Entscheidungsvorlage - FB 61/1302/WP17

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte empfiehlt dem Planungsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Entwurfsplanung den Planungsbeschluss zu fassen und die Verwaltung mit der Ausführungsplanung zu beauftragen.

Der Mobilitätsausschuss empfiehlt dem Planungsausschuss, auf Grundlage der vorgelegten Entwurfsplanung den Planungsbeschluss zu fassen und die Verwaltung mit der Ausführungsplanung zu beauftragen.

Der Planungsausschuss fasst auf Grundlage der vorgelegten Entwurfsplanung den Planungsbeschluss und beauftragt die Verwaltung mit der Ausführungsplanung. Die Bereitstellung der zur Haushaltsplanung 2020 angemeldeten Mittel erfolgt vorbehaltlich der Beschlussfassung des Rates und der Rechtskraft des Haushaltes.

Erläuterungen:

Der Aachener Pfalzbezirk mit Katschhoftreppe, der Ritter-Chorus-Straße und der Johannes-Paul II.-Straße wurde zwischen 2009 und 2013 im Rahmen des Bundesprogramms UNESCO - WELTERBESTÄTTEN erneuert. Die Maßnahmen haben dazu geführt, dass Stadtraum, Stadtbild und die Stadtgeschichte attraktiver und erlebbarer geworden sind. Während die unmittelbaren Freiräume rund um das Welterbe „Dom zu Aachen“ und der westliche Teil des ehemaligen Pfalzbereichs in den letzten Jahren bereits umgestaltet werden konnten, konnte Ende 2018 nun auch der Bereich „Hof“ (Genehmigung 2. Förderstufe Programmjahr 2016 aus dem Innenstadtkonzept 2022) fertiggestellt werden.

Die Straßen und Platzbereiche östlich des Pfalzbereichs, der „Hof“ mit der Rommelsgasse, die Krämerstraße und der Hühnermarkt sowie die Rethelstraße, die Romaneygasse und die Körbergasse bilden stadtgeschichtlich ein höchst interessantes Ensemble. Hier befand sich zwischen den beiden großen römischen Thermen (den Münsterthermen und den Büchelthermen) eine Platzanlage – vermutlich das römische Forum. Die am „Hof“ aufgestellte Replik des säulengestützten Portikus hält die Erinnerung daran wach, wenn sie auch heute anders als in ihrer ursprünglichen Position aufgestellt ist.

Die Maßnahmen an den oben aufgeführten Straßen- und Platzbereichen bestehen aus folgenden Elementen, die an das Gesamtkonzept zum Pfalzbezirk anknüpfen:

Herstellung der Oberflächen im gewählten Material (Großpflaster Grauwacke, geschnitten) - wie bei der bisherigen Umgestaltung im Bereich des Welterbes - ebenso Verbesserung der Barrierefreiheit und Aufwertung und Ergänzung der Ausstattungselemente.

Vorlaufend ist die Leitungserneuerung durch die STAWAG obligatorisch, wobei diese Arbeiten bei der Maßnahme „Hof“ einen langen Zeitraum eingenommen und zu erheblichen Verzögerungen geführt haben.

Da sich die Erneuerungsarbeiten im Bereich der historischen Kernstadt befinden, wurden bei der Maßnahme „Krämerstraße“ auch im Bereich der Straßenbauarbeiten Kosten i.H.v. 30.000€ für die archäologischen Untersuchungen angesetzt. Die Bauarbeiten müssen in mehreren kleinen Bauabschnitten unter Aufrechterhaltung der Geschäftszugänge erfolgen. Der relativ hohe Kostenansatz berücksichtigt das kleinteilige Arbeiten auf engstem Raum und die häufig entstehenden Unterbrechungen im Arbeitsablauf.

Mit der im Herbst 2018 abgeschlossenen Baumaßnahme „Hof“ ist der erste Schritt zu einer Gesamterneuerung des erweiterten Pfalzbereichs geschafft, welche nun durch die Oberflächenerneuerung der Krämerstraße fortgesetzt werden soll.

Planung

Die Gestaltungsmerkmale des Freiraums werden an das Gesamtkonzept zum Pfalzbezirk und an den „Hof“ anknüpfen.

Die Oberflächen werden im flach geschnittenen, gemischten Großpflaster (Grauwacke) gestaltet und in Laufrichtung quer verlegt werden. Zu den Häusern hin wird es für den optischen Abschluss einen längslaufenden Abschlussstein geben. An Lichtschächten wird dieser ausgesetzt.

Auch um den Puppenbrunnen herum wird ein Abschlussstein verlegt werden gegen den der Querverbund ausläuft und der den Brunnen zurückhaltend unterstreicht.

Zur barrierefreien Orientierung wird neben der 3-zeiligen Naturstein-Rinne eine neue Leitlinie aus einer 30cm breiten, gefrästen Basalt-Rippenplatte – analog zum Leitelement am Hof - hergestellt.

Die Beleuchtung (Alt- Aachener-Typ) wird beibehalten, eine Leuchte sollte zugunsten der neuen Leitlinie versetzt werden.

Neben den Laternen und Abfalleimern wurde außerdem an drei Stellen in dieser Kombination ein Quader mit den Abmessungen 40x40x50 aus ortstypischem Blaustein als Sitzmöglichkeit vorgesehen, was dem Gestaltungskanon des Pfalzbezirks entspricht.

Umsetzung und Kosten

Die Erneuerung der „Krämerstraße“ umfasst ca. 678,5 Quadratmeter und kann mit der Zusage zur Städtebauförderung voraussichtlich schließlich ab 2020 (Leitungsarbeiten) bzw. 2021 (Oberflächenerneuerung) umgesetzt werden.

Für die Baumaßnahme „Krämerstraße“ ist mit Gesamtkosten i. H. v. 615.000,00 € zu rechnen.

Zeitplanung Baumaßnahme „Krämerstraße“

Ende 2018   Fertigstellung der Baumaßnahme „Hof“

Programmjahr 2019  Städtebauförderantrag Baumaßnahme Umgestaltung „Krämerstraße“

    (Bewilligung durch Fördergeber kürzlich erfolgt)

2020    Erstellung Ausführungsplanung und Ausführungsbeschluss 

    Leitungserneuerung durch Regionetz

2021    Baubeginn Oberflächenerneuerung

Finanzielle Auswirkungen

geplanter Haushaltsansatz zur Haushaltsanmeldung 2020:

investiv – PSP-Element 5-120102-000-06000-300-1