Entscheidungsvorlage - E 49.5/0155/WP17-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Schenkung der Installation mit dem Titel "Un olor que entra por mi ventanta" von Havana Cultura Art Collection/Havana Club - Pernod Ricard an das Ludwig Forum für Internationale Kunst im Nachgang zur Ausstellung Kuba x Kuba
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- E 49 - Kulturbetrieb
- Verfasst von:
- E 49/2
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
---|---|---|---|---|
●
Erledigt
|
|
Betriebsausschuss Kultur
|
Anhörung/Empfehlung
|
|
|
28.03.2019
| |||
●
Erledigt
|
|
Rat der Stadt Aachen
|
Entscheidung
|
|
|
10.04.2019
|
Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Kultur empfiehlt gem. Beschluss vom 28.01.2019 dem Rat der Stadt Aachen, die Annahme der Schenkung der Installation mit dem Titel "Un olor que entra por mi ventanta" von Havana Cultura Art Collection/Havana Club - Pernod Ricard an das Ludwig Forum für Internationale Kunst im Nachgang zur Ausstellung Kuba x Kuba mit Dank entgegen zu nehmen.
Beschlussvorschlag Rat der Stadt Aachen:
Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Kultur beschließt der Rat der Stadt Aachen, die Schenkung der Installation mit dem Titel "Un olor que entra por mi ventanta" von Havana Cultura Art Collection/Havana Club - Pernod Ricard an das Ludwig Forum für Internationale Kunst im Nachgang zur Ausstellung Kuba x Kuba mit Dank entgegen zu nehmen.
Erläuterungen
Erläuterungen:
Der international bekannte Spirituosenhersteller Havanna Club hat im Zusammenhang mit der Ausstellung Kunst x Kuba, die im Ludwig Forum für Internationale Kunst vom
08.09.17–18.02.18 gezeigt wurde, das o.g. Werk aus seiner eigenen Kunstsammlung der Stadt Aachen zur Schenkung angeboten. Die Installation “Un olor…“ stellt eine so sinnvolle wie wunderbare Ergänzung zu den bereits im Ludwig Forum befindlichen kubanischen Kunstwerken dar, da nicht zuletzt das Arbeiten in Kollektiven eine für Kuba sehr typische künstlerische Verfahrensweise ist. Unter dem künstlerischen Aspekt des Essens findet das Werk Anschluss an so wichtige (westliche) Positionen wie denjenigen von Daniel Spoerri oder Rirkrit Tiravanija. Ausgestellt wurde das Werk zuletzt bei der Havanna Biennale von 2015. In der die Ausstellung begleitenden Publikation Kunst x Kuba ist es mehrfach großformatig abgebildet.
Information zum Werk:
Un olor… dokumentiert die Wichtigkeit von glücklichen Zufällen und gegenseitiger Hilfe in der kubanischen Gesellschaft, eine Gesellschaft in der die Abwesenheit eines stabilen und verlässlichen sozialen Systems, das allen die Versorgung ihrer Grundbedürfnisse garantiert, auf allen Ebenen spürbar ist. In dieser Realität nehmen die Gemeinschaft und gegenseitige Unterstützung eine besondere Rolle ein, aber dennoch ist diese oft auch vom Glück abhängig. Für die Künstler*innen hat dies nicht nur auf privater , sondern auch auf professioneller Ebene eine Bedeutung: Seit mehreren Jahren arbeiten sie im lockeren Kollektiv zusammen und teilen nicht nur berufliche Erfolge und Misserfolge, sondern auch die persönlichen – Un olor… bildet den Höhepunkt dieser Strategie.
Über einen Zeitraum von sechs Monaten, im Rahmen einer Künstlerresidenz, spielten die Künstler mit einem Teil des ihnen zugewiesenen Budgets die Bolita, die illegale kubanische Lotterie. Jeder setzte auf eine bestimmte Zahl, die wiederum einem bestimmten Tier entsprach. Gewann man, so wurde mit dem Gewinn das Tier gekauft und der Gewinner bereitete für alle ein Mahl aus dessen Fleisch zu. Sie teilten buchstäblich ihr Glück miteinander und überließen es dem Zufall, ob die Teller voll oder leer sein würden. Auf dem Tisch erfasste jeder seinen individuellen Erfolg und dokumentierte wie oft er gewann, wie oft er verlor und welches Tier er zubereitet hatte. Die Teller wiederum hielten den kollektiven Erfolg fest und erfassten wie viele Mahlzeiten gemeinsam gegessen wurden und wie oft die Teller leer blieben.
Informationen zu dem Künstlerkollektiv:
Seit 2004 treffen sich die Künstler*innen Yunior Aguiar, Javier Castro, Luis Gárciga, Celia González, Renier Quer, Grethell Rasúa gelegentlich, um gemeinsam zu arbeiten. Sie alle absolvierten das berühmte ISA, das Instituto Superior de Arte, die wichtigste universitäre Bildungseinrichtung für Bildende Kunst in Kuba, den Behavorial Art Workshop der renommierten kubanischen Künstlerin Tania Bruguera sowie die San Alejandro Academy of Fine Arts. Als Gruppe nahmen sie an zahlreichen Ausstellungen teil (oder organisierten Ausstellungen) wie Historia Natural (Center for the Development of the Visual Arts, Havanna 2010), Efemerides (Wifedro Lam Contemporary Art Center, Havanna 2010), Simulaciones irreversibles (Salle Zero, Alliance Francaise, Havanna 2008), Bueno, bonito y barato (Private Residence, Havanna 2006), Makarrov (Casa Gaia, Havanna 2004). Die Gruppe wurde mit der Batiscafo Residency (Triangle Arts Trust, Havanna 2010) ausgezeichnet. Die Ausstellung Bueno, bonito y barato wurde 2005 von der Agencia de Cooperation Espagnola International mit dem Curatorship Award ausgezeichnet. Die Gruppe wurde zu verschiedenen Kunstmessen und Gruppenausstellungen eingeladen, nicht nur in Kuba, sondern auch in Mexiko, Kolumbien und den Vereinigten Staaten.
Mit der Schenkung sind keine Auflagen verbunden.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
425,7 kB
|