01.02.2006 - 5 Sachstandsbericht Sozialraumteam / Sozialraumko...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Frau Drews erläuterte anhand von Folien Ursprünge und Organisation der Sozialraumkonferenzen und wies darauf hin, dass diese seit Mai 2005 nur noch bedarfsorientiert durchgeführt würden, da die Moderatoren mit anderen Aufgaben innerhalb der Verwaltung betraut und die Stellen nicht anderweitig besetzt worden seien. Die weitere personelle Entwicklung werde allerdings in den nächsten Wochen geklärt.

Anschließend stellte sie die Organisation und die nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz übertragenen Aufgaben der Sozialraumteams vor und wies darauf hin, dass die Bedarfslage sich ständig erweitere, da nach neusten Erhebungen etwa ein Drittel der eingeschulten Kinder Defizite in der Sprach- und Verhaltensentwicklung zeigten. Zu den Klienten der Sozialraumteams zählten insbesondere Eltern mit Suchtproblemen sowie erziehungsmüde, überforderte und erziehungsunerfahrene und -unwillige Familien bzw. Eltern. In diesen Problemfeldern sei der Sozialdienst aufgefordert, im Rahmen einer ganzheitlichen Sichtweise präventive Angebote zu schaffen, lebensweltbezogen zu arbeiten und die Selbsthilfepotentiale der Kunden zu fördern. Dies geschehe derzeit mit insgesamt 36,5 Vollzeitstellen in 6 Sozialraumteams, die nach einem Beschluss des Hauptausschusses vom 25.06.2003 keiner Wiederbesetzungssperre unterlägen. Die personelle Besetzung der Sozialraumteams erfolge nach jährlichen Bestandserhebungen im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten bedarfsorientiert und flexibel. Laurensberg weise im Vergleich zu anderen Sozialräumen die Besonderheit auf, dass nur wenige Hilfen zur Erziehung geleistet würden,  dafür aber die Beratungen im Bereich der elterlichen Sorge und der Familienberatung einen umso größeren Raum einnähmen. Kindeswohlgefährdungen seien in Laurensberg nur in wenigen Fällen festzustellen. Als Folge dieser eher unkritischen Bedarfslage habe man eine Kraft aus dem Sozialraumteam V in ein Team mit entsprechendem Bedarf umgesetzt.

 

Bezogen auf das Sozialraumteam West führte Frau Zeitler-Lander aus, dass derzeit 3 gut ausgestattete Räume der Notunterkunft Vaalser Straße 149 von 3 Vollzeitkräften, 2 Teilzeitkräften, 2 Teilzeitkräften im Bereich der wirtschaftlichen Jugendhilfe, einer Sekretärin und einer Teilzeitkraft für Pflegekinder und Betreuung genutzt würden. Die Unterbringung des Sozialraumteams in einer Notunterkunft stelle nach einem ersten Besuch keine Hemmschwellen mehr für die Kunden dar.

 

Frau Büngeler-Schultheis informierte darüber, dass die Teams im Bereich des Beratungsgeschäftes mit der Diakonie kooperierten und darüber hinaus eine Vernetzung mit verschiedenen Organisationen und Einrichtungen im Bezirk wie Runder Tisch Vaalserquartier, Schulen, Kindertagesstätten und OT’s bestünden. Wünschenswert wäre, auch wieder Sprechstunden im Bezirksamt Laurensberg anzubieten.

 

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßte es Bezirksvertreterin Schmitt-Promny, dass die Stellen in den Sozialraumteams keiner Wiederbesetzungssperre unterlägen. Sie vermisste allerdings präventive Ansätze bei der Sozialdienstarbeit und eine verstärkte Präsenz im Bezirk durch Vernetzung  mit anderen Einrichtungen. Weiterhin hielt sie es nicht für tragbar, dass die Sozialraumkonferenz nur deswegen nicht stattfände, weil die hauptamtlichen Moderatoren nicht zur Verfügung stünden. Hier müsse dafür Sorge getragen werden, dass aus dem pädagogischen Bereich der Sozialraumteams Moderatoren gewonnen würden.

 

Für die SPD-Fraktion bedauerte Bezirksvertreter Hamann-Hensell die Einstellung der Sozialraumkonferenz, da diese das einzige Gremium sei, in dem alle Träger und Einrichtungen aus  dem gesamten Stadtbezirk zusammen kämen. Auch er vertrat die Auffassung, dass das Zustandekommen der Konferenz nicht alleine von der Verfügbarkeit der Moderatoren abhängen könne.

 

Bezirksvertreter Mattes dankte für die CDU-Fraktion für den Vortrag und schloss sich den Ausführungen von Bezirksvertreter Hamann-Hensell an.

 

Zu den vorgenannten Ausführungen und weiteren Fragen von Bezirksvertreterin Schmitt-Promny und Bezirksvertreter Hamann-Hensell führte Frau Drews aus, dass die Prävention ein grundsätzlich wichtiger Bestandteil der Sozialdienstarbeit sei, jedoch mit hohen Kosten verbunden wäre und die derzeitige personelle Ausstattung lediglich die Sicherstellung der Garantenpflicht ermögliche. Darüber hinaus sei auch das Jugendamt zur Haushaltskonsolidierung aufgefordert, was sicherlich zu weiteren Einschnitten im präventiven Bereich führe.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nahm den Bericht der Verwaltung einstimmig zur Kenntnis.

 

 

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