Kenntnisnahme - FB 45/0539/WP17

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

  1. Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

 

  1. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
     
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Erläuterungen

Erläuterungen:

  1. Ausgangslage

In den vergangenen Jahrzehnten hat die kulturelle Vielfalt in deutschen Schulen kontinuierlich zugenommen. Durch die verstärkte Zuwanderung von geflüchteten Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten seit dem Jahr 2015 wurde das deutsche Schulsystem mit neuen Aufgabenstellungen konfrontiert. Um diesem zu begegnen und um Schulen bei der Integration und Stabilisierung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, wurden 2016 diverse Maßnahmen und Initiativen unter dem Leitziel „Integration durch Bildung“ durch die nordrhein-westfälische Landesregierung ins Leben gerufen.

Zu diesen Maßnahmen gehört auch die landesweite Einrichtung von zusätzlichen Landesstellen für Schulpsychologinnen sowie Schulpsychologen[1] und zusätzlichen Stellen für Soziale Arbeit an Schulen (multiprofessionelle Teams).

Die Stadt Aachen partizipiert an diesem Programm.

 

  1. Schulpsychologischer Dienst

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW hat seit 2016 landesweit neue Stellen in der Schulpsychologie geschaffen, um die Integration der verstärkt  zugewanderten Kinder und Jugendlichen zu intensivieren. Dies wurde im Erlass vom 04.03.2016 geregelt.

 

In der Stadt Aachen wurde vor diesem Hintergrund zum 01.10.2016 eine halbe Stelle im Landesdienst zunächst befristet eingerichtet und an das Team des Schulpsychologischen Dienstes der Stadt Aachen angebunden. Die Fachkraft soll dazu beitragen, neu zugewanderte Kinder und Jugendliche, und solche in vergleichbaren Lebenslagen, in das Schulsystem mit Blick auf ihre individuellen Bedürfnisse zu integrieren und dabei gleichzeitig die Erziehungsberechtigten, pädagogischen Fachkräfte und weitere Beteiligte bei diesem Prozess unterstützen.

 

2.1  Einsatz der Fachkraft

Die Schulpsychologin ist für alle Schulen der Stadt Aachen zuständig. Die Arbeit, die sich sowohl interventiv als auch präventiv gestaltet, gliedert sich in die Aufgabengebiete:
 

  • Schüler unterstützende Maßnahmen (Einzelfallberatung). Hierunter werden alle Anfragen gefasst, in denen die Schulpsychologie bei Lern-, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten unterstützt.
  • Unterstützungsleistungen r das System Schule (Systemberatung). Hierunter werden die Beratungen der Schulleitungen, der Lehrkräfte und weiteren pädagogischen Fachkräfte in Schulen gefasst, sowie die Supervisionen und die Fort- und Weiterbildungsangebote.

 

 

2.2 Aufgabenschwerpunkte

In der Einzelfallberatung wurden seit Oktober 2016 insgesamt 46 Fälle im Bereich der Integration durch Bildung, teilweise auch schuljahresübergreifend, begleitet. Diese Schüler kamen aus unterschiedlichen Nationen (z. B. Aserbaidschan, Indien und Mali), stammten jedoch mehrheitlich aus Syrien (ca. 37%), gefolgt von Eritrea, Afghanistan und Irak. Die Geschlechtsverteilung war weitestgehend ausgewogen.

Die Gründe für die Anmeldung waren vielfältig. Schwierigkeiten im Lernzuwachs, im Arbeitsverhalten sowie Auffälligkeiten im Sozialverhalten und psychische Auffälligkeiten wie z. B. aufgrund von Traumatisierungen und Selbstwertproblematiken traten zu Tage.

Die Schulpsychologische Beratung umfasste neben den Beratungsgesprächen unter Einbindung der Eltern, weiteren Verwandten, Betreuern, Vormündern oder pädagogischen Fachkräften auch Diagnostik, Unterrichtsbeobachtung, Einzelgespräche mit Schülern und Förderkonferenzen.

In ca. 33% der Fälle involvierte die Beratung einen Sprach- und Kulturmittler. Die Anfragen kamen aus allen Schulformen, jedoch gingen die meisten Anmeldungen aus Grundschulen, Hauptschulen und Berufskollegs ein.

Die Anmeldung beim Schulpsychologischen Dienst wurde meistens von den pädagogischen Fachkräften initiiert. Um den Zugang für Erziehungsberechtigte und Betreuer zu vereinfachen, wurden zum einen die Anmeldebögen auf Englisch und Arabisch übersetzt und zum anderen ein Flyer verfasst, der Schulpsychologie in einfacher Sprache erklärt. Dieser soll zukünftig der Willkommensmappe der Stadt Aachen beigefügt werden.

 

Bei der Systemberatung konnten seit Oktober 2016 insgesamt 17 Angebote realisiert werden. Es wurden sieben Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte konzipiert und präsentiert, fünf davon in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum. Themen waren unter anderem Trauma und Traumafolgestörungen, Umgang mit geringem Lernzuwachs, Bedeutung von Bindung im interkulturellen Lernprozess, Ressourcenförderung und Psychohygiene der Fachkräfte. Darüber hinaus fanden acht schülerübergreifende Lehrerberatungen statt, die unter anderem Themen wie Verbesserung des Arbeits- und Sozialverhaltens in Klassen, Selbstfürsorge und Umgang mit belastungsbezogenen Symptomen beinhalteten. Außerdem gab es eine kollegiale Fallberatungsgruppe (Kleingruppe pädagogischer Fachkräfte, in der eigene berufliche Fälle durch Begleitung von zwei Schulpsychologinnen besprochen werden) mit fünf Terminen über das Schuljahr 2017/18 verteilt, an der neun Lehrer und Schulsozialarbeiter der unterschiedlichsten Schulformen der Stadt Aachen teilnahmen.

 

Bedeutende Kooperationspartner im Rahmen der Vernetzung sind die Kommunalen Integrationszentren sowie der Schulpsychologische Dienst der Städteregion Aachen, die Fachgruppe „Integration durch Bildung“ der Schulpsychologen der Bezirksregierung Köln, die Schulsozialarbeiterinnen für Integration der Stadt Aachen, Jugendhilfeeinrichtungen, Betreuer, SprInt, Kinderärzte, Sozialraumteam VI, Aachener Bündnis für Flüchtlinge, Kommunale Koordinatoren von Bildungsangeboten für Neuzugewanderte, Erziehungsberatungsstellen, Fachberaterinnen für den regionalen Integrationsprozess am Schulamt, die Jugendgerichtshilfe, das Gesundheitsamt, die Bundesagentur für Arbeit, das Jobcenter und der Verband für Bildung und Erziehung.

 

Zudem nutzt die zuständige Schulpsychologin das Angebot einer vierteljährlichen Intervisionsgruppe von Schulpsychologinnen sowie eigene Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, z.B. in Form eines Online-Kurses der Universität Ulm mit dem Titel „Interkulturelles Verständnis, Kultursensibilität und Psychoedukation im Umgang mit belasteten, traumatisierten und kranken Flüchtlingskindern“.

 

2.3 Fazit und Ausblick

Basierend auf der Grundlage des Erlasses des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW im Jahr 2016 hat sich bedingt durch die Einstellung der Fachkraft der Schulpsychologische Dienst verstärkt dem Thema „Integration durch Bildung“ gewidmet.

Die zunächst befristete halbe Stelle der Schulpsychologin wurde Anfang des Jahres 2018 entfristet, womit das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW die Bedeutung der Integration von neu zugewanderten Schülern in das deutsche Schulsystem und die wichtige, gewinnbringende und unterstützende Rolle des Schulpsychologischen Diensts dabei anerkannte.

Im Bereich der Systemberatung sind für das kommende Schuljahr 2018/19 bereits eine weitere Fortbildung zur „Bedeutung von Bindung im interkulturellen Lernprozess“ aufgrund des großen Interesses sowie zwei weitere kollegiale Fallberatungsgruppen zum Thema „Neuzuwanderung und Trauma“ geplant, wovon die eine speziell für pädagogische Fachkräfte der Berufskollegs in Kooperation mit der Städteregion Aachen durchgeführt werden sollen.

 

3. Schulsozialarbeit für Integration

Das Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW stellt seit 2016 landesweit Stellen für Fachkräfte in multiprofessionellen Teams zur Verfügung, die seitens der Kommunen im Rahmen eines Matching-Verfahrens entsprechend ergänzt werden. In der Stadt Aachen wurden vor diesem Hintergrund zwei Vollzeitstellen im Landesdienst und eine weitere Vollzeitstelle in städtischer Trägerschaft eingerichtet.

 

Grundlage bildet der Erlass „Fachkräfte für Soziale Arbeit an Schulen zur Integration durch Bildung für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche (multiprofessionelle Teams)“ vom 02.02.2016, in geänderter Fassung vom 28.03.2017.

Die Fachkräfte sollen dazu beitragen, dass neu zugewanderte Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter, d.h. geflüchtete Kinder und Jugendliche sowie Kinder und Jugendliche in vergleichbaren Lebenslagen, z. B. im Rahmen der EU-Binnenwanderung eingewanderte Sinti und Roma, so schnell und so gut wie möglich in die Aachener Schulen integriert werden. Dies soll in multiprofessionellen Teams gemeinsam mit den jeweiligen Lehr- und Fachkräften in den Schulen, mit anderen haupt- und ehrenamtlichen Akteuren der sozialen Arbeit und mit Akteuren der Integration durch Bildung geschehen.

Diese Fachkräfte sind an das Team der Schulsozialarbeit der Stadt Aachen im FB 45 angebunden. Sowohl aus praktischen wie auch inhaltlich begründeten Erwägungen heraus wird in Aachen die Bezeichnung „Schulsozialarbeit für Integration“ verwendet.

 

3.1 Einsatz der Fachkräfte

Im Januar 2017 nahm die erste Fachkraft im Landesdienst ihre Arbeit auf und ist seitdem für folgende fünf Schulen in den Stadtteilen Burtscheid und Drimborn zuständig: GHS Drimborn (Stammschule), GHS Burtscheid, Einhard-, Pius- und Rhein-Maas-Gymnasium. An den beiden Hauptschulen gründet der Einsatz auf der hohen Anzahl der neu zugewanderten Schüler. Bei den Gymnasien mit Vorbereitungsklassen (Sprachfördergruppen) ist von besonderer Bedeutung, dass diese weder auf langjährige Erfahrungswerte in der Arbeit mit der Zielgruppe zurückgreifen können noch über Fachkräfte der Schulsozialarbeit verfügen. Insgesamt existieren neun Vorbereitungsklassen an den fünf Schulen. Hinzu kommt eine Anzahl von Schülern, welche schon vollständig ins Regelsystem gewechselt sind, aber dennoch speziellen Unterstützungsbedarf haben (z.B. Ausländerrechtliche Fragen). Die Aufteilung der Arbeitszeit wird flexibel an den Gegebenheiten und Bedarfen der Schulen und der Schülerschaft ausgerichtet.

 

Die zweite landesbedienstete Fachkraft ist seit August 2017 tätig und für den Schulverband Aachen Ost zuständig, wobei die GHS Aretzstraße die Stammschule ist. Im Schuljahr 2017/2018 befanden sich 12 von insgesamt 29 bestehenden Vorbereitungsklassen der Sekundarstufe I an den drei Schulen des Schulverbandes Aachen Ost. Zunächst arbeitete die Fachkraft an drei Wochentagen in der GHS Aretzstraße und an jeweils einem Wochentag an der Hugo-Junkers-Realschule und am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Seit Januar 2018 ist sie ausschließlich an der Hauptschule (mit ca. 2/3-Stelle) und der Realschule (mit ca. 1/3-Stelle) tätig. Hier stehen ihr jeweils Büroräume zur Verfügung.

Mit dem Einsatz der dritten Fachkraft werden die Aachener Grundschulen in den Blick genommen, die entweder von einer vergleichsweise großen Anzahl zugewanderter Kinder besucht werden oder deren zugewanderte Schüler Deutsch-Intensiv-Kurse (DiKu) an anderen Grundschulen besuchen und an denen keine Schulsozialarbeiter tätig sind. Außerdem steht die Fachkraft allen Grundschulen bei besonderen Frage- und Problemstellungen bzgl. einzelner neu zugewanderter Kinder/Familien als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Für diesen Tätigkeitsbereich ist seit April 2017 eine kommunale Mitarbeiterin zuständig.

Sie startete mit der Kontaktaufnahme an den Grundschulen mit Deutsch-Intensiv-Kursen (Annaschule, Beeckstraße, Düppelstraße, Passstraße und Karl-Kuck-Schule). Im Laufe der Zeit meldeten sich einzelne Schulen mit konkreten Bedarfen, denen die Fachkraft mit festen Einsatztagen begegnet. So ist sie ganztags dienstags in der GGS Oberforstbach, mittwochs in der KGS Kornelimünster und freitags in der KGS Verlautenheide tätig. Über einen längeren Zeitraum hinweg besuchte sie donnerstags für jeweils 1-2 Stunden die Annaschule sowie montags die KGS Forster Linde.

 

3.2   Bisherige Arbeitsschwerpunkte

Die drei Fachkräfte bilden zusammen ein Team, dem im Haus der Jugend Kalverbenden Büroarbeitsplätze, Besprechungsräume und eine Küche zur Verfügung stehen.

 

Da sich der Aufgabenbereich sowohl strukturell als auch inhaltlich voneinander unterscheidet, wird zunächst aus Sicht der jeweiligen Schulsozialarbeiterin für Integration berichtet.

 

3.2.1 Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Schulen der Sekundarstufe I in den Stadtteilen Burtscheid/Drimborn

  • Besuche der Stadtbibliothek (Leseausweis, Kennenlernen der Abläufe und Angebote)
  • Begleitung von Schwimmunterricht und Schwimmkursen in den Ferien (Badeanzug besorgen, mit ins Wasser) sowie Anbindung an Aix la Sports, Schwimmkurse
  • Gruppenangebote für Mädchen zum Themenkomplex Gesundheit als Ergänzung zu schulischen Angeboten und Freizeitgestaltung, wie z.B. Sportangebote, Jugendtreffs, Kino
  • Themenzentriertes Arbeiten im Zusammenhang mit Demokratie und gesellschaftlichen Werten, wie z.B. Demokratiebildung, Identität, Geschlechterverhältnis, abendländichen Feiertagen und Festen sowie Vergleiche zwischen christlichen und islamischen Festen
  • Gesprächskreise zu Umgangsformen, Regeln, Jugendschutzgesetz, Rechte und Pflichten (z. B. bei Behörden), Pünktlichkeit und Respekt
  • Museumsbesuche, z. B. Hallo Aachen + Workshop und Grashaus Station Europa + Workshop
  • Lebensplanung, Berufsorientierung
  • Anmeldungen und Begleitung zu Potentialanalyse und Berufsfelderkundung incl. Vor- und Nachbereitung sowie Begleitung in Praktika und/oder zur Berufsberatung
  • Unterstützung und Begleitung beim Wechsel an andere Schulen bzw. in Maßnahmen, incl. Beratung von Lehrkräften, Jugendlichen, deren Eltern und Betreuern
  • Anbindung der Jugendlichen/Familien an das Jugendamt, Café Zuflucht, Fachberatungen etc.
  • Elterngespräche, Gespräche mit Betreuern (zum Teil gemeinsam mit Lehrkräften)
  • Hausbesuche
  • Teilnahme an Elternabenden, Initiierung des Angebotes „Elterntreff“ in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen
  • Mitwirkung bei der Qualitätsanalyse (QA) an der GHS Drimborn
  • Schnittstelle bei schulübergreifenden Angeboten, wie z.B. das Vorleser-Projekt (Teilnehmer verschiedener Schulen, Anbindung an Kita, Vermittlung von Klassenangeboten in Burtscheid, Kooperation mit dem BK Käthe Kollwitz-Schule) und das 2. Internationale Friedenscamp

 

3.2.2  Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Schulen im Schulverband Aachen Ost

  • Innerschulische Gremienarbeit in Form von regelmäßigen Teilnahmen an den Lehrerkonferenzen, unterschiedlichen Teamsitzungen (Ifö-Teams, Team Sonderpädagogik, Team PäZ-Konzept zum störungsfreien Unterrichten und Lernen) sowie Arbeitskreisen (AK der Institutionen, AK Gewaltprävention).
  • Angebote in den Klassen, z.B. Sozialtraining (7 Termine je Klasse) und Mädchengruppen
  • Angebote in der Einzelhilfe in Form von Krisenintervention mit dem Schwerpunkt häusliche Probleme, Hilfe zur Selbsthilfe bei Bildung und Teilhabe (BuT), Schullaufbahnberatung
  • Beratungsangebote für Eltern im Rahmen der Elternsprechtage und in Bezug auf BuT, bei individuellen Fragestellungen und Problemen
  • Intensive Zusammenarbeit mit den Betreuern der unbegleiteten, minderjährigen Schüler
  • Intervention bei Schulabsentismus in Form von Gesprächen mit den Schülern, Einbeziehung der Eltern, Kooperation mit dem Jugendamt, Betreuern, Klassen- und Schulleitung
  • Beratung von Lehr- und Fachkräften
  • Fallbesprechungen
  • Beteiligung an der Schulentwicklung

 

3.2.3  Bisherige Arbeitsschwerpunkte der Fachkraft für Grundschulen

  • Hospitationen im Unterricht
  • Einzelförderung
  • Familienberatungen und Elternarbeit bei Lernschwierigkeiten, Lücken im Lernstand, Informationen zum Schulsystem
  • Unterstützung bei Lernplan-Erstellung
  • Anbindung an Logopädie, Vereine, Paten, Integration- und Deutschkurse, insbesondere der Mütter
  • Aufklärung und Beratung der Lehr- und Fachkräfte zu bestehenden Unterstützungseinrichtungen, BuT und kulturellen Hintergründen
  • Fallbesprechungen mit Lehr- und Fachkräften in den Schulen
  • Gemeinsame Elterngespräche mit Lehrkräften
  • Teilnahme an einzelnen Teambesprechungen oder Konferenzen in den Schulen
  • Organisation und Durchführung eines dreiwöchigen Förderprogramms für 33 Kinder in den Sommerferien 2018 in Kooperation mit dem Bildungsinstitut Eins Plus und FB 56, Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe. Mit finanzieller Unterstützung durch das Landesprogramm KOMM-AN-NRW.

3.3 Vernetzung, Fortbildung, Supervision

Neben der Arbeit mit den Zielgruppen liegt ein besonderer Schwerpunkt des Teams auf inner- und außerschulische Kooperation und Netzwerkarbeit. An den Schulen arbeiten sie in enger Abstimmung mit den Schulleitungen, Lehr- und Fachkräften sowie den Schulsozialarbeitern zusammen. Die wichtigsten außerschulischen Kooperationspartner sind das Kommunale Integrationszentrum (KI), die Bildungskoordinatoren und Fachberaterinnen für den regionalen Integrationsprozess, Bezirkssozialarbeiter, der Schulpsychologische Dienst, Quartiersmanager, Sozialarbeiter der Übergangswohnheime, Betreuer, ehrenamtlich Tätige, Paten, Mentoren, Behörden, Jugendberufshilfen, Café Zuflucht, religiöse Gemeinschaften und Vereine.

 

Die Schulsozialarbeiterinnen für Integration nehmen regelmäßig an den Dienstbesprechungen der kommunalen Schulsozialarbeiter und an verschiedenen Netzwerken teil, z.B. runder Tisch Burtscheid, runder Tisch Eilendorf und das Netzwerk der multiprofessionellen Teams, Fachberaterinnen für den regionalen Integrationsprozess und Bildungskoordinatoren.

 

Die Fachkräfte nutzen das Angebot der Supervision und besuchen die für ihren Arbeitsbereich relevanten Veranstaltungen und Fortbildungen, wobei sie auch als Multiplikatoren fungieren.

 

4. Fazit und Ausblick

Auf der Grundlage des Erlasses vom 02.02.2016 hat FB 45 in Abstimmung mit der Unteren Schulaufsicht, Generale Migration, konzeptionelles Neuland im Aufgabengebiet der Sozialen Arbeit an Schulen betreten.

In der Stadt Aachen lebt eine beträchtliche Anzahl neu zugewanderter schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher, die in nahezu allen Aachener Schulen anzutreffen sind. Von Anfang an bestand das Ziel, die drei neuen Stellen bedarfsorientiert und möglichst flexibel im Hinblick auf wahrgenommene Problemlagen sowie Veränderungen der Unterstützungsbedarfe einzusetzen, woraus die oben beschriebenen Zuständigkeiten und Aufgabenprofile resultierten. Diese Herangehensweise hat sich aus Sicht der Verwaltung als positiv erwiesen. Das Modell hat zudem eine Vielzahl von Beratungen außerhalb der oben aufgezeigten Schul- und Sozialraumzuordnung ermöglicht. Lehr- und Fachkräfte sowie Schüler anderer Schulen, deren Eltern und Betreuer können sich direkt an die Fachkräfte wenden und erhalten im Rahmen der Möglichkeiten unbürokratische Hilfestellung bzw. werden kompetent weitervermittelt.

Die Zahlen weisen darauf hin, dass die niedrigschwellig zur Verfügung gestellten Angebote der Sozialen Arbeit von den betroffenen Kindern, Jugendlichen und Familien angenommen werden.

Insgesamt profitierten 21 Schulen vom Einsatz der Schulsozialarbeiterinnen für Integration. Im Schuljahr 2017/2018 unterstützten die Fachkräfte 33 Schulklassen, darin 15 Vorbereitungsklassen (Sprachfördergruppen), wobei die einzelfallbezogene Arbeit häufig nach dem Verlassen der Sprachförderklassen klassenunabhängig fortgesetzt wird. Seit dem Start im Januar, April und August 2017 wurden insgesamt 225 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche durch die drei Fachkräfte beraten, unterstützt und begleitet.

 

Rückmeldungen zeigen zudem, dass die Spezialisierung der drei Schulsozialarbeiterinnen auf den Bereich der Integration neu zugewanderter schulpflichtiger Kinder und Jugendlicher, die Verortung der Fachkräfte und die gelingende Kooperation mit den unterschiedlichen Akteuren von den beteiligten Fachkräften selbst, den Schulen und den Kooperationspartnern als zielführend und gewinnbringend empfunden wird. Der Beratungsbedarf von Eltern und Schülern ist hoch und das spezielle Angebot wird gerne angenommen. Viele der neu zugewanderten Familien brauchen Unterstützung im Bereich der schulischen und sozialen Integration allein aufgrund der Tatsache, dass sie mit den hiesigen Begebenheiten nicht vertraut sind.

 

Laut Erlass vom 02.02.2016 stellte das Land die neuen Stellen zunächst befristet bis 31.07.2019 zur Verfügung. Gemäß der geänderten Fassung vom 28.03.2017 sind die Landesstellen vollumfänglich unbefristet eingerichtet worden. Die drei Fachkräfte in der Stadt Aachen werden somit zumindest bis zum Ende des Schuljahres 2018/2019 in bewährter Form ihre Arbeit fortsetzen können. Die darüber hinausgehende Einsatzplanung ist abhängig von den Entscheidungen auf landespolitischer und kommunaler Ebene.
 


[1] Im Folgenden wird immer nur die männliche Form verwendet. Die Angaben beziehen sich aber im gleichen Maße auch auf die weibliche Form.

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Auswirkungen

Finanzielle Auswirkungen

 

 

JA

NEIN

 

 

 

x

 

 

 

Keine, da Sachstandsbericht

 

 

Investive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Gesamt­bedarf (alt)

Gesamt­bedarf (neu)

Einzahlungen

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Auszahlungen

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Ergebnis

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

konsumtive Auswirkungen

Ansatz

20xx

Fortgeschriebe­ner Ansatz 20xx

Ansatz 20xx ff.

Fortgeschriebe-ner Ansatz 20xx ff.

Folgekos-ten (alt)

Folgekos-ten (neu)

Ertrag

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Personal-/

Sachaufwand

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Abschreibungen

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+ Verbesserung /

- Verschlechterung

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Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung vorhanden

 

 

 

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