28.01.2025 - 5.1 Bürger*innenantrag auf Umbenennung einer Teilfl...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 5.1
- Sitzung:
-
Sitzung des Bürgerforums
- Gremium:
- Bürgerforum
- Datum:
- Di., 28.01.2025
- Status:
- öffentlich (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 18:00
- Anlass:
- Öffentliche/Nichtöffentliche Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Entscheidungsvorlage
- Federführend:
- FB 62 - Fachbereich Geoinformation und Bodenordnung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Bremen stellt stellvertretend für alle Antragsteller*innen das Anliegen vor. Das Aachener Bündnis gegen Atomwaffen wünscht die Benennung eines innerstädtischen Platzes in „Hiroshimaplatz“. Ergänzend wird die Errichtung eines Mahnmals oder einer Gedenktafel beantragt, analog zum Projekt „Wege gegen das Vergessen“.
Er führt aus, dass 94 Staaten einen Verbotsvertrag für Atomwaffen unterschrieben haben, wir aber heute gefühlt weiter denn je von der Abschaffung der Atomwaffen entfernt seien. Eher noch schließen verschiedenste Großmächte den Einsatz derer nicht einmal mehr aus.
Mit der Platzbenennung möchte das Bündnis einen zentralen Ort für Gedenkveranstaltungen schaffen, beispielsweise anlässlich der Jahrestage der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945. Des Weiteren würde die Ernsthaftigkeit der Aachener Unterschrift unter dem ICAN-Städteappell hervorgehoben
Eine japanische Kollegin übernimmt das Wort und unterstreicht nochmals die Wichtigkeit der Absicht Erklärung für eine Atomwaffenfreie Welt einzustehen. Sie zeigt Bilder vom Atomwaffenmuseum in Japan. Ihrer Meinung nach geraten die schlimmen Ereignisse rund um die Massenvernichtungsmöglichkeit der Atomkraft hierzulande in Vergessenheit. Das dürfe nicht passieren. Sie wünsche sich das Aachen mit gutem Beispiel voran gehen, das Bewusstsein für Frieden und Abrüstung stärke und an die verheerenden Folgen von Atomwaffen erinnere.
Frau Keupen dankt der Initiative für die Eingabe und die berührenden Worte. Sie bestätigt die Einschätzung, dass die Zeit reif sei Erinnerungen in den öffentlichen Raum zu tragen. Da Aachen als Kommune die Möglichkeit hat einer solchen Anregung nachzukommen und Plätze zu benennen spricht Ihrer Meinung nach nichts dagegen. Dennoch wünscht Sie sich von den Fachkolleg*innen, diese mögen nochmals prüfen ob es geeignetere Plätze als den von der Initiative vorgeschlagenen gibt.
Herr Rave bestätigt, dass die Prüfung bereits detailliert erfolgt ist und man in der Vorlage schon einen anderen Platz (allerdings sehr in der Nähe) vorgeschlagen hat als der der von der Initiative gewünscht wurde. Die von der Verwaltung ausgewählte Fläche habe den Vorteil, dass keine Umnummerierung vorgenommen werden müsse. Immer wenn Hausnummern geändert werden müssen, geht dies mit besonders hohen Kosten, Aufwand und -nicht zu unterschätzen- Wiederstand der Anwohnenden einher.
Frau Scheidt bestätigt, dass Umbenennungen immer sehr viel Zeit, Geld und auch Nerven kosten. Nicht jeder Anwohnende ist auch damit einverstanden eine neue Adresse zu bekommen. Allerdings empfindet sie den vorliegenden Vorschlag als unbedingt umzusetzen. Wir müssen als Gesellschaft ausschließen, dass die Erinnerung an bspw. „Fat-Man“ – so hieß die Bombe, die am 9. August 1945 von einem amerikanischen Bomber abgeworfen und über der japanischen Stadt Nagasaki explodierte – verblasst. Sie dankt der Initiative für die eindringlichen Worte und schlägt dem Gremium nachfolgenden geänderten Beschlussvorschlag vor.
Frau Derichs befürwortet den Beschlussvorschlag und erklärt, dass sie bei der von der Verwaltung vorgeschlagenen Fläche bedenken hat, da dort ohnehin bereits eine Gedenkplatte im Rahmen „Wege gegen das Vergessen liegt“. Man muss gut und Weise entscheiden ob beide Gedenkgründe zusammen gehen.
Frau Conradt freut sich, dass der Antrag fraktionsübergreifend befürwortet wird.
Frau Schmidt-Promny bedankt sich für die Erklärung des Herrn Rave, weshalb ein anderer Platz als von den Antragstellenden gewünscht vorgeschlagen wurde. Einen Platz ohne Umnummerierung zu finden sei sicherlich deutlich schwieriger. Das ist ein wichtiger organisatorischer Hinweis. Sie ist der Meinung, dass der 80. Jahrestag des Bombenabwurfs im August 2025 mit Einrichtung eines solchen Platzes begangen werden sollte, weshalb sie keine Verzögerung durch erneute Prüfung wünsche.
Herr Dopatka bestätigt, dass der geänderte Beschlussvorschlag zu keiner Verzögerung führen soll. Der Beratungstermin in der Bezirksvertretung Aachen-Mitte sei bereits fix. Er bitte lediglich die Verwaltung darum, die dazwischen liegenden 3 Wochen zu nutzen.
Frau van der Meulen fügt hinzu, dass es wichtig sei sich für Frieden einzusetzen und bewundert die Energie die von den Antragstellenden ausgeht.
Herr Rave betont, dass die Verwaltung die Fläche nicht ausgewählt habe, weil sie in unmittelbarer Nähe der vorgeschlagenen Fläche liegt. Sie ist einfach sehr geeignet. Im Zuge einer erst kürzlich getätigten anderen Platzbennenung wurde das Stadtgebiet intensiv nach Möglichkeiten überprüft.
Eine Bürgerin wünscht erklärt zu bekommen, wo genau die vorgeschlagene Stelle liegt.
Herr Rave erklärt die Lage des Standorts im Kreuzungsbereich Großkölnstraße gegenüber der Citykirche anhand einer Karte und wirbt für diesen Platz.
Herr Palm findet das der Platz beste Voraussetzungen bietet, zumal er direkt am Parkhaus liegt und somit viel Traffic vorweisen kann. Ein Zeichen zu setzen, gegen Atomwaffen ist dringend notwendig.
Frau Conradt bittet die genaue Standortfrage die zuständige Bezirksvertretung Aachen-Mitte diskutieren zu lassen.
Herr Dopatka lässt über den geänderten Beschlussvorschlag abstimmen.
Beschluss:
„Das Bürgerforum nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und begrüßt die Initiative, den Platz an der City-Kirche in „Hiroshima-Platz“ umzubenennen. Es bittet die Verwaltung, bis zur Beschlussfassung in der BV Mitte unter Einbezug der Initiator*innen sowie der Sprecher*innen der Bezirksvertretung Aachen-Mitte weitere geeignete Plätze vorzuschlagen und zur abschließenden Beratung vorzulegen.“
Dazu soll ein passendes Mahnmal/eine Gedenktafel mit folgendem Text errichtet werden:
„Für eine atomwaffenfreie Zukunft!
Im Gedenken an hunderttausende Opfer der
Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki
am 6. und 9. August 1945 und zur Mahnung
an künftige Generationen.“
Anlagen zur Vorlage
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Anlagen
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