Kenntnisnahme - FB 61/1186/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Umgestaltung der Straße "Im Johannistal"Antrag zur Tagesordnung vom 02.04.2019
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 61 - Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung
- Verfasst von:
- Dez. III / FB 61/500
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Bezirksvertretung Aachen-Mitte
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Kenntnisnahme
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15.05.2019
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Anlass
Am 29.05.2018 wurde in der Sitzung des Bürgerforums über die „Anregung zur Umgestaltung der Straße ‚Im Johannistal‘“ beraten. Der Bericht der Verwaltung wurde zur Kenntnis genommen und die Anregungen zur weiteren Beratung an die Bezirksvertretung Aachen-Mitte und die Fachausschüsse verwiesen.
Kerninhalte der Bürgeranregung waren die Nutzbarmachung des Grünovals für nachbarschaftliche Aktivitäten, ein verträgliches Parkraumkonzept, das den Schutz der Bestandsbäume in der Straße berücksichtigt, die Umgestaltung des Übergangs von der Schanz in die Straße Im Johannistal, so wie das Bereitstellen einer sicheren Fahrradabstellmöglichkeit in der Straße zur Förderung der Fahrradmobilität.
Die Umsetzung von Maßnahmen in der Straße Im Johannistal steht im Zusammenhang mit der Umsetzung der „Premiumwege – 10 Wege ins Aachener Grün“. Ziel des Projekts „Premiumwege“ ist die Herstellung eines sicheren und attraktiven Fußgängerwegenetzes aus der Innenstadt in die umliegenden Grünräume zur Stärkung des Fußverkehrs. Die Straße Im Johannistal stellt den letzten Abschnitt des Premiumwegs 7 „Johannisbachtal“ dar. Die Premiumwege sind Teil des Innenstadtkonzept 2022 und werden in der Hauptsache daraus finanziert. Da das Fördergebiet des Innenstadtkonzepts jedoch an der Grenze zwischen Schanz und Im Johannistal endet, können keine Städtebaufördermittel (i.d.R. in Höhe von 80% Zuschuss) eingeworben werden. Mittel für größere Maßnahmen stehen im Haushalt derzeit nicht zur Verfügung. Die Kapazitätsgrenzen für die Bearbeitung dieser Wege bzw. Abschnitte von Wegen sind bereits jetzt erreicht, so dass eine zeitnahe Bearbeitung der Straße Im Johannistal nicht in Aussicht gestellt werden kann.
Sachstand
Die in der Bürgeranregung formulierten Anliegen wurden, soweit möglich, in laufende Projekte einbezogen. Insbesondere das Thema Fahrradabstellanlage konnte im Rahmen der Mobilitätsplanung berücksichtigt werden und hat dort neue Impulse gesetzt.
Die Verwaltung informiert, die Bürgergruppe über relevante Bearbeitungsschritte und bezieht sie an sinnvollen Stellen ein. Am Sommerfest, das die Bürgergruppe im September 2018 in der Straße organisierte, nahm die Verwaltung teil und diskutierte mit den Besuchern über Planungsideen. Grundlage waren Entwurfe, die die Bürgergruppe von Stadtplanungsstudenten der RWTH Aachen erarbeitet ließ. Insgesamt wurden von Seiten der Bürgergruppe wichtige Hinweise für die Bearbeitung der Projekte gegeben.
Die konstruktive Zusammenarbeit soll auch weiterhin fortgeführt werden.
Fahrradparken
Zurzeit wird ein Konzept zur Realisierung sicherer Fahrradabstellanlagen im öffentlichen Raum erarbeitet. Einrichtungen im öffentlichen Raum müssen durch die breite Öffentlichkeit nutzbar sein, um keine Privilegierung bestimmter Nutzerkreise darzustellen. Diese Regelung steht im Widerspruch zu den Anforderungen sicherer Fahrradabstellanlagen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie abschließbar sind und der Zugang dadurch beschränkt ist.
Die Städte Hamburg und Dortmund haben Betreibermodelle entwickelt, mit denen der Widerspruch aufgelöst werden kann. Die Verwaltung prüft aktuell die Übertragbarkeit der Modelle auf Aachen. Ziel ist die Erarbeitung eines Betreiberkonzepts, das mit einem externen Partner umgesetzt werden kann.
Parallel wird nach geeigneten Herstellern für eine entsprechende Fahrradabstellanlage gesucht. Kriterien sind eine flächeneffiziente Unterbringung möglichst vieler Fahrräder auf geringem Raum, modulare Erweiterbarkeit, Zugangsbeschränkung über Schlüssel oder Chipkarte und eine Gestaltung, die stimmig zum übrigen Stadtmobiliar passt.
Die Straße Im Johannistal ist als möglicher Standort für ein erstes Versuchsmodell im Blick. Erste Abstimmungen haben jedoch ergeben, dass ein Standort im öffentlichen Raum schwer zu finden ist. Im vorderen Teil der Straße, in dem der größte Bedarf besteht, sprechen der Schutz der Bestandsbäume und der geringe Abstand zu den Wohnhäusern gegen das Aufstellen einer Abstellanlage. Aus Sicht der Verwaltung geeignetere Flächen finden sich auf zwei privaten Grundstücken. Die versuchte Kontaktaufnahme blieb in einem Fall erfolglos. Im anderen konnte, durch die Hilfe der Bürgerinitiative Im Johannistal, Kontakt zur Hausverwaltung des Mehrfamilienhauses Im Johannistal 33-35 hergestellt werden. Die Hausverwaltung koordiniert die Kommunikation mit den annähernd 50 Eigentümern des Hauses.
Aufgrund der großen Eigentümerzahl und dem damit verbundenen Abstimmungsaufwand hat sich die Verwaltung entschlossen, diesen Weg erst weiterzuverfolgen, wenn das Betreiberkonzept abschließend erarbeitet wurde und bei einer Eigentümerversammlung präsentiert werden kann.
Nutzung Grünoval und Seitenräume: nötiges Parkraumkonzept
Um das Grünoval neu gestalten zu können und den Ansprüchen der Premiumwege gerecht zu werden, muss das Parken in der Straße Im Johannistal neu organisiert werden. Zurzeit parken Autos auf dem Oval, das eigentlich als Grünfläche ausgewiesen ist und zwischen den Bäumen. Die Fahrzeugfronten ragen teilweise in den Gehweg, der Boden zwischen den Wurzeln wird übermäßig verdichtet.
Eine Neuregelung des ruhenden Verkehrs ist daher nötig, um die Standards der Premiumwege umzusetzen, den Baumbestand zu schützen und um das Grünoval für nachbarschaftliche Aktivitäten nutzbar zu machen. Es sind mehrere Varianten denkbar, um das Parken in der Straße zu ordnen. Beispielhaft werden nachfolgend drei Varianten vorgestellt:
Variante 1: Längsparken zwischen den Bäumen
Statt wie bisher quer zur Fahrbahn zwischen den Bäumen zu parken, würden die Autos parallel zur Fahrbahn zwischen den Bäumen abgestellt. Die Fronten ragten dadurch nicht mehr in den Gehweg, aber die Baumwurzeln würden dennoch beeinträchtig. Die Fahrbahn stünde weiterhin in voller Breite dem fließenden Verkehr zur Verfügung. Die Stellplatzzahl im Alleebereich würde sich geschätzt um mehr als die Hälfte reduzieren.
Variante 2: Einseitiges Längsparken auf der Fahrbahn
Die Autos parken auf einer Seite der Straße längs auf der Fahrbahn. Auf dieser Seite würde nicht mehr zwischen den Bäumen geparkt. Der Fußgänger würde dadurch auf dem Gehweg nicht mehr durch die Fronten parkender Autos behindert und die Baumwurzeln nicht mehr durch parkende Autos belastet.
Die Fahrspur würde um die Parkstandbreite verringert. Gegenüber Variante 1 entfielen weniger Parkplätze, da neben den Bäumen geparkt werden könnte.
Variante 3: Beidseitiges, aufgeschultertes Längsparken
Auf beiden Seiten würde aufgeschultert geparkt. Die Situation der Fußgänger würde auf beiden Seiten verbessert. Für die Bäume ist hier nur eine teilweise Verbesserung möglich, da die Autos beim aufgeschulterten Parken immer noch zum Teil im Wurzelbereich stehen. Das Baumstammumfeld müsste zudem durch entsprechende Schutzmaßnahmen vom Beparken freigehalten werden. Die Fahrbahn bliebe mit einer Breite von 5,50 m in beide Richtungen befahrbar.
Um belastbar beurteilen zu können, welcher Parkdruck im Tagesverlauf in der Straße Im Johannistal herrscht und welche Zahl an Stellplätzen für die Anwohner nötig ist, muss eine Parkraumerhebung durchgeführt werden. Erst auf dieser Grundlage lässt sich entscheiden, welche Variante verträglich mit dem tatsächlichen Bedarf vor Ort ist. Da es sich bei einer Parkraumerhebung um eine umfangreiche Untersuchung handelt, muss ein entsprechendes Fachplanungsbüro damit beauftragt werden. Der Geltungsbereich des Innenstadtkonzepts endet jedoch am Beginn der Straße. Die Parkraumerhebung kann daher nicht mit Projektmitteln der Premiumwege finanziert werden. Andere Finanzierungsansätze müssen eingeplant werden.
Übergang Schanz
Die Verkehrssituation im Einmündungsbereich Im Johannistal / An der Schanz und die weitere Wegeführung in Richtung Innenstadt ist unübersichtlich und umständlich für Fußgänger und Radfahrer. Die in Folge eines tödlichen Radunfalls von der Unfallkommission beschlossenen Sofortmaßnahmen haben zu einer Entschärfung der Unfallhäufungsstelle geführt. Zur nachhaltigen Verbesserung des Bereichs für alle Verkehrsteilnehmer soll eine bauliche Anpassung erfolgen.
Teil der Premiumwege ist die verbesserte Fußgängerführung von der Kreuzung Vaalser Straße / An der Schanz bis zur Einmündung Johannistal. Planungen für entsprechende Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung der Premiumwege liegen vor. Da zur Verbesserung der Gesamtsituation für alle Verkehrsteilnehmer größere bauliche Arbeiten zu erwarten sind, soll die Umsetzung der Premiumwegmaßnahme in Abstimmung erfolgen. Erste Planungen dazu befinden sich in Bearbeitung.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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