Kenntnisnahme - AVV/0032/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
Bericht der Euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zu aktuellen Themen (AVV)
- Status:
- öffentlich (Vorlage für Öffentlichkeit freigegeben)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- Aachener Verkehrsverbund
- Verfasst von:
- AVV
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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21.11.2019
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Erläuterungen
Erläuterungen:
1) Interreg Projekt EMR Connect:
1.1) Euregionales Fahrradticket
Wie bereits in der letzten Sitzung berichtet, wurde im Rahmen des Interreg-Projekts EMR Connect gemeinsam mit den Partnern aus der Euregio Maas-Rhein ein Konzept für ein euregionales Fahrradticket entwickelt, das die grenzüberschreitende Nutzung des ÖPNV mit Fahrrad ermöglicht und somit den Fahrradtourismus in der Grenzregion stärkt. Bislang sind für die grenzüberschreitende Fahrradmitnahme separate Tickets notwendig, die jeweils an den Grenzbahnhöfen erworben werden müssen.
Im Zuge der Verhandlungen mit den euregionalen Verkehrsunternehmen sowie der Abstimmung im AVV-Tarifworkshop wurde beschlossen, analog zu dem Produkt des euregiotickets ein Fahrradticket zu kreieren. Das Angebot wird als Fahrradtageskarte ab dem 01.01.2020 für 4 € erhältlich sein und ermöglicht die Fahrradmitnahme unter Berücksichtigung der gültigen Mitnahmeregelungen im Bus- und Bahnverkehr im gesamten Geltungsbereich des euregiotickets.
Aufgrund einer Restrukturierung des Tarifsystems bei der SNCB bietet diese für die Fahrradmitnahme kein Tagesticket mehr an, sondern lediglich die Fahrradmitnahme als Einzelfahrt für 4 €. Daher wurde eine gegenseitige Anerkennung des euregio Fahrradtickets sowie der von der SNCB ausgestellten Fahrrad-Einzelfahrt vereinbart.
Der AVV wird Mittel aus dem Projekt EMR Connect nutzen, um das Marketing des neu geschaffenen Angebots zum Beginn der Fahrradsaison 2020 zu unterstützen und somit einen erfolgreichen Start zu ermöglichen.
1.2) Austausch von Echtzeitdaten
In Zusammenarbeit mit Arriva und der ASEAG wurde neben der Integration der Echtzeitdaten in die verbundweite Fahrplanauskunft auch die Einbindung von Echtzeitdaten auf den DFI-Anzeigern im Aachener Stadtgebiet sowie auf niederländischer Seite (bspw. in Vaals) realisiert. Somit werden nun an Haltepunkten auf Aachener Stadtgebiet die Linien 44 und 350 mit Echtzeitdaten beauskunftet. Analog wurden deutsche Echtzeitdaten im niederländischen System eingespielt, so dass auch deutsche Busse (bspw. ASEAG Linien) auf den digitalen Abfahrtstafeln in den Niederlanden beauskunftet werden.
1.3) Grenzüberschreitendes Semesterticket
Im April 2019 ist die Ausweitung des Semestertickets für die Studierenden der RWTH gestartet. Hierüber wurde bereits berichtet. Im Rahmen der Verhandlungen wurde mit dem AStA der RWTH Aachen ein Sonderkündigungsrecht vereinbart, um den Studierenden im Rahmen einer Urabstimmung Mitsprache zu ermöglichen. Bei der im Juni 2019 durchgeführten Urabstimmung stimmten über 80% für die Beibehaltung des grenzüberschreitenden Angebotes. Ab dem kommenden Wintersemester 2019/2020 können neben den Studierenden der RWTH auch Studierende der FH Aachen das Angebot nutzen. Der über eine Laufzeit von 3 Semestern abgeschlossene Vertrag mit der FH Aachen trat am 1. September 2019 in Kraft.
1.4) Euregionale Summer School 2019
Nach dem großen Erfolg der ersten euregionalen Summer School im Sommer 2018 unterstützt die Verbundgesellschaft im Rahmen des Projekts EMR Connect auch die im September 2019 stattfindende zweite Ausgabe der Summer School. In dieser hat abermals eine internationale Gruppe Studierender der Hochschulen in der Euregio Maas-Rhein die Möglichkeit, zum einen die Euregio kennenzulernen und zum anderen sich kreativ mit dem Thema „Inclusive Mobility in the digital age“ auseinanderzusetzen und Ideen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.
2) ID-Ticketing (ETC-Folgeprojekt)
Im Anschluss an den erfolgreichen Piloten zum grenzüberschreitenden Ticketing im Rahmen des Projektes „European Travellers Club (ETC)“ wurde im Dezember 2018 ein Letter of Intent (LoI) von den beteiligten Partnern (AVV, ASEAG, NVR, VDV-ETS, Arriva, TLS und ACCEPT Institute) unterzeichnet. In diesem erklären die Parteien die Absicht, die ID-Ticketing-Technologie weiterzuentwickeln und sie somit zu stärken. Hierauf, sowie auf konstruktiven Gesprächen mit dem Verkehrsministerium NRW, aufbauend, wird derzeit ein Förderantrag zur Fortführung und Weiterentwicklung des ID-Ticketing Ansatzes gestellt.
Nach weiterführenden Abstimmungsterminen in der ersten Jahreshälfte steht nun das Konsortium der künftigen Projektpartner fest, das derzeit einen gemeinsamen Projektantrag zur Weiterentwicklung des ID-Ticketing-Ansatzes einreicht. Ziel ist es, das ID-Ticketing künftig auf den verbundraum- und grenzüberschreitenden SPNV auf dem Korridor Maastricht – Aachen – Köln auszuweiten. Dabei rückt das Smartphone als Nutzermedium explizit in den Fokus. Ein Projektstart ist noch für Ende dieses Jahres vorgesehen.
3) Einreichung des Projektantrags „SMaaS“
Der AVV ist Teil eines 19 Partner umfassenden Konsortiums, das im Rahmen des europäischen Forschungs- und Entwicklungsprogramms einen Projektantrag mit dem Titel „SMaaS“ (Secure Mobility as a Service) bei der Europäischen Kommission eingereicht hat. Der inhaltliche Schwerpunkt des Projekts liegt auf den Themen sicherer Umgang mit Nutzer- und Mobilitätsdaten und Datenschutz im Kontext innovativer digitaler Lösungen im Bereich der Mobilität. Vorbehaltlich der positiven Evaluation des Projektantrags steht der AVV GmbH ein Budget in Höhe von knapp 80.000 Euro bei einer Förderquote von 100% für die Mitarbeit im Projekt zur Verfügung.
Über weitere Entwicklungen der Euregionalen Koordinierungsstelle mit Bezug auf die grenzüberschreitenden ÖPNV-Aktivitäten wird zu gegebener Zeit berichtet