03.06.2025 - 11 Sachstandsbericht für den Bereich der Hilfen zu...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Grundmann führt kurz in die Vorlage ein. Er berichtet, dass noch im vergangenen September Mehrausgaben in Höhe von ca. 1,4 Mio. Euro kalkuliert worden seien. Das Gesamtvolumen betrage nun 76 Mio. Euro, dies bedeute, dass es Mehrausgaben von Höhe von 1,6 Mio. Euro gegeben habe. Im Vergleich zur Kalkulation handele es sich somit nahezu um eine Punktlandung. Die eingebrachte Vorlage sei inhaltlich eher allgemein gehalten, da im Hintergrund eine Vielzahl an Prozessen laufen würde. Insbesondere im ambulanten Bereich habe es eine Kostensteigerung gegeben. Ein Grund hierfür seien beispielsweise minderjährige Menschen, die sich an öffentlichen Plätzen aufhalten würden, an denen Drogen konsumiert würden. Die Verwaltung konzipiere derzeit neue Konzepte um den multiplen Problemlagen zu begegnen, sie befinde sich in engem Austausch mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Gleichzeitig werde der Landschaftsverband Rheinland nicht aus der Verantwortung entlassen. Er betont, dass ihn die aktuelle Lage beunruhige. Es sei mitunter sehr schwierig, junge Menschen zu versorgen. Die Verwaltung sei immer mehr gefordert, auf Notlösungen zurückzugreifen, beispielsweise die Unterbringung in Hotels oder mittels Fachleistungsstunden. Diesen Herausforderungen stünden auch andere Kommunen gegenüber. Aachen sei gut aufgestellt, bislang hätten alle versorgt werden können. Zwar liege der grundsätzliche Anspruch hinsichtlich der Qualität der Versorgung höher. Die Umsetzung sei allerdings in manchen Fällen schwierig, da entweder kein passendes Angebot bestehe, oder Betroffene würden Hilfeleistungen verweigern und seien nirgendwo zu halten.

 

Frau van der Meulen bedankt sich für die Ergänzungen. Sie bekräftigt, dass der LVR in die Verantwortung einsteigen müsse, die jungen Menschen zu unterstützen. Sie blickt ebenfalls mit Sorge auf die weitere Entwicklung der Situation, insbesondere auf diejenigen, die eine Unterstützung nicht annehmen wollen würden. Diese jungen Menschen seien oftmals auch aggressiv.

 

Herr Tillmanns berichtet, dass die CDU-Fraktion vor rund zehn Jahren die bereits damals hohen Kosten des Bereiches der Hilfen zur Erziehung festgestellt habe und bestrebt gewesen sei, hierfür Lösungen zu finden. Es habe eine Veranstaltung mit anderen Kommunen gegeben. Letztlich habe dies jedoch nicht aufgelöst werden können. Gleichzeitig handele es sich hierbei um eine Pflichtaufgabe, für die finanzielle Mittel – unabhängig von der Haushaltslage oder der politischen Mehrheiten – vorhanden sein müssten. Die Problemlagen junger Menschen würden jedoch immer vielfältiger, was unweigerlich dazu führe, dass auch die Arbeit immer komplexer werde. Davor habe er großen Respekt. Politik und Verwaltung müssten gut zusammenarbeiten. Investitionen in präventive Maßnahmen halte er für sehr sinnvoll, auch wenn der Erfolg dieser Maßnahmen nicht messbar sei.

 

Herr Gurr erkundigt sich danach, ob die Verwaltung auch Angebote im Bereich soziale Medien durchführe.

 

Herr Grundmann berichtet, dass sowohl die Fall- als auch die Leistungszahlen in Aachen nicht ansteigen würden. Auch die Anzahl an unbegleiteten, minderjährigen Geflüchteten sinke ab. Gleichzeitig würden die Leistungen selbst aber an Intensität zunehmen. Er kündigt an, dass die Verwaltung beabsichtige, in die nächste Sitzung am 01.07.2025 eine Vorlage zum Thema Jugendmedienschutz in den Ausschuss einzubringen. Die Vorlage werde das Konzept und die Angebote in dem Bereich vorstellen.

 

Frau Hoffmann unterstützt, dass Prävention eine wichtige Ergänzung sei. Sowohl der Kinderschutzbund als auch andere Träger könnten bestätigen, dass auch oft wertvolle Beziehungsarbeit geleistet werde. Bedauerlicherweise würden die personellen Ressourcen fehlen, um dies in größerem Ausmaß leisten zu können. Es müsse daher die Frage gestellt werden, wie die präventive Arbeit in Zukunft gestärkt werden könne.

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Beschluss:

Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt den Sachverhalt zur Kenntnis.

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?SILFDNR=1000308&TOLFDNR=1012779&selfaction=print