Entscheidungsvorlage - FB 49.1/0004/WP15
Grunddaten
- Betreff:
-
Annahme einer Schenkung an das Suermondt-Ludwig-Museum durch den Sammler Peter Mathar
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- Museen der Stadt Aachen
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Kultur
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Anhörung/Empfehlung
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09.11.2005
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Geplant
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Rat der Stadt Aachen
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Entscheidung
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07.12.2005
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Kulturausschuss
empfiehlt dem Rat der Stadt die Schenkung des Holzschnitts „Zwiespalt“ des
Sammlers Peter Mathar mit großem Dank entgegenzunehmen.
Auf Empfehlung des Kulturausschusses beschließt der Rat der Stadt die Annahme der Schenkung des Holzschnitts "Zwiespalt" des Sammlers Peter Mathar mit großem Dank entgegenzunehmen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Im Rahmen der Ausstellung Wolfgang
Mattheuer – Ikarus, der Unerkannte und der Jahrhundertschritt hat das
Suermondt-Ludwig-Museum eine bedeutende Arbeit dieses Leipziger Bildermachers
als großzügiges Geschenk des Sammlers und Freundes Mattheuers Peter Mathar
angeboten bekommen. Dieser sehr dankenswerte Neuzugang wäre zugleich ein
Zeichen der engagierten und kontinuierlichen Sammeltätigkeit der Graphischen
Sammlung.
Es handelt sich um den
großformatigen Holzschnitt Zwiespalt von 1979. Mit diesem
Blatt greift Mattheuer eines seiner zentralen Themen auf, die
Widersprüchlichkeit, die Paradoxien des menschlichen Lebens. Der Zwiespalt des
Menschen scheint sich in einem – kleinen und verschatten – Inneren und einem
–großen und kampfbereiten- Äußeren widerzuspiegeln. Die Diskrepanz zwischen den
inneren Gefühlen und dem äußeren Auftreten werden anschaulich ins Bild gesetzt.
Das Motiv des zerrissenen,
gespaltenen Menschen diskutiert Mattheuer in den 70er Jahren in den
verschiedenen künstlerischen Medien und setzt diese Figur auch in andere
Bildzusammenhänge, wie etwa in Verwirrt im Nebel. Der aus
Widersprüchlichkeit zusammengesetzte Mensch wird in den 80er Jahren zur
Erfindung des Jahrhundertschritts führen. Für Mattheuer sind die
Antagonismen in Leben und Gesellschaft eine notwendige Vorraussetzung für sein
künstlerisches Schaffen, das auf Kommentierung und Kritik dieser Strukturen
gerichtet ist.
Wolfgang Mattheuer
(1927-2004)
Zwiespalt, 1979
Holzschnitt (WVZ Koch 223)
H 550 x B 450 mm
Blatt 2 der Graphik-Edition IX,
Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig, 81
„Wolfgang Mattheuer Seite 79 –
Holzschnitte“
Künstlerabdruck vor der Serie