Kenntnisnahme - FB 02/0148/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Urban Air Mobility Initiative
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 02 - Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalstadt und Europa
- Verfasst von:
- FB 02
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
|
Kenntnisnahme
|
|
|
28.11.2018
|
Erläuterungen
Urban Air Mobility Initiative
Die ‘Urban Air Mobility‘ (UAM)-Initiative der Europäischen Innovationspartnerschaft ‘Smart Cities and Communities‘ (EIP-SCC) zielt darauf ab, praktische Anwendungsfelder für Drohnen- und Lufttaxi-Technologien zu identifizieren und zu bearbeiten. Die Initiative wird von Airbus geleitet und von der Europäischen Kommission unterstützt, stellt aber an sich kein Förderprogramm dar. Zu den institutionellen Partnern gehören Eurocontrol und die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA). Die UAM-Initiative verfolgt einen stadtzentrierten Ansatz mit einer Vielzahl von Demonstrationsprojekten und lokalen Partnern in engagierten Smart Cities und Regionen. Ziel sind konkrete städtische Luftmobilitätslösungen mit echtem Mehrwert.
Im Mai 2018 wurde die Stadt Aachen durch Airbus kontaktiert. Das Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen hatte Airbus bei seiner Suche nach einem Standort für ein grenzüberschreitendes Projekt zuvor nach Aachen verwiesen. Auf Grundlage einer ersten Einschätzung (Hintergrund der Initiative, Interessenlage in Aachener Wirtschaft und Wissenschaft) bemühte sich die Stadt Aachen erfolgreich um eine gemeinsame Teilnahme der MAHHL-Städte (Maastricht, Aachen, Hasselt, Heerlen, Lüttich) an der Initiative, die mit der Unterzeichnung eines rechtlich nicht bindenden ‘Manifesto of Intent‘ (MoI) durch die Bürgermeister bezeugt wurde. Ein entsprechende Dokument wird an allen UAM-Standorten unterzeichnet und bekundet politische Unterstützung durch zuständige Regulierungsbehörden sowie den Mobilitätsbedarf der jeweiligen Stadt bzw. der Region, der (auch) durch urbane Luftmobilitätsangebote bedient werden soll. Eine Drei-Länder-Kooperation zur städtischen Luftverkehrsmobilität mit nicht weniger als fünf Städten ist europaweit einzigartig. Dies wurde auch im Rahmen einer Konferenz am 27. und 28. Juni 2018 der EIP-SCC in Sofia deutlich, bei der die Stadt Aachen durch ihre Präsenz die Vernetzung mit den anderen Standorten der UAM-Initiative (u.a. Ingolstadt, Hamburg, Gent) herstellte sowie das Engagement der MAHHL-Städte demonstrierte.
Die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger der MAHHL-Städte werden im öffentlichen Personenverkehr, in der Logistik und beim Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen nach wie vor durch die Grenzlage eingeschränkt. Entsprechend sieht das MoI der MAHHL-Städte vor, unter der Führung Aachens den Nutzen verschiedener Drohnen- und Lufttaxitechnologien für Konnektivität der Städte sowie für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit insgesamt zu prüfen. Im Zuge einer offiziellen Auftaktveranstaltung in Aachen wurde am 24. September 2018 die Unterstützung von Partnern aus der Wirtschaft und Wissenschaft aller drei Länder sowie der zuständigen Regulierungsbehörden pressewirksam dokumentiert. Herr Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sowie die Staatsministerin im Bundeskanzleramt und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, Frau Dorothee Bär, werden das Dokument am 21. November 2018 in Berlin unterzeichnen. Unter den insgesamt über 40 Partnern der Initiative befinden sich auf Aachener Seite unter anderem der Flugplatz Aachen-Merzbrück, RWTH- und FH-Institute mit Luftfahrtexpertise sowie deren Ausgründungen (Air s.Pace GmbH, flyXdrive), mögliche Nutzer der Technologie wie das Universitätsklinikum, Mobilitätsanbieter wie die ASEAG und e.GO und das Marktforschungsunternehmen Dialego. Mithilfe dieses Netzwerks soll die Technologie effizient, sicher und bürgerorientiert erprobt werden.
Im Rahmen eines Kick-Off-Workshops wurden kurz vor der offiziellen Zeremonie erste Schritte zur Projektdefinition gemacht. Basierend auf Rückmeldungen bezüglich der Teilnahme an den dort vorgeschlagenen Arbeitsgruppen wurden im Nachgang die möglichen Beiträge, Wünsche und Kapazitäten der Partner bewertet. Daraufhin wurde eine Roadmap entwickelt, welche die Erprobung verschiedener Lufttaxi- und Drohnen-Anwendungen zeitlich ordnet und einen inhaltlichen Schwerpunkt im medizinischen Bereich (Erfassung von Einsatzlagen, Transport von Gewebeproben, Medizinprodukten und Personal) setzt. Das nun in der Abstimmung befindliche Dokument wird Grundlage einer Präsentation im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung in Amsterdam am 28. November 2018 sein, bei der die jeweiligen Standorte ihre Pläne präsentieren und Beratung zu regulatorischen Rahmenbedingungen sowie Finanzierungsmöglichkeiten erhalten.