Entscheidungsvorlage - FB 02/0136/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Wissenschaftsbüro – Maßnahmenvorschläge
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
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Entscheidung
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27.06.2018
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Erläuterungen
Wissenschaftsbüro – Maßnahmenvorschläge
2017/2018
Aktuelle Maßnahmen
Das vor einem Jahr eingerichtete Wissenschaftsbüro fungiert als zentrales Bindeglied und Drehscheibe zwischen den Hochschulen und der Stadt, sowie zahlreichen weiteren Akteuren aus der Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Politik. Es bündelt, entwickelt und koordiniert zahlreiche Mahnahmen und ist die Anlauf- und Servicestelle rund ums Thema Wissenschaftsstadt. Nachfolgend werden beispielhaft zwei in der Umsetzung befindliche Maßnahmen aus den Schwerpunktfeldern Kommunikation und Demonstration dargestellt und deren Weiterentwicklung skizziert, die im Rahmen des Wissenschaftsbüros entwickelt wurden und aktuell gemeinschaftlich in einer engen Kooperation mit unterschiedlichen Partnern umgesetzt werden:
Kommunikation
‘Meine Karriere beginnt hier!‘: Ziel der Porträtserie ist die Profilierung Aachens als Wissenschaftsstadt, die nicht nur als exzellenter Ausbildungsort bekannt ist, sondern als Wissenschaftsregion mit ausgezeichneten Karrieremöglichkeiten und hoher Lebensqualität. Hierbei werden dreizehn Absolventen/-innen der lokalen Hochschulen und Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen, mit ihrem Werdegang plakativ dargestellt. Neben der öffentlichkeitswirksamen Kampagne, die im April und Mai sehr präsent im öffentlichen Stadtbild war, wird die Porträtaktion als Wanderausstellung an diversen Veranstaltungen und an unterschiedlichen Standorten (Hochschulen, Karrieremessen, DigiHub, Technologiezentrum etc.) im gesamten Jahresverlauf ausgestellt.
Demonstration
‘Technologiefenster‘: Das im April eröffnete Technologiefenster in einem umgestalteten Ladenlokal, bei dem unterschiedliche wissenschaftlichen Themen ein Monat lang das Schaufenster beleuchteten und im inneren öffentliche Vorträge angeboten wurden, ist auf eine positive Resonanz gestoßen. Daher wird das Pop-Up Konzept, bei dem außergewöhnliche Wissenschaft an außergewöhnlichen Orten präsentiert wird, weiterentwickelt und im weiteren Jahresverlauf mit neuen Inhalten an anderer Stelle vorgestellt. Als neue Standorte werden aktuell Bankfilialen, Einkaufszentren, Lokale mit Außengastronomie und Buchhandlungen geprüft. Als Inhalte werden neben Vorträgen, auch innovative Produkte vorgestellt und erprobt. Vom Roboter über virtual reality sollen wissenschaftliche Themen stärker erlebbar und greifbar werden. Gleichzeitig sollen die Bürger/-innen durch ‘Mitmach- Experimente‘ von Wissenschaft begeistert werden. Des Weiteren sind auch Präsenzzeiten des Wissenschaftsbüros im Technologiefenster geplant.
Darüber hinaus hat das Wissenschaftsbüro gemäß Beschlussvorschlag des AAWW vom 26.04.2017 die folgenden drei ausgewählten Maßnahmen aus den Schwerpunktfeldern Demonstration, Vernetzung und Kommunikation in Umsetzung gebracht:
Demonstration
‘Smart Parking als Modellprojekt in Aachen-Nord‘: Hierbei handelt es ich um ein Demonstrationsvorhaben zur Parkraumüberwachung am Blücherplatz durch Sensoren des Unternehmens S O NAH. Dieses visionäre Projekt trägt durch die verkürzte Parkplatzsuche zur Verringerung des Kraftstoffverbrauches und somit des Emissionsausstoßes bei und kann langfristig zu großem Einsparpotenzial durch dynamische Leuchtkonzepte, Schlaglochdetektion sowie Verkehrsprognosen etc. führen. Das innovative Aachener Start-Up Unternehmen wurde bereits am 21.02.2018 im AAWW vorgestellt. Darüber hinaus wird die Ausweitung der sensorbasierten Lösungssysteme, über den Blücherplatz hinaus, geprüft.
Vernetzung
Monitoring-Plattform ‘BesserWissen‘: Im Rahmen der Recherche zu optimalen Umsetzungsformen der Plattform ‘Besser Wissen‘ hat sich die Möglichkeit einer Kooperation mit der Digitalen Innovationsplattform (DIP) ergeben. Neben dem von ‘Besser Wissen‘ gewünschten Informationsaustausch der Partner zu aktuellen Projektaktivitäten und -ergebnissen bietet sich hier zu dem die Möglichkeit der Vernetzung und des Austauschs mit anderen Partner und innovativen Unternehmen. Die DIP ist Bestandteil des Projektes EarlyTech und dient der Informationsgewinnung und Visualisierung. Das übergeordnete Ziel der DIP ist, vorhandene euregionale Informationsdefizite zwischen allen beteiligten Akteuren (Verwaltung, Hochschulen, Unternehmen, Kammern etc.) sukzessive abzubauen und den Mitgliedern die Möglichkeit zu bieten, sich über potentielle Kooperationsprojekte auszutauschen, um somit die wirtschaftliche Entwicklung, die Innovationskraft und ganz allgemein die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der gesamten EMR+ Region nachhaltig zu stärken. Durch diese Kooperation erfolgt eine deutliche Aufwertung der „Besser-Wissen-Plattform“. Aktuell werden die Inhalte und die konkreten Umsetzungsschritte der DIP finalisiert.
Kommunikation
Ringvorlesung ‘Science4all‘: Der Grundintention ‘Science4all‘ folgend wurde der Vortrag/Ringvorlesung Ansatz entsprechend in das Konzept zum Technologiefenster (s.o.) aufgegriffen und in einem ersten Entwicklungsstadium erfolgreich umgesetzt. Dabei wurden Veranstaltungen zu folgenden Themen angeboten: ‘Alles Plastik oder was? – Die nachhaltige Nutzung von Kunststoffen‘, ‘Sind wir allein? – Die Suche nach Leben im All‘ und ‘Für ein besseres Leben – Interaktive Materialien der Zukunft‘. Darauf aufbauend wird des Konzept inhaltlich weiterentwickelt und im weiteren Jahresverlauf in der Innenstadt als ‘Science Pop-Up Space‘ präsentiert.
Maßnahmenvorschläge 2018/2019
Die folgenden Maßnahmenvorschläge richten sich an den vom Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft bewilligten Mittel in Höhe von 20.000€ p.a und gliedern sich anhand der Schwerpunktthemen des Wissenschaftsbüros Kommunikation, Demonstration, Partizipation und Vernetzung.
Vernetzung
Maßnahme | Wissenschaftsbüro lädt ein… |
Inhalt/ Ausrichtung | Die Aachener Hochschulen stehen in zahlreichen Fachgebieten für Innovation und Spitzenforschung. Viele der Forschungsthemen und deren -ergebnisse haben direkten oder indirekten Einfluss auf unser gesellschaftliches Miteinander. Dementsprechend hat das Wissenschaftsbüro als zentrale Servicestelle und Drehscheibe nicht nur die Bürgerinnen und Bürger als Zielgruppe im Fokus, sondern das Format dient dazu, um einen interdisziplinären Dialog mit weiteren Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung zu ermöglichen und sich zu übergeordneten Querschnittsthemen, die einen ganzheitlichen Ansatz erfordern, auszutauschen. Eines dieser Querschnittsthemen könnte beispielsweise die „Die Stadt der Zukunft – Von der Planung bis zur Realisierung“ sein. Idealerweise wird dabei nicht nur ein Austausch angeregt, sondern es entstehen gemeinsame Ideen, Netzwerke und neue Ansätze, die künftig weiterentwickelt werden. |
Budget | 3.000 € |
Beteiligte | Wissenschaftsbüro, Hochschulen, Bürger/-innen, Unternehmensvertreter, Verbände. Kammern, Verwaltung und Politik |
Partizipation
Maßnahme | Technologiefenster 2.0 |
Inhalt/ Ausrichtung | Die Weiterentwicklung des bereits in der Umsetzung befindlichen ‘Technologiefensters‘ beinhaltet auch eine breitere Interpretation des Begriffs ‘Fenster‘ hin zu Monitoren im städtischen Bürgerservice, in ASEAG-Bussen, bei Banken oder in der Gastronomie, deren Inhalt in Rahmen eines studentischen Video-Wettbewerbs entstehen soll. Hierbei bekommen Studierende in einem 60-Sec. Video-Clip die Möglichkeit, ein wissenschaftliches Thema oder Fragestellung, die sie gerade im Studium beschäftigt kurz darzustellen. Hierfür werden in Hörsaalgebäuden Video-Boxen aufgestellt und die Studierenden erhalten bei der Erstellung der Kurzfilme eine professionelle Einweisung und Unterstützung. Die Videos sollen anschaulich, verständlich und humorvoll sein. Die besten Videos werden ausgezeichnet und ‘crossmedial‘ veröffentlicht. Sie dienen als unterhaltsamer Quereinstieg in wissenschaftliche Themen und Fragstellungen für die Aachener Stadtgesellschaft. Von jung bis alt sollen alle mit den kurzen Videos angesprochen werden und somit das Interesse an Wissenschaft und zugleich das Bewusstsein für Aachen als Wissenschaftsstadt steigern. Die Umsetzung dieser Maßnahme erfordert zusätzliche Mittel, die im bisherigen Budget nicht inbegriffen sind. |
Budget | 10.000 € |
Beteiligte | Wissenschaftsbüro, Hochschulen, Asten, Studierendenselbstorganisationen |
Maßnahme | Citizen-Science |
Inhalt/ Ausrichtung | Ob Gesundheit, Flora und Fauna, Klimaschutz, Digitalisierung oder Soziale- und Gesellschaftliche Fragestellungen, die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung an aktuellen Forschungsthemen unserer Zeit sind sehr vielfältig. Große Themen brauchen viele Köpfe, die denken, sammeln und sortieren. Die Citizen Scientists arbeiten an wichtigen Forschungsthemen mit. Neben dem eigentlichen Forschungsthema erfahren sie dabei mehr über den Forschungsprozess und erleben, wie Wissenschaft funktioniert. Abhängig von der genauen Fragestellung eines Forschungsprojektes können Bürgerinnen und Bürger, entweder Daten erheben, eigene Daten zur Verfügung stellen oder direkt an empirischen Untersuchungen teilnehmen. Citizen Science ist eine besonders aktive Form der Bürgerbeteiligung. Menschen reden nicht nur über Forschung, sondern sie sind teilhabender Akteur. |
Budget | 5.000 € |
Beteiligte | Wissenschaftsbüro, Hochschulen, Bürger/-innen |
Demonstration
Maßnahme | Zukunftswerkstatt |
Inhalt/ Ausrichtung | Aachen entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Standort für E-Mobilität. Damit einhergehend spielt auch das Thema autonomes Fahren eine wichtige Rolle. Die Zukunftswerkstatt ist eine Bestandteil der ‘Erlebniswelt Mobilität‘, die bereits im AAWW und Mobilitätsausschuss vorgestellt wurde und deren weitere Umsetzung in Kooperation mit dem Wissenschaftsbüro erfolgen soll. Hierbei werden eigenständige Technologien in den Themenfeldern automatisiertes Fahren sowie Smart City praxisnah im öffentlichen Raum demonstriert und erprobt. Die Zukunftswerkstatt verfolgt einen Open-Innovation-Ansatz. Dabei wird die ‘Neue Mobilität‘ nicht nur demonstriert, sondern durch die sukzessive Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger ein partizipativer Prozess angestoßen. Dieser trägt dazu bei Vorbehalte und Ängste gegenüber neuen Zukunftstechnologien abzubauen und eine breite Bevölkerung bei der Entwicklung mitzunehmen. Neben einer breit angelegten Öffentlichkeitsarbeit sind Veranstaltung, Ausstellungen, Demonstrationsfahrten, Bürgerbefragungen, Austausch- und Mitmachforen vorgesehen. |
Budget | 10.000 € |
Beteiligte | Wissenschaftsbüro, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, e.GO, Ford, StreetScooter, ASEAG, FEV, Ericsson, Lumileds |
Kommunikation
Maßnahme | Science-Pub |
Inhalt/ Ausrichtung | Wissenschaft leicht verdaulich in gemütlicher Open-Air Atmosphäre, dass ist der Grundgedanke des Science Pub. Zu einem bestimmten Thema, das von Mikroorganismen bis zur Gentechnik reichen kann, stimmen geladene Wissenschaftler/-innen mit Kurzvorträgen auf das Thema ein. Die anwesenden Gäste dürfen anschließend Fragen stellen und damit eine lebhafte Diskussion entfachen, die in großer Runde oder auch an den einzelnen Tischen stattfinden kann. Das Format ist als eine mehr teilige Reihe angelegt und eignet sich insbesondere für den Auftakt oder Abschluss der ‘Biergarten-Saison‘. Es ermöglicht einen niederschwelligen Einstieg in wissenschaftliche Themen ohne eine direkt Bezug zu der Aachener Hochschullandschaft zu haben. Als Veranstaltungsort ist das Kapuziner-Karree vorgesehen. |
Budget | 5.000 € |
Beteiligte | Wissenschaftsbüro, Hochschulen |