Kenntnisnahme - E 18/0187/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht über das 1. Halbjahr 2019 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- E 18 - Aachener Stadtbetrieb
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
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Kenntnisnahme
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17.09.2019
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Erläuterungen
Erläuterungen:
- Einleitung
Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 2 der Betriebssatzung sind der Stadtkämmerin zudem die Vierteljahresübersichten zuzuleiten.
Die Gegenüberstellung der Plan- und Istwerte der Erträge, Aufwendungen und Investitionen des ersten Halbjahres 2019 sowie ein Forecast für das Jahr 2019 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht textlich detailliert auf die verschiedenen Positionen eingegangen.
- Erträge 1. Halbjahr 2019
- Erläuterungen zur Ertragsentwicklung im 1. Halbjahr 2019
- Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)
Gemessen an der Planvorgabe konnte im ersten Quartal 2019 der erwartete Umsatzerlös um 492 T€ überschritten werden. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres kann eine Minderung der Umsatzerlöse von 388 T€ verzeichnet werden. Der größte Anteil der Umsatzerlöse liegt in den Erlösen aus dem Verkauf von Altpapier. Diese tragen einen Anteil von ca. 70 % der Erlöse aus Drittgeschäften. Die hohe Abweichung zum Vorjahreswert des ersten Halbjahres liegt vor allem in der Zahlung des Sonderzuschusses für Sanierungsmaßnahmen im Krematorium begründet.
Weitere relevante Positionen bei den Umsatzerlösen ist der Winterdienst für Kindertagesstätten und Schulen (75 T€) und der Zuschuss für die Optimierung der Stadtsauberkeit (100 T€). Die Erlöse der Werkstatt (61 T€) sind im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 31 T€ gesunken. Die Erlöse der Straßenunterhaltung liegen im ersten Halbjahr bei 100 T€.
Die Erlöse sind unterjährig kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird der Planwert des Geschäftsjahres 2019 überschritten werden. Es wird mit einer Abweichung von 749 T€ zum Ende des Jahres gerechnet.
- Sonstige betriebliche Erträge
Im ersten Halbjahr des Jahres wurde die Position der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum Planwert um 16 T€ überschritten. Im Vergleich zum Vorjahreswert ist hier eine Minderung der Einnahmen von 123 T€ zu verzeichnen. Dies liegt vor allem an den hohen Verkaufserlösen von Anlagevermögen im ersten Halbjahr 2018. Es wird mit weiteren Erlösen aus Anlagenverkäufen im Verlauf des Jahres gerechnet.
- Fazit
Insgesamt wurden die Planvorgaben des ersten Halbjahres um ca. 508 T€ überschritten. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Planvorgabe der Erträge insgesamt für das Jahr 2019 deutlich überschritten wird. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier. Durch das interne Berichtswesen wird daher die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt. Die zurzeit hohen Preise für Altpapier sind hauptsächlich für die positive Planabweichung der Erlöse verantwortlich.
- Aufwendungen 1. Halbjahr 2019
- Materialaufwand
Der Planwert des ersten Halbjahres für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde fast vollständig erreicht. Es wird am Ende des ersten Halbjahres eine Planabweichung von -82 T€ verzeichnet, was einer Ausschöpfung von 94 % entspricht. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 543 T€ für das erste Halbjahr 2019 zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise hier wesentlichen Einfluss nimmt. Im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahrs sind die Ausgaben für die Kraft- und Betriebsstoffe um 27 T€ gestiegen. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (118 T€) und Bau- und Schüttstoffe (146 T€).
Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im ersten Halbjahr auf ca. 5.441 T€ belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für die thermische Abfallverwertung um 426 T€ gestiegen. Dies ist darin begründet, dass die Kosten für die Abfallgrundgebühr der ZEW stark gestiegen sind. Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an Fachwerkstätten (509 T€) und vergebene Fremdleistungen für verschiedene Handwerksleistungen, wie zum Beispiel Schlosserarbeiten, Sanitärinstallationen, Schädlingsbekämpfung, etc. (224 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (187 T€) handelt es sich hauptsächlich um Baumpflegearbeiten und Pflegearbeiten auf Bolz- und Spielplätzen. Insgesamt wurde der Planwert für die Fremdleistungen um 406 T€ unterschritten, was einer Planabweichung von -5 % entspricht.
Erfahrungsgemäß liegen die Kosten im zweiten Halbjahr höher als im Ersten. Dies trifft im Besonderen auf die Abfallwirtschaft, Grün- und Freiflächenpflege und die Straßenunterhaltung zu. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt im ersten Halbjahr 2019 bei 95 %, was einer Planabweichung von -487 T€ entspricht. Im Planwert des Halbjahrs ist bereits eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert, so dass aus heutiger Sicht, auch in Bezug auf den Jahreswert, von einer geringen Überschreitung des Planwerts auszugehen ist.
- Personalaufwand
Die Personalkosten des ersten Halbjahrs 2019 liegen lediglich 8 T€ unter dem Planwert, der somit fast vollständig ausgeschöpft ist. Durch unterjährige Stufensteigerungen und die Einstellung neuer Mitarbeiter zur Optimierung der Stadtsauberkeit ist davon auszugehen, dass der Planwert zum Ende des Jahres um 490 T€ überschritten wird.
- Abschreibungen
Der Halbjahreswert von 1.900 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2019 nicht überschritten wird.
- Zinsaufwand
Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährig gezahlt. In 2019 ist die Fälligkeit der Buchungsbelege so angelegt, dass die zweite Rate bereits Ende des ersten Halbjahres gezahlt wurde, was die hohe Abweichung zum Halbjahreswert des Vorjahres erläutert. Der Planwert ist somit vollständig ausgeschöpft und es werden keine weiteren Aufwendungen erwartet.
- Sonstiger betrieblicher Aufwand
Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde für das erste Halbjahr 2019 zu 81 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 574 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (1.220 T€), wovon 619 T€ auf die Leasingrate für das Gebäude Madrider Ring fallen, EDV-Kosten (408 T€) und Versicherungen (118 T€). Eine Überschreitung des Planwerts ist lediglich bei den Position „Versicherungen“ zu verzeichnen. Eine noch geringe Ausschöpfung des Planwerts wird bei der Position Instandhaltung der Gebäude verzeichnet (56 %). Dieser Wert wird sich zum Ende des Jahres dem Planwert annähern, jedoch ist davon auszugehen, dass der Planwert des Wirtschaftsplans unterschritten wird. Der Verwaltungskostenbeitrag (796 T€) wird erst am Ende des Jahres verbucht, weswegen im ersten Halbjahr keine Zahlung erfolgt.
Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands im ersten Halbjahr deutlich unter dem Planwert, so dass auch zum Ende des Jahres mit einer Unterschreitung von ca. 264 T€ gerechnet wird.
- Steueraufwendungen
Der maßgebliche Anteil der Steueraufwendungen liegt bei der Kfz-Steuer (35 T€) die unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt. Im ersten Halbjahr liegen die Aufwendungen etwas höher als im zweiten Halbjahr. Die bislang verbuchten Steuern für Körperschaftssteuer und Solidaritätsbeitrag belaufen sich auf ca. 2 T€. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des gesamten Jahres nicht überschritten wird bzw. geringfügig unterschritten wird.
- Fazit
Die Gesamtaufwendungen liegen im ersten Halbjahr 2019 bei 29.842 T€. Dies bedeutet insgesamt eine Ausschöpfung des Planwerts von 96 %. Dennoch wird im Forecast zum 31.12.2019 von einer geringen Überschreitung des Planwerts ausgegangen, was vornehmlich im steigenden Personalaufwand begründet liegt. Eine belastbare Prognose wird erst nach Abschluss des dritten Quartals möglich sein.
- Vermögensplan 1. Halbjahr 2019
Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.
Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge im ersten Halbjahr 2019 für Anlagegüter.
Im Laufe des ersten Halbjahrs erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des ersten Halbjahrs beträgt die Investitionsquote 33 % (2.010 T€). Dem gegenüber stehen die Abschreibungen mit 1.900 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens, die am Ende des ersten Halbjahrs lediglich 18 T€ betragen. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des ersten Halbjahres ein vorläufiges negatives Saldo von 342 T€.
- Resümee und Halbjahresergebnis
Die Entwicklung der Erlöse des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des ersten Halbjahres weicht deutlich von den Planerwartungen ab. Durch die positive Preisentwicklung des Altpapiers und die Zahlung des Zuschusses zur Optimierung der Stadtsauberkeit werden die Planwerte voraussichtlich deutlich überschritten werden. Aus heutiger Sicht wird die Summe der Erlöse am Ende des Jahres etwa 723 T€ über dem Planwert liegen. Die Aufwendungen für das erste Halbjahr liegen insgesamt bei 29.842 T€, was einer Minderausgabe von 1.094 T€ gegenüber dem Planwert entspricht. Im Halbjahresergebnis wird mit dem im ersten Halbjahr gezahlten Betriebskostenzuschuss von 32.558 T€ ein positives Ergebnis von 4.434 T€ verzeichnet. Durch die Berücksichtigung der saisonalen Schwankungen bei den Planwerten ist dieses Ergebnis jedoch nur vorläufig. Bei Betrachtung der Forecast-Werte muss unter Berücksichtigung der vorhergegangenen Erläuterungen mit höheren Aufwendungen gerechnet werden, die zu einem voraussichtlichen Mehraufwand von 352 T€ führt und den Mehreinnahmen gegenüber stehen. Aus heutiger Sicht ist im Forecast zum 31.12.2019 mit einem knappen positiven Ergebnis zu rechnen.
Anlagen
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(wie Dokument)
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