Kenntnisnahme - E 18/0150/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt den Bericht über das 3. Quartal der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb zur Kenntnis.
 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Bericht über das 3. Quartal 2018

der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb

 

  1. Einleitung

 

Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 2 der Betriebssatzung sind der Stadtkämmerin zudem die Vierteljahresübersichten zuzuleiten.

 

Die Gegenüberstellung der Plan- und Istwerte der Erträge, kumulierten Aufwendungen und Investitionen des dritten Quartals 2018 sowie ein Forecast für das Jahr 2018 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht textlich detailliert auf die verschiedenen Positionen eingegangen. 

 

  1. Erträge 3. Quartal 2018

 

  • Erläuterungen zur Ertragsentwicklung im 3. Quartal 2018

 

  • Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)

Gemessen an der Planvorgabe konnte bis zum Ende des dritten Quartals 2018 der erwartete Umsatzerlös nicht realisiert werden. Es wird eine Mindereinnahme von 256 T€ verzeichnet. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres kann eine Minderung der Umsatzerlöse von 622 T€ verzeichnet werden. Der größte Anteil der Umsatzerlöse liegt in den Erlösen aus dem Verkauf von Altpapier. Diese tragen einen Anteil von ca. 73 % der Erlöse aus Drittgeschäften. Die hohe Abweichung zum Vorjahreswert des dritten Quartals 2017 liegt vor allem darin begründet, dass die Verkaufspreise für Altpapier um ca. 35 % gefallen sind.

 

Eine weitere relevante Position bei den Umsatzerlösen ist der Winterdienst für Kindertagesstätten und Schulen (75 T€). Die Erlöse der Straßenunterhaltung liegen im dritten Quartal bei 196 T€ und sind im Vergleich zum Vorjahreswert um 20 T€ gestiegen. Die Erlöse der Werkstatt betragen im dritten Quartal 122 T€.

 

Unterjährig sind die Erlöse kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird durch die schlechte Prognose für den Papierpreis der Planwert des Geschäftsjahres 2018 unterschritten werden. Es wird mit einer Abweichung von -461 T€  zum Ende des Jahres gerechnet.

 

 

  • Sonstige betriebliche Erträge

Im dritten Quartal des Jahres wurde die Position der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum Planwert um 62 T€ überschritten. Dies liegt vor allem an den hohen Verkaufserlösen von Anlagevermögen. Die hohe Abweichung zum Wert des Vorjahres ergibt sich durch die erlöswirksame Einmalzahlung der Stadt Aachen (700 T€), um dringende Baumaßnahmen am Krematorium vornehmen zu können und die Kosten für die Maßnahmen der Baumpflege auf Friedhöfen zu decken.

 

  • Fazit

Insgesamt wurden die Planvorgaben des dritten Quartals um ca. 195 T€ unterschritten, was einer Planunterschreitung von 6 % entspricht. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Planvorgabe der Erträge insgesamt für das Jahr 2018 nicht eingehalten werden kann. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier. Es ist damit zu rechnen, dass der Planwert der Gesamterlöse zum Jahresende um 296 T€ unterschritten wird, was einer Planerfüllung von lediglich 93 % entspricht. Durch das interne Berichtswesen wird die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.

 

  1. Aufwendungen 3. Quartal 2018

 

  • Materialaufwand

Der Planwert zum Ende des dritten Quartals für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde fast vollständig erreicht. Es wird eine Planabweichung von -248 T€ verzeichnet, was einer Planerfüllung von 90 % entspricht. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 638 T€ für das dritte Quartal 2018 zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise hier wesentlichen Einfluss nimmt. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahrs sind die Ausgaben für die Kraft- und Betriebsstoffe um 35 T€ gestiegen, was auf den gestiegenen Dieselpreis zurückzuführen ist. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (196 T€) und Bau- und Schüttstoffe (214 T€).

 

Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen (11.173 T€) beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im dritten Quartal auf ca. 7.905 T€ belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für die thermische Abfallverwertung um 824 T€ gesunken. Dies ist darin begründet, dass die Preise für die Entsorgung der nicht kompostierbaren Abfälle im Vergleich zum Vorjahr um ca. 17 % gesunken sind. Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an KFZ-Fachwerkstätten (779 T€) und vergebene Fremdleistungen für verschiedene Handwerksleistungen, wie zum Beispiel Schlosser- und Schreinerarbeiten, Sanitärinstallationen, Schädlingsbekämpfung, etc. (427 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (564 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegemaßnahmen, die zur Verkehrssicherung aufgrund der langen Trockenheit durchgeführt werden mussten, sowie Erneuerung des Fallschutzes, Reparaturen an Fundamenten und Geräten auf den Spielplätzen der Stadt Aachen. Insgesamt wurde der Planwert für die Fremdleistungen um 1.532 T€ unterschritten.

 

Erfahrungsgemäß liegen die Kosten im dritten und vierten Quartal höher als in den Ersten. Dies trifft im Besonderen auf die Abfallwirtschaft, Grün- und Freiflächenpflege und die Straßenunterhaltung zu. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt zum Ende des dritten Quartals 2018 bei 88 %, was einer Planabweichung von -1.780 T€ entspricht. Im Planwert des dritten Quartals ist bereits eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert, so dass aus heutiger Sicht, auch in Bezug auf den Jahreswert, von einer deutlichen Unterschreitung des Planwerts auszugehen ist. Vor allem bedingt durch die reduzierten Kosten bei der Abfallentsorgung liegt der Wert des Forecasts 2018 für die Fremdleistungen ca. 1.790 T€ unter dem Planwert.

 

  • Personalaufwand

Die Personalkosten des dritten Quartals 2018 kumuliert betragen insgesamt 24.985 T€ und liegen somit bereits 1.462 T€ über dem Planwert. Durch die im April festgelegte Tarifsteigerung um ca. 3 % wird diese Position den Jahresplanwert deutlich übersteigen. Insgesamt wird die Planüberschreitung zum Jahresende ca. 2.060 T€ betragen.

 

  • Abschreibungen

Der kumulierte Quartalswert von 2.758 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2018 um 608 T€ überschritten wird.

 

  • Zinsaufwand

Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährlich gezahlt. Im November 2017 wurde der Gründungsdarlehensvertrag zwischen der Stadt Aachen und dem Aachener Stadtbetrieb neu aufgesetzt und ein neuer Zinssatz vereinbart. Dieser Zinssatz konnte im Wirtschaftsplan 2018 nicht mehr berücksichtigt werden. Die Abweichung des Forecast-Wertes zum Planwert wird am Ende des Jahres -157 T€ betragen.

 

  • Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde nach Ende des dritten Quartals 2018 zu 89 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 421 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (1.775 T€), wovon 929 T€ auf die Leasingrate für das Gebäude Madrider Ring fallen, EDV-Kosten (636 T€) und Versicherungen (373 T€). Eine Überschreitung des Planwerts ist lediglich bei den Positionen EDV-Kosten, Versicherungen und Öffentlichkeitsarbeit zu verzeichnen. Der kumulierte Quartalswert für die EDV-Kosten liegt 12 % über dem Planwert. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass der Ansatz des Wirtschaftsplans in dieser Position ca. 15 T€ überschritten wird. Die Planüberschreitung des Quartalswerts in der Position Versicherung beträgt 16 T€ und in der Position Öffentlichkeitsarbeit 15 T€. Eine noch geringe Ausschöpfung des Planwerts wird bei der Position Instandhaltung der Gebäude verzeichnet (65 %). Dieser Wert wird auch zum Ende des Jahres den Planwert des Wirtschaftsplans deutlich unterschreiten. Der Verwaltungskostenbeitrag (796 T€) wird erst am Ende des Jahres verbucht, weswegen bis zum dritten Quartal keine Zahlung erfolgt.

Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands nach Abschluss des dritten Quartals mit einer Abweichung von -421 T€ deutlich unter dem Planwert. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist abzüglich des Verwaltungskostenbeitrags ein Rückgang der Kosten um 790 T€ zu verzeichnen. Dies ist darin begründet, dass im Jahr 2017 im sonstigen betrieblichen Aufwand ein einmaliger Mindererlös aus den Anlagenabgängen für die Abfallgefäße in Höhe von 755 T€ verbucht wurde. Zum Ende des Jahres 2018 ist mit einer Unterschreitung des Planwerts von mindestens 929 T€ zu rechnen. Dies entspricht einer Ausschöpfung von 86 %.

 

  • Steueraufwendungen

Der maßgebliche Anteil der Steueraufwendungen liegt bei der Kraftfahrzeugsteuer (46 T€), die unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt. Im ersten Quartal liegen die Aufwendungen hier höher als in den Übrigen. Die bislang verbuchten Steuern für Körperschaftssteuer, Solidaritätsbeitrag und Gewerbesteuer belaufen sich auf ca. 5 T€. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des gesamten Jahres geringfügig unterschritten wird.

 

  • Fazit

Die Gesamtaufwendungen liegen im dritten Quartal 2018 bei 44.787 T€. Dies bedeutet insgesamt eine Abweichung zum Planwert von -369 T€. Die Planüberschreitung der zwei großen Positionen Personalaufwand und Abschreibungen wird durch die Unterschreitung der Planwerte beim Materialaufwand und den sonstigen betrieblichen Aufwendungen kompensiert. Für die Forecast-Werte bedeutet dies, dass mit einer geringen negativen Abweichung von 219 T€ bei den Gesamtaufwendungen zu rechnen ist. Besonders die Tarifsteigerung bei den Personalkosten und die Fremdleistungen beeinflussen das Ergebnis entscheidend.

 

  1. Vermögensplan 3. Quartal 2018

 

Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.

 

Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge zum dritten Quartal 2018 für Anlagegüter.

 

Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des dritten Quartals beträgt die Investitionsquote 47 % (1.964 T€). Dem gegenüber stehen die Abschreibungen mit 2.758 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens, die am Ende des dritten Quartals 173 T€ betragen. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des dritten Quartals ein positives Saldo von 716 T€.

 

  1. Resümee und Ergebnis zum Ende des 3. Quartals

 

Die Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des dritten Quartals weicht von den Planerwartungen ab. Durch die negative Preisentwicklung des Altpapiers werden Einbußen der Umsatzerlöse nicht zu vermeiden sein. Aus heutiger Sicht wird die Summe der Erlöse am Ende des Jahres etwa     296 T€ unter dem Planwert liegen. Die Aufwendungen liegen zum Ende des dritten Quartals insgesamt bei 44.787 T€, was einer Minderausgabe von 369 T€ gegenüber dem Planwert entspricht. Im Ergebnis wird mit dem gezahlten Betriebskostenzuschuss von 46.918 T€ ein vorläufiges, positives Ergebnis von ca. 5.061 T€ verzeichnet. Durch die Berücksichtigung der saisonalen Schwankungen bei den Planwerten ist dieses Ergebnis jedoch nur vorläufig. Bei Betrachtung der Forecast-Werte muss unter Berücksichtigung der vorhergegangenen Erläuterungen mit einem Defizit von 683 T€ gerechnet werden.


 

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Anlagen

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