03.09.2024 - 4.3 Soerser Weg und Merowingerstraße; hier: Bürger...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Frau F., die Antragstellerin, berichtet, dass die Baumaßnahmen in der Merowingerstraße einem Segen gleichkamen, da die Verkehrssicherheit währenddessen enorm hoch war. Die Baumaßnahmen waren noch keinen Tag beendet, da parkten die Autos wieder alles zu und es kam zu den üblichen lebensgefährlichen Situationen zwischen Fußgänger*innen, Radfahrenden und dem motorisierten Verkehr. Der Soerser Weg wurde ohne Radweg erneuert. Lediglich ein schmaler Fußweg auf dem nicht einmal ein Kinderwagen, geschweige denn ein Rollstuhl Platz findet wurde ertüchtigt. Da die Baumaßnahmen ja erst einseitig abgeschlossen sind, erhofft sie sich von dem Antrag, dass Ihre Eingaben bei der restlichen Planung berücksichtigt werden und die restlichen Umbaumaßnahmen in Ihrem Sinne erfolgen.

 

Jugendliche aus dem Viertel berichten von ihren morgendlichen Erfahrungen. Ein Viertklässler erzählt, dass er mit seinem Fahrrad regelmäßig auf die Straße ausweichen muss, weil der Gehweg komplett zugeparkt ist. Ein älterer Jugendlicher erklärt, dass es im Berufsverkehr oft zu Staus führt, wenn viele Radfahrende auf dem Soerserweg auf die Straße ausweichen müssen und die Autos nicht mehr vorbeikommen. Bergabwärts hört zudem irgendwann einfach der Radweg auf, was dazu führt, dass man sich dem motorisierten Verkehr ausgeliefert fühlt. Dies schürt die Unsicherheit und hat enormes Unfallpotenzial.

 

Frau Oberbürgermeisterin Keupen bestätigt die beschriebene Verkehrssituation, da sich die Abschnitte auf Ihrem Arbeitsweg befinden. Wie schon bei vorangegangenem Thema hat die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer höchste Priorität. Der Gehweg auf der Merowingerstraße ist verbaut, der lässt sich nicht mehr ändern, die andere Seite befindet sich aber noch im Rohzustand und hier lässt sich deutlich nachjustieren. Zur Wahrheit dazu gehört aber auch, dass dies nicht so schnell gehen wird wie die Jugendlichen es benötigen würden.

 

Herr Geulen bedankt sich bei der Antragstellerin und Frau Oberbürgermeisterin für die Einleitung und zeigt anhand einer Präsentation Fotos der Baustelle und das heutige Ergebnis. Herr Geulen verspricht sich die Verkehrssituation auch einmal zur Rush Hour anzusehen um ein besseres Gefühl für die drängende Problematik zu erhalten, die die Jugendlichen beschreiben. Der derzeitige Zustand ist keine Dauerlösung, so war es auch nie gedacht, denn der Abschnitt gehört zukünftig zur Radvorrangroute. Es kommt also definitiv noch zu Veränderungen, aber es braucht Zeit wie auch politische und öffentliche Beratung.

 

Herr Dopatka macht den Verfahrensvorschlag den genannten Ortstermin zur Rush Hour mit Herrn Geulen, ihm und der Antragstellerin zu vereinbaren.

 

Herr Wagner bestätigt die problematische Lage vor Ort und hält den Ortstermin für eine zielführende Idee. Er bringt außerdem an, dass die dortige, geplante Anwohnerparkzone auf der Prioritätenliste der Fachverwaltung weit oben ist und somit nicht mehr lange auf sich warten lässt. Dann entfiele zumindest das wilde Parken der Hotelgäste.

 

Frau Derichs wohnt im Viertel und erklärt, dass es bereits viele, viele Versuche gegeben hat den Bereich verkehrstechnisch zu optimieren. „Drempels“, 30er Zonen, Ampelanlagen, Bau, Rückbau, es war so ziemlich alles schon dabei. Die neueste Umgestaltung hatte aber auch sie sich etwas anders vorgestellt. Sind Sofortmaßnahmen möglich wie bspw. Parkverbot vor der Bäckerei oder Poller um das Parken halb auf dem Bürgersteig, halb auf der Straße zu vermeiden?

 

Frau Schmidt-Promny fragt sich warum man nicht den Baustellenzustand beibehält. Offensichtlich ging das Nicht-Parken in der Merowingerstraße ja gut und zivilisiert von statten. Warum hält man daran nicht fest? Parken auf halbem Bürgersteig sollte man Ihres Erachtens gar nicht mehr planen, da es zu oft zur Kollision mit den Menschen führt, die den Bürgersteig nutzen.

 

Frau F. fühlt sich von der Politik verstanden, nicht aber von der Verwaltung. Die Fotos in der Präsentation des Herrn Geulen seien zu einem wirklich günstigen Zeitpunkt aufgenommen worden und verzerren die Wirklichkeit. Einen Ortstermin an einem Wochentag außerhalb der Ferien, im Berufsverkehr würde sie sehr begrüßen. Des Weiteren stimmt sie Frau Schmidt-Promny sehr zu und wünscht sich den Baustellenzustand zurück. Sie ist optimistisch das gute Lösungen gefunden werden.

 

Der ADFC plädiert dafür, dass die Schüler*innen einen Radweg bekommen, wenn dieser auch lt. StVO in einer 30-Zone nicht nötig ist. Im vorliegenden Fall scheint dieser ja dennoch dringend notwendig. Er bitte außerdem darum, dass die radverkehrlichen Maßnahmen nicht erst in 10 Jahren umgesetzt werden.

 

Herr Palm gibt zu bedenken, dass Planer*innen auch Grenzen gesetzt sind. Die Straße ist wie sie ist. Man hat nur diese eine Breite zur Verfügung, da auch dieses Viertel historisch gewachsen ist. Er vergleicht die Situation mit der Kolpingstraße und der Eckenerstraße aus seinem Bezirk, Aachen-Brand und empfindet die den Soerserweg und die Merowingerstraße als deutlich weniger gefährlich, vor allem für Kinder auf ihrem Schulweg. Kinder dürfen mit den Rädern auf dem Gehweg fahren, das sollten sie auch tun. Ließe man das Ordnungsamt 3, 4 Male kontrollieren und monetäre Strafen aussprechen, würde sich die Parksituation von alleine einpendeln und ein Fahrradweg wäre nicht nötig. Könnte die Polizei bzgl. der Unfallhäufigkeit vor Ort einmal Stellung nehmen?

 

Herr Dopatka beendet den Tagesordnungspunkt und verweist nochmals auf die Planung eines Vor-Ort-Termins in Naher Zukunft.

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Beschluss: Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und verweist die weiteren Beratungen in den Mobilitätsauschuss

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen

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Anlagen zur Vorlage