31.10.2012 - 6 Tiersterben im Weiher von Schloss Schönau –Sach...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

 Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne begrüßt Herrn Goffin vom Fachbereich Umwelt, der für die Gewässerunterhaltung des Schlossteiches zuständig ist.

 

Herr Goffin weist darauf hin, dass die Stadt Aachen hier erstmalig mit einem Fall von Botulismus konfrontiert wurde. Die zunächst getroffenen Maßnahmen, insbesondere die Absperrung des Schlossteiches, waren reine Vorsichtsmaßnahmen. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Institutes, das den Botulismus-Erreger Typ C als ursächlich für das Tiersterben festgestellt hat, habe zur keiner Zeit eine Gefahr für den Menschen bestanden. Dieser Erregertyp befand sich nach Auswertung der Wasserproben nur im Schlamm des Gewässers und stellte damit lediglich eine Gefahr für Enten, Fische und Schwäne dar, die dort gründeln.

Das Wasser an sich war belastungsfrei.

 

Zur Entwicklung eines Konzeptes, um den Gewässerzustand zu verbessern und eine ähnliche Situation in Zukunft zu vermeiden, wurde das Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und – bewertung e.V. der RWTH Aachen, Herr Dr. Strauss, beauftragt.

 

Hierzu wird Ende des Jahres ein schriftlicher Bericht erwartet.

 

 

Nach den ersten Gesprächen wird dieser Bericht ein Monitoring empfehlen, d.h. eine Erhebung weiterer Daten im Hinblick auf:

 

  1. Belastung und Zustand des Weihers über einen längeren Zeitraum, insbesondere im  Sommer
  2. Art und Menge des Fischbestandes in Zusammenarbeit mit dem Angelverein
  3. die Sauerstoffverhältnisse im Weiher, der nur durch Grundwasser gespeist wird, mit und ohne Betrieb eines Lüfters. Hierzu wird im Frühjahr ein Lüfter eingebaut. In diesem Zusammenhang soll auch beurteilt werden, ob alternativ der Einbau eines Springbrunnens sinnvoll ist.

 

Als ungeeignete Maßnahme stellen sich laut Gutachter dar:

 

  1. erneutes (Teil-)Entschlammen des Gewässers, da der Erreger nur in der obersten Schicht (1 cm) gefunden wurde. Die Menge des Schlamms ist unerheblich.
  2. Abflachen und Bepflanzung des Ufers. Hierdurch würden an dieser Stelle die Bedingungen für die Verbreitung des Erregers sogar verbessert (z.B. durch schnellere Erwärmung).

 

Zu der Frage, ob ein Eintiefen des Weihers zu einer Verbesserung der Situation führen könnte, liegen bislang noch keine Erkenntnisse vor. Diese werden jedoch bis Ende des Jahres erwartet.

 

Auf jeden Fall anzustreben ist lt. Gutacher eine Verringerung des Entenbesatzes auf ein gewässerverträgliches Maß, u.a. erreichbar durch ein Fütterungsverbot. Dieses wurde in Köln nach Auftreten eines Botulismusfalls ebenfalls eingeführt. Durch Reduzierung des Nahrungsangebotes weichen die Enten auf andere Gewässer aus. Ein Ratsantrag der Fraktion CDU /die Grünen liegt bereits vor. Eine Änderung der Aachener Straßenverordnung wird durch das städtische Ordnungsamt geprüft.

 

Herr Bezirksvertreter Werner befürchtet durch den Einbau eines Lüfters ähnlich dem Prinzip einer Kläranlage eine zusätzliche Verschlammung und Erhöhung der Bakterienbildung durch Sauerstoffzufuhr. Herr Goffin erläutert hierzu, dass zunächst der natürliche Zustand des Gewässers gemessen wird. Bei Erreichen kritischer Werte wird kontrolliert und unter Beobachtung der Lüfter aktiviert. Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Werner erklärt Herr Goffin weiterhin, dass sich das Monitoring nur auf den Schlossteich und nicht auf den Schönauer Bach bezieht. Hier bestehe kein weiterer Handlungsbedarf.

 

Herr Bezirksvertreter Rothe bedankt sich bei der Verwaltung, die u.a. durch die Bügerinformationsveranstaltung umgehend informiert hat.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Kurth-Lassay, ob es sich um einen Konstruktionsfehler des Teiches handelt, teilt Herr Goffin mit, dass nach Aussage des Gutachters für eine Verbreitung des Botulismus-Erregers mehrere Faktoren gleichzeitig auftreten müssen.

 

Herr Bezirksvertreter Poth fragt nach, wie man bereits zum jetzigen Zeitpunkt auf  das Füttern der Enten als nachgewiesene Ursache nachhaltig Einfluss nehmen kann.

 

Hierzu gab es am Mittwoch, den 24.10.2012, durch den Fachbereich Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt einen Informationsstand auf dem Rathausplatz. Darüber hinaus sollen zwei weitere Schilder mit Infokästen für Flyer am Weiher aufgestellt werden.

 

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und erwartet weiteren Bericht.

 

Abstimmung: einstimmig

 

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Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: http://ratsinfo.aachen.de/public/to020?SILFDNR=2663&TOLFDNR=53898&selfaction=print