Kenntnisnahme - FB 61/1243/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:


Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.

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Erläuterungen

Erläuterungen:


Anlass

In der Sitzung der Bezirksvertretung Aachen-Richterich am 7.11.2018 wurde die Verwaltung beauftragt, mögliche Standorte für Ladestationen für Elektrofahrzeuge und -fahrräder zu ermitteln. Hierzu erfolgt nun ein aktueller Sachstand.

 

Stellungnahme der Verwaltung

Ladeinfrastruktur im Stadtbezirk / Projekt ALigN

Die STAWAG hat sich in der Vergangenheit gemeinsam mit dem Netzbetreiber, der Regionetz, bemüht, im Stadtbezirk Richterich geeignete Standorte für die Errichtung von Ladeinfrastruktur zu finden. Leider waren die ins Auge gefassten Stellen aus unterschiedlichen Gründen ungeeignet, u.a. weil sich herausgestellt hat, dass die Leitungskapazität nicht ausreichend, die Verkehrssituation schwierig und/oder der finanzielle Aufwand zu hoch ist.

Im Rahmen der Beteiligung der Stadt Aachen am Förderaufruf „Sofortprogramms Saubere Luft 2017-2020“ der Bundesregierung wurde das Projekt „Ausbau von Ladeinfrastruktur durch gezielte Netzunterstützung“ (ALigN) entwickelt. Darin geht es um den massiven Aufbau von Ladeinfrastruktur vorwiegend für private Nutzungen, unter anderem für Dienstwagen der Stadt Aachen, Besucher- und Mitarbeitenden-Ladeplätze an Verwaltungsstellen, bei Unternehmen, Hochschulen, Vereinen, Organisationen, für Paket- und Pflegedienste sowie Taxiunternehmen. Partner in diesem Projekt sind die RWTH Aachen mit mehreren Instituten, STAWAG, Smartlab, Regionetz, Aixacct, e.GO, P3 und FEN. Das Projekt trägt erheblich dazu bei, die Elektromobilität in Aachen weiterzuentwickeln. Es hat auch eine große Bedeutung im Luftreinhalteplan, Ziel ist die Reduzierung der Schadstoffbelastung durch Stickstoffdioxid.

Das Volumen bei der Stadt Aachen liegt bei rund 5,4 Millionen Euro. Die Förderquote beträgt 100 Prozent. Die Umsetzung hat bereits begonnen, das Projekt hat eine Laufzeit bis 30. September 2020, in Aussicht gestellt wurde eine Verlängerung bis 30. September 2022. Dies ist mit der Erhöhung des Volumens um rund 1,2 Millionen Euro bei der Stadt Aachen verbunden.

Das Förderprojekt sieht die bedarfsgerechte Errichtung von 944 Ladepunkten auch bei privaten Unternehmen vor. Das Verfahren ist sehr komplex und aufwändig, da eine Prüfung der ersten Standorte bereits gezeigt hat, dass vor Ort sehr unterschiedliche Bedingungen mit größeren Herausforderungen vorgefunden werden hinsichtlich Netzanschlussmöglichkeiten, Kapazität des bestehenden Hausanschlusses, Eigentumsverhältnisse oder Zustand der bestehenden elektrotechnischen Anlagen.

Auf entsprechende Aufrufe haben sich zahlreiche Interessenten gemeldet. Aus dem Postleitzahlbereich 52072 (Richterich und einen Teil von Laurensberg) liegen 6 Anträge mit teilweise mehreren Ladesäulen pro Standort vor. Derzeit werden die vertraglichen Grundlagen erarbeitet, parallel dazu werden Standortkonzepte an den Stellen entwickelt, an denen Ladesäulen prioritär errichtet werden sollen. Dabei spielt die konkrete Absicht, Elektroautos beschaffen zu wollen, sowie die zu erwartende Fahrleistung im Stadtgebiet eine große Rolle. Die Nutzung der Ladesäulen ist grundsätzlich den jeweiligen Unternehmen vorbehalten, auf deren Grundstücke sich die Ladevorrichtungen befinden.

Auch an vielen städtischen Verwaltungsgebäuden sollen im Rahmen dieses Förderprojektes Lademöglichkeiten für e-Fahrzeuge entstehen, zum Beispiel an allen Bezirksämtern. Am Bezirksamt Richterich soll eine AC-Ladesäule mit zwei Ladepunkten à 11 kW errichtet werden, der genaue Standort wird in Absprache mit Bezirksamt, Gebäudemanagement und Regionetz noch ermittelt. Diese sollen Mitarbeitenden und Besuchern zur Verfügung stehen. Ob außerhalb der Dienstzeiten auch eine Nutzung durch Anwohnerinnen und Anwohner ermöglicht werden kann, wird noch geklärt. Einer der beiden Ladepunkte wurde dem Carsharing-Anbieter cambio für ein E-Fahrzeug in Aussicht gestellt. Cambio sieht jedoch derzeit keine Möglichkeit, wegen der hohen Anschaffungskosten und der geringen Auslastung in den Außenbezirken einen wirtschaftlichen Betrieb von E-Fahrzeugen sicherzustellen. Dies wäre nur möglich, wenn sich „Ankermieter“ finden würden, die für mindestens zwei Jahren Mindestumsätze garantieren, um die Defizite auszugleichen. In der Innenstadt ist nach Unternehmensangaben die Akzeptanz von e-Fahrzeugen höher.

Vor dem Hintergrund des aktuellen Förderprojektes mit geänderten Förderbedingungen sollen die bisher verworfenen Standorte erneut geprüft werden. Hierfür würden sich auch Supermarktplätze eignen - eventuell für eine Schnellladestation. Dazu werden Gespräche mit den Betreibern und Grundstückseigentümern geführt.

Darüber hinaus gibt es eine aktuelle Anfrage aus der Bürgerschaft, ob auf einem städtischen Garagenhof in der Parkstraße Ladeinfrastruktur aufgebaut werden könnte. Das Immobilienmanagement hat als Eigentümer der Fläche seine Zustimmung bereits erteilt, die technische Umsetzbarkeit wird gerade geprüft.

Mit dem Aufbau der ersten Ladesäulen kann frühestens im Oktober 2019 begonnen werden, nach Beendigung der laufenden Ausschreibung.

 

Velocity-Stationen / Projekt VauPed

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich hatte am 7. November 2018 beschlossen, bezirkliche Eigenmittel zum Aufbau von einer Velocity-Stationen im Stadtbezirk zur Verfügung zu stellen.

Bei einem Ortstermin mit mehreren Fachdienststellen der Verwaltung, dem Bezirk und Velocity wurde der Rathausplatz 1 als geeigneter Standort ermittelt.

Hierfür hat Velocity aktuell bei der Straßenverkehrsbehörde einen Antrag auf Sondernutzung gestellt. Verwaltungsintern kann das Verfahren – sofern es keine Einwände gegen den Standort gibt - voraussichtlich Mitte Juli abgeschlossen und die Sondernutzungsgenehmigung erteilt werden.

Die Restfinanzierung der Station soll über das zwischenzeitlich bewilligte Förderprojekt „VauPed“ erfolgen. Derzeit laufen die erforderlichen vertraglichen Abstimmungen zwischen den Projektpartnern Stadtverwaltung Aachen und Velocity mit dem Ziel einer zügigen Projektumsetzung. Nach Auskunft von Velocity wurde bereits der Antrag auf einen Stromanschluss bei der Regionetz gestellt. Die erforderliche Hardware kann kurzfristig geliefert werden. Mit einer Tiefbaufirma muss nach Vorliegen der Sondernutzungsgenehmigung die Situation vor Ort gesichtet werden, bevor eine Verkehrsanordnung bei der Straßenverkehrsbehörde mit dem beabsichtigten Aufbauzeitraum beantragt wird. Die Inbetriebnahme könnte, wenn es zu keinen Problemen kommt, im September erfolgen.

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Anlagen

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