Kenntnisnahme - AVV/0015/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen

 

nimmt die Ausführungen gemäß der Vorlage zur regionalen Mobilitätsentwicklung zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:

Regionale Mobilitätsentwicklung

 

Sachstand Zukunftsnetz/Mobilstationen

 

Die Mobilität ist im Umbruch. Es bedarf kommunales und regionales Planen und Handeln, sodass alle Verkehrsträger – von Bus und Bahn über attraktive Fahrrad- und Fußwege und Car- und Bikesharing bis hin zu Fahrgemeinschaften – Teil eines ganzheitlichen Systems werden.

 

2015 initiierte das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW das „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ (ZNM) zur Förderung des kommunalen Mobilitätsmanagement. Für Mitgliedskommunen bietet das ZNM Angebote in den Bereichen Vernetzung, Beratung, Qualifizierung und Praxis. Im AVV-Raum sind derzeit 12 Kommunen bzw. Kreise Mitglied beim ZNM (StädteRegion Aachen und Kreis Düren und die Kommunen Aachen, Alsdorf, Eschweiler, Baesweiler, Herzogenrath, Roetgen, Stolberg, Düren, Merzenich und Heinsberg). In der Stadt Eschweiler sowie in der Gemeinde Roetgen fand 2018 jeweils ein verwaltungsinterner ämterübergreifender Workshop zum Thema „Nachhaltige Mobilität“ statt. Im April 2019 ist ein weiterer in der Stadt Alsdorf geplant. Für den thematischen Austausch unter den Mitglieds­kommunen bietet das ZNM Fachgruppen an. Die Teilnahme und das Interesse der Kommunen an den Fachgruppen sind weiterhin groß. Zusätzlich bildet das ZNM kommunale Mobilitätsmanager aus, die in ihren Kommunen die zentrale Gesamtkoordination des Themas Mobilität übernehmen sollen. Im AVV-Gebiet haben fünf Kommunen bzw. Kreise einen ausgebildeten Mobilitätsmanager (StädteRegion Aachen, Kreis Düren und die Städte Eschweiler, Stolberg und Düren). 2019 werden voraussichtlich zwei Mobilitätsmanager aus den Städten Alsdorf und Baesweiler dazukommen.

 

Das ZNM organisierte 2018 eine Fachtagung für Vertreter der Kommunalverwaltungen und ein kommunalpolitisches Mobilitätsforum für Vertreter der Politik. Die Teilnehmerzahlen sowie das Feedback waren sehr positiv. Die nächste Fachtagung wird voraussichtlich am 04.07.2019 stattfinden. Auf der Hauptverwaltungskonferenz 2019 wurde mit den Oberbürgermeistern, Bürgermeistern und Landräten aus verschiedenen Perspektiven über das Potenzial des kommunalen Mobilitätsmanagements diskutiert. Herr Bürgermeister Sonders aus Alsdorf nahm als Sprecher an der Podiumsdiskussion teil.

 

Mobilstationen

Mobilstationen als multi- und intermodale Verknüpfungspunkte ermöglichen einen einfachen Wechsel zwischen verschiedenen Mobilitätsangeboten und sollen durch eine einheitliche Gestaltung in einer Region einen Wieder­erkennungswert besitzen. Sie bieten somit eine sichtbare Alternative zur Nutzung des privaten Pkw. Der NVR unterstützt in Zusammenarbeit mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW und der AVV GmbH die Einrichtung eines flächendeckenden Netzes von Mobilstationen im Verbundgebiet.

 

Die AVV GmbH entwickelte mit den Projektpartnern im Forschungsprojekt „emove – elektromobiler Mobilitäts­verbund“ (Dez. 2012 – Juni 2016) u. a. eine prototypische Mobilstation. Im Projekt wurde diese exemplarisch an vier Standorten in den Städten Aachen und Herzogenrath realisiert. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW hat 2015 in erster und 2017 in zweiter Auflage das Handbuch Mobilstationen NRW veröffentlicht, welches Kommunen eine praxisnahe Hilfestellung bei Planung, Realisierung und Vernetzung von Mobilstationen bieten soll. Die Veröffentlichung der dritten Auflage ist für 2019 geplant. 2018 entwickelte der NVR ein verbandweites Konzept für die Einrichtung von Mobilstationen. Von ca. 9600 Haltestellen im NVR-Gebiet wurden 455 Haltestellen näher untersucht und Empfehlungen aus Gutachtersicht erstellt.

 

Die Realisierung einer Mobilstation obliegt den Aufgabenträgern, Städten und Kreisen. Der NVR, das Zukunftsnetz Mobilität NRW und die AVV GmbH möchten die Kommunen dabei aktiv durch Koordination, Beratung und Information unterstützen. Dies kann in einem fachbereichsübergreifenden Akteursworkshop in der Kommune erfolgen. Fördermöglichkeiten für Komponenten der Mobilstationen können in gemeinsamen kommunalen Informations- und Beratungsgesprächen bedarfsorientiert erörtert werden.

 

Die Verkehrsverbünde AVV und VRS arbeiten wie bisher eng mit dem NVR zusammen, um die „ÖPNV-Karte“ der Verbünde hin zu einer Mobilitätskarte zu entwickeln und somit die Angebote an Mobilstationen einfacher zugänglich zu machen. Im Auskunftssystem des AVV sind bereits die Angebote von cambio-Carsharing und Velocity-Bikesharing integriert. Die Integration weiterer Angebote ist vorgesehen. Zudem ist zur Reservierung, Buchung und Abrechnung der Angebote eine Integration in die künftige Zentrale Vertriebsplattform (ZVP) des AVV vorgesehen.

 

Fahrradabstellanlagen

Laut dem Beschluss der NVR-Verbandsversammlung soll bei der Umsetzung von Mobilstationen auf einheitliche Standards hingewirkt werden, z. B. bei Zugangssystemen von Fahrradabstellanlagen. Zielsetzung der NVR GmbH ist daher die verbandweite Bereitstellung eines einheitlichen Hintergrund- und Endkundensystems, das mit den Auskunftssystemen der VRS GmbH und der AVV GmbH verknüpft und mit weiteren in NRW eingesetzten Systemen kompatibel ist. Das System soll die Beauskunftung der Belegung in Echtzeit, die flexible Buchung und die Zahlungsabwicklung abschließbarer Fahrradstellplätze (Fahrradboxen oder Fahrradsammelabstellanlagen mit einem zentralen, abschließbaren Zugang) über eine Plattform ermöglichen.

 

Die AVV GmbH begleitet und unterstützt den NVR in der Weiterentwicklung der Förderrichtlinie sowie in der Bereitstellung des Hintergrundsystems der abschließbaren Fahrradabstellanlagen. Eine Integration des Hintergrundsystems mit allen Funktionen in das bestehende AVV-Auskunftssystem und die künftige ZVP des AVV ist vorgesehen.

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