Entscheidungsvorlage - FB 61/1360/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte / Brand / Eilendorf / Haaren / Kornelimünster/Walheim / 
Laurensberg / Richterich nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, die vorgesehenen Fahrplananpassungen Juni 2020 zu beschließen.

 

Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung und der ASEAG zur Kenntnis und beschließt die vorgesehenen Fahrplananpassungen Juni 2020, wie von der Verwaltung in der Vorlage empfohlen.

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Erläuterungen

Erläuterungen:


In dieser Vorlage werden die Planungen für den Fahrplanwechsel im Busverkehr in der Stadt Aachen am 14.06.2020 vorgestellt. Darüber hinaus werden die Liniennetzanpassungen vom Dezember 2017 und Juli 2018 in ihrer Wirkung untersucht und bewertet.

Maßnahmen, die sich gebietsübergreifend über das Stadtgebiet Aachen hinaus auch auf das Gebiet der Städteregion Aachen bzw. umgekehrt erstrecken, können auch von den Nachbarkommunen und somit vom Aufgabenträger StädteRegion Aachen initiiert werden, wirken sich aber qualitativ und aufwandsmäßig auch auf die Stadt Aachen aus, da die Kosten anteilig je Nutzwagen-km auf die Aufgabenträger Stadt/StädteRegion Aachen verteilt werden.

Für 2020 sind auf dem Gebiet der StädteRegion Aachen Maßnahmen in Höhe von zusätzlich rd. 80.000 Nutzwagen-km/Jahr vorgeschlagen, die dort noch abschließend politisch beraten und beschlossen werden müssen. Die damit verbundenen Kosten erhöhen zunächst den Verkehrsverlust der ASEAG, werden jedoch nach Ergebnisfeststellung im darauffolgenden Geschäftsjahr von der StädteRegion übernommen.

 

Fahrplanmaßnahmen zum Juni 2020 im Stadtgebiet Aachen

Zum kommenden Fahrplanwechsel im Juni 2020 soll das ÖPNV-Angebot in Aachen insbesondere für Berufspendler als Anreiz zum Umstieg vom privaten PKW auf den ÖPNV attraktiver gestaltet werden. Hierzu ist insbesondere ein gutes und dichtes ÖPNV-Angebot auf den Haupteinfallachsen notwendig.

Die nachfolgend näher erläuterten einzelnen Maßnahmen betreffen vor allem die folgenden Bereiche:

 

1. Maßnahme im Bereich der Krefelder Straße (Linie 51)

- Zusätzliches Fahrtenangebot zwischen der Haltestelle "Eulershof" und Aachen Hbf

2. Maßnahme im Bereich des Einkaufsverkehrs

- Ausweitung des Fahrtenangebotes im "Normalverkehr“ samstags von derzeit 18.00 Uhr bis gegen 20:00 Uhr

 

3. Maßnahmen im Bereich der Anbindung von Gewerbegebieten / Gewerbestandorten

- Ausweitung des Fahrtenangebotes auf der Linie 74 zum Gewerbegebiet Avantis

- Zusätzliche Anbindung des Luisenhospitals am Wochenende zur Frühschicht

 

4. Maßnahmen im Bereich der bedarfsgesteuerten Angebote

- Anbindung der Ortslage Richterich-Grünenthal durch einen Anruf-Linientaxi-Verkehr (ALT)

 

5. Maßnahmen im Bereich Freizeitangebot

- Zusätzliche Fahrten des Fahrradbusses in die Eifel

 


1. Stärkung des ÖPNV-Angebotes in der Krefelder Straße

Die Krefelder Straße wird derzeit im Normalverkehr tagsüber alle 15 Minuten mit der Linie 51 bedient. Neben der Anbindung des neuen Wohngebietes “Alter Tivoli“, der Sportanlagen, der Gewerbestandorte und des Jobcenters entlang der Krefelder Straße bindet die Linie 51 über die Haltestelle „Sportpark Soers“ auch das Tivoli-Parkhaus an.

Das Parkhaus könnte künftig zusätzlich auch als „Pendlerparkplatz“ dienen und damit im Rahmen der Luftreinhalteplanung als eine Maßnahme zur Reduktion der Luftschadstoffbelastung in der Aachener Innenstadt fungieren. Zur Attraktivitätssteigerung des Parkhauses als "Pendlerparkplatz" ist ein dichter Takt zwischen der Haltestelle Sportpark Soers und der Innenstadt notwendig. Die Werbung von Neukunden/P+R-Nutzern sollte flankierend durch ein attraktives Tarifangebot für Pendler unterstützt werden, welches sowohl das Parkhaus als auch die Busnutzung umfasst. Es ist eine Monatskarte in Höhe von rd. 60 EUR (Parken plus Busfahren) im Gespräch. Hierzu finden noch Verhandlungen mit AVV, ASEAG und APAG statt. Begleitmaßnahmen wie Marketing und Anpassung der Beschilderung sind vorzusehen. Es ist außerdem zu berücksichtigen, dass es bei Veranstaltungen (z.B. CHIO, Fußballspiele) zu Einschränkungen kommen wird, da hier Veranstaltungstarife gelten bzw. das Parkhaus dem ALRV zur Verfügung steht.

Problematisch ist das heute schon sehr hohe Fahrgastaufkommen in den Hauptverkehrszeiten auf diesem Streckenabschnitt. Die Kapazitätsgrenze des Busangebotes der Linie 51 auf der Krefelder Straße ist bei dem jetzigen 15-Minuten-Takt zu dieser Zeit erreicht und der Linienbetrieb instabil. Bereits aus Richtung Würselen kommend erreicht die Linie 51 stark ausgelastet und häufig mit erheblicher Verspätung die Krefelder Straße in Aachen. Verspätungen können im Stadtgebiet ab mittags häufig nicht mehr abgebaut werden, im Gegenteil: Durch die vielen Ein- und Aussteiger an den Haltestellen auf der Krefelder Straße steigen die Verspätungen noch an, vgl. Anlage 1. Teilweise kann die Verspätung am Ende der Fahrt dann durch die dafür vorgesehene Wendezeit nicht mehr aufgefangen werden.

Damit das Tivoli-Parkhaus als attraktiver P+R-Standort von Berufspendlern für einen Umstieg vom privaten PKW auf den ÖPNV angenommen wird, ist eine Entlastung dieser Linie dringend notwendig. Außerdem könnte die Verspätungsanfälligkeit durch eine Taktverdichtung deutlich verringert werden.

 

Planung zum Fahrplanwechsel am 14.06.2020:

Die Angebotsverbesserung auf der Linie 51 umfasst montags bis freitags im Nachmittagsbereich zwischen 13:00 Uhr und 19:00 Uhr zwei zusätzliche Fahrten pro Stunde zwischen den Haltestellen Eulershof (früher Polizeipräsidium) und Aachen Hbf. Zusammen mit dem bestehenden Angebot zwischen der Krefelder Straße und der Innenstadt kann dann ein 10-Minuten-Takt angeboten werden. Um eine gleichmäßige Verteilung der Abfahrten zu gewährleisten, würden sich die bestehenden Fahr-ten in Richtung Würselen-Alsdorf vom heutigen 15-Minuten-Takt auf einen 10/20-Minuten-Takt ver-schieben. Für diese Maßnahme ist von einer Mehrleistung von ca. 40.000 Nutzwagen-km / Jahr auszugehen. Hierfür entstehen Kosten von rd. 143.000 EUR jährlich.

Einnahmenkalkulation: Bei entsprechender Entlastung der heutigen Fahrten auf der Krefelder Straße ist zu erwarten, dass durch das ausgeweitete Fahrten- und Platzangebot zusätzliche Kunden gewonnen werden können, die bisher die Linie 51 in diesem Bereich nicht genutzt haben. Bei einem Ansatz von 50 neu verkauften Monatskarten werden Einnahmen von rd. 36.000 EUR jährlich generiert. Weitere ÖPNV-Einnahmen durch das verstärkte Angebot sind im niedrigeren vierstelligen Bereich zu erwarten.

 

2. Angebotsverdichtung samstags im Einkaufsverkehr

An Samstagen endet das dichtere Fahrtenangebot der „Normalverkehrszeit“ um 18:00 Uhr. Danach wird das ÖPNV-Angebot auf den einzelnen Linien bzw. Achsen reduziert und auf den sogenannten "Blockverkehr“ mit einem Sammelanschluss am Bushof in Aachen umgestellt. Die Hauptachsen (z.B. in Richtung Brand oder in Richtung Laurensberg) werden dann in der Regel nur noch im 15-Minuten-Takt bedient. Auf den einzelnen Linienästen wie z.B. auf der Linie 2 in Richtung Preuswald wird von dem tagsüber geltenden 15-Minuten-Takt auf einen 30-Minuten-Takt umgestellt und damit das Fahrtenangebot auf diesem Linienabschnitt halbiert. Die Linie 25 in Richtung Brand-Freund / Stolberg verkehrt wiederum nur noch stündlich anstatt alle 30 Minuten.

In den letzten Jahren hat es im Einzelhandel erhebliche Veränderungen bei den Öffnungszeiten an Samstagen gegeben, so dass Geschäfte vielfach bis 20:00 Uhr geöffnet haben. Vor diesem Hintergrund hat sich auch die Fahrgastnachfrage nach 18:00 Uhr insbesondere auf den stark nachgefragten Linienabschnitten deutlich erhöht (vgl. Anlagen 2 bis 4). Dies führt dann zusammen mit dem um diese Zeit reduzierten Angebot zu deutlich höheren Auslastungen der Busse mit Besetzungen bis zu der Kapazitätsgrenze. Teilweise können Fahrgäste in der Innenstadt, z.B. am Kaiserplatz, nicht mehr zusteigen und müssen dann auf den nächsten Bus warten, welches aufgrund des reduzierten Angebotes mitunter mit längeren Wartezeiten verbunden ist. Dieses führt zu einer beträchtlichen Qualitätseinbuße bei den Rückfahrten aus der Stadt.

Es wird vorgeschlagen, das "Normalverkehrsangebot" bis gegen 20:00 Uhr zu verlängern in dem der erste "Blockverkehr“ nicht mehr um 18:00 Uhr an Aachen Bushof angeboten wird, sondern erst um 20:00 bzw. 20:15 Uhr. Das Fahrtenangebot auf den wichtigen Relationen in Aachen wird somit zwischen 18:00 und 20:00 Uhr verdichtet und damit die Qualität des ÖPNV-Angebotes erheblich verbessert. So kann der höheren Fahrgastnachfrage besser Rechnung getragen und der Einzelhandelsstandort im Aachener Zentrum gestärkt werden.

 

Planung:

Die Angebotsverdichtung an Samstagen durch die Verschiebung des Beginns des Blockverkehrs von 18:00 Uhr auf 20:00 Uhr bedeutet eine Mehrleistung von rd. 79.000 Nutzwagen-km / Jahr. Die Kosten betragen rd. 239.000 EUR jährlich.

Einnahmen: Es handelt sich um eine wichtige Maßnahme zur Steigerung der Bedienungsqualität im ÖPNV in Aachen. Es können Mehreinnahmen durch eine gesteigerte Zahl von Gelegenheitsfahrgästen generiert werden. Die zusätzlichen Einnahmen werden auf ca. 47.800 EUR geschätzt.

 

3. Maßnahmen im Bereich der Anbindung von Gewerbegebieten / Gewerbestandorten

Angebotsverdichtung Avantis

Das heutige Fahrtenangebot auf der Linie 74 ist auf die Schichtzeiten eines dort angesiedelten Betriebes ausgerichtet, so dass bisher das Gewerbegebiet mit der Linie 74 morgens früh zum Schichtbeginn um 6:00 Uhr sowie gegen 14:00 Uhr zum Beginn der Spätschicht erreichbar ist.

Mit der geplanten Ansiedlung eines RWTH-Hochschulinstitutes im Gewerbegebiet Avantis ergibt sich die Notwendigkeit, das Fahrtenangebot der Linie 74 von Aachen zum Gewerbegebiet entsprechend zu erweitern. Es sollen zusätzlich zwei Fahrtenpaare vormittags und zwei Fahrtenpaare nachmittags angeboten werden. Die genauen Ankunfts- und Abfahrtszeiten der zusätzlichen Fahrten müssen noch unter der Berücksichtigung der künftigen Arbeitszeiten festgelegt sowie der Zeitpunkt der Inbetriebnahme mit den zuständigen Stellen vereinbart werden.

 

Planung:

Für diese Maßnahme ist eine Mehrleistung von ca. 30.000 Nutzwagen-km / Jahr vorzusehen. Die jährlichen Kosten werden auf ca. 58.000 EUR geschätzt.

Diese Maßnahme fördert den Gewerbestandort Avantis und soll entgegenwirken, dass Arbeitnehmer gezwungen sind, mit dem eigenen Pkw anzureisen. Nach Angaben der Avantis GOB wird in Vermarktungsgesprächen mit an einer Ansiedlung interessierten Unternehmen häufig die schlechte ÖPNV Anbindung bemängelt. Zielgruppen sind vor allem Berufspendler und Studierende. Zusätzliche Einnahmen werden in größerem Umfang nicht erwartet. Die Avantis GOB und die ASEAG werden die Vermarktung von Jobtickets bei angesiedelten Firmen intensivieren.

 

Zusätzliche Anbindung des Luisenhospitals am Wochenende

Am Wochenende, insbesondere sonn- und feiertags, beginnt das Fahrtenangebot in der Regel aufgrund der geringeren Fahrgastnachfrage später, oft erst gegen 9:00 Uhr. In Krankenhäusern beginnt die Frühschicht aber auch am Wochenende in der Regel 6:00 Uhr morgens. Entsprechende Fahrten binden heute schon sonntags früh Krankenhäuser wie das Marienhospital, St. Franziskus und die Uniklinik an. Das Luisenhospital wird jedoch noch nicht zu dieser Uhrzeit angefahren. Die ersten Fahrten auf der Linie 3 werden 9:14 Uhr ab Uniklinik in Richtung Hauptbahnhof bzw. 9:26 Uhr ab Normaluhr in Richtung Uniklinik angeboten.

Um u.a. Mitarbeitern des Luisenhospitals die Möglichkeit zu geben, auch am Wochenende und insbesondere sonntagmorgens ihren Arbeitsplatz mit dem ÖPNV zu erreichen, sind daher auf der Ringlinie 3A / 3B am Wochenende (samstags sowie sonn- und feiertags) zusätzliche Fahrten vorgesehen.

 

Planung:

Für diese Maßnahme ist eine Mehrleistung von ca. 1.300 Nutzwagen-km / Jahr eingeplant. Die Kosten betragen rd. 6.200 EUR jährlich. Zusätzliche Einnahmen werden nicht kalkuliert.

 

4. Bedarfsorientierte ÖPNV-Anbindung Grünenthal (Richterich)

Die Ortslage Grünenthal in Richterich liegt etwas peripher zu den vom ÖPNV bedienten Achsen. Für die Bewohner beträgt der Fußweg bis zur nächsten Bushaltestelle ca. 800 m. Dies entspricht nicht den Erschließungsstandards im Nahverkehrsplan der Stadt Aachen (maximal 400 m).

Um dieses Defizit zu beheben, soll die Ortslage Grünenthal mit einem bedarfsabhängigen Anruf-Linien-Taxi-Angebot (ALT) besser an den ÖPNV bzw. an das Ortszentrum von Richterich angebunden werden. Zielgruppe sind vor allem ältere Menschen, um ihnen Arztbesuche und Einkäufe mit dem ÖPNV zu ermöglichen. Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich hat sich in der Sitzung am 11.09.2019 bereits für ein solches Angebot ausgesprochen. Geplant sind täglich fünf Fahrten von Grünenthal in Richtung Roermonder Straße sowie fünf Fahrten in umgekehrter Richtung. An der Haltestelle "Richterich Rathaus" bestehen Umsteigemöglichkeiten in die Linie 47 sowohl in Richtung Aachen als auch in Richtung Kohlscheid / Herzogenrath. Die ALT-Fahrten werden nur dann durchgeführt, wenn der Fahrgast die Fahrt spätestens 30 Minuten vor der angegebenen Abfahrtszeit telefonisch bestellt.

 

Planung:

Es sind fünf ALT-Fahrten täglich je Richtung zwischen der Ortslage Grünenthal und dem Ortszentrum Richterich geplant. Der Aufwand für die Maßnahme variiert in Abhängigkeit von der Inanspruchnahme des ALT-Angebotes. Bei einer durchaus üblichen Nutzungsquote von 20% der im Fahrplan aufgeführten ALT-Fahrten fällt eine Mehrleistung von ca. 1.500 Nutzwagen-km / Jahr an. Es wird entsprechend mit Kosten in Höhe von ca. 5.000 EUR pro Jahr kalkuliert. Die zusätzlichen Einnahmen werden auf ca. 500 EUR geschätzt.

Hinweis: Wenn sich eine höhere Inanspruchnahme einstellen sollte, müssten höhere Kosten eingeplant werden. Eine Evaluierung der Nutzung wird bis zum darauf folgenden Fahrplanwechsel erfolgen.

 

5. Erweiterung des Fahrradbusangebotes

Nach Evaluation der Auslastung des bestehenden Fahrradbusangebotes in der Saison 2018 und 2019 sowie einer durch den AVV durchgeführten Marketingkampagne zum Fahrradbus im Frühjahr 2019 hat der AVV gemeinsam mit der Verwaltung der StädteRegion Aachen einen Vorschlag zu einem maßvollen Ausbau des Fahrradbusangebotes ab der Saison 2020 entwickelt. Diesem Vorschlag ist der Tourismus- und Kulturausschuss der StädteRegion in seiner Sitzung am 14.11.19 gefolgt. Die Maßnahmen zur Angebotsausweitung sollen nun mit den betroffenen Kommunen abgestimmt und in die AVV-Gremien zum Beschluss (Finanzierung über die ÖPNV-Umlage) eingebracht werden.

Folgende Fahrplanmaßnahmen des Angebotes „Fahrradbus“ sind an Sonn- und Feiertagen während der Fahrradsaison für 2020 vorgesehen:

1. Neueinrichtung einer Rückfahrt Kalterherberg – Monschau - Aachen im Nachmittagsbereich (ca. 18:30 Uhr) sowie frühere Hinfahrt Aachen – Monschau - Kalterherberg in Nachmittag (zukünftig 17 Uhr statt heute 18 Uhr ab Aachen)

2. Neueinrichtung einer Verbindung Aachen – Roetgen – Simmerath – Woffelsbach – Rurberg – Einruhr – Vogelsang im Vormittag (ca. 9:30 Uhr ab Aachen), zusätzlich zur bestehenden Fahrt Aachen – Vogelsang (8:00 Uhr ab Aachen). Die bestehende Fahrt um 8:00 Uhr nach Vogelsang ist aufgrund der frühen Abfahrt in Aachen nicht besonders attraktiv, kann aus betrieblichen Gründen jedoch nicht auf eine spätere Abfahrtszeit verlegt werden. Mit der neuen zusätzlichen Abfahrt um 9:30 Uhr kann eine attraktive Zeitlage angeboten werden, zudem bedient die neue Verbindung auch Woffelsbach und Rurberg und bietet somit eine attraktive touristische Anbindung des Rursees. Diese Maßnahme setzt - die Beschaffung eines weiteren Fahrradanhängers durch die StädteRegion voraus.

Nachrichtlich: Mittelfristig, frühestens ab der Saison 2021, ist im Zuge der Fertigstellung des Ausbau des Ruruferradweges die Etablierung einer neuen grenzüberschreitenden Verbindung über Kalterherberg hinaus nach Signal de Botrange angedacht.

 

Planung:

Für die Maßnahmen 1 und 2 ist eine Mehrleistung von insgesamt ca.5.260 Nutzwagen-km / Jahr eingeplant, davon 1.421 km auf Aachener Stadtgebiet. Es fallen Gesamtkosten in Höhe von rd. 21.240 EUR jährlich an, davon 5.738 EUR auf die Stadt Aachen. Es wird mit Einnahmen von insgesamt ca. 6.900 EUR gerechnet.

 

Prüfaufträge

Die Bezirksvertretung Eilendorf befürwortet eine Erweiterung der Buslinie 7 (endet jetzt in Verlautenheide) als Ringlinie über Haaren in die Innenstadt. Darüber hinaus spricht man sich für eine Erweiterung des Angebotes auf der Linie 50 zwischen Eilendorf und Brand aus.

Die Verlängerung der Linie 7 als Ringlinie nach Haaren wird sowohl von der ASEAG als auch von der Verwaltung nicht befürwortet. Vor einigen Jahren wurde eine solche Verbindung probeweise eingerichtet, jedoch aufgrund mangelnder Nachfrage später wieder eingestellt.

Zusätzliche Fahrten der Linie 50 könnten eine interessante Angebotsausweitung darstellen, die derzeit aus Kostengründen nicht prioritär weiterverfolgt wird. Es wird vorgeschlagen, diese Maßnahme im Zuge der Arbeiten für eine Aktualisierung des Nahverkehrsplans weiter zu untersuchen und zu bewerten. Bisher besteht auf dieser Relation lediglich eine Nachfrage im Schulverkehr, so dass die vorhandene Fahrt in den Ferien so gut wie gar nicht nachgefragt wird.

 

Evaluierung der Fahrplanänderungen 2017-2019

Mit dem Zielkonzept 2018 aus dem aktuellen Nahverkehrsplan wurden größere Änderungen im Busliniennetz vorgenommen. So wurden u.a. auf den Hauptachsen im Liniennetz der Citytakt eingeführt und sogenannte "Durchmesserlinien in Y-Struktur" eingerichtet.

Knapp zwei Jahre nach der Umstellung stellt die ASEAG fest, dass die Fahrgastzahlen im Vergleich vor/nach Umsetzung des Zielkonzeptes in etwa konstant geblieben sind.

Die gestärkte Bedienung auf den Hauptachsen sowie nach Hörn / Melaten war notwendig und gut. So stellt die Einführung des Citytaktes ein dichtes, leicht merkbares Angebot und letztlich qualitätserhöhendes Angebot dar. Der neue Linienabschnitt zwischen Bushof und Campus Melaten / Uniklinik über die Süsterfeldstraße entlastet die sehr hoch genutzte Hochschulachse über Hörn.

Die Durchbindung der Linie 51 Würselen - Krefelder Straße (mit den Standorten Sportpark Soers, Jobcenter, Finanzamt) - Aachen Hbf - Burtscheid - Waldfriedhof (P+R) wird inzwischen gut nachgefragt (vgl. Anlage 5). Maßnahmen zur Verbesserung der betrieblichen Stabilität und zum Abbau von Verspätungen sind jedoch notwendig geworden, vgl. Fahrplanmaßnahme 1. Darüber hinaus sind Beschleunigungsmaßnahmen wie weitere Busspuren und Bevorrechtigungen im Stadt- aber auch im Städteregionsgebiet zu forcieren.

Die Weiterführung der Linien 1 und 41 ab Bushof in Richtung Hochschulgebiet wird von vielen Fahrgästen positiv wahrgenommen, die nun von Haaren aus umsteigefrei das Hochschulgebiet erreichen können. Einige Fahrgäste aus Verlautenheide vermissen jedoch die ehemalige Direktverbindung Verlautenheide - Elisenbrunnen - Aachen Hbf (/ Burtscheid).

Die Busverbindungen zwischen den Eifelkommunen Simmerath und Monschau bzw. Roetgen und der Stadt Aachen als Oberzentrum haben sich durch die Umstellung auf die zwei Schnellbuslinien SB 63 und SB 66 mit einem jeweils regelmäßigen 30-Minuten-Takt erheblich verbessert und bieten somit für Pendler aus den Eifelkommunen die Möglichkeit, das Aachener Stadtzentrum bequem mit dem ÖPNV zu erreichen. In Roetgen am Verknüpfungspunkt "Roetgen Post" besteht zwischen den Schnellbuslinien wechselseitig Anschluss, so dass sowohl aus Richtung Simmerath als auch aus Richtung Monschau jeweils die Monschauer Straße mit Anbindung des Stadtteils Burtscheid und des Hauptbahnhofes als auch die Trierer Straße mit Anbindung von Kornelimünster und Brand sowie dem Bahnhof Rothe Erde alle 30 Minuten erreicht werden kann. In der Regel werden auf beiden Schnellbuslinien Gelenkbusse eingesetzt mit einer deutlichen Ausweitung des Platzangebotes und entsprechender Qualitätsverbesserung.

 

NetLiner
Nach der Testphase mit einer bedarfsorientierten Bedienung, die durch einen intensiven Kundendialog begleitet wurde, erfolgt der NetLiner-Betrieb seit Juni 2019 in einem Gebiet zwischen Walheim Hasbach, Schmithof und Sief an Samstagen und Sonntagen. Die Zahl der Fahrtwünsche im Rufbusgebiet beläuft sich in der Regel auf 15-20 Fahrgäste pro Tag, wovon der Großteil aus Schmithof stammt. Die Nachfrage aus dem Bereich Sief ist sehr gering. Der gegenseitige Anschluss zwischen NetLiner und Linie 11 in Lichtenbusch wird vereinzelt genutzt. Der Eindruck aus der Testphase, dass der Hauptanteil der Fahrgastnachfrage auf dem Abschnitt zwischen Schleckheim Kapelle und Walheim Hasbach anfällt, hat sich bestätigt. Auf diesem Streckenabschnitt verkehrt das NetLiner-Fahrzeug daher nun nach festem Fahrplan. Auswertungen der ASEAG zeigen, dass bei den buchbaren Fahrten samstags zu 20% bzw. sonntags zu 30% kein Bedarf im Rufbusgebiet besteht.

Die Inanspruchnahme der buchbaren „NetLiner-Fahrten“ liegt leicht höher als die ursprünglich beim Start des NetLiner-Betriebes angenommene Nutzung der buchbaren Fahrten (75% samstags bzw. 50% sonn- und feiertags). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die meisten Fahrten nur bis Schmithof und nicht bis zum Endpunkt der Linie in Sief durchgeführt werden. Gegenüber der Kalkulation sind es ca. 1.800 Nutzwagen-km / Jahr mehr.

Für eine Evaluierung der Fahrplanmaßnahmen aus Juni 2019 ist es noch zu früh, da die Effekte eines neuen bzw. geänderten Angebots in der Regel einige Zeit benötigen, bevor sie sich eingestellt hat. Die Ergebnisse werden daher erst nach dem ersten Quartal 2020 vorgestellt. Dies betrifft folgende Maßnahmen:

-Verlängerung einzelner Fahrten der Linie 67 nach Kornelimünster im Schülerverkehr

- Nachtbusangebot Walheim - Hahn - Venwegen - Roetgen

- zusätzliche Fahrt Linie 31 und Linie 14 (Verlautenheide - Bushof - Ronheider Weg)

- Linie 47/23, Hüls

- Linie 52, Anbindung Gewerbegebiet Grachtweg

- Schnellbusfahrt 173 von Brand nach Melaten / Uniklinik.

 

Finanzielle Auswirkungen und Empfehlung

Die in der Vorlage aufgeführten Maßnahmen, die mit dieser Vorlage beschlossen werden sollen, stellen sich wie folgt zusammen:

Nr.

Maßnahme

Leistungs-änderung AC
[km]

Kosten
[EUR]

Einnahmen
[EUR]

1

Stärkung des ÖPNV-Angebotes in der Krefelder Straße

40.000

143.000

36.000

2

Angebotsverdichtung samstags im Einkaufsverkehr

79.000

239.000

47.800

3.1

Angebotsverdichtung Avantis

30.000

58.000

0

3.2

Zusätzliche Anbindung des Luisenhospitals am Wochenende

1.300

6.200

0

4

Bedarfsorientierte ÖPNV-Anbindung Grünenthal (Richterich)

1.500

5.000

500

5

Erweiterung Fahrradbusangebot

1.421

5.738

6.900

 

Summe

153.221

456.938

91.200

Der finanzielle planerische Netto-Mehraufwand durch Realisierung der Fahrplanmaßnahmen beträgt ca. 365.738 EUR pro Jahr. Auf das Jahr 2020 entfällt damit nach Umsetzung im neuen Fahrplan ab Jahresmitte ein zusätzlicher Verkehrsverlust von rd. 182.869 EUR.

Bei Plan-Umsatzerlösen von rd. 71,1 Mio. EUR (Gesamtleistung rd. 74,7 Mio. EUR) und einem erwarteten Verkehrsverlust von rd. 33 Mio. EUR (Planwerte 2020) bewegt sich der planerische Mehraufwand innerhalb der Planungsunschärfen im ASEAG Wirtschaftsplan, so dass für den städtischen Haushalt 2020, bzw. das Ergebnis der E.V.A., keine Auswirkungen zu berücksichtigen sind. Die § 3 Abs. 2 Ziff. 3 des öffentlichen Dienstleistungsauftrags festgeschriebene Maximalgrenze für Angebotsanpassungen im Linienverkehr zum Fahrplanwechsel von +/- 2,0% des aktuellen Fahrplans wird nicht erreicht. Aktuell liegt die Grenze, bezogen auf die Nutzwagen-km, bei rd. 200.000 Nutzwagen-km. Angemeldet werden zum Fahrplanwechsel 153.221 Nutzwagen-km.

Für die Folgejahre ab 2021 wird zu prüfen sein, ob und inwieweit der o.a. Verkehrsverlust durch Umsetzung der Fahrplananpassungsmaßnahmen bei der ASEAG bei der Wirtschaftsplanung und beim Ausgleich des Verkehrsverlustes im E.V.A.-Konzern zu berücksichtigen sein wird. Im Rahmen der Evaluierung werden die Fahrplanmaßnahmen in Bezug auf Zielerreichung und Kosten/Ertrag geprüft und nochmals im Mobilitätsauschuss behandelt werden. In diesem Rahmen wird dann letztlich auch erst der tatsächliche, sich aus den angeführten Maßnahmen ergebende, Verkehrsverlust zu verifizieren sein.

Die Verwaltung empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, die vorgeschlagenen Fahrplananpassungen für 2020 zu beschließen.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

X

 

 

 

 

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

0

0

0

0

0

0

Auszahlungen

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0

0

Ergebnis

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0

0

0

0

0

+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebener Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebener Ansatz 20xx ff.

Folgekosten (alt)

Folgekosten (neu)

Ertrag

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0

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0

Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

0

0

 

 

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

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Anlagen

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