20.01.2009 - 4 RWTH Campus Melaten, Verkehrskonzept

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

 

Herr Springsfeld erläutert das Verkehrsgutachten anhand einer ausführlichen PowerPoint-Präsentation.

 

Bezirksvertreter Sittardt fragt für die SPD-Fraktion an, weshalb es aus Sicht der Verwaltung tragbar sei, am Knotenpunkt Vaalser Straße/Pariser Ring zur Bewältigung des Mehrverkehrs die Grünphasen der Ampeln an der Vaalser Straße zu kürzen. Ferner bittet er um eine Erklärung zur eventuell erforderlichen Anlegung einer Linksabbiegerspur an der Kohlscheider Straße und fragt, warum die neu geplante Süsterfeldstraße in der Vorlage nicht erwähnt werde.

 

Bezirksvertreter Krenkel äußert für die CDU-Fraktion, dass

  • die Parkplatz-Problematik erhebliche Probleme bereiten werde. Wegfallende Parkplätze würden nicht in ausreichendem Maße ersetzt. Wenn die neu geplanten Parkplätze bewirtschaftet würden, sei zu befürchten, dass auf andere Plätze ausgewichen werde. Auch für die Besucher der einzelnen Cluster seien nicht genügend Parkplätze geplant.
  • im Verkehrskonzept nur zwei Zuwegungen zum Melatener Gebiet vorgesehen seien: Die neue Süsterfeldstraße und die Vaalser Straße. Wenn Verkehrsteilnehmer von außerhalb in dieses Gebiet wollten, würden sie dies vermutlich über Vaalser Straße und den Außenring versuchen. Die dann dort zu erwartenden Probleme könnten zu einem Schleichverkehr in der Hans-Böckler-Allee, Schurzelter Straße und anderen Straßen der Umgebung führen.
  • der geplante große ovale Kreisverkehr über die Brücke Kullenhofstraße/Valkenburger Straße nicht optimal sei.
  • durch die geplante Verlängerung der Ampelphasen Vaalser Straße/Pariser Ring der normale Geradeaus-Verkehr über die Vaalser Straße immer wieder Rotlicht an den Ampeln erhalten werde.

 

Bezirksvertreter Knörzer bedankt sich für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für den Vortrag von Herrn Springsfeld. Er weist darauf hin, dass seine Fraktion für den kommenden Donnerstag zu einem Runden Tisch zu dieser Thematik eingeladen habe, bei dem dann sicher auch noch mehr Zeit sei, um über die Details zu sprechen. Der in der Prognose dargestellte zu erwartende hohe Anteil des motorisierten Individualverkehrs sei erschreckend hoch. Hier müsse dringend etwas geändert werden. Die Zielrichtung dafür sei eine Stärkung des Radverkehrs sowie des ÖPNV. Durch solche Maßnahmen könne eine deutliche Entlastung erreicht werden. In der Verkehrsplanung sollte der in Gut Kullen, Seffent und Laurensberg zu erwartende Schleichverkehr berücksichtigt werden. Der geplante Boulevard werde massiv in das schützenswerte Rabental eingreifen. Es sollte geprüft werden, ob nicht eine knappere Bogenführung diesen Eingriff minimieren könne.Die vorgesehene Anbindung des Seffenter Weges an den Boulevard mit Bussen sei zu begrüßen. Es sollte aber auch die Möglichkeit für die Anwohner der Hörn geschaffen werden, in nördlicher Richtung in den Tunnel einzufahren. Der Status quo der Valkenburger Straße mit Teilanbindung an den Pariser Ring sollte erhalten werden.

Insgesamt dürften die Verkehrszunahmen in den Wohngebieten nicht zu stark werden. Eine vernünftige Busanbindung dieser Gebiete sei positiv. Dafür müsse auch in Kauf genommen werden, dass verstärkt Busse dort fahren.

 

Bezirksvertreter Mattes äußert für die CDU-Fraktion, dass die geplante Bewirtschaftung der Parkplätze zu Problemen führen könne. In den einzelnen Clustern seien außerhalb der Tiefgaragen jeweils nur 16 Außenparkplätze vorgesehen. Dies könne dazu führen, dass viele PKW´s irgendwo anders im Gelände geparkt würden. Der Verkehrsabfluss aus dem Gebiet nach Norden hin sei zu schwierig möglich, lediglich über den Kreisverkehr am Seffenter Weg. Er fragt an, wie der Gutachter den Vorschlag der Verwaltung beurteile.

 

Herr Müller betont, dass die in der Prognose angegebene Zahl des motorisierten Individualverkehrs (70 %) ein Maximalszenario widergebe. Es gebe derzeit verschiedene Ansätze dem entgegen zu wirken. So erarbeite die RWTH ein betriebliches Mobilitätskonzept, das u.a. die Einführung eines Job-Tickets vorsehe. Hier sei man schon auf einem guten Weg. Es würden auch Gespräche mit dem BLB geführt, wie man mit dem Parkraum umgehen solle.

Problematisch seien tatsächlich die beiden Knotenpunkte Vaalser Straße/Pariser Ring und Kohlscheider Straße/BAB-Auffahrt. Hierzu würden intensive Überlegungen geführt. Die Verwaltung werde sich vorbehalten, dort auch bauliche Maßnahmen zu prüfen.  Im Fall der Kohlscheider Straße sei der Landesbetrieb Straßen NRW hierfür zuständig. Von dort aus gebe es aber derzeit noch keinen konkreten Vorschlag.

Die Süsterfeldstraße sei in den Szenarien des Gutachtens berücksichtigt worden. Was dort an zusätzlichen Verkehrsströmen zu erwarten sei, könne dort auch bewältigt werden. Wenn klar sei, wo genau der Anschluss an den Campus Westbahnhof verlaufen soll, könnten auch weitere Veränderungen an der Süsterfeldstraße geplant werden.

Es sei richtig, dass die befürchteten Schleichverkehre in Gut Kullen, Hans-Böckler-Allee, und anderswo berücksichtigt werden müssten.

 

Herr Springsfeld erläutert, dass kein grundsätzlicher Dissenz zwischen seinem Büro und der Verwaltung bestehe. Mit der Erstellung des Verkehrskonzeptes habe man sich bemüht, die zu erwartenden Veränderungen so erträglich wie möglich zu gestalten. Aus der Position als Gutachter halte sein Büro aber einen stärkeren Eingriff für nötig, als ihn die Verwaltung vorschlage.

 

Herr Müller führt aus, dass die Verwaltung im Rahmen des Konzeptes das Ziel verfolge,

die Belastung in den anderen Straßen so gering wie möglich zu halten und durch einen starken baulichen Impuls erreicht werden solle, dass tatsächlich nur noch die Anwohner des Seffenter Weges in Richtung Innenstadt über Halifaxstraße und Vaalser Straße fahren können.

 

Bezirksvertreter Sittardt äußert, dass die SPD-Fraktion den Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht mittragen könne, sondern die Umsetzung der Variante 5 bevorzuge.

 

Bezirksvertreterin Schmitt-Promny führt für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus, dass der Individualverkehr reduziert werden müsse und die Belastung der Wohngebiete dadurch minimiert werden könne.

 

Auf Vorschlag von Bezirksvertreterin Schmitt-Promny fasst die Bezirksvertretung nachstehenden Beschluss.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg nimmt den Bericht der Verwaltung einstimmig zur Kenntnis. Die Maßnahmen des Verkehrskonzeptes zum RWTH-Campus Melaten sollen in der vorgestellten Form umgesetzt werden.

Ziel der Planung sollte sein, die Belastung des Wohnumfeldes zu vermeiden und da, wo sie auftritt, zu einer ausgeglichenen Belastung zu kommen.   

Es wird eine gute Radverkehrsanbindung des Campus Melaten mit einer neuen Radverkehrsverbindung zwischen Campus West und Campus Melaten hergestellt.

Die ÖPNV-Anbindung des Campus Melaten wird durch Angebotsverbesserungen und Taktverdichtungen optimiert.

 

 

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?SILFDNR=1986&TOLFDNR=30398&selfaction=print