Entscheidungsvorlage - FB 56/0111/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie beschließt die Umsetzung des dargelegten Konzepts zum Quartiersmanagement.

 

Der Personal- und Verwaltungsausschuss beschließt die Umsetzung des dargelegten Konzepts zum Quartiersmanagement.

 

Der Ratsantrag Nr. 228/17 der CDU- und SPD-Fraktionen vom 28.11.2016 gilt damit als erledigt.

 

Die Berichterstattung zu Punkt 5 des Beschlusses zum Tagesordnungspunkt 3 – 2. Sachstandsbericht zu ortsnahen dezentralen Dienstleistungsangeboten – des Personal- und Verwaltungsausschusses aus der Sitzung vom 12.01.2017 gilt damit als erledigt.  

 


 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Das vorliegende Konzept (siehe Anlage) basiert auf dem Ratsantrag „Quartiersmanagement“ der SPD- und CDU-Fraktion vom 28.11.2016. Im Antrag wird eine Bestandsaufnahme quartiersgebundener Angebotsstrukturen sowie „Umsetzungsplan zur Einrichtung weiterer Quartiersmanager oder Stadtteilbüros mit Aufgaben und Ressourcen in Stadtteilen mit besonderem Erneuerungsbedarf“ gefordert.

Die Stadt Aachen verfügt mit dem Quartiersmanagement über ein wichtiges Instrument der kleinräumigen Steuerung von Quartiersentwicklung. Dieses Instrument braucht eine gute Arbeitsgrundlage und ist auf interne und externe Kooperationsmechanismen angewiesen. Mit dem vorliegenden Konzept (s. Anlage), das eine Evaluation der bisherigen Arbeit des Quartiersmanagements und dezernatsübergreifende Abstimmungsgespräche zur Quartiersentwicklung als Grundlagen hat, ist eine Basis für ein zukunftsorientiertes Quartiersmanagement gegeben. Es enthält eine Schärfung des Aufgabenprofils und Ideen zur Verbesserung der Kooperation vor Ort. Zu den Abstimmungsgesprächen in der Erarbeitungsphase des Konzepts gehörten der Austausch mit dem Arbeitskreis der Träger der Freien Wohlfahrtspflege, Gespräche mit den Fachbereichen „Kinder, Jugend und Schule“ (FB 45) und „Wirtschaft, Wissenschaft und Europa“ (FB 02) sowie mit den Leiterinnen bzw. Leitern der Bezirksämter, der kontinuierliche Austausch mit den Leiterinnen der Begegnungszentren sowie Erkenntnisse aus den Gesprächen im Rahmen des Aufbaus der Sozial-Plattform. Daneben wurden Erfahrungsberichte aus anderen Kommunen sowie wissenschaftliche Publikationen herangezogen. Wesentliche Eckpunkte des Konzepts sind: 

 

  1.                 Aufgabe Quartiersmanagement als Koordinationsstelle vor Ort: Die bisherige Arbeit zeigt, dass das Quartiersmanagement im sozialen Bereich einen wertvollen Beitrag in den Quartieren leistet. Als Ansprechpartner für die Stadtteilkonferenzen, die Institutionen vor Ort und die Bevölkerung hat sich das Instrument deutlich bewährt. Die Quartiersmanagerinnen und -manager unterstützen bestehende Initiativen und schaffen dort neue Vernetzungen, wo noch Kooperationsstrukturen fehlen. In viele Aktionen und Projekte ist das Quartiersmanagement mittlerweile involviert und unterstützt in der Ideenfindung und der Ausführung. Durch Kooperationsprojekte mit lokalen Akteuren im Rahmen von Stadtteilfesten, Fahrradwerkstätten, Kochaktionen, Filmabenden, Bepflanzungsaktionen mit der Bevölkerung, Ausflügen und „Wandercafés“ wird die Bevölkerung aktiviert und das Zusammenkommen verschiedener Bevölkerungs­gruppen gefördert. Die projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit unterstützt darüber hinaus den Abbau von Stigmatisierungen einzelner Stadtquartiere, indem positive Aspekte der Quartiersentwicklung dokumentiert werden. Eine wichtige Aufgabe ist es auch, als erster Ansprechpartner für die Bevölkerung und Institutionen vor Ort zu fungieren und hier Anliegen, Ideen und Informationen aufzunehmen. Die Evaluation zeigt, dass viele der Anliegen oder Ideen im Kompetenzbereich anderer Fachbereiche liegen und die Themen lediglich weitergeleitet werden können (Spielplatzzustand, „wilder“ Müll, Schlaglöcher). Es ist wichtig, dass das Quartiersmanagement im Sinne der Transparenz und Verbindlichkeit seiner Lotsenfunktion im Quartier gerecht werden kann und Rückmeldungen aus der Verwaltung an die Betroffenen geben kann, auch wenn den Anliegen nicht immer entsprochen werden kann. Dies erfordert einen effektiven Informationsfluss zwischen dem Quartiersmanagement und anderen Teilen der Verwaltung.

Im Quartiersmanagement sind beim Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration (FB 56) 2,5 Stellen besetzt. Sie sind in Ost/Rothe Erde, Forst/Driescher Hof und im Preuswald verortet. Daneben gibt es zwei thematische „Schwerpunkt-Quartiers­managements“ aus Landesförderprogrammen (3,5 Stellen im Bereich des Quartiersmanagements mit dem Schwerpunkt der Flüchtlingsintegration bis Ende 2018 in Aachen-Nord (0,5), Richterich (1,0), Eilendorf (1,0) und Kronenberg (1,0) und zwei Kooperationsprojekte mit den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege im Bereich des Landesprogramms „Altengerechte Quartiere“. Darüber hinaus wird in Aachen-Nord derzeit das Soziale Stadt-Projekt umgesetzt, in dem ein projektgebundenes Quartiersmanagement tätig ist. 

 

  1.                 Verortung und Kooperationspotential: Eine wesentliche Erkenntnis aus der Evaluation ist, dass die Einbettung des allgemeinen Quartiersmanagements in die Stadtverwaltung große Vorteile mit sich bringt. Die Lotsenfunktion mit dem Transport von Themen in die Verwaltung, die Beteiligung von Fachämtern in Quartiersprozesse und das Vermitteln von Kontakten ist in dieser Konstellation ein klarer Vorteil. Darüber hinaus bringt die gesamtstädtische Steuerung des Quartiersmanagements den Vorteil, dass einheitliche Strategien und Arbeitsweisen geschaffen werden können. In der alltäglichen Arbeit ist darüber hinaus entscheidend, dass das städtische Quartiersmanagement eng mit den anderen Akteuren im Quartier und damit v.a. mit den Trägern der Freien Wohlfahrtspflege kooperiert. Mit Blick auf den Preuswald, wo das Stadtteilbüro des Quartiersmanagements durch verschiedene Akteure genutzt wird (neben Quartiersmanagement auch die Träger der Freien Wohlfahrtspflege) wurde der Vorschlag erarbeitet, die Kooperation vor Ort zu intensivieren und die Idee solcher Bürogemeinschaften auszuweiten. Dabei sollte angestrebt werden, dass nicht nur die Räume der Stadtteilbüros gemeinsam als Ressource genutzt werden, sondern auch eine stärkere Zusammenarbeit in der alltäglichen Projektarbeit anvisiert wird. Solche Bürogemeinschaften aus städtischem Quartiersmanagement und Trägern vor Ort, die als Quartiers- oder Nachbarschaftsstützpunkte bezeichnet werden können, bieten dabei verschiedene Vorteile, v.a. die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und das Bündeln von Wissen und Know How in der Projektentwicklung. Welche Bürogemeinschaften Sinn machen, muss in jedem Quartier einzeln überlegt werden. Es wäre anzustreben, diese Idee in Ost/Rothe Erde und Forst/Driescher Hof umzusetzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Quartiersmanagement in präsenten, gut sichtbaren Stadtteilbüros verortet wird, um als Anlaufstelle vor Ort wahrgenommen zu werden.

Daneben soll es auch in Zukunft möglich sein, themenspezifische Quartiers­managements einzurichten, wenn es sich im Rahmen gesonderter Förderprogramme, wie dem Projekt „Altengerechte Quartiere“, anbietet. In solchen Fällen kann die Aufgabe des themenspezifischen Quartiersmanagements an die Träger vor Ort abgegeben werden. Bei den Altengerechten Quartieren ist dies erfolgreich im Fall des Westpark-Viertels erfolgt, ein weiteres Projekt wird in Burtscheid angestrebt. Solche Modelle sind auch in Zukunft denkbar, wobei sie stets zur gesamtstädtischen Strategie der Quartiers­entwicklung passen müssen (Gesamtkoordination in der Sozialplanung).

 

  1.                 Angebotsausbau im Quartiersmanagement: Derzeit gibt es mit Ost/Rothe, Forst/Driescher Hof und Preuswald und über das Stadtteilbüro Aachen-Nord im Rahmen von Soziale Stadt in vier zentralen Gebieten mit besonderen Herausforderungen Quartiersmanagements. Hinzu kommt in vier Bereichen das Quartiersmanagement mit dem Schwerpunkt der Flüchtlingsintegration (QFI). Auch Sicht der Sozialplanung gilt es, das allgemeine Quartiersmanagement zu erhalten und die positiven Ansätze in den Quartieren weiter zu begleiten. Das QFI aus dem Landessonderprogramm läuft nach jetzigem Stand Ende 2018 aus. Da es zielgruppenspezifisch arbeitet, macht eine Verstetigung der Stellen in ihrem jetzigen Profil nach Ende des Förderzeitraums aus Sicht der Sozialplanung keinen Sinn. Über die Arbeit des QFI wird derzeit auch der Bereich Kronenberg gefördert. Dieser Bereich gehört nach dem Sozialentwicklungsplan zu den Quartieren mit besonderen Herausforderungen. Nach dem Ablauf des Sonderprogramms Ende 2018 wird der Kronenberg das einzige Quartier mit besonderen Herausforderungen sein, das nicht durch Quartiersmanagement unterstützt wird. Dabei ist auf dem Kronenberg die Abhängigkeit von Transferleistungen überdurchschnittlich hoch; dies betrifft sowohl die Kinderarmut als auch die Altersarmut. Zudem drückt sich der demographische Wandel in der überdurchschnittlich hohen Konzentration von Ein-Personen-Haushalten über 60 Jahre aus, zu deren Versorgungssituation wenig bekannt ist. Die ersten Erfahrungen des eingesetzten Personals im Rahmen des QFI zeigen, dass auf dem Kronenberg insgesamt ein Bedarf an einer zentralen Unterstützungsstruktur besteht. Aus den Ergebnissen des Sozialentwicklungsplans ergibt sich zudem ein deutlicher Bedarf aus dem Lebensraum Kullen in Laurensberg. Dieser Teilbereich der Stadt weist im Vergleich zu anderen Vierteln und insbesondere im Vergleich zu den anderen Lebensräumen in Laurensberg sozio-ökonomische und soziale Herausforderungen auf. Es handelt sich um einen Raum mit einer überdurchschnittlich jungen Bevölkerung und einem hohen Anteil von ausländischen Haushalten (30% der Gesamtbevölkerung; der Wert gehört zu den höchsten Werten stadtweit). Doch nicht nur das Thema „Integration“ bzw. „kulturelle Vielfalt“ ist hier wichtig. Die Zahlen ergeben auch überdurchschnittliche Werte bei der Armutsbetroffenheit der Bevölkerung. Ein erhöhter Förderbedarf vieler Kinder und Jugendlichen wird auch durch lokale Akteure der örtlichen Stadtteilkonferenz attestiert. Aufgrund der räumlichen Nähe des Kronenbergs zu Kullen wird vorgeschlagen, für beide Räume nach Auslaufen des QFI-Programms Ende 2018 eine Stelle für ein gemeinsames allgemeines Quartiersmanagement zu schaffen. Damit wäre der Prämisse, Quartiere mit besonderen Herausforderungen zu stärken, Rechnung getragen. Quartiersmanagement kann neue integrationsfördernde und identitätsstiftende Projekte in Gang setzen, bestehende Angebote im Viertel verknüpfen bzw. besser bekannt machen sowie die lokale Quartiers-Öffentlichkeitsarbeit voranbringen.

Perspektivisch stellt sich die Frage nach den Bedarfen nach dem Auslaufen des Soziale Stadt-Projekts in Aachen-Nord. Dieses läuft noch bis Ende 2019 und es ist eine Verlängerung des Durchführungszeitraumes bis 2021 beantragt. Da es sich bei AC-Nord auch um einen Stadtteil mit besonderen Herausforderungen handelt, ist die Einrichtung eines allgemeinen Quartiersmanagements zu diskutieren.

 


 

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

x

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

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Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Folgekos-ten (alt)

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Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

Die finanziellen Auswirkungen lassen sich derzeit nicht abschätzen.

 

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Anlagen

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