19.06.2007 - 11 Fällung der Hybridpappeln am Senserbachhier: Ve...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beratung

 

Auf Nachfrage, ob bei diesem Tagesordnungspunkt sowie auch bei dem vorhergegangenen Tagesordnungspunkt 10 "Bebauungsplan für ein Textilmuseum, Gastronomie und Wohnen auf dem Gelände der ehem. Tuchfabrik Becker, Umweltbericht" die Bezirksvertretung Laurensberg hätte beteiligt werden müssen, erläutert Herr Wiezorek, dass im Rahmen von Bebauungsplänen der Umweltausschuss alleine für die Umweltverträglichkeitsprüfung zuständig sei und die Bezirksvertretung im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens beteiligt werde.

Auch die Entscheidung zu TOP 11 „Fällung von Hybridpappeln am Senserbach, Verfahren nach § 69 Landschaftsgesetz, obliege alleine dem Umweltausschuss als zuständigem Fachausschuss. Eine bezirkliche Beteiligung sei hier nicht erforderlich. 

 

Herr Dr. Griese fragt zur Vorlage, die auf Seite 85 Pflege- und Erhaltungskosten der Pappelallee für die kommenden 10 Jahre in Höhe von 600.000,– Euro nach Kalkulation des Stadtbetriebes anführe, nach, ob dieser Betrag wirklich zutreffend und nicht zu hoch kalkuliert worden sei. Ausgehend von diesem Betrag würde sich ja dann für 200 Pappeln ein Pflege- und Erhaltungskostenbetrag von 60.000,– Euro/Jahr ergeben. Das erscheine ihm doch sehr hoch.

Darüber hinaus fragt er nach, wie viele Pappeln geschädigt seien.

 

Herr Wiezorek führt dazu aus, dass mehr oder weniger alle Pappeln der Allee stark geschädigt seien. Einige müssten sofort weggenommen werden, insbesondere aus Verkehrssicherungsgründen, andere könnten, jedoch verbunden mit großem Aufwand möglicherweise, erhalten werden. Dabei reiche es nicht aus, diese Bäume nach ersten Maßnahmen nur zu beobachten. Um diese Pappeln zu erhalten und auch der Verkehrssicherung langfristig zu genügen, seien regelmäßige Pflegemaßnahmen erforderlich. Dies sei wirtschaftlich sehr aufwändig, denn dazu gehöre unter anderem die Totholzentfernung, die Baumkontrolle, mögliche Baumeinkürzungen und gegebenenfalls die weitere Entnahme einzelner Pappeln.

 

Das Beschneiden geschädigter Bäume führe außerdem aus ökologischer Sicht zu beträchtlichem Verlust der wesentlichen Funktionen aus Sicht des Artenschutzes und verursache darüber hinaus

aus wirtschaftlicher Sicht einen unzumutbaren Aufwand.

 

Aus Sicht der Fachverwaltung sei die Kalkulation des E 18 durchaus realistisch. Insbesondere würden bei einer einmaligen Fällung nur einmalig Kosten für das Sperren der Straße, das Abtransportieren des Holzes und das Säubern anfallen. Man dürfe hier nicht verkennen, dass diese Kosten doch sehr ins Gewicht fallen würden und dürfe diese vor allen Dingen nicht unterschätzen. Die vereinzelte, kontinuierlich immer wieder wahrzunehmende Kronenpflege im Bestand, sei immer mit erheblichem Aufwand, ständiger Beobachtung und Nachpflege (nach jedem Sturm etc.) verbunden und dies verursache deutlich höhere Kosten und keinen ökologischen Mehrwert.

 

Die Fachverwaltung und der Aachener Stadtbetrieb hätten sich sowohl aus ökologischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht daher zu der Entfernung der gesamten Pappelreihe entschieden.

 

Ratsherr Corsten erklärt, die CDU–Fraktion sei mit dem Beschlussvorschlag der Verwaltung einverstanden. Bei der Ortsbesichtigung habe er allerdings jüngst festgestellt, dass der Schotterstreifen am Senserbach bereits geschädigt sei und er habe daher die Nachfrage, ob der Schotterstreifen nach der Fällung der Pappelreihe wieder erneuert werden könne.

 

Herr Wiezorek erklärt, dass der geschädigte Schotterstreifen nach der Fällung der Pappelreihe  ausgebessert werde.

 

Frau Beigeordnete Nacken bejaht die Nachfrage von Ratsfrau Dr. Wolf, ob die in der Vorlage auf Seite 85 dargestellte Gesamtlinie (Maßnahmen a) bis e)) von der Verwaltung umgesetzt werde.

 

Herr Hild fragt nach, wann die Pappelreihe gepflanzt worden sei und woher die Schädigung gekommen sei.

 

Herr Wiezorek führt dazu aus, dass die Pappeln etwa um 1950 herum gepflanzt worden seien. Problem sei, dass diese im Straßenraum stehen und mit der Zeit brüchig würden. Die Pappeln seien nunmehr schon in der Verfallsphase und dies stelle die Gefahr für die Verkehrssicherheit dar. Daher überlege die Verwaltung auch als Ersatz langlebigere Eschen neu zu pflanzen, die eine deutlich höhere Lebenserwartung hätten. Dadurch könnte über längere Zeit ein Alleencharakter erhalten bleiben und die Landschaft prägen.

 

Herr Dr. Griese stimmt grundsätzlich der Entscheidung der Verwaltung zu, Eschen statt Pappeln neu pflanzen. Dennoch erklärt er, dass in der Landschaft die Pappeln einen ökologischen Wert hätten und es, bei Anerkennung aller wirtschaftlicher Gründe sehr schmerze, wenn 200 Pappeln gefällt werden müssten. Er fragt daher nach, ob es nicht eine Möglichkeit gebe, tranchenweise vorzugehen, damit nicht alle Pappeln auf einmal gefällt werden müssten und ob diese Möglichkeit gegebenenfalls im Landschaftsbeirat diskutiert worden sei. Außerdem empfinde er es als Bruch in der Landschaftsästhetik, wenn alle Pappeln zeitgleich gefällt würden.

 

Herr Wiezorek erklärt, dass es keine homogenen Abschnitte in der Pappelreihe gebe und Problem die unmittelbare Gefahrenabwehr sei. Würde man Pappeln tranchenweise herausnehmen und ersetzen, würde das einem Bild eines Flickenteppichs gleichen. Berücksichtigen müsse man auch insbesondere, dass der Schattendruck auf die neu gepflanzten Pappeln unter den bestehenden Pappeln sehr hoch sei und hinterher die neuen Bäume nicht richtig anwachsen würden. Es würde hinterher auch kein positiver Eindruck eines Alleenbildes mehr bestehen. Darüber hinaus würde man vielleicht bei Tranchen 2 bis 3 Jahre gewinnen und dann stelle sich die Frage der Fällung der noch verbleibenden Bäume wieder, alleine aus Verkehrssicherheitsgründen. Mit dieser Verzögerung und einer anderen Optik wäre dann aber ein erheblicher wirtschaftlicher Aufwand verbunden und man hätte auch kein vernünftiges Landschaftsbild mehr.

 

 

Ratsherr Corsten erklärt, dass die Verwaltung ja nunmehr eindrucksvoll geschildert habe, dass es nur –auch wenn es schmerze – eine Alternative gebe. Natürlich sehe niemand gerne, dass die ganze Pappelreihe fallen würde. Er sei jedoch davon überzeugt, dass, sollten die neugepflanzten Eschen gut anwachsen, ein gutes Landschaftsbild entstehe.

 

Herr Blum stimmt der Vorlage der Verwaltung zu, alleine aus Gründen der Verkehrssicherung.

 

Der Umweltausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss:

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Der Umweltausschuss weist den Widerspruch des Landschaftsbeirates gegen die Fällung der Pappelreihe am Senserbachweg zurück.

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Abstimmungsergebnis:

einstimmig

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