Rückforderungen kann es zur Rückführung von Fördergeldern kommen, die dann dem städtischen Haushalt am Ende des Jahres wieder zur Verfügung stünden.
3. Ausblick
Für die Angebote der Sommerferien wird eine Ferienspielzeitung erstellt, die den Familien ab Mitte Mai zur Verfügung steht.
Da dies oft zu spät für die Ferienplanung ist, wurden bereits im Februar die schon bekannten Termine für alle Ferienzeiten auf der Internetseite der Stadt Aachen veröffentlicht. Dies fand großen Anklang bei den Familien.
Im Rahmen der Reauditierung der Stadt Aachen zur familiengerechten Kommune hat der Rat am 28.01.2015 u.a. das Ziel „Bedarfsgerechter und zielgruppenspezifischer Ausbau der Ganztagsferienbetreuung für alle Ferienzeiten“ beschlossen, das auch die Entwicklung eines onlinebasierten Informations- und Anmeldeportals für die Ferienspiele beinhaltet.
Das Ziel, eine bedarfsgerechte Ganztagsferienbetreuung für alle Ferienzeiten in allen Sozialräumen der Stadt Aachen zu erreichen, ist dank des Engagements der Anbieter großenteils erreicht.
Die Erarbeitung eines onlinebasierten Portals hat große Fortschritte gemacht.
Der Projektauftrag wurde im September 2015 gestellt. Erste Gespräche haben Mitte September 2016 stattgefunden. Die Kickoff Veranstaltung des Projekts erfolgte am 16.01.2017. Nach Erstellung des Pflichtenheftes, sowie einer Bewertungsmatrix erfolgte durch die Regio IT eine Ausschreibung, gerichtet an verschiedene Firmen, die bereits Online Programme in verschiedensten Gemeinden Deutschlands anbieten. Im August 2017 wurden nach einer Vorauswahl drei Anbieter von Ferienspielprogrammen zur Präsentation eingeladen. Zwei Firmen sind hierbei in die engere Wahl gezogen worden. Mit der Entscheidung ist Ende Oktober bis Anfang November zu rechnen. Damit wäre die Einführung des Online Programms mit den Osterferien 2018 denkbar.
Das Onlineportal für die Ferienspiele wird dem Serviceportal der Stadt Aachen angegliedert sein.
In Zusammenarbeit mit den Anbietern werden alle Angebote in Text und Bild nach Ferienzeiten geordnet bereits frühzeitig auf dem Online Portal den Familien zur Verfügung gestellt.
Die Bündelung der Informationen erfolgt im Fachbereich 45, die Anmeldung wird direkt beim jeweiligen Anbieter erfolgen, der durch einen Link mit dem Programm verbunden sein wird.
Anmeldungen der städtischen Angebote können online über das Serviceportal erfolgen. Zwingend ist dies nicht.
Das Ferienspielprogramm wird auch ohne Anmeldung im Serviceportal für jeden Bürger lesbar sein.
Die Ferienspielzeitung für den Sommer wird beibehalten – eventuell in einer geringeren Auflage als bisher üblich.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen
PSP-Element: 1-060201-900-1, Sachkonto: 53390000
PSP-Element: 1-060201-900-1, Sachkonto: 52910000
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Investive Auswirkungen | Ansatz 2016 | Fortgeschriebener Ansatz 2016 | Ansatz 2017 ff. | Fortgeschriebe-ner Ansatz 2017 ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | ||||||||
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
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| Deckung ist gegeben | Deckung ist gegeben | ||||||||||||
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konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2017 | Fortgeschriebener Ansatz 2017 | Ansatz 2018 ff. | Fortgeschriebe-ner Ansatz 2018 ff. | Folgekos-ten (alt) | Folgekos-ten (neu) | ||||||||
Ertrag | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Personal-/ Sachaufwand |
228.500 48.600
| 228.500 48.600 | 685.500 145.800 | 685.500 145.800 | 0 | 0 | ||||||||
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||||||
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
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| Deckung ist gegeben | Deckung ist gegeben |