19.10.2011 - 4 Seniorengerechtes Wohnenhier: Schagenstraße 12...

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Beratung

Bezirksbürgermeister Henn begrüßt Frau Much und Herrn Weniger von der gewoge.

 

Sie stellen das Konzept anhand einer Powerpoint-Präsentation vor.

Den Mitgliedern der Bezirksvertretung war dies vorab per Mail bereits vorangekündigt.

Herr Weniger nimmt Bezug auf seine Ausführungen in der Sitzung der Bezirksvertretung vom 20.07.2011. Wegen unvorhersehbaren Schwierigkeiten bei den Umbaumaßnahmen hat Frau Much sich nun erneut mit der Planung der Wohnungen beschäftigt. Frau Much führt aus, dass die seniorengerechten Wohnungen nach dem sog. „Bielefelder Modell“ verwirklicht werden sollen. Das Konzept sieht eine gemischte Wohnnutzung vor, wobei 1/3 der Wohnungen für hilfsbedürftige Menschen mit einer 24-stündigen Versorgungssicherheit und Betreuungspauschale vorgesehen sind. Das geplante Wohncafé ist mit der offen gestalteten Küche als sozialer Treffpunkt für die Wohnanlage geplant. Die entstehenden Nebenkosten hierfür werden umgelegt. Der Kooperationspartner AWO richtet einen Pflegestützpunkt ein. Die Mieter können die Wohnungen frei wählen, sie sind nicht an die AWO gebunden. Allerdings erhält sie das Vorschlagsrecht für die Vermietung und unterstützt als Kooperationspartner die Bewohnerschaft beim Organisieren der Mahlzeiten. Die gewoge bietet eine Gästewohnung als Probewohnung an; Versorgungssicherheit besteht auch für den Umkreis von 500 m um die Wohnanlage herum. Die bauliche Umsetzung sieht vor, dass im Haus Nr. 120  6 Standard- und

2 barrierereduzierte Wohnungen im Erdgeschoss und in Haus Nr. 122   1 rollstuhlgeeignete und 7 barrierefreie Wohnungen geschaffen werden. In Haus Nr. 124 soll das Wohncafé, der AWO-Stützpunkt, 6 Standardwohnungen sowie 1 Gästewohnung entstehen. Die Wohnungsgrößen liegen zwischen 85-92 qm mit Terrasse und Balkon und sollen Paaren, Familien oder WGs angeboten werden. Frau Much geht näher auf die Wohnungstypen ein und erklärt den Funktionsbereich des Wohncafés, welches für Rollstuhlfahrer zugänglich ist. Frau Much überreicht den Mitgliedern der Bezirksvertretung Aachen-Brand die vorgestellte Dokumentation in Schriftform.

 

Bezirksbürgermeister Henn bedankt sich bei Frau Much und Herrn Weniger für ihre Vorträge.

 

Frau Reiber von der Grünen-BF begrüßt das Projekt, welches in die Planungsphase geht. Sie möchte wissen, ob das Wohncafé von der Schagenstraße aus gesehen wird und wie hoch der Mietpreis ist.

 

Frau Much antwortet, dass das Wohncafé öffentlich und für das gesamte Wohnviertel zugänglich ist. Im übrigen soll es im wesentlichen ehrenamtlich betrieben werden. Es sollte über eine entsprechende Werbung nachgedacht werden. Bezüglich des Mietpreises teilt Herr Weniger mit, dass die Wohnungen mit 60 % aus sozialen Mitteln und mit 40 % frei finanziert werden; der Mietpreis liegt bei ca. 4,85 Euro/qm der Wohnungen für Wohnberechtigungsscheininhaber.

 

Ratsfrau Lürken bedankt sich für den Vortrag. Sie fragt nach, ob das Bielefelder Modell von der Wohnstruktur her mit dem der Schagenstraße vergleichbar ist, da sie befürchtet, dass die Wohnungen zu groß sind. Da in der Nachbarschaft das ehrenamtlich organisierte Café „JuB“ existiert fragt sie nach, ob über eine Kooperation nachgedacht wurde.

 

Es gibt zwischenzeitlich 20 sog. Bielefelder Modelle mit unterschiedlichem Bestand, so Frau Much.

 

Frau Niemann-Cremer von der AWO antwortet Frau Lürken, dass die stationäre Pflege rückläufig ist, d.h. die Menschen lieber vermehrt auf seniorengerechtes Wohnen mit Pflegeangebot zurückgreifen.

In den Seniorenbegegnungsstätten werden die Senioren integriert. Aufgrund der Erfahrungswerte aus Bielefeld hat die AWO mit der gewoge kooperiert, es handelt sich um ein Pilotprojekt und es bleibt abzuwarten, inwieweit die Erfahrungswerte auf den Stadtbezirk Brand umzusetzen sind. Es gibt theoretische und praktische Erfahrungen aus der Ehrenamtsarbeit und das Café soll als ehrenamtlicher Treffpunkt angesehen werden.

 

Herr Müller von der SPD-BF bedankt sich für den Vortrag und ist erstaunt über die Größe der Wohnungen. Er fragt nach, ob die Kosten für die Betreuung der Bewohner der Miete zuzurechnen sind oder ob es bei dem genannten Mietpreis von ca. 450,00 Euro Kaltmiete verbleibt. Wie hoch belaufen sich die Nebenkosten?

 

Herr Weniger erläutert, dass die Nebenkosten sich auf ca. 1,00 Euro/qm belaufen und die Nebenkosten für das Wohncafé auf die Mieter umgelegt werden Die Wohnungsgrößen waren baulich vorgegeben.

 

Frau Krott bedankt sich für die Verwaltung für den Vortrag. Der Bau der Wohnungen stellt neue Möglichkeiten für die Brander Bevölkerung dar. Es befinden sich kleinere Wohnungen in der Seniorenanlage Am Reulert und in den Altenheimen sind Wartelisten vorhanden. Die jetzt geschaffenen Wohnungen sprechen auch die jüngere Bevölkerung z.B. Studenten an, die so auch eine Chance erhalten, am Standort eine Wohnung zu finden. Sie fragt deshalb nach, ob das durch die Bezirksvertretung Aachen-Brand gewünschte seniorengerechte Wohnen sichergestellt ist. Weiterhin bittet sie um Mitteilung, ob die vorgesehene Terrasse des Wohncafés der heutige Parkplatz der Wohnanlage ist.

 

Frau Much bestätigt dies. Die Wohnungen sollen im Wesentlichen an Senioren vermietet werden.

 

Bezirksbürgermeister Henn fragt, wann mit dem Ausführungsplan gerechnet werden kann.

 

Herr Weniger antwortet, dass so schnell wir möglich der Vorvertrag mit der AWO geschlossen und der Ausführungsplan im Frühjahr 2012 beginnen wird.

 

Bezirksbürgermeister Henn bedankt sich bei den Beteiligten für ihren Vortrag.

 

Es erfolgt kein Beschluss.

 

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