Entscheidungsvorlage - FB 61/0879/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten (ETC, Interreg) (AVV-Beirat)
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- AVV
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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●
Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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01.03.2018
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten (ETC, Interreg)
Die euregionale Koordinierungsstelle im AVV ist Partner bzw. Konsortialführer in den beiden folgenden Förderprojekten. Im Folgenden wird der aktuelle Sachstand berichtet.
1) Interreg V-A „emr connect“ (seit Oktober 2017, Laufzeit 3 Jahre, Konsortialführer)
2) Horizon 2020-Projekt „European Travellers Club (ETC)“ (seit Mitte 2016, Laufzeit 3 Jahre,
Projektpartner)
Zu 1) Interreg V-A „emr connect“
Wie bereits in der Zweckverbandssitzung vom 23. Juni 2017 berichtet, wurde das Interreg V-A-Projekt „emr connect“ bewilligt und ist am 1. Oktober 2017 gestartet. In diesem Projekt arbeiten neben dem AVV, der die Konsortialführerschaft hat, folgende 13 Partner zusammen: Stadt Aachen, ASEAG, RWTH Aachen University, Provinz Limburg, Parkstad Limburg, Arriva Personenvervoer, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, TEC, De Lijn, SNCB, Liége Europe Metropole, Université de Liège, Universiteit Hasselt.
Für das Projekt wurden Fördergelder in Höhe von rund 4,6 Mio. € bewilligt. Der Anteil der AVV GmbH beträgt rund 0,9 Mio. Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 80 %. Ziel ist die Stärkung des grenzüberschreitenden ÖV und somit die Erhöhung des Anteils von öffentlichen Verkehrsmitteln im grenzüberschreitenden Modal Split.
Am 01. Februar 2018 hat die offizielle Kick-Off Veranstaltung stattgefunden, bei der das Projekt auch der Presse vorgestellt wurde. Das Projekt erarbeitet in 5 Arbeitspaketen Verbesserungen im grenzüberschreitenden Nahverkehr zu den Themen Tarife und Leistungsangebot (z. B. Weiterentwicklung grenzüberschreitender Tarife), Digitalisierung im Bereich Ticketing und Fahrgastinformation (z. B. grenzüberschreitende Verfügbarkeit von Echtzeitdaten), Vernetzung in der Bildungs- und Wissensregion, Elektrifizierung der Buslinie 44 sowie Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger und Stärkung mulitmodaler Angebote.
Momentan arbeitet der AVV zusammen mit den Partnern an den Themen Errichtung der Schnellladeinfrastruktur am Aachener Hauptbahnhof, Entwicklung eines grenzüberschreitenden Semestertickets und Weiterentwicklung der Interoperabilität von E-Tickets. Zukünftig geplant sind weitere Maßnahmen wie z. B. die Errichtung einer Velocity Station in Heerlen, eine Untersuchung zur multimodalen Anbindung der ländlichen Gegenden in Belgien und die Errichtung eines Euregionalen Kundenschalters im Aachener Hauptbahnhof.
Zu 2) Horizon 2020-Projekt „European Travellers Club (ETC)”
Die AVV GmbH ist seit Mitte 2016 als Subpartner für die Erbringung des deutschen Piloten im Projekt „European Travellers Club (ETC)“ verantwortlich. Das Projektkonsortium wird gebildet durch die niederländischen Partner Open Ticketing Institute (OTI), Translink Systems (TLS – Betreiber des niederländischen E-Ticket-Standards OV-Chipkaart), dem luxemburgischen Verkehrsverbund und der VDV eTicket Service GmbH & Co. KG als Betreiber des deutschen E-Ticket-Standards (VDV-KA). Dem Konsortium steht insgesamt ein Budget in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Auf deutscher Seite bindet der AVV die ASEAG als grenzüberschreitend operierendes Verkehrsunternehmen in den deutschen Piloten ein. AVV und ASEAG steht zur Umsetzung des deutschen Piloten ein Budget in Höhe von rund 590.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 100 % zur Verfügung. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine Lösung für den interoperablen Einsatz von elektronischen Fahrausweisen über nationale Grenzen hinweg zu entwickeln. Über die grundsätzliche Funktionsweise des Ansatzes wurde bereits in der Zweckverbandssitzung vom 23. Juni 2017 berichtet.
Seit dem 1. Dezember 2017 läuft ein grenzüberschreitender Pilotversuch im Rahmen des ETC-Projektes, der die Nutzung der grenzüberschreitenden Linien 44 (Aachen – Heerlen), 350 (Aachen – Maastricht) sowie aller ASEAG-Busse im Stadtgebiet Aachen umfasst. Während dieser Pilotphase wird das System von den Pilotnutzern unter Alltagsbedingungen getestet. Diese können mit technisch erweiterten Chipkarten sowohl im binnenländischen als auch im grenzüberschreitenden ÖV reisen. Dies bedeutet, dass ein deutscher Fahrgast seine deutsche Chipkarte auch im niederländischen ÖV (zunächst begrenzt auf Pilotlinien) einfach und unkompliziert nutzen kann. Im Anschluss daran wird der Fahrgast über sein heimisches Verkehrsunternehmen für die Fahrten im Nachbarland abgerechnet.
Am 15. Februar 2018 hat ein Pressetermin zur Vorstellung des Projektes unter anderem unter Beteiligung von Herrn Hendrik Wüst (Minister für Verkehr des Landes NRW) und Herrn Hubertus Mackus (Gedeputeerde Landbouw, Natuur, Infra, Rail en Monumenten der niederländischen Provinz Limburg) in Aachen stattgefunden. Im Rahmen dieses Termins konnte erfreulicherweise auch über die bisher gesammelten positiven Ergebnisse berichtet werden. So konnten für den Piloten bislang ca. 400 Testkunden gewonnen werden, die alleine im ersten Monat ca. 2000 Transaktionen mit den Chipkarten ausgelöst haben. Während dieses Termins wurde seitens des deutschen Standardhalters VDV-eTS nochmals das Ziel bekräftigt, die Technologie in den deutschen E-Ticket-Standard zu integrieren, sodass die Lösung bundesweit zum Einsatz kommen kann.
Der Pilot läuft noch bis zum 31. März 2018 und wird anschließend evaluiert. Im Zuge der Folgeaktivitäten ist geplant, den Ansatz auf den grenzüberschreitenden SPNV – insbesondere den im Dezember 2018 startenden RE18 (Aachen – Maastricht) auszuweiten.