28.01.2025 - 4 Vorstellung AachenPanel - Instrument für repräs...

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Beratung

Herr Dopatka begrüßt Dr. Simon Himmel, den wissenschaftlichen Leiter Stadt der Zukunft, Fachbereich Bürger*innendialog und Verwaltungsleitung (FB 01) und freut sich sehr, dass die Verwaltung das Bürgerforum als Informationsplattform nutzt um viele Menschen zu erreichen, zu informieren und für das neue digitale Tool zu begeistern.

 

Herr Himmel stellt das Aachen Panel anhand einer Präsentation vor. Diese wird der Niederschrift in Allris beigefügt.

 

Er führt aus, dass die Frage nach einer Lösung für repräsentative Meinungsbildung im Fokus der Beratungen stand. Aus dieser Fragestellung heraus wurde das Aachen Panel entwickelt. Es stellt eine Erweiterung des Beteiligungsportals dar und kann eine große Gruppe Aachener Bürger*innen, die repräsentativ für die Aachener Bevölkerung sind, in regelmäßigen Abständen zu Befragungen einladen.

 

Seit Beginn des Jahres läuft die erste Umfrage zum Thema Mobilität. Eine weitere Umfrage rund um einen Kunstwettbewerb im Gebiet Zeppelin-/ Mataréstraße ging am 27.01.2025 an den Start. Es soll die Fassade einer großen Bunkerwand, im Rahmen eines Kunstwettbewerbs gestaltet werden. Hierzu haben vier lokale bzw. (eu-)regionale Künstler jeweils ein Gestaltungskonzept ausgearbeitet und eingereicht. Alle Bürger*innen können vom 27.01.25 bis zum 07.02.25 über ihren favorisierten Beitrag abstimmen. Das Kunstwerk mit den meisten Stimmen soll im Sommer 2025 realisiert werden.

 

Das Panel stellt sicher, dass nur Aachener*innen abstimmen können und so mitbestimmen was in Aachen geschieht.

 

Herr Himmel zeigt live wie die Anmeldung über die BUND-ID funktioniert und sieht sich einer Menge Fragen sowohl aus dem Publikum, als auch aus Reihen des Gremiums konfrontiert.

 

Ein Herr aus dem Publikum findet es unglücklich, dass die Umfragen nur online gemacht werden können. Warum kann man diese in den Stadtteilbüros nicht analog ausfüllen?

 

Der Frage schließt sich Frau Derichs an. Des Weiteren gibt sie zu bedenken, dass BUND-ID Nicht-Nutzer*innen kategorisch ausgeschlossen werden.

 

Auch Herr Hansen sieht Alte und zumindest Menschen mit Sprachbarriere außen vor. Man laufe der Gefahr einige Bürger*innen auszuschließen. Allerdings sei die Anmeldeprozedur ja offensichtlich eine Frage der Kommunikation. Bekommen alte Menschen es so erklärt, wie heute das Auditorium von Herrn Himmel, sei es selbst für digital nicht so affine Menschen kein Problem mehr an den Umfragen teilzunehmen.

 

Herr Himmel bestätigt, dass die Frage „wie erreichen wir alle“ ein riesen Themenfeld sei, dass tagelang intensiv besprochen wurde. „Am Ende des Tages ist es unmöglich alle Menschen zu erreichen“, sagt er. Herr Himmel ist außerdem der Meinung, dass nicht alle Kanäle bedient, sondern das Medium der Wahl eben besser erklärt werden muss.

 

Frau Derichs findet das vorgestellte Tool toll, fragt sich allerdings warum sie davon erst heute zum ersten Mal hört. Wie oft werden Themen angeboten und wo kommen diese Themen her? Werden die Fragestellungen von der Verwaltung und/oder von der Politik eingebracht oder können auch Bürger*innen Themen vorschlagen?

Herr Himmel führt aus, dass das Panel sehr neu ist und mit der Mobilitätsumfrage auch das erste Mal überhaupt in Erscheinung trat. Das ist erst drei Wochen her und somit der Grund warum die Informationskampagne jetzt überhaupt erst richtig anläuft. Die Umfrage läuft noch bis Ende Februar. Alle 3 Monate soll zukünftig eine Umfrage gestartet werden, so ist es mit dem Datenschutzbeauftragten vereinbart. AdHoc-Themen, wie die Umfrage zum Kunstprojekt dürfen spontan Einzug in das Aachen Panel erhalten. Bzgl. der Einbindung von Menschen die Hemmungen bzgl. des Anmeldeprozederes haben, sind die Quartiersmanager*innen, als auch die Kolleg*innen vom Bürger*innen Service entsprechend gebrieft und haben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erhalten um Bürger*innen auch telefonisch zu begleiten. Über Angebote zur Erklärung und Beratung habe er sich viele Gedanken gemacht. Des Weiteren zeigt sich Herr Himmel sehr dankbar für die vielen Fragen und Anmerkungen. Allen Herausforderungen werde er sich stellen.

 

Frau Oberbürgermeisterin Keupen bestätigt, dass die Niedrigschwelligkeit der Teilnahme  immer mitgedacht wurde, es aber nicht weiter runtergebrochen werden kann, zumal die Anonymität gewährleistet sein muss. Das Panel ist vor allem ein toller, großer Resonanzraum für zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen. Die Aussagekraft kann nach verschieden Merkmalen geclustert werden. Wenn viele Menschen mitmachen kann Verwaltung und Politik sehen und erleben was die Stadtgesellschaft möchte. Das ist ein ganz großer Zugewinn.

Frau Scheidt gibt zu bedenken, dass der Mehrwert auch bei den Bürger*innen ankommen muss. Empfinden die Bürger*innen die Umfragen am Ende als große „Blackbox“ sei keinem gedient. Des Weiteren spricht sie ein Lob aus, dass bereits so viele Beratungsleistung, auch telefonisch, mitgedacht wurde. Könnten diesbezüglich auch Verbände und Institutionen noch helfen das Tool zu verbreiten und Hilfe bei der Anwendung zu leisten? Hat man bereits über eine Zusammenarbeit nachgedacht? Des Weiteren wünscht auch Frau Scheidt zu wissen wo genau die Themen herkommen und ob es für Menschen ohne Deutschen Pass möglich ist am Aachen Panel teilzunehmen.

 

Herr Himmel ergänzt, dass die Themen derzeit aus der Verwaltung in Zusammenarbeit mit den Quartiersmanager*innen kommen. Diesbezüglich sei er aber offen, Themen zukünftig auch anderes zu generieren oder abzustimmen. Derzeit werden die Themen im Ausschuss für Wissenschaft und Digitalisierung (AWD) abgestimmt.

Herr Dopatka bietet an die Themen auch mal im Bürgerforum abzustimmen.

 

Herr Himmel erklärt weiterhin, dass, da die Verifikation über die Ausweis App nicht genutzt werden muss und auch Aachener*innen ohne deutschen Pass Teil des AachenPanels werden können. Es wird lediglich überprüft, ob es sich bei den Teilnehmenden um Personen handelt, die bei der BundID Aachen als Wohnort angegeben haben.

 

Herr Himmel erläutert das Panel als lernendes System, dass schnell nachjustiert werden kann. Die Qualität stehe und falle allerdings damit, dass sich viele Menschen beteiligen, weshalb die Beratung, auch der digital nicht so affinen Menschen, so wichtig sei. Klar sei aber auch, eine analoge Möglichkeit gebe es nicht. Älteren Menschen muss das System erklärt werden. Anders wird es nicht gehen.

 

Frau van der Meulen lobt das Tool als besonders innovativ. Sie schlägt vor Multiplikatoren von Hochschulen und/oder Berufskollegs einzubeziehen. Ältere könnten von Jüngeren lernen und umgekehrt. Sie könne sich kleine Aktionen vorstellen. Auch bspw. bei OTs im Stadtgebiet.

 

Frau Schmidt-Promny lobt diese Idee. Auch den Seniorenrat könne man zu solchen Aktionen gut beteiligen. Allerdings muss man immer auf das richtige Maß schauen. Solche Aktionen binden wahnsinnig viel Personal und organisatorische Kraft. Man muss erst einmal schauen wie es überhaupt angenommen wird, bevor man in die Fläche geht. Sie verweht sich außerdem dagegen, dass es immer wieder heißt Ältere könnten mit der Digitalisierung nicht mithalten und mit solch einem Tool nicht umgehen. Ihr kommen vermehrt „ältere Semester“ unter, die sehr wohl Willens sind zu lernen und mitzuwirken. Das wird schon gut funktionieren prophezeit sie.

 

Herr Palm äußert Bedenken bzgl. des Themas der ersten Umfrage. Mobilität sei das Thema schlechthin in Aachen. Bei einem neuen Online-Tool vermutet er eine Beteiligung von 80% Student*innen und Akademiker*innen. Da sei das Ergebnis ja völlig verfälscht. Er könne sich schon vorstellen was am Ende dabei rauskomme.

 

Herr Kehr bittet die Verwaltung um eine Auskunft über die derzeitige Beteiligung.

 

Frau Keupen bittet um etwas Geduld. Zum jetzigen Zeitpunkt sei die Umfrage gerade erst gestartet. Sie wolle ungerne, dass Herr Himmel über „ungelegte Eier“ spräche. Das Ergebnis können aber im Bürgerforum vorgestellt werden, wenn dies gewünscht sei. An Herrn Palm gerichtet sagt sie, es sei genau das Hauptanliegen der Verantwortlichen so viele unterschiedliche Meinungen wie möglich zu generieren. Natürlich sei das Thema Mobilität ein polarisierendes Thema. Das sei in jeder Großstadt so.

 

Herr Himmel bestätigt dies. Man habe sich bewusst zunächst nicht auf die Gruppen fokussiert die besonders affin für Umfragen sind, nämlich Studierende und Schüler*innen. Man habe den Fokus insbesondere auf Sozialräume mit besonderen Herausforderungen und Ältere Menschen gelegt. Diese zwei Gruppen wurden höher gewichtet und sind in der Ansprache überrepräsentiert gewesen. Zum Zwischenstand sei lediglich der Appell an alle Anwesenden zu richten, dass Sie sich beteiligen sollen. Die Umfrage könne mehr Teilnehmende noch gut vertragen.

Ein junger Bürger meldet sich zu Wort. Er beschreibt die gefühlte Abhängigkeit von Politik als eines der Themen bei jungen Menschen. Mit dem Umfrage Tool habe man direkt das Gefühl dabei zu sein und mit bestimmen zu können. Er habe die Umfrage gerade parallel durchgeführt und findet das Aachen Panel richtig eingängig und einen tollen Schritt in die Richtung die sich vor allem von der jüngeren Bevölkerung gewünscht wird.

Herr Himmel freut sich über das Lob. Weg von der Politikverdrossenheit wäre ein wichtiges Ziel.

Frau Derichs wünscht zu wissen wie das Panel derzeit beworben wird.

 

Derzeit gebe es Plakate und Flyer in den Bezirken, wie auch Postkarten die via City Cards in der Gastronomie ausliegen antwortet Herr Himmel. Des weiteren wurden Plakate im öffentlichen Raum ausgehangen und ein Radiospot bei 100,5 zum Aachen Panel eingespielt. Social Media sieht Herr Himmel als ein noch ausbaufähiges Werbefeld. Auch Erklärvideos möchte er erstellen. Aber das Beste sei natürlich die Mund zu Mund Propaganda.

 

Herr Dopatka bedankt sich bei Herrn Himmel für das anregende Gespräch und die kurzweilige Vorstellung des Aachen Panels. Er beschreibt das Tool als Bereicherung, die niemandem etwas wegnimmt. Aus genau dem Grund, dass man niemals alle erreicht, gibt es so unterschiedliche Beteiligungsformate. Für den einen ist das direkte Gespräch mit Frau Oberbürgermeisterin etwas, der andere möchte im Bürgerforum diskutieren und die nächste lieber an einer digitalen Umfrage teilnehmen. Wichtig ist, was dabei herauskommt. Die Ergebnisse aus dem Aachen Panel können repräsentativ werden, wenn wir da vielleicht auch noch nicht sind. Wichtig ist, dass der Output in der Politik landet und im juristischen Sinne keine Entscheidungsverpflichtung darstellt. Herr Dopatka zeigt sich als gespannt auf die Entwicklung. Die erste Phase wird er interessiert verfolgen. Auch spricht er die herzliche Einladung an Herrn Himmel aus, mit den Ergebnissen und gerne auch mal mit einer Themenauswahl, im Bürgerforum vorstellig zu werden.

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