05.03.2025 - 8 Umgestaltung des Knotens Vaalser Straße / Amste...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 8
- Zusätze:
- Die Anlagen stehen ausschließlich in ALLRIS zur Verfügung.
- Gremium:
- Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg
- Datum:
- Mi., 05.03.2025
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:30
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 68 - Mobilität und Verkehr
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Die Vorsitzende begrüßt Herrn Rohbock vom Fachbereich Mobilität und Verkehr und bittet ihn um die Vorstellung des aktuellen Planungsstands.
Herr Rohbock erläutert anhand einer Präsentation die derzeitige Situation am Verkehrsknoten Vaalser Straße / Amsterdamer Ring / Halifaxstraße sowie die geplanten Maßnahmen. Er beschreibt die bestehenden Verkehrsführungen, verweist auf Problemzonen und legt mithilfe von Verkehrszählungen dar, wo die größte Verkehrsdichte sowie Unfallschwerpunkte bestehen. Besonders gefährlich seien die ampelfreien Rechtsabbiegerspuren, an denen Radfahrende und zu Fuß Gehende beim Geradeausfahren gefährdet seien. Als besondere Gefahrenstelle hebt er die Haltestelle „Venskyhäuschen“ hervor, an der sich die Radspur mit dem Einstiegsbereich der Busse überschneidet.
Weitere Probleme seien, dass die vorhandenen Radwege nicht den aktuellen Richtlinien entsprechen und dass eine Haltestelle auf dem Gehweg stehe, was zu Fuß Gehende behindere.
Im Rahmen der zukünftigen Planung wurde laut Herrn Rohbock auch geprüft, welche Bäume erhalten werden können, um der Baumschutzsatzung gerecht zu werden. Um die Sicherheit für zu Fuß Gehende zu erhöhen, seien u. a. Schutzinseln vorgesehen sowie Maßnahmen zur Vermeidung mehrfacher Rotphasen beim Queren. Aufgrund begrenzter Flächen seien kompromisshafte Lösungen erforderlich, etwa kombinierte Rad- und Fußwege. Vorgaben des Radentscheids seien in die Planungen eingeflossen.
Bushaltestellen auf der Fahrbahn würden zu Rückstaus führen, lägen laut Richtlinien aber noch im zulässigen Bereich. Herr Rohbock stellt außerdem den Grünphasenplan vor und erläutert die geplanten Schaltzeiten.
Zum Abschluss stellt Herr Rohbock drei Planungsvarianten mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen vor.
Herr Bezirksvertreter Klick (Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen) bedankt sich für die Ausführungen und betont, dass seiner Meinung nach Einigkeit darüber bestehe, dass der Verkehrsknoten nicht optimal gestaltet sei. Er weist darauf hin, dass der Anlass für die Neuplanung die notwendige Sanierung der Straßendecke sei. Zudem schlägt er den Einsatz EDV-gestützter Simulationen vor. Er erkundigt sich nach dem Zeitplan, nach der Möglichkeit, Grünphasen für sichereres Queren zu verändern, sowie nach der Weiterführung des Buswegs vom Kronenberg aus.
Herr Rohbock erläutert zur Frage der Straßendeckenerneuerung, dass die Decke nicht mehr griffig sei und daher überarbeitet werden müsse. Da diese Maßnahme sehr aufwendig sei, werde der gesamte Knotenpunkt neu geplant. Zur Frage bezüglich der Ampelschaltung führt er aus, dass die Grünzeit 42 Sekunden betrage und ausreichend sei, um eine zweistreifige Straße auch bei Rot zu queren. Ob die Busspur am Kronenberg vorgezogen werden könne, sei zu prüfen. Hier müsse beachtet werden, ob dies mit dem Folgeverkehr und dem Abbiegeverkehr aus der Amsterdamer Straße harmoniert. Er werde diese Frage mitnehmen.
Frau Epstein (Fraktion Die Linke) äußert ihr Bedauern darüber, dass bei Variante 2 viele Bäume wegfallen würden. Sie fragt, wie zu Fuß Gehende an der Bushaltestelle die Fahrradspur sicher queren können, um in den Bus einsteigen zu können.
Herr Rohbock führt dazu aus, dass die Frage nach Zebrastreifen auf dem Radweg mitgenommen werde. Hier sehe er jedoch rechtliche Probleme, da die Grundlage für eine solche Verkehrsregelung fehle.
Herr Bezirksvertreter Hamann-Hensell (SPD-Fraktion) bedankt sich für den Vortrag und verweist auf die unglückliche Verkehrssituation an dieser Kreuzung. Er berichtet von persönlichen Erfahrungen, bei denen es zwischen Radfahrenden und Autofahrenden zu gefährlichen Begegnungen gekommen sei. Aus seiner Sicht sei Variante 2 die sicherste für Radfahrende.
Herr Rohbock nimmt die Einschätzung zur Kenntnis.
Herr Bezirksvertreter Dr. Brodowski (FDP-Fraktion) bedankt sich für die Informationen und fragt, ob die Anzahl der PKW, Radfahrenden und zu Fuß Gehenden bei der Zählung festgestellt wurde. Außerdem möchte er wissen, ob der Anteil der zu Fuß Gehenden so gering sei, dass Variante 1 am besten geeignet wäre. Weiterhin betrachtet er Variante 1 als die mit dem geringsten Eingriff.
Herr Rohbock erläutert, dass die Zählung aus dem Jahr 2019 noch brauchbar sei. Er weist jedoch darauf hin, dass sich durch die Corona-Pandemie der Verkehrsfluss verändert habe. Durch die Einführung von Homeoffice sei ein Rückgang des Verkehrs um bis zu 30 % verzeichnet worden.
Herr Bezirksvertreter Kusch (CDU-Fraktion) stimmt zu, dass diese Kreuzung aus seiner Erfahrung heraus tatsächlich ein sehr hohes Gefahrenpotenzial biete - insbesondere an der Haltestelle Venskyhäuschen und beim Abbiegeverkehr. Zudem weist er darauf hin, dass es zu Stoßzeiten zu Rückstaus kommen könne, sofern die Busse auf der Straße ohne eigene Busbuchten halten müssten. Dies halte er bei einer einspurigen Verkehrsführung für problematisch. Auch stellt er infrage, ob die Linksabbiegespur für die Zufahrt zum Kaufland offen sein müsse, da der Kundenverkehr auch über die Lennéstraße Zugang habe. Er schildert, dass Autofahrende zurück auf die Geradeausspur wechseln, um wartende PKW an der Kauflandzufahrt zu umfahren. Auch hier komme es regelmäßig zu gefährlichen Situationen. Er spricht sich daher für Variante 3 aus.
Herr Rohbock erläutert, dass die Möglichkeit, den Verkehr über den Linksabbieger auf das Gelände des Kauflands zu leiten, auf dem geltenden Bebauungsplan basiere. Die Firma Philippen habe bei der Planung des Kauflands und dessen Erschließung zu bedenken gegeben, dass eine ausschließliche Leitung über die Lennéstraße zu einer übermäßigen Nutzung führen würde. Diesbezüglich müsste eine neue Verkehrsanalyse durchgeführt werden. Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte habe diese Prüfung ebenfalls erbeten.
Herr Bezirksvertreter Feron (CDU-Fraktion) möchte wissen, ob mittels einer Simulation ermittelt werden könne, inwieweit sich Rückstaus an der Haltestelle Venskyhäuschen bilden könnten.
Herr Rohbock merkt an, dass sich eine solche Fragestellung nur eingeschränkt mittels Simulation erfassen lasse. Eine Simulation könne nicht alle Eventualitäten abdecken. Allerdings bekämen die Planer ein besseres Gefühl für die Gesamtlage. Er nimmt die Frage zur Prüfung mit.
Frau Bezirksvertreterin Schmitt-Promny (Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen) schließt sich Herrn Kusch an und erfragt, ob auf die eigene Abbiegespur für das Kaufland verzichtet werden könne. Des Weiteren stellt sie die Ansicht infrage, warum man sich vor einspurigen Straßen sorge. Sie erläutert, dass es in Berlin ähnliche Straßen mit einspuriger Führung gebe und die dortigen Erfahrungen positiv seien. Hierzu schlägt sie vor, die Rechtsabbiegerspur Vaalser Straße in Richtung Innenstadt bis zur Brücke am Westfriedhof vorzuziehen. Dies würde den gefährlichen Spurwechsel über die Fahrradspur vermeiden. Zum sicheren Einstieg in die Busse über den Radweg schlägt sie vor, Zebrastreifen an den Haltestellen einzurichten. Auch fragt sie nach der Möglichkeit, ob eine grüne Welle für Fahrräder in der Simulation geprüft werden könne.
Herr Rohbock sagt zu, die Verlängerung der Rechtsabbiegespur sowie die Einspurigkeit der Vaalser Straße mitzunehmen und die Machbarkeit zu prüfen. Hinsichtlich der Zebrastreifen an Haltestellen verweist er auf bestehende rechtliche Hürden, wird aber auch diesen Punkt weiter prüfen. Die Möglichkeit einer grünen Welle für Radfahrende wird ebenfalls mitgenommen, auch wenn er anmerkt, dass dies im Gesamtkontext des Knotenpunktes betrachtet werden müsse.
Herr Bezirksvertreter Hamann-Hensell (SPD-Fraktion) erkundigt sich, welche Daten für eine eventuelle Simulation genutzt werden würden. Außerdem möchte er wissen, ob Radfahrer auf aussteigende Fahrgäste mittels Warnlampen hingewiesen werden könnten.
Herr Rohbock erklärt, dass für die Simulation die aktuell vorliegenden Verkehrsdaten verwendet würden. Er merkt an, dass zwar viele Faktoren berücksichtigt werden können, aber gewisse Verhaltensweisen im realen Verkehr nicht abgebildet werden können. Die Idee mit den Warnlampen an Haltestellen sei rechtlich möglich, er werde auch dies prüfen.
Herr Bezirksvertreter Klick (Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen) erkundigt sich, ob bei Furten für zu Fuß Gehende eine Niveauangleichung geplant sei.
Herr Rohbock sagt eine Prüfung zu.
Frau Bezirksvertreterin Schmitt-Promny (Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen) bittet darum, die Verlängerung der Abbiegespur bis zum Abzweig Amsterdamer Straße bzw. die Einspurigkeit der Vaalser Straße an dieser Stelle ebenfalls mitzunehmen und auch eine längere Grünphase an der Ecke Vaalser Straße und Amsterdamer Straße zu prüfen.
Herr Rohbock sagt die Prüfung zu, merkt jedoch an, dass die unterschiedlichen Grünzeiten im gesamten Kontext des Knotenpunktes gedacht werden müssten.
Frau Bezirksvertreterin Epstein (Fraktion Die Linke) erkundigt sich, ob die Ampeln mit einem Restrotzähler versehen werden könnten.
Herr Rohbock erklärt, dass dies nicht möglich sei, da die Ampelanlage flexibel auf anfahrende Busse reagiere, die eigene Grünzeiten erhalten.
Abschließend bringt die Vorsitzende den Beschlussvorschlag zur Abstimmung.
Anlagen zur Vorlage
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
---|---|---|---|---|---|
1
|
(wie Dokument)
|
780,8 kB
|
|||
2
|
(wie Dokument)
|
56 kB
|
|||
3
|
(wie Dokument)
|
1,5 MB
|
|||
4
|
(wie Dokument)
|
2,5 MB
|
|||
5
|
(wie Dokument)
|
2,7 MB
|
|||
6
|
(wie Dokument)
|
2,6 MB
|