Entscheidungsvorlage - AVV/0013/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen

 

nimmt die Ausführungen gemäß der Vorlage zur Kenntnis und stimmt der beschriebenen weiteren Vorgehensweise zu.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Sachstand Digitalisierung im AVV

 

Ausschreibung Zentrale Vertriebsplattform (ZVP)

In den vergangenen Sitzungen des regionalen AVV-Beirats der Stadt Aachen wurde ausführlich über die bisherigen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Digitalisierung im AVV und der damit einhergehenden Errichtung einer zentralen Online-Vertriebsplattform (ZVP) berichtet. Die Einführung der ZVP erfolgt im Rahmen der 2. EFM-Ausbaustufe und wird ebenfalls mit einer Quote von 85 % durch den NVR gefördert. Der aktualisierte Zeitplan sieht die Veröffentlichung der ZVP-Ausschreibung derzeitig für März 2019 vor. Hierbei ist geplant, dass die AVV GmbH den Auftrag über die Einrichtung und dem Betrieb der ZVP im Wege eines zweistufigen Verhandlungsverfahrens mit Teilnahmewettbewerb vergeben wird. Die AVV GmbH führt das Verfahren in enger Abstimmung mit den Unternehmen bzw. den erlösverantwortlichen Aufgabenträgern durch. Aufgrund der Komplexität des Gesamtsystems der ZVP sollen die einzelnen Funktionen phasenweise umgesetzt werden, wobei weiterhin die Inbetriebnahme der ZVP mit ersten Funktionalitäten im 1. Quartal 2020 von allen Partnern als anvisiertes Ziel angestrebt wird.

 

Durch die Einführung der vom NVR geförderten ZVP im AVV werden die bisherigen Vertriebsstrukturen des ÖPNV durch den Einsatz moderner und digitaler Vertriebsmöglichkeiten ergänzt und somit den Kundenan­forderungen angepasst. Die ZVP stellt zukünftig das vernetzende Bindeglied im Hintergrund dar und bildet die Basis für eine einheitliche, durchgängige und umfassende Informations- und Vertriebslandschaft, auch über die Verbundraumgrenzen und Mobilitätsformen hinweg. In Bezug auf die Ausprägung der multimodalen Angebote der Plattform werden derzeit konzeptionelle Ansätze bei der Verbundgesellschaft unter Mitwirkung der Partner erarbeitet. Dies erfolgt weiterhin auf der beabsichtigten Einbindung des von der ASEAG entwickelten Mobility Brokers, als neutrale technische Plattform.

 

CiBo-NRW

In mehreren Gesprächen zwischen dem Verkehrsministerium NRW, Zweckverbandsvertretern und Vertretern der Verbundgesellschaften in NRW wurde gemeinschaftlich die Zusammenarbeit zum Thema eTarifierung in Form von CiBo-NRW (Check-in / Be-out) zwischen den drei Zweckverbänden beschlossen. Ziel ist es, ein für NRW einheitliches und zentrales Modul einzuführen und zu betreiben, welches mit Hilfe von einem Fahrten-, Reise-, Preisbildungs- und Tarifierungsmodul im Hintergrund auf Basis regional definierter Tarifmodule eine eTarif-Berechnung durchführt. Vorteil eines NRW-weit einheitlichen Vorgehens ist, dass die Strecken- sowie Preisbildung auf einheitlichen Parametern basiert und daher für alle Fahrgäste in NRW einheitliche Standards herrschen, die Tarifhoheit aber nach wie vor bei den jeweiligen Verbünden gewahrt bleibt. Im AVV wird das CiBo-NRW-Modul als ein im Hintergrund gelagertes Modul direkt an die ZVP angebunden. Somit steht es funktionell allen an die ZVP angeschlossenen Verkehrsunternehmen zur Verfügung, ohne, dass hierfür separate Schnittstellen gebildet werden müssen. Technisch betrachtet können die Funktionen des CiBo-Moduls in bereits vorhandene Apps eingebunden werden. CiBo-NRW soll dabei keine isolierte Lösung für den SPNV darstellen, sondern ebenfalls vom ÖSPV getragen und eingesetzt werden. CiBo-NRW ist zudem konkreter Bestandteil der NRW Digitalisierungsoffensive und sichert somit die Einbindung alle Partner in NRW. Zwischenzeitlich ist die Aufforderung zur Angebotsabgabe erfolgt. Eine Vergabe wird aktuell seitens der Kooperationspartner durch-geführt.

 

Mobiler Vertrieb des AVV-Tarifes im DB und NRW Navigator

Neben dem DB Navigator wurde das App-Sortiment der DB im Februar 2017 um den NRW Navigator erweitert. Mit Produktivsetzung des NRW Navigators wurde ein fahrplanbasierter und katalogbasierter Verkauf des VRS-Tarifes und NRW Pauschalpreistickets über Smartphones ermöglicht. Im Juli 2017 wurde im VRS zudem der Verkauf eines eingeschränkten Tarifsortiments über den DB Navigator umgesetzt. Seit Januar 2018 bietet der DB Navigator und seit März 2018 der NRW Navigator zudem die Möglichkeit, Zeitkarten des VRS-Tarifes mobil zu erwerben. Im April 2018 wurde der DB Navigator um VRS-EinzelTickets erweitert. Im Mai 2018 wurde das Sortiment des NRW Navigators zudem um den VRR-Tarif (eingeschränktes Sortiment) erweitert.

 

Die Entwicklung im VRS zeigt, dass mit Aufnahme des VRS-Tarifes im DB und NRW Navigator die Verkaufszahlen gesteigert werden konnten, ohne dass die Verkaufszahlen über konventionelle Vertriebskanäle rückläufig sind. Dies lässt vermuten, dass neue Fahrgäste für den ÖPNV gewonnen werden konnten.

 

Das Verkehrsministerium NRW hat es sich zum erklärten Ziel gemacht, den Fahrgästen die Fahrplanauskunft und den Erwerb von AVV-, VRS-, VRR- und NRW-Tarifprodukten mobil aus einer App heraus zu ermöglichen. Neben dem DB Navigator soll hierzu ebenfalls der bereits am Markt eingeführte NRW Navigator zeitnah um den AVV-Tarif (Einzel-, Tages- und Anschluss-Ticket) erweitert und mit einem NRW-Branding (NRW.Mobil) versehen werden. Neben dem ausdrücklichen Landesinteresse steht zudem der regionalpolitische Wunsch im Raum, den mobilen Vertrieb des AVV-Tarifes über die DB Navigatoren zu ermöglichen. Die Zustimmung des AVV-Unternehmensbeirates wurde bereits eingeholt.

 

Im Hinblick auf die Einführung der ZVP im AVV sowie CiBo NRW und der damit einhergehenden verbundweiten und -überschreitenden Möglichkeit zum Online- und mobilen Vertrieb wurde eine Regelung zwischen NVR und DB unter Mitwirkung des AVV zum Übergang der Systeme vereinbart. Spätestens mit der Folgeausschreibung zum SPNV-Vertrieb im NVR soll eine Anbindung an die ZVP erfolgen. Somit ist gewährleistet, dass den Fahrgästen zeitnah und bis zur Inbetriebnahme der ZVP Möglichkeiten zum digitalen Fahrscheinerwerb auch im AVV zur Verfügung stehen.

 

Qualitätsmanagement für eTickets im AVV

Um die ordnungsgemäße Ausgabe und Kontrollierbarkeit neu eingeführter bzw. modifizierter Tarifprodukte als eTicket auch im AVV sicherzustellen, wurde sich zwischen den Teilnehmern des elektronischen Ticketings unter Federführung der Verbundgesellschaft auf die verbindliche Umsetzung standardisierter Prozesse in Form eines Qualitätsmanagements geeinigt. Somit soll im Sinne des Fahrgastes vermieden werden, dass nicht kontrollierbare oder falsch beschriebene eTickets im AVV-Gebiet im Umlauf sind.

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