Kenntnisnahme - A 43/0003/WP15

Beschlussvorschlag:

ohne

Erläuterungen:

In dem Ratsantrag wird die Öffentliche Bibliothek beauftragt zu prüfen, ob eine Verschiebung der samstäglichen Öffnungszeiten von 10.00 - 13.00 Uhr auf 11.00 -14.00 Uhr, d.h. eine Schließung von 10.00 - 11.00 Uhr bei gleichzeitiger Öffnung von 13.00 - 14.00 Uhr, zu einer Entzerrung des Benutzerandrangs zwischen 12.00 und 13.00 Uhr führt. Die Prüfung wurde an Hand der für die Samstage dieses Jahres vorliegenden Rückgabe- und Ausleihdaten durchgeführt, weil die Rückgabe in der Regel am Beginn einer Bibliotheksnutzung und die Ausleihe am Ende einer Bibliotheksnutzung steht und wir damit Daten über das Betreten und Verlassen unseres Hauses bekommen. Da Ausleihe und Rückgabe im Verhältnis 3:2 zueinander stehen, ist generell davon auszugehen, dass an Samstagen ausgeliehene Medien auch an anderen Wochentagen zurückgegeben werden und dafür an Samstagen Nutzer ohne Rückgabe die Bibliothek zur Ausleihe aufsuchen

 

Ausleihe und Rückgabe samstags 08.01. - 27.08. 2005

                        10                        11                        12                        10-13

Ausleihe                        13,511                        25,045                        44,193                        82,749

                        16,3 %                        30,2 %                        53,4 %

Rückgabe                        17,134                        19,687                        19,591                        56,413

                        30,4 %                        34,9 %                        34,7 %

 

Die Ausleihdaten bestätigen zunächst den Eindruck, dass das Verbuchen der zu entleihenden Bücher und anderen Medien als Abschluss des samstäglichen Bibliotheksbesuches sich in der Stunde von 12.00 - 13.00 Uhr massiert. Die Ausleihen steigen im Verlaufe der drei Stunden von 16 % in der ersten, über 30 % in der zweiten auf über 50 % in der dritten Stunde. Entsprechend werden auch die Besucher das Haus verlassen.

Wann kommen diese Besucher nun ins Haus? Die Rückgabe und damit das messbare Betreten des Hauses verteilt sich relativ gleichmäßig über alle drei Stunden. Bereits in der ersten Stunde werden knapp ein Drittel der Bücher und anderen Medien zurückgegeben, so dass von der Nutzung her die Besucher der ersten Stunde auf keinen Fall vernachlässigt werden dürfen. Hier liegt offensichtlich ein großes Interesse daran vor, die Bibliothek samstags möglichst früh zu benutzen, sei es weil ein längerer Aufenthalt nötig ist oder der Tag für weitere Aktivitäten frei sein soll.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher ist nur sehr schwer zu bestimmen. Das Verhältnis von Kommenden und Gehenden liegt in der ersten Stunde bei 1,8:1, in der zweiten bei  1,1:1 und in der dritten bei 1:1,8. Wir haben es also um ein natürliches Verhältnis der Kommenden und Gehenden in der Zeit von 10.00 - 13.00 Uhr zu tun. In der ersten Stunde ist die Zahl der Kommenden höher, in der zweiten ist das Verhältnis ausgeglichen und in der dritten Stunde überwiegen die Gehenden. Der Strom der Kommenden ebbt übrigens gegen 12.45 Uhr ab.

Von den Besuchern aus gesehen unterscheidet sich der Samstag grundlegend von den übrigen Werktagen, weil sie samstags viel freier über ihre Zeit verfügen können. Ein Angleichen des Beginns der Öffnungszeiten an die der übrigen Werktage ist nicht zwingend erforderlich. Ein Bibliotheksbesuch zwischen 10.00 und 13.00 Uhr ist für die Mehrzahl der Einwohnergrundsätzlich möglich. Die im Handel oder im Dienstleistungsbereich Tätigen werden die Bibliothek in der Regel samstags nicht aufsuchen können. Die zusätzliche Öffnungszeit zwischen 13.00 und 14.00 Uhr eröffnet kaum jemandem  eine zusätzliche Nutzungschance, sondern bietet allenfalls denen, die vor 13.00 Uhr kommen, ein Mehr an Bequemlichkeit. Das wiegt aber geringer als der an den  verhältnismäßig  hohen Rückgabezahlen ablesbare Nutzungsbedarf vor 11.00 Uhr. Da nur Personal für drei Stunden vorhanden ist, bleibt die Öffentliche Bibliothek samstags bei der bewährten Öffnungszeit von 10.00 - 13.00 Uhr.

 

Finanzielle Auswirkungen:

keine