Kenntnisnahme - FB 61/0999/WP17

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:


Die Fraktionen von CDU und SPD im Rat der Stadt Aachen bitten die Verwaltung mit dem in Anlage 1 beigefügten Tagesordnungsantrag vom 16.05.2018 um Vorlage eines Sachstandsberichtes zum Berliner Modellprojekt „KoMoDo – kooperative Nutzung von Mikro-Depots“ (s. Anlage 1).

 

Projekt KoMoDo

Ende Mai 2018 startete im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg das vom Umweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit 400.000 € geförderte Projekt „KoMoDo – Kooperative Nutzung von Mikro-Depots durch die Kurier-, Express, Paket-Branche für den nachhaltigen Einsatz von Lastenrädern in Berlin“. Seitdem testen die fünf größten deutschen Paket- und Kurierdienste den Einsatz von Lastenrädern und die Nutzung von Mikro-Depots bei der Zustellung der Sendungen. Jedes Unternehmen mietet auf einem umzäunten Gelände einen eigenen Mikrodepot-Container, der morgens von einem unternehmenseigenen Lkw beliefert wird. Die Verteilung der einzelnen Pakete an die Empfänger erfolgt anschließend mit eigenen Lastenrädern. Es erfolgt somit keine Konsolidierung von Sendungen. Allein der Standort der Container wird gemeinsam von den einzelnen Unternehmen genutzt. Betrieben wird der Containerstandort von der zum Berliner Senat gehörenden Berliner Hafen und Lagerhausgesellschaft (BEHALA).

 

Stellungnahme der Verwaltung

Der Lieferverkehr in den Städten nimmt immer mehr zu. Nach Angaben des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (KEP-Studie 2017) ist die Anzahl der in Deutschland zugestellten Sendungen im Jahr 2016 um 7,2 % auf 3,16 Mrd. Sendungen angestiegen. Dies entspricht rd. 10 Mio. Sendungen pro Werktag mit steigender Tendenz. Damit einhergehend sind Lärm- und Abgasemissionen der Lieferfahrzeuge sowie häufig Beschwerden über zugeparkte Rad- und Gehwege.

Aus Sicht der Stadtverwaltung Aachen bieten Lastenfahrräder insbesondere in Verbindung mit Mikrodepot-Lösungen gerade im innerstädtischen Bereich bei der Zustellung auf der „letzten Meile“ eine umweltfreundliche- und stadtverträgliche Alternative zu kleineren LKW. Die Räder verursachen lokal keine Schadstoffemissionen und weniger Störungen im Verkehr als LKW.

Im Zuge der aktuell anstehenden Förderprogrammen (Kommunaler Klimaschutz NRW, Sofortprogramm Saubere Luft 2017-2020,…) stellt die Stadt gemeinsam mit weiteren Partnern aus dem Transportgewerbe entsprechende Förderanträge, um auch in Aachen entsprechende Pilotprojekte mit Mikrodepots und Lastenfahrrädern zu initiieren. Es wurden alle bekannten Unternehmen, die in Aachen Lieferdienste ausführen, angesprochen. Ziel ist es, einen oder ggfs. mehrere Standorte zu finden, die in unmittelbarer Nähe zu den Einkaufsstraßen liegen müssen. Hier ist es besonders schwierig, eine Lösung zu finden, die sowohl städtebaulichen, umweltfreundlichen als auch verkehrlichen Ansprüchen genügt, Darüber hinaus sollen auch die Anlieferungen zu den Depots und die verbleibenden Lieferungen im Stadtgebiet möglichst emissionsarm - mit Elektro-Transporten – ausgeführt werden. Geplant ist, Schnellladesäulen zu errichten, deren Nutzung zu bestimmten Zeiten den Lieferdiensten vorbehalten bleibt, um auch solche Unternehmen für eine Elektrifizierung zu gewinnen, deren Depot in größerer Entfernung zur Aachener Innenstadt liegt.   

Die Anträge werden aktuell gestellt. Mit einer Förderung und Umsetzung ist ab Anfang 2019 zu rechnen. Das Thema wird auch im Rahmen des nächsten Runden Tischs City-Logistik aufgegriffen, der Mitte Juli 2018 stattfindet.

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Anlagen

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