Kenntnisnahme - E 18/0211/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Verwaltung zum Bericht über das 3. Quartal 2019 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb zur Kenntnis.
 

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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Einleitung

 

Nach § 16 der Betriebssatzung des Aachener Stadtbetriebes hat die Betriebsleitung den Oberbürgermeister, die Stadtkämmerin sowie den Betriebsausschuss halbjährlich über die Entwicklung der Erträge und Aufwendungen sowie über die Abwicklung des Vermögensplans zu unterrichten. Nach § 7 Abs. 2 der Betriebssatzung sind der Stadtkämmerin zudem die Vierteljahresübersichten zuzuleiten.

 

Die Gegenüberstellung der Plan- und Istwerte der Erträge, kumulierten Aufwendungen und Investitionen des dritten Quartals 2019 sowie ein Forecast für das Jahr 2019 erfolgt in einer tabellarischen Aufstellung. Zur näheren Erläuterung der Ist-Werte und Plan-Abweichungen wird in diesem Bericht textlich detailliert auf die verschiedenen Positionen eingegangen. 

 

  1. Erträge 3. Quartal 2019

 

  • Erläuterungen zur Ertragsentwicklung im 3. Quartal 2019

 

  • Umsatzerlöse (ohne Betriebskostenzuschuss)

Gemessen an der Planvorgabe konnte bis zum Ende des dritten Quartals 2019 der erwartete Umsatzerlös übertroffen werden. Es wird eine Mehreinnahme von 708 T€ verzeichnet. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres kann eine Steigerung der Umsatzerlöse von 373 T€ verzeichnet werden. Der größte Anteil der Umsatzerlöse liegt in den Erlösen aus dem Verkauf von Altpapier. Diese tragen einen Anteil von ca. 61 % der Erlöse aus Drittgeschäften. Die Abweichung zum Vorjahreswert des dritten Quartals 2018 liegt zum einen darin begründet, dass die Verkaufspreise für Altpapier gestiegen sind, zum anderen an dem Zuschuss von FB 20 zur Optimierung der Stadtsauberkeit.

 

Weitere relevante Position bei den Umsatzerlösen sind die Erlöse der Straßenunterhaltung mit 224 T€, die Erlöse für Straßenreinigung und Winterdienst (88 T€) sowie die Erlöse der Werkstatt (92 T€).

 

Unterjährig sind die Erlöse kritisch zu beobachten, da insbesondere die Entwicklung auf dem Papiermarkt einen entscheidenden Einfluss auf die Einhaltung der Planvorgabe hat. Aus heutiger Sicht wird durch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegenen Papierpreise der Planwert des Geschäftsjahres 2019 überschritten werden. Es wird mit einer Mehreinnahme von 772 T€  zum Ende des Jahres gerechnet.

 

  • Sonstige betriebliche Erträge

Im dritten Quartal des Jahres wurde die Position der sonstigen betrieblichen Erträge im Vergleich zum Planwert um 54 T€ unterschritten. Dies liegt vor allem daran, dass entgegen der Prognosen aus dem Vorjahr weniger Anlagegüter verkauft werden konnten, als vermutet. Hierin liegt auch die hohe Abweichung zum Wert des Vorjahres begründet. Bis zum Jahresende werden noch Verkäufe aus dem Anlagevermögen erwartet, dennoch ist davon auszugehen, dass der Planwert um 16 T€ unterschritten wird.

 

  • Fazit

Insgesamt wurden die Planvorgaben der Erträge zum dritten Quartal um ca. 654 T€ überschritten, was einer Planabweichung von 35 % entspricht. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass die Planvorgabe der Erträge insgesamt für das Jahr 2019 deutlich überschritten werden kann. Maßgeblichen Einfluss auf die Planerfüllung haben die unterjährig schwankenden Marktpreise für das Altpapier. Es ist damit zu rechnen, dass der Planwert der Gesamterlöse zum Jahresende um 756 T€ überschritten wird. Durch das interne Berichtswesen wird die Entwicklung der Erträge permanent verfolgt.

 

  1. Aufwendungen 3. Quartal 2019

 

  • Materialaufwand

Der Planwert zum Ende des dritten Quartals für die Position Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wurde um 11 T€ überschritten. In dieser Position schlagen vornehmlich die Kosten für Kraftstoffe mit rund 653 T€ für das dritte Quartal 2019 zu Buche, so dass die Entwicklung der Marktpreise hier wesentlichen Einfluss nimmt. Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahrs sind die Ausgaben für die Kraft- und Betriebsstoffe um 16 T€ gestiegen, was auf den schwankenden Dieselpreis zurückzuführen ist. Weitere größere Positionen sind die Aufwendungen für Werkstattmaterialien (171 T€) und Bau- und Schüttstoffe (213 T€).

 

Die Aufwendungen der bezogenen Fremdleistungen (11.525 T€) beruhen hauptsächlich auf den Gebühren für die thermische Abfallverwertung, welche sich im dritten Quartal auf ca. 8.576 T€ belaufen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten für die thermische Abfallverwertung um 670 T€ gestiegen. Dies ist hauptsächlich darin begründet, dass die Kosten für die Abfallgrundgebühr stark gestiegen sind. Weitere relevante Positionen sind Reparaturaufträge an KFZ-Fachwerkstätten (828 T€) und vergebene Fremdleistungen für verschiedene Handwerksleistungen, wie zum Beispiel Schlosser- und Schreinerarbeiten, Sanitärinstallationen, Schädlingsbekämpfung, etc. (302 T€). Bei den Fremdleistungen im Bereich Garten- und Landschaftsbau (607 T€) handelt es sich hauptsächlich um die Erneuerung des Fallschutzes und Sandes auf Spielplätzen, Reparaturen an Fundamenten und Geräten auf den Spielplätzen der Stadt Aachen und Pflegemaßnahmen an Bäumen. Insgesamt wurde der Planwert für die Fremdleistungen um 250 T€ unterschritten.

 

Erfahrungsgemäß liegen die Kosten im dritten und vierten Quartal höher als im ersten Halbjahr. Dies trifft besonders auf die Abfallwirtschaft, Grün- und Freiflächenpflege und die Straßenunterhaltung zu. Die Ausschöpfung des Planwerts für den Materialaufwand gesamt liegt zum Ende des dritten Quartals 2019 bei 98 %, was einer Planabweichung von -238 T€ entspricht. Im Planwert des dritten Quartals ist eine saisonal bedingte Schwankung kalkuliert. Aus heutiger Sicht ist von einer Überschreitung des Jahres-Planwerts auszugehen. Bedingt durch die erhöhten Kosten bei der Abfallentsorgung liegt der Wert des Forecasts 2019 für den Materialaufwand ca. 847 T€ über dem Planwert, was einer Abweichung zum Wirtschaftsplan von ca. 4 % entspricht.

 

  • Personalaufwand

Die Personalkosten des dritten Quartals 2019 kumuliert betragen insgesamt 25.577 T€ und liegen somit 183 T€ über dem Planwert. Dies entspricht einer Abweichung vom Planwert von knapp 1 %. Insgesamt wird zum Jahresende mit einer Planüberschreitung von ca. 133 T€ gerechnet.

 

  • Abschreibungen

Der kumulierte Quartalswert von 2.782 T€ für die handelsrechtlichen Abschreibungen beruht auf einer Hochrechnung, da die Veränderungen des Anlagespiegels abschließend im Jahresabschluss gebucht werden und somit erst zu diesem Zeitpunkt die endgültigen Abschreibungsbeträge feststehen. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des Jahres 2019 um 56 T€ überschritten wird.

 

  • Zinsaufwand

Der Aufwand für Zinsen und Tilgung des Darlehens der Stadt Aachen an den Aachener Stadtbetrieb wird halbjährig gezahlt. In 2019 ist die Fälligkeit der Buchungsbelege so angelegt, dass die zweite Rate bereits Ende des ersten Halbjahres gezahlt wurde. Der Planwert ist somit vollständig ausgeschöpft und es werden keine weiteren Aufwendungen erwartet.

 

  • Sonstiger betrieblicher Aufwand

Der Planansatz des sonstigen betrieblichen Aufwands wurde nach Ende des dritten Quartals 2019 zu 89 % ausgeschöpft. Dies bedeutet eine Unterschreitung des Planansatzes um 469 T€. Die relevanten Positionen des sonstigen betrieblichen Aufwands sind die Miet- und Leasingkosten (1.714 T€), wovon 929 T€ auf die Leasingrate für das Gebäude Madrider Ring fallen, EDV-Kosten (619 T€) und Versicherungen (398 T€). Eine Überschreitung des Planwerts ist lediglich bei den Positionen Versicherung, Öffentlichkeitsarbeit und Fortbildungs- und Reisekosten zu verzeichnen. Die Planüberschreitung des Quartalswerts in der Position Versicherungen beträgt 36 T€ und ist hauptsächlich durch steigende Kosten der Kraftfahrzeugversicherung begründet. In der Position Öffentlichkeitsarbeit beträgt die Abweichung zum Planwert des Quartals 22 T€. Der Grund für die Überschreitung des Planwerts ist die Ausrichtung des Betriebsfests im September. Eine noch geringe Ausschöpfung des Planwerts wird bei der Position Instandhaltung der Gebäude verzeichnet (72 %). Dieser Wert wird auch zum Ende des Jahres den Planwert des Wirtschaftsplans unterschreiten. Der Verwaltungskostenbeitrag (796 T€) wird erst am Ende des Jahres verbucht, weswegen bis zum dritten Quartal keine Zahlung erfolgt.

Insgesamt liegen die Aufwendungen des sonstigen betrieblichen Aufwands nach Abschluss des dritten Quartals mit einer Abweichung von -469 T€ (ca. -11 %) deutlich unter dem Planwert. Zum Ende des Jahres 2019 ist durch zusätzliche zu erwartende Aufwendungen z. B. in der Position EDV-Kosten im vierten Quartal mit einer Überschreitung des Planwerts von 302 T€ zu rechnen.

 

  • Steueraufwendungen

Der maßgebliche Anteil der Steueraufwendungen liegt bei der Kraftfahrzeugsteuer (52 T€), die unterjährig zu verschiedenen Zeitpunkten anfällt. Im ersten Quartal liegen die Aufwendungen hier höher als in den Übrigen. Die bislang verbuchten Steuern für Körperschaftssteuer, Solidaritätsbeitrag und Gewerbesteuer belaufen sich auf ca. 2 T€. Es ist davon auszugehen, dass der Planwert des gesamten Jahres unterschritten wird.

 

  • Fazit

Die Gesamtaufwendungen liegen im dritten Quartal 2019 bei 46.242 T€. Dies bedeutet insgesamt eine Abweichung zum Planwert des Quartals von -642 T€. Lediglich bei den Personalkosten kann eine Planwertüberschreitung verzeichnet werden. In den anderen großen Positionen wurden die Planwerte bisher unterschritten. Aufgrund von saisonal bedingt höheren Kosten im vierten Quartal und weiteren Kosten vor allem in den Positionen Materialaufwand und sonstiger betrieblicher Aufwand, auch durch den zu erwartenden Eingang von Abschlussrechnungen Dritter, ist zum Jahresende bei den Gesamtaufwendungen mit einer Planwertüberschreitung zu rechnen. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass der Wert des Wirtschaftsplans  zum Jahresende um ca. 2 % überschritten wird, was einem Betrag von 1.328 T€ entspricht.

 

  1. Vermögensplan 3. Quartal 2019

 

Die Beschaffung von Vermögen unterliegt einer klaren Budget- und Freigabestruktur. Es werden ausschließlich Anschaffungen getätigt, die zur Aufgabenerfüllung oder als Ersatz für Anlagegüter, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, notwendig sind. Hierzu muss seitens der fachverantwortlichen Abteilung ein genehmigungsfähiger Investitionsantrag gestellt werden.

 

Die Position Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen bezeichnet hier tatsächliche Rechnungseingänge zum dritten Quartal 2019 für Anlagegüter.

 

Im Laufe der ersten Quartale erfolgte eine Bündelung und Priorisierung der Investitionsmaßnahmen, welche anschließend formal auf den Weg gebracht wurden. Je nach Investitionsvolumen oder Spezifikation des Wirtschaftsguts kann der Prozess von Ausschreibung, Submission, Vergabe und Lieferung der Leistung mehrere Wochen und Monate bis über ein Jahr hinaus andauern. Somit ergibt sich eine zeitliche Verschiebung zwischen der Mittelanmeldung und dem tatsächlichen Mittelabruf. Nach Ende des dritten Quartals beträgt die Investitionsquote 48 % (2.977 T€). Dem gegenüber stehen die Abschreibungen mit 2.782 T€ und die Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens, die am Ende des dritten Quartals 25 T€ betragen. Somit ergibt sich im Vermögensplan am Ende des dritten Quartals ein Saldo von -420 T€.

 

 

 

 

  1. Resümee und Ergebnis zum Ende des 3. Quartals

 

Die Entwicklung der Erlöse und Aufwendungen des Aachener Stadtbetriebes nach Abschluss des dritten Quartals weicht von den Planerwartungen ab. Durch die positive Preisentwicklung des Altpapiers wird die Summe der Erträge den Planwert deutlich überschreiten. Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass Mehreinnahmen von 756 T€ erzielt werden. Die Summe der Aufwendungen liegt zum Ende des dritten Quartals bei 46.242 T€, was einer Minderausgabe von 642 T€ gegenüber dem Planwert des Quartals entspricht. Durch den gezahlten Betriebskostenzuschuss von 50.287 T€ ergibt sich für das dritte Quartal ein vorläufiges positives Ergebnis von 6.564 T€.

 

Zum Ende des Geschäftsjahres wird durch die steigenden Kosten mit einer Planabweichung von 1.328 T€ bei den Aufwendungen gerechnet. Dem gegenüber stehen die Mehreinnahmen von 756 T€. Im Ergebnis des Forecasts wird mit dem gezahlten Betriebskostenzuschuss von 66.566 T€ ein vorläufiges, positives Ergebnis von ca. 530 T€ verzeichnet.


 

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Anlagen

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