23.09.2008 - 10 Taubenproblematik im Bereich der Eisenbahnbrück...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 10
- Gremium:
- Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz
- Datum:
- Di., 23.09.2008
- Status:
- gemischt (Niederschrift freigegeben)
- Uhrzeit:
- 17:00
- Anlass:
- Öffentliche Sitzung
- Beschluss:
- geändert beschlossen
Beratung
Herr Fröhlke berichtet zu der Eingabe und dem Beschluss aus dem Bürger- und Beschwerdeausschusses und geht mit diesem Bericht gleichzeitig auf die in der Einwohnerfragestunde gestellte Frage von Herrn Roos, Seniorenbeirat, ein.
Herr Fröhlke verweist auf das Aachener Taubenprojekt, welches seit 1996 realisiert werde.
Neben der Errichtung betreuter Taubenschläge sei die Zulassung kontrollierter Futterstellen wesentlicher Bestandteil dieses Projektes. Die Konzentration von Taubenschwärmen an einen bestehenden bzw. zu errichtenden Schlag, erfordere im Vorfeld die Bindung eines Schwarms an eine bestimmte Örtlichkeit. Dies erfolge, wie auch hier, im Bereich des Bahnhofs Rothe Erde über die kontrollierte Fütterung mit artgerechtem Futter. Damit, so Herr Fröhlke solle auch die Eindämmung der leider immer noch wieder feststellbaren wilden Fütterungen erreicht werden, die im übrigen nach der Aachener Straßenverordnung auch verboten seien und mit entsprechendem Bußgeld geahndet würden.
Wie bereits ausgeführt, machen die geplanten Umgestaltungsmaßnahmen im direkten Umfeld des Bahnhofs Rothe Erde nur dann Sinn, wenn eine Lösung für das Taubenproblem im vorstehenden, berichteten Sinne gefunden werde. Eine solche Lösung lasse sich jedoch nur im Einvernehmen mit der Bahn AG realisieren und diese bereits 2007 begonnenen Gespräche gestalteten sich als äußerst schwierig und eine Zusage für das ehemalige Stellwerk der Bahn sei leider wieder zurückgezogen worden. Gerne würde er mit dem Bau des Taubenschlages schon Morgen beginnen, dies könne er jedoch nicht ohne die Zustimmung der Bahn. Außerdem erläutert Herr Fröhlke, dass mit einer gesamten Netzabspannung die Population nicht kontrolliert werden könne. Das Problem könne daher nur in den Griff bekommen werden, wenn ein Taubenschlag errichtet, die Netzabspannung umgesetzt und kontrolliert gefüttert werde. Diese inhaltliche Reihenfolge müsse man schon einhalten und natürlich werde das wilde Füttern wie gehabt, geahndet.
Leider müsse man am Bahnhof Rothe Erde eine sehr leidliche Entwicklung feststellen und dies bedauere er sei. Das Ordnungsamt habe nun aufgrund der Bürgereingabe agiert und die Unterführung vollständig gereinigt. Bis zur Fertigstellung des Taubenschlages werde die Reinigung beigehalten, dies auch insbesondere aus hygienischen Gründen. Der Ausschuss möge entschuldigen, dass das Ordnungsamt diese Sofortmaßnahme aus zeitlicher Priorität bereits vor dem heutigen Beratungstermin umgesetzt habe.
Die Vorsitzende, Ratsfrau Kuck, erklärt, dass das sicherlich nicht tragisch sei und es sehr schön sei, dass in dieser Weise bereits agiert worden sei.
Ratsfrau Schulz bedankt sich ebenfalls für die Grundreinigung von Böden und Wänden. Für sie stelle sich jedoch nach wie vor die Frage, wieso der Schlag bei der Bahn umgesetzt werden müsse und man sich nicht auf andere Alternativen und Standorte in der Umgebung konzentriere. Sie sehe die weiteren Verhandlungen mit der Bahn persönlich erfolglos und auch aus zeitlicher Sicht kaum zeitnah umsetzbar. Außerdem stelle sich für sie nach wie vor die Frage, wieso sich trotz der kontrollierten Fütterung die Tauben dennoch weiterhin vermehren würden. Da die ganze Situation im Moment sehr unerträglich sei und die Unterführung einfach nur unhygienisch sei, habe der Bürger- und Beschwerdeausschuss auch beschlossen, dass sofort etwas passieren müsse.
Herr Blum bedankt sich auch bei Herrn Fröhlke für die ausführliche Stellungnahme und die sofortige Säuberung der Unterführung. Er weist nochmals auf die Ausführungen von Herrn Fröhlke und das Aachener Taubenprojekt hin und betont, dass dies die einzigste und funktionierende Methode sei, die nachhaltig wirke und Erfolg verspreche. Bedauerlich finde er, dass die Bahn Ihre Zusage zum Stellwerk zurückgezogen habe. Er schlage daher vor, vielleicht auch bei den umliegenden Häusern einmal nachzufragen, ob dort ein Taubenschlag möglich sei und erbaut werden könne, weil die Verhandlungen mit der Bahn doch sehr schlecht und träge laufen würden. Er sehe hier schon den Bedarf schnell einen sichtbaren Erfolg zu realisieren.
Herr Volkmer fragt nach den Kosten der Netzabspannung bzw. ob die Möglichkeit bestehe, den Bereich über dem Bürgersteig teilweise abzuhängen und somit den größten Ärger zu verhindern.
Ratsfrau Wilms regt ausdrücklich an, gleichzeitig Verhandlungen im Reichsweg für andere Grundstücke zu führen und damit zweigleisig zu fahren.
Herr Fröhlke erklärt hier nochmals, dass die Verhandlungen mit der Deutsche Bahn in Gang seien und das man das Ergebnis doch bitte abwarten möge. Er glaube an Erfolg bei den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und hoffe in etwa 3-4 Wochen eine Entscheidung zu haben. Natürlich werde im Falle eines negativen Ausganges nach anderen Möglichkeiten gesucht. Die bereits getätigten Sofortmaßnahmen der Säuberung würden, so Herr Fröhlke, bis zu einer endgültigen Lösung fortgeführt.
Zur Nachfrage von Herrn Volkmer bezüglich einer nur teilweisen Netzabspannung erklärt er, dass die Lösungsalternative u.a. aus bautechnischer Sicht nicht helfen würde und umsetzbar sei.
Ratsfrau Wilms regt an, den Beschluss des Bürger- und Beschwerdeausschusses um den Zusatz parallel zu den Verhandlungen mit der Deutschen Bahn alternative Möglichkeiten zu berücksichtigen, zu erweitern .
Der Umweltausschuss fasst folgenden Beschluss: