Kenntnisnahme - FB 36/0420/WP17
Grunddaten
- Betreff:
-
European Energy Award - Ergebnis der externen Zertifizierung 2019
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Kenntnisnahme
- Federführend:
- FB 36 - Fachbereich Klima und Umwelt
- Verfasst von:
- Dr. Vankann
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
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Kenntnisnahme
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10.12.2019
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Erledigt
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Mobilitätsausschuss
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Kenntnisnahme
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12.12.2019
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Erledigt
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Planungsausschuss
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Kenntnisnahme
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09.01.2020
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Erläuterungen
Erläuterungen:
Allgemeine Informationen
Die Stadt Aachen nimmt seit 2009 an dem internationalen Qualitätsmanagement- und Zertifizierungssystem für Kommunen European Energy Award (eea) teil. Dieses System ermöglicht es Kommunen, regelmäßig zu erfassen, in welchen Bereichen der Verwaltung Klimaschutzaktivitäten stattfinden und inwiefern diese wirksam sind. Die strukturierte Analyse und Übersicht sind Voraussetzung dafür, systematisch Optimierungspotenziale für die Klimaschutzarbeit in der Verwaltung zu erkennen. Diese werden im 4-Jahres-Turnus im Sinne einer Maßnahmenplanung in das sog. energiepolitische Arbeitsprogramm überführt und als richtungsweisender 4-Jahre-Plan verabschiedet.
Am eea-System nehmen (Stand 2019) mehr als 1.500 Kommunen in 16 Ländern teil; mehr als 780 Kommunen wurden mit dem European Energy Award ausgezeichnet, siehe www.european-energy-award.de.
In Abgrenzung zur gesamtstädtischen CO2-Bilanz ist zu bedenken, dass im eea-Verfahren
- nur die seitens der Verwaltung klimarelevanten Tätigkeiten erfasst werden
- die Bewertung nicht quantitativ im Sinne der CO2-Minderung erfolgt, sondern ein eea-spezifischer Anforderungs- und Bewertungskatalog für Maßnahmenbereiche angewandt wird.
Zur Veranschaulichung, mit welch geringem Teil diese Ergebnisse in die gesamtstädtische CO2-Bilanz eingehen, ist im Folgenden die Verteilung der CO2-Emissionen auf verschiedene Sektoren dargestellt. Der Anteil der Kommunalverwaltung an den Gesamtemissionen beträgt lediglich 1,7%, der Anteil der kommunalen Flotte nur 0,1%.
Abb. 1: CO2-Emissionen der Gesamtstadt (2017), Verteilung auf Sektoren (Quelle CO2-Bilanz der Stadt Aachen)
Die Verwaltung wird von für das eea-Management zugelassenen Beratern begleitet. Dafür erhält die Stadt Aachen eine Förderung des Landes NRW. Der Berater führt jährlich eine Bewertung der umgesetzten Maßnahmen durch, erstellt einen Bericht und begleitet die Stadt im Zertifizierungsverfahren, das alle 4 Jahre vorgeschrieben ist. Im Juli fand das externe Audit statt. Die Ergebnisse wurden im September von einem internationalen Gutachter-Gremium überprüft und danach offiziell bekannt gegeben.
Ergebnisse
Die Stadt Aachen erzielte im Re-Audit 2019 84% der laut eea-Bewertung theoretisch erreichbaren Punktzahl. Somit erhielt sie wiederum den eea-Gold-Award. Die einzelnen Ergebnisse der jüngsten Analyse energierelevanter Maßnahmen der Verwaltung sind im eea-Bericht zusammengefasst. Dieser kann auf den Seiten der Stadt Aachen www.aachen.de/klimaschutz im Bereich Strategien, Konzepte, Aktionen / European Energy Award heruntergeladen werden. Er wird in der Sitzung an die Ausschussmitglieder verteilt.
Das eea-Managementsystem ist strukturiert in die Bereiche Stadtplanung, Mobilität, Energieversorgung, eigene Gebäude, interne Organisation und Kommunikation.
Die Stärken und Schwächen im klimarelevanten Verwaltungshandeln bei der Stadt Aachen sind in folgender Darstellung zusammengefasst:
Abb. 2: Darstellung des Erfüllungsgrades gemäß eea-Bewertung für die einzelnen Handlungsfelder
Abb. 3: Gewichtung der Bewertung der einzelnen Handlungsfelder
Abb. 4: Verteilung der Punktevergabe inklusive Bewertung geplanter Maßnahmen laut energiepolitischem Arbeitsprogramm
Deutlich werden im Stärken-Schwächen-Profil (Abb. 2) und der Übersicht nach Handlungsfeldern (Abb. 4) die Stärken in den Handlungsfeldern „Entwicklungsplanung, Raumordnung“ und „interne Organisation“.
Die größten Potenziale liegen in den Handlungsfeldern „Kommunale Gebäude, Anlagen“ und „Mobilität“.
Im Folgenden werden einige Beispiele für Handlungsoptionen aufgeführt, die durch das Audit der klimarelevanten Tätigkeiten ermittelt wurden.
Im Handlungsfeld Planung ist u.a. die Energieplanung erfasst. Hier zeigt sich als Aufgabe, die zukünftige Fernwärmeversorgung des Stadtgebietes nach Abschaltung des Braunkohlekraftwerkes Weisweiler zu sichern und in der Primärenergiebilanz zu optimieren. Bei den kommunalen Gebäuden werden bei der Bewertung der Sanierungsplanung und –umsetzung nur 65% der möglichen Punkte erzielt. Energetische Standards werden auf hohem Niveau bei Verwaltungsgebäuden und in Schulen angewandt, Potenziale bestehen durchaus bei städtischen Wohnungen und Gebäuden des Gesamtkonzerns Stadt. Die Energieversorgung ist durch stärkeren Ausbau von erneuerbaren Energieanlagen verbesserungsfähig. Potenziale zur Abwärmenutzung ließen sich systematisch prüfen. Im Mobilitätssektor wurde Potenzial ermittelt was klimaschonende Logistiksysteme zur Optimierung der Lieferverkehre betrifft und es wurde die Durchführung zu ECO-Drive-Kursen vermisst, um die Verbräuche des kommunalen Fuhrparks zu reduzieren. In das Handlungsfeld Kommunikation und Kooperation fallen Möglichkeiten zur Information, Motivation und Steuerung im Wohnungsmarkt gegenüber der Wohnungswirtschaft und professionellen Investoren. Der Aspekt der lokalen nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung, der nur 55% der möglichen Punkte erzielt, wäre laut Auditor beispielsweise im Freizeit- und Touristikbereich ausbaufähig.
Die Stärken und Schwächen, wie auch die besonderen Aktivitäten und Projekte in den einzelnen
Maßnahmenbereichen, werden im eea-Bericht ausführlicher beschrieben. Eine Gesamtübersicht der Bewertung in den einzelnen Bereichen ist der Vorlage als Anlage beigefügt.
Im Vergleich mit anderen Großstädten stellt sich die Bewertung der klimarelevanten Tätigkeiten der Stadt Aachen gemäß eea-Systematik wie folgt dar:
Abb. 5: Vergleich der Bewertung unter den Städten über 100.000 Einwohner in Deutschland (Stand 3. Quartal 2019, Quelle eea-Bundesgeschäftsstelle)
Allgemeine Informationen zum eea sowie zu den internationalen und deutschen Benchmarks stehen unter www.european-energy-award.de zur Verfügung.
Auswirkungen
Finanzielle Auswirkungen PSP 4-140101-930-5
| JA | NEIN |
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| x |
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Investive Auswirkungen | Ansatz 2019 | Fortgeschriebener Ansatz 20x19 | Ansatz 2020 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2020 ff. | Gesamtbedarf (alt) | Gesamtbedarf (neu) | |
Einzahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Auszahlungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
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| Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden | |||||
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konsumtive Auswirkungen | Ansatz 2019 | Fortgeschriebener Ansatz 2019 | Ansatz 2020 ff. | Fortgeschriebener Ansatz 2020 ff. | Folgekosten (alt) | Folgekosten (neu) | |
Ertrag | 5.900 | 5.900 | 9.200 | 0 | 0 | 0 | |
Personal-/ Sachaufwand | 9.600 | 18.356* | 12.800 | 0 | 0 | 0 | |
Abschreibungen | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |
Ergebnis | 3.700 | 12.456 | 3.600 | 0 | 0 | 0 | |
+ Verbesserung / - Verschlechterung | 0 | 0 |
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| Deckung ist gegeben | Deckung ist gegeben | |||||
*davon 8.756 Euro als Ermächtigungsübertragung aus dem Vorjahr.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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498,9 kB
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