30.04.2025 - 5.1 Trinkbrunnen für die Innenstadt; hier: Antrag ...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Zwei Schüler*innen des Einhard-Gymnasiums fordern mehr öffentlich zugängliche, barrierefreie Trinkbrunnen. Sie betonen soziale, ökologische und gesundheitliche Aspekte des Anliegens.

 

Frau Wiese (FB 61) stellt die bestehende Infrastruktur und aktuelle Planungen vor. Die Präsentation wird der Niederschrift beigefügt. Die Schüler*innen zeigen sich überrascht über die bereits vorhandenen, aber wenig bekannten Trinkwasserstellen.

 

Frau Scheidt schlägt vor, die Antragstellenden zur Sitzung des Planungsausschusses am 08.05.2025 einzuladen. In dieser Sitzung, weiß Frau Scheidt zu berichten, wird ein Ratsantrag der CDU AC-Brand "Trinkbrunnen in Brand" behandelt. Hier könnten Rahmenbedingungen für das Gesamtkonzept Trinkbrunnen festgelegt werden, die zukunftsweisend für Aachen sind.

 

Die Jugendlichen zeigen sich interessiert.

 

Frau Wiese freut sich ausdrücklich darüber, dass der Antrag der Jugendlichen nun nochmals neuen Schwung in die generellen Beratungen für die Stadt Aachen bringen könnten. Allen sollte es schlussendlich um eine kommunale Daseinsvorsorge gehen, die langfristig gesichert werden muss.

 

Die Geschäftsführung des Bürgerforums prüft die Möglichkeit einer Wortmeldung in der genannten Sitzung.

 

Im Anschluss folgt ein reger Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Jugendlichen:

 

Zur Finanzierung und Umsetzung werden Sponsoring, Fördermittel und Bezirksbeteiligung als Optionen diskutiert. Die langfristige Unterhaltung der Brunnen wird als größter Kostenfaktor benannt.

 

Frau Keupen weist darauf hin, dass in allen Verwaltungsgebäuden, in den Eingangsbereichen Trinkstellen vorhanden sind. Eine Umsetzung dieser Trinlkstellen war vor allem aufgrund von ohnehin vorhandenen Wasserleitungen und hygienischen Standards leicht umsetzbar. Während der Öffnungszeiten ist es also bereits seit einiger Zeit möglich sich dort seine Trinkflaschen aufzufüllen. Frau Keupen befürwortet außerdem zunächst mit einzelnen Trinkbrunnen zu starten und nicht alle auf einmal zu installieren. Sie bekräftigt mit der Fachverwaltung ins Gespräch zu gehen und das Gesamtkonzept Trinkbrunnen zu priorisieren. Frau Keupen nimmt Bezug auf einen Ideenwettbewerb „Trinkwasserbrunnen im öffentlichen Raum“ in 2024 und hebt die dort vorgestellten Modelle als ästhetisch wertvoll hervor, allerdings nicht immer unbedingt für den vorgesehenen Standort geeignet.

 

Bzgl. der Barrierefreiheit und dem Design der Trinkwasserstellen entstehen unterschiedliche Meinungen über Sensorik vs. mechanische Lösungen. Die Notwendigkeit einer inklusiven Gestaltung wird mehrfach betont.

 

Herr Kiemes, CDU Fraktion bedauert bspw., dass niemand wirklich wisse, wo sich derzeit Trinkbrunnen befinden. Er spricht sich für die in der Verwaltungspräsentation von Frau Wiese (die Präsentation wird der Niederschrift in Allris beigefügt) gezeigten „blaue Variante“ aus Würselen aus, die gut sichtbar ist, und fordert zusätzlich entsprechende Beschilderung sowie eine ansprechende Gestaltung und Sichtbarkeit der bereits bestehenden Brunnen. Bei neuen Anlagen bevorzugt Herr Kiemes Fußschalter gegenüber Sensorik, da diese weniger anfällig für Stromausfälle seien und vermutlich auch weniger reparaturanfällig. Für die Gestaltung schlägt er mechanische Lösungen vor, die weniger komplex sind und somit Wartungskosten sparen. Beim Design sollten die Ergebnisse des Ideenwettbewerbs für schöne und funktionale Brunnen im Stadtbild berücksichtigt werden. Wichtig sei ihm eine zum Stadtbild passende Vielfalt im Design, wobei Funktionalität selbstverständlich wichtiger ist. Er bittet die Verwaltung sich dem Projekt aktiv zu nähern.

 

Frau Scheidt übergibt das Wort an einen Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschule der dem Vorschlag von Herrn Kiemes entschieden entgegen sprechen möchte: Er ist der Meinung, dass Sensorik zwar Strom benötige, aber barrierefrei sei, was insbesondere für Rollstuhlfahrer wichtig sei. Er hebt hervor, dass ein Wiedererkennungswert durch ein besonderes Design zwar erstrebenswert, aber eine einheitliche Gestaltung der Brunnen oft praktischer und effektiver sei. Statt auf historische oder besonders attraktive Designs zu setzen, plädiert er dafür, die verfügbaren Mittel lieber in funktionale technische Lösungen wie Sensorik zu investieren, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten.

 

Der Wunsch nach regelmäßiger Rückmeldung über den Fortgang der Anträge wird von mehreren Seiten unterstützt. Kommunikation und Beteiligung nehmen einen großen Stellenwert bei den Anwesenden ein.

 

Das Gremium zeigt breite Zustimmung für das Anliegen. Frau Scheidt fasst die Diskussion zusammen, betont die Bedeutung von Hygienestandards und spricht sich für eine Priorisierung des Themas aus. Sie regt an, erste Schritte wie Testmodelle und Kooperationen zu prüfen.

 

Frau Griepentrog (Grüne Fraktion) bedankt sich bei den Antragstellenden für die tolle Initiative und bezeichnet sie als eine fruchtbare Idee. Sie lobt die gute Verwaltungsvorlage, weist jedoch nochmals darauf hin, dass Trinkbrunnen sehr kostenintensiv seien und man dabei unbedingt auch an Platzkapazitäten denken müsse. Sie schlägt den Schüler*innen vor, anstatt auf eine öffentliche Finanzierung zu warten, auf Sponsorensuche zu gehen, um ihre Ideen umzusetzen. Außerdem richtet sie den Appell an die Jugendlichen einen langen Atem zu zeigen, durchzuhalten und politischen Druck aufzubauen. Dies setze das Signal: Trinkbrunnen sind gewünscht, richtig und wichtig.

 

Sie ermutigt die Schüler*innen dazu aktiv bei Verwaltung und Politik nachzufragen. Denn beim „Gesamtkonzept Trinkbrunnen“ wird es sich voraussichtlich um einen langwierigen Prozess handeln.

 

Das Gremium wünscht die weitere Behandlung des Antrags im Planungssausschuss.

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Beschluss:

Das Jugendforum nimmt als -Gremium des Bürgerforums- den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Dem Planungsausschuss wird empfohlen die Umsetzung von Trinkbrunnen in der Innenstadt dringlich voranzutreiben.

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Abstimmungsergebnis:

Einstimmig angenommen.

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen

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