Kenntnisnahme - FB 02/0128/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft der Stadt Aachen nimmt die Darstellung zu Zielen und Maßnahmen des Wissenschaftsbüros zur Kenntnis.


 

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Erläuterungen

WissenschaftsbüroAufbau und Struktur

(Tagesordnungsantrag der CDU und SPD –Fraktionen vom 05.03.2018)

 

Vision und Ziele

Die Wissenschaft ist Aachens größtes Aushängeschild und wertvollste Ressource zugleich. Die Hochschulen und ihre angegliederten Forschungseinrichtungen sind dabei wichtigste Zutat für eine langfristig positive städtische Entwicklung: Sie wirken sich mit ihrer exzellenten Forschung und der hohen Studierendenzahl nicht nur positiv auf die lokale und regionale Wirtschaft aus, ihre Innovationen machen Aachen nachhaltig fit für die Zukunft. Denn sie sind die wichtigen Träger einer konstanten demografischen Entwicklung und befördern das kulturelle und urbane Leben in hohem Maße. Damit ist Wissenschaft wichtigster Standort- und Wirtschaftsfaktor, bedeutendstes Alleinstellungsmerkmal und hoffnungsvollste Zukunftsperspektive zugleich. 

 

 

Dieser Bedeutung möchte das Wissenschaftsbüro Rechnung tragen. Als Bindeglied zwischen Hochschulen und Stadt bündelt, entwickelt und koordiniert es zahlreiche Aktivitäten und ist gleichzeitig Anlauf- und Servicestelle rund um das Thema Wissenschaftsstadt für alle interessierten Akteure.

Die Vision des Wissenschaftsbüros ist es, in den kommenden drei bis fünf Jahren Aachen hin zu einer gelebten Wissenschaftsstadt zu entwickeln. Das bedeutet, dass Wissenschaft in all ihren Facetten als zentraler Standortfaktor wahrgenommen und entsprechend eingesetzt wird.

Bereits heute profitieren Wissenschaft, Wirtschaft und Stadt voneinander und schaffen im Zusammenspiel ein innovatives Stadt-Milieu. Und dieses gilt es durch gezielte Kooperationen und Aktivitäten noch deutlich zu stärken und öffentlichkeitswirksam erlebbar zu machen. Je nachhaltiger diese Vision verfolgt wird, desto größer sind die Chancen Aachens, die Herausforderung eines stärker werdenden interkommunalen Wettstreits um wirtschaftlichen Zuwachs zu bestehen.

 

Das Wissenschaftsbüro der Stadt dient vor diesem Hintergrund als Drehscheibe zwischen Wissenschaft, Politik und Stadtgesellschaft. Durch einen Ausbau der Kommunikation mit und zwischen den Akteuren, Demonstration der Wissenschaft in der Stadt mit zahlreichen Ansätzen der Bürgerpartizipation und der so entstehenden Vernetzung, wird Aachen mit dem Thema Wissenschaft untrennbar verbunden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schwerpunktthemen des Wissenschaftsbüros

 

Kommunikation

Wissenschaftskommunikation ist zentrales Element der Entwicklung hin zu einer Wissenschaftsstadt. Neben der reinen Information und Bildung der Gesellschaft stehen hierbei auch Unterhaltung und Beteiligung der Gesellschaft sowie Standortmarketing im Vordergrund. Das Wissenschaftsbüro entwickelt hierzu gemeinsam mit den Hochschulen geeignete Kommunikationswege, Veranstaltungen und Formate. Bisher wurden folgende Aktivitäten angestoßen:

-          „Meine Karriere beginnt hier“: Ziel der Wandergalerie ist die Profilierung Aachens als Talentschmiede und exzellenter Ausbildungsstandort, der gleichzeitig mit hoher Lebensqualität punkten kann. Plakativ werden Hochschulabsolventen und ihr individueller Werdegang in Aachen dargestellt. Der gesamte Kostenumfang beläuft sich hierbei auf ca. 9.000 €, Auftakt der Veranstaltung bildet eine Pressekonferenz am 13.04.2018.

-          Veranstaltungsreihe „Technologiefenster“: Das Schaufenster eines innerstädtischen Ladenlokals verwandelt sich in eine Projektionsfläche sowohl nach innen als auch nach außen, um innovative Forschung bildhaft zu veranschaulichen und bei Passanten Aufmerksamkeit zu wecken. Flankiert wird die Präsentation durch thematisch wechselnde wöchentliche Vorträge im Inneren. Der Kostenrahmen liegt hier bei etwa 6.000 €. Das erste Ladenlokal im Dahmengraben wird am 04.04.2018 eröffnet. Weitere Standorte in der Innenstadt und im Hochschulgebiet sind in der Planung. Dem Zielgedanken, Wissenschaft für den Bürger unmittelbar erlebbar zu machen, sind auch „Technologiefenster“ etwa in der Mayerschen Buchhandlung, bei der Sparkasse Aachen oder z.B. im Aquis Plaza möglich. „Technologiefenster“ können aber auch andere Formate sein: Monitore im städtischen Bürgerservice, in ASEAG-Bussen, bei Banken, in der Gastronomie etc. bieten sich an, um kurzweilige Handyvideos von Studierenden über ihre Wissenschaftsstadt zu transportieren – mal witzig, mal innovativ oder lebendig, sympathisch, schrill oder kreativ. Um derartige „Science Clips“ zu initiieren, wird ein Wettbewerb unter Studierenden und evtl. darüber hinaus veranstaltet. Die besten Videos werden öffentlichkeitswirksam ausgezeichnet. Derzeit wird das Gesamtkonzept in Abstimmung mit den relevanten Akteuren ausgearbeitet.

-     Förderung des bürgerwissenschaftlichen Dialogs in der Stadt. Hierzu dienen weitere  

      Veranstaltungsformate, Diskussionen und Foren wie zum Beispiel Open-Air-Vorlesungen

 

Kommunikation und Demonstration

Das Büro als Anlaufstelle: Das Wissenschaftsbüro selbst ist ein unkomplizierter Ansprechpartner mit stets offenen Türen für alle interessierten Menschen ganz gleich ihres Hintergrundes oder Bildungsgrades. Ob aus Neugierde, dem Wunsch, sich zu bestimmten Themen zu informieren oder gar mit konkreten Ideen im Gepäck – das Wissenschaftsbüro ist der richtige Ansprechpartner rund um das Thema Wissenschaftsstadt. Alleine durch seine sichtbare Anwesenheit und einfache Erreichbarkeit fördert das Büro eine oftmals erste Kommunikation und weckt Interesse. Wichtig ist dabei, dass die Anlaufstelle gut sichtbar und zentral im Stadtbild verankert wird.

 

Derzeit allerdings ist das Wissenschaftsbüro im 3.OG des Verwaltungsgebäudes Katschhof gewissermaßen versteckt. Eine andere, bessere strukturelle wie räumliche Wahrnehmung ist erforderlich. Das Wissenschaftsbüro muss zentral und barrierefrei erreichbar sein. Die Bürgerinnen und Bürger müssen es finden, selbst wenn sie nicht gezielt danach suchen. Zu klären ist daher, inwieweit ein anderer Standort ermöglicht werden kann. Geprüft wird, ob eine Unterbringung im Erdgeschoss des Gebäudes Katschhof in Nähe des frequentierten Bürgerservice und des Centre Charlemagne denkbar ist. Alternativ könnte das Grashaus in Betracht gezogen werden.

 

Perspektivisch wäre aber ggf. sogar eine Kombination des Büros mit einem evtl. 150 m² großen Demonstrations- und Experimentierlabor vorstellbar. Andere Universitätsstädte machen hier bereits vor, wie Bürger und Touristen neue Technologien, greifen, testen und sich damit auseinandersetzen können. Dies ist einerseits erlebbare  Wissenschaft zum Anfassen, andererseits bietet dies Instituten und evtl. auch Unternehmen die Möglichkeit, Nutzerverhalten und Nutzerakzeptanzen in Erfahrung zu bringen. Ergänzt um Präsentationen, Diskussionen und weitere partizipative Formate wird ein rundes Angebot daraus. Vielleicht ist ein solch kombiniertes Wissenschaftsbüro/Technologielabor zukünftig in einem umgebauten Bushofareal in Kooperation mit VHS und öffentlicher Bibliothek denkbar. Alternativ näher an die RWTH heran gerückt in einem neu ausgerichteten Kármán-Forum oder gar in räumlicher Symbiose mit einer stark frequentierten Markthalle im ehemaligen Lust for life. Das Wissenschaftsbüro arbeitet an der Realisierung dieser Vision.

 

In der Öffentlichkeit soll das Wissenschaftsbüro als DIE zentrale Anlaufstelle rund um das Thema Wissenschaft wahrgenommen werden. Dazu ist ein eigener Bereich auf der aachen.de-Seite ebenso erforderlich wie ein eigener Facebook-Account, ein Markenlogo des Büros, Roll-Ups oder Infostele für Veranstaltungen. Aber auch traditionelle Medien wie die lokalen Zeitungen und Radiosender sollen zur Steigerung des Bekanntheitsgrades des Wissenschaftsbüros und seines Leiters genutzt werden. 

 

Partizipation

Über die reine Information der Gesellschaft hinaus ist die Partizipation ein wesentliches Merkmal zur Schaffung von Transparenz. Die Veränderung der Rolle der Stadtgesellschaft vom Publikum hin zum Akteur fördert in besonderer Weise die Überprüfung der eigenen Einstellung und die Identifikation mit der Thematik. Die Wissenschaft hat Gelegenheit, Ergebnisse zu erklären und so Glaubwürdigkeit und Vertrauen aufzubauen. Auf der anderen Seite erhalten Wissenschaftler Feedback aus Bürgersicht zu geplanten Innovationen oder Projekten und erhalten neuen Input.

Das Wissenschaftsbüro erachtet hierzu folgende Maßnahmen als sinnvoll:

-          Citizen Science-Projekte sind geeignete Instrumente die Beteiligung an der Wissenschaft durch den Bürger anzuregen und zu fördern. Hierbei beteiligen sich Bürger unmittelbar an Forschungsprojekten. Große Themen brauchen viele Köpfe, die denken, sammeln und sortieren. Gesundheit, Flora und Fauna, Klimaschutz, Digitalisierung und Astronomie sind solche Felder. Hier schaffen Bürger im Dialog mit Wissenschaftlern Großes – die Citizen Scientists arbeiten an wichtigen Forschungsthemen mit.

-          Reallabore: neue Technologien werden im Reallabor also im tatsächlichen Einsatz erprobt und den Bürgerinnen und Bürgern so näher gebracht. Z.B. SON A H Smart Parking am Blücherplatz

 

Vernetzung

Die Wissenschaft gestaltet gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen maßgeblich mit und trägt zur Problemerkennung und –bewältigung bei. Deshalb sollten möglichst alle Teile der Gesellschaft die Wissenschaft und ihren gesellschaftlichen Beitrag einschätzen, verstehen und auf verschiedene Art daran teilhaben können. Der Vernetzung der Akteure kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Fachübergreifend und sektorenübergreifend bieten solche Netzwerke die Möglichkeit der gegenseitigen Inspiration und des voneinander Lernens sowie des Technologietransfers. Ein besonderes Anliegen des Wissenschaftsbüros ist dabei die Vernetzung von Wissenschaft und Verwaltung, um neue und zusätzliche Kooperationspotenziale auszuschöpfen. Das Wissenschaftsbüro realisiert daher folgende Initiativen:

-          Jährliche Spitzengespräche der jeweiligen Hochschulen und der Verwaltungsspitze

-          Innerhalb der Verwaltung und der wissenschaftlichen Institutionen wird durch Formate wie „Auf einen Kaffee bei….“ Auf das Wissenschaftsbüro aufmerksam gemacht. Hier werden Fachbereiche oder Dezernate mit einzelnen Instituten zusammengebracht, so dass die Verwaltung einerseits die Forschungslandschaft besser kennenlernen kann, andererseits die Wissenschaft mit tatsächlichen Herausforderungen in Aachen konfrontiert wird. Das persönliche Kennenlernen verringert Barrieren und erhöht die Kooperationsbereitschaften.

-          Das Wissenschaftsbüro fungiert des Weiteren als „Drehscheibe“ für die unterschiedlichsten  Anfragen von den Hochschulen an die Stadt Aachen und umgekehrt.  In Prüfung ist aktuell, inwieweit dies durch digitale Formate unterstützt werden kann. So kann beispielsweise die Wissensplattform „Besser-Wissen“ sowohl wissenschaftlichen als oder kommunalen Akteuren die Möglichkeit gegeben, aktuelle Projekte oder Projektideen in der Stadt Aachen einzusehen und Synergieeffekte zu schaffen.

-          Wissenschaftsbüro lädt ein!: bei diesem Veranstaltungsformat werden Schwerpunkt- und Trendthemen im Bereich der Spitzenforschung vorgestellt. Zielgruppen sind nicht nur Bürgerinnen und Bürger, das Format dient dazu, in einen interdisziplinären Dialog mit Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Verwaltung zu treten und sich über Themen wie  „Die Stadt der Zukunft – Von der Planung bis zur Realisierung“ auszutauschen und bestenfalls gemeinsame Ideen und Ansätze zu entwickeln.

 

Das Wissenschaftsbüro mit seinen vier Säulen Kommunikation, Demonstration, Partizipation und Vernetzung gibt der Wissenschaftsstadt ein Gesicht und initiiert und pflegt nachhaltig einen breiten Austausch innerhalb der Stadtgesellschaft. Ziel des Büros ist dabei immer, die Bedeutung der Wissenschaftsstadt als Selbstverständnis in der Weise zu verankern, dass sie bei den unterschiedlichen Akteuren - seien es Bürgerinnen und Bürger, Politik, Verwaltung oder Wirtschaft - im Rahmen von zukünftigen Konzepten, Visionen und Projekten eine entscheidende und nicht mehr wegzudenkende Rolle spielt. Dann wird Wissenschaftsstadt in all ihren Facetten erlebbar.

 

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass das Wissenschaftsbüro nach der Umwandlung der Hochschulbeauftragtenstelle weiterhin über nur eine Vollzeitstelle verfügt. Die bisherigen Aufgaben des Hochschulbeauftragten wie etwa die Reihe „Uni im Rathaus“, der Erstsemesterempfang u.ä. müssen zudem weitergeführt werden. Zudem konnte der Leiter des Wissenschaftsbüros, Herr Gronostaj, seine Arbeit erst im Juni 2017 aufnehmen. Die dargestellten Handlungsansätze können daher mit derzeitigen Ressourcenausstattung nur sukzessive und dosiert in Umsetzung gebracht werden.


 

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Anlagen

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