27.11.2012 - 6 Der Veranstaltungsmarkt - Zahlen und Fakten

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Beratung

Frau Wulf präsentiert aktuelle Zahlen des Veranstaltungsmarktes allgemein in Deutschland sowie des Tagungs- und Kongressmarktes im Besonderen. Sie zeigt auf, dass der Veranstaltungsmarkt bis auf die Jahre 2008 und 2009, in denen sich die Wirtschaftskrise auch im Bereich Veranstaltungen bemerkbar gemacht hat, ein stetig wachsender Markt ist. Dagegen war die Wirtschaftskrise im Tagungs- und Kongressmarkt nicht spürbar, da der Bedarf nach dem persönlichen Austausch in der Wissenschaft stetig wächst. Außerdem erläutert Frau Wulf, dass das Eurogress in einem Markt agiert, in dem neben der Zahl der Veranstaltungen und Teilnehmer allerdings auch die Zahl der Anbieter von Räumlichkeiten stetig steigt. Dies führt zu einer schärferen Konkurrenzsituation. Anschließend erläutert sie Zahlen des Tagungs- und Kongressmarktes in Aachen, die aus der Studie zur Potenzialabschätzung aus dem Jahr 2010 resultieren. Auf Basis dieser Zahlen erläutert sie eine Berechnung der Umwegrentabilität für die Stadt Aachen, die auf folgenden Annahmen basiert:

  1. 40% der 341.000 Teilnehmer übernachten in Aachen. Das bedeutet 136.400 Teilnehmer mit Übernachtung und 204.600 Teilnehmer ohne Übernachtung.
  2. Ein Teilnehmer, der nicht übernachtet, gibt insgesamt ca. 140 € für die Teilnahmegebühr, Gastronomie etc. aus.

Zum Vergleich: einer Studie zufolge hat im Jahr 2008 ein Teilnehmer einer Tagung bzw. eines Kongresses in Mainz 148,49 € ausgegeben. In Darmstadt ist im Zuge der Berechnung der Umwegrentabilität in 2009 erhoben worden, dass ein Teilnehmer ohne Übernachtung 146 € ausgibt.

  1. Ein Teilnehmer, der in Aachen übernachtet, gibt ca. 250 € aus. Zum Vergleich: in Mainz gibt ein Teilnehmer 276,88 € aus. Bei einer errechneten durchschnittlichen Veranstaltungsdauer von 1,3 Tagen gibt ein Teilnehmer in Aachen dann insgesamt 325 € aus.

Auf der Basis dieser Zahlen kann man die Umwegrentabilität für Aachen mit 61,3 Mio. € beziffern. Frau Wulf führt weiter aus, dass das Geld zum größten Teil in Übernachtung und Verpflegung fließt, also Hotellerie und Gastronomie davon profitieren. Außerdem fließt das Geld in den lokalen Transport (Busshuttle, Taxi, ÖPNV) sowie in den Einzelhandel. Die Umwegrentabilität führt zu Primär- und Sekundäreffekten sowie zu Beschäftigungseffekten. Von den Primär- und Sekundäreffekten wiederum profitiert die Stadt Aachen.

 

Anschließend erläutert Frau Wulf, dass es einer konsequenten Vermarktung des Kongressstandortes Aachen bedarf, um das aufgezeigte Potenzial des Veranstaltungsmarktes zu nutzen. Sie stellt die Ergebnisse einer Anbieter- sowie einer Veranstalterbefragung zum Thema Marketing vor, die im Rahmen des Meeting- und Eventbarometers durchgeführt wurde. Sie verweist darauf, dass für Veranstalter Entscheider-Einladungen, Fachmessenbesuche, Kooperationsmarketing und die persönliche Akquisition einen höheren Stellenwert einnehmen als für die Anbieter. Daher ist es aus ihrer Sicht wichtig, diese Marketingmaßnahmen konsequent mit einem starken Netzwerk wie der Kongress-Initiative umzusetzen.

 

In der anschließenden Diskussion bekräftigen die Mitglieder des Betriebsausschusses die Bedeutung des Tagungs- und Kongressgeschäfts für die Stadt Aachen. Aus ihrer Sicht gilt es, die Marketingaktivitäten auszuweiten, um das Potenzial, dass der Kongressstandort Aachen bietet, bestmöglich auszuschöpfen.

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