11.09.2013 - 4 Schulentwicklungsplan für den Bereich der Prima...

Beschluss:
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Beratung

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne begrüßt die Schulleiterin der KGS Horbach, Frau Schröder, und den Schulleiter der GGS Richterich, Herrn Funk, sowie Herrn Ernst vom Fachbereich Kinder, Jugend und Schule recht herzlich.

 

Situation der GGS Richterich und Teilstandort KGS Horbach

 

Herr Funk stellt zunächst die aktuelle Situation dar. Aufgrund des 8. Schulrechtsänderungsgesetzes können Grundschulen mit weniger als 92 Kindern nicht eigenständig weitergeführt werden. Die betroffenen Schulen laufen entweder aus oder werden – wie für die KGS Horbach geplant -Teilstandort einer nahegelegenen anderen Grundschule. Aufgrund der Anmeldezahlen und der gesetzlichen Vorgaben gäbe es für die KGS in Horbach keine andere Lösung.

Aufgrund der für das Schuljahr 2015/2016 anstehenden Pensionierung von Frau Schröder hatten beiden Schulleitungen den Wunsch vorgebracht, die Änderung erst zum Schuljahr 2015/2016 in Kraft zu setzen. Diese sei jedoch von der unteren Schulaufsichtsbehörde und dem Schulträger abgelehnt worden. Zur anstehenden Umgestaltung zum Schuljahr 2014/2015 habe man um fachliche Begleitung durch das Bildungsbüro der Städteregion Aachen gebeten.

Herr Bezirksvertreter Rothe weist darauf hin, dass dem Schulträger und der Schulaufsicht hinsichtlich des Umstellungstermins keine Wahl geblieben sei. Der Regierungspräsident habe ansonsten eine sofortige Schließung angekündigt. Dies bestätigt auch Herr Ernst, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Schule.

 

Frau Schröder informiert, dass an der KGS Horbach zurzeit 79 Schüler unterrichtet werden. 13 Anmeldungen für das laufende 1. Schuljahr bedeuten die geringste Aufnahmezahl unter ihrer Leitung. Frau Schröder betont die Bedeutung der Grundschule als eine der tragenden Säulen für  den Stadtteil Horbach. Als zukünftiger Teilstandort der GGS Richterich werde man pädagogisch auf Dauer jahrgangsübergreifend arbeiten. Auch dieses Konzept berge Chancen wie man aus anderen Schulen weiß.

Frau Schröder lädt zu einer Informationsveranstaltung für die Bürger am Montag, dem 14.10.2013 um 18:00 in der KGS Horbach ein.

 

Herr Bezirksvertreter Pontzen zeigt sich in Anbetracht der Brisanz froh über diese Lösung, die KGS Horbach zumindest als Teilstandort zu erhalten. Auf Nachfrage zur Weiterentwicklung und Förderung des Standortes Horbach erläutert Frau Schröder, dass das Konzept noch erarbeitet werde. Die Umschwenkung in der Pädagogik auf den jahrgangsübergreifenden Unterricht sei gesetzlich bedingt, der Erfolg hänge ab von der Qualität, der Akzeptanz der Eltern und dem Vertrauen in die Lehrpersonen.

Frau Schröder sieht evtl. Potential für die KGS Horbach im Neubaugebiet Richtericher Dell.

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Rothe, ob die katholische Ausrichtung der Grundschule in Horbach evtl. Auswirkungen auf die Anmeldezahlen haben könnte, entgegnet Frau Schröder, dass ihr dies nicht bekannt sei. Sie hält es für wichtig, die katholische Ausrichtung der Horbacher Grundschule zu erhalten, zumal auch viele Nichtkatholiken die KGS Horbach ausdrücklich ausgewählt haben.

 

Auch Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn bedauert die Sachlage. Bereits im letzten Schulentwicklungsplan sei die KGS Horbach Thema gewesen, durfte jedoch wegen der Insellage 1-zügig weitergeführt werden. Die Schule sei wichtig für den Stadtteil.

Da aufgrund der geänderten Gesetzeslage keine andere Möglichkeit besteht, sieht er die Umstellung auf den jahrgansübergreifenden Unterricht als Chance, den Standort auch für die Zukunft zu erhalten (siehe Beispiel der Grundschule Pannesheide). Hier sei die Begleitung wichtig.

Neben der Bebauung Richtericher Dell möchte er aber den Fokus auf die Bebauung in Horbach selber legen.

Frau Schröder beobachtet hier einen Generationenwechsel in Horbach durch Zuzug vieler junger Familien. Horbach sei attraktiv für Familien.

Auch Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne hält es für wichtig, in Horbach  Baugrundstücke zu entwickeln.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Werner erläutert Herr Funk, dass der Begleiter als neutrale Person die Aufgabe habe, Impulse zu setzen und die Schulen bei der pädagogischen Profilbildung zu  beraten. Auf diesem Gebiet sei der Begleiter sehr erfahren, neu sei jedoch für alle die unterschiedliche Profilbildung beider Schulen. Darüber hinaus werde eine Steuerungsgruppe gebildet, die mit den Schulleitern und Lehrkräften aus beiden Schulen paritätisch besetzt werde.

 

Herr Bezirksvertreter Dautzenberg erkundigt sich nach den Auswirkungen der Öffnung der Schulgrenzen auf die Situation in Richterich und Horbach.

Herr Funk führt aus, dass diese gesetzliche Änderung zwar innerhalb des Stadtgebietes große Auswirkungen gehabt habe, jedoch weniger für die Grundschulen in Richterich und Horbach, die stadtteilbezogen besucht werden. Dies bestätigt Frau Schröder für die KGS Horbach, in Horbach gäbe es lediglich wenige Abwanderungen zur Domsingschule.

 

Auf Nachfrage von Herrn Bezirksvertreter Poth erläutert Herr Ernst, Leiter des Fachbereiches Kinder, Jugend und Schule, dass die Schülerzahlen im Schulentwicklungsplan aus den Geburtsjahrgängen und nicht aus den Zahlen der Kindergartenkinder resultieren. Hier werden Wanderungsbewegungen erfasst und ausgewertet, um gesicherte Erkenntnisse zur Erstellung von Prognosen zu erhalten. Herr Ernst bestätigt die Aussagen der Schulleiter, dass zwar 25% der Schulkinder im Stadtgebiet Aachen nicht die nächstgelegene Grundschule besuchen, diese jedoch auf Richterich und Horbach als stadtteilbezogene Schulen nicht zutrifft.

Hinsichtlich der Situation an der KGS Horbach zwinge der Gesetzgeber zum Handeln, die Schulverwaltung habe versucht, den Standort so lange wie möglich einzügig zu erhalten. Der Schulverwaltung sei weiterhin viel daran gelegen, wohnortnahe Schulstandorte zu erhalten.

 

Herr Bezirksvertreter Pontzen erkundigt sich, ob es – abweichend von der freien Schulwahl – zur Erhaltung eines Standortes Eingriffsmöglichkeiten durch die Behörde auf die Schulwahl durch die Eltern gäbe. Herr Ernst verneint dies, der Landesgesetzgeber hat die Schulbezirke abgeschafft. Neben dem Wahlrecht bestehe zudem auch ein Rechtsanspruch der Eltern, dass ihre Kinder die für sie nächstgelegene Schule besuchen können. Diese Einzelfallprüfungen verursachen einen hohen Verwaltungsaufwand.

 

Herr Bezirksvertreter Dautzenberg ist froh, dass der Fachbereich Kinder, Jugend und Schule alle gesetzlichen Möglichkeiten ausgeschöpft habe, um den Standort Horbach zu erhalten und bedauert, dass es keine Möglichkeit gab, mit der Zusammenlegung noch ein Schuljahr bis zur Pensionierung von Frau Schröder zu warten.

 

Situation der GGS Richterich

 

Zu Beginn der Diskussion zur Raumsituation in der GGS Richterich bedankt sich Herr Funk zunächst für den Besuch der interessierten Bezirksvertreter und -vertreterinnen vor Beginn der heutigen Sitzung. Er ergänzt das Schreiben der Schulkonferenz vom 08.07.2013 dahingehend, dass die Raumsituation für die OGS – auch im Hinblick auf die prognostizieren Schülerzahlen - nicht tragbar sei. Bei der Mittagsverpflegung sei mit einer Schülerzahl von 25% geplant worden, tatsächlich seien es aktuell aber 75%. Statt der geplanten 5 Gruppen in der OGS gäbe es zurzeit tatsächlich 6, prognostiziert seien 8 Gruppen. Der Zustand und die Größe der Räumlichkeiten (Mensa, Gruppenräume, Toiletten, Personalraum) seien für die prognostizierten Schülerzahlen nicht geeignet.

Neben einer guten pädagogischen Betreuung müsse für die Betreuung bis 16:30h auch räumlich eine gute Situation geschaffen werden.

 

Die Herren Bezirksvertreter Kuckelkorn und Rothe weisen darauf hin, dass die Zahlen der Schulkonferenz von den im Schulentwicklungsplan aufgeführten Gruppenzahlen abweichen und bitten Herrn Ernst für den Fachbereich Kinder, Jugend und Schule um Prüfung.

Herr Bezirksvertreter Kuckelkorn führt weiterhin aus, dass man sich ein Bild von der prekären Situation vor Ort – z.B. das Durchschleusen beim Mittagessen - machen konnte und diese so im Grunde nicht tragbar sei.

Hinsichtlich des Pavillons sei nun eine neue Lösung erforderlich, insofern ein gemeinsamer Beschlussvorschlag der Bezirksvertretung Aachen-Richterich geboten.

Dies unterstützt Herr Bezirksvertreter Rothe, die Raumplanung zu den Gruppenräumen, Toiletten und Personalräumen müsse zeitnah erneuert werden. Die Dringlichkeit sei im Rahmen der Besichtigung offenkundig geworden.

Diesen Ausführungen schließt sich Frau Bezirksvertreterin Zielinski an. Sie bekräftigt, dass es wichtig sei, das gemeinsame Lernen schon jetzt zu verbessern.

 

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne erinnert an die Pläne von 2006. Jetzt fehle der Grundschule Richterich die damals geplante Aula.

 

Herr Bezirksvertreter Poth betont, dass neben den Kindern auch für das Personal anständige Grundvoraussetzungen geschaffen werden müssten, um erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen. Er bittet Herrn Ernst, soweit wie ihm möglich, die dringende Notwendigkeit von Veränderungen an den entsprechenden Stellen zur Kenntnis zu bringen bzw. soweit wie ihm möglich Einfluss zu nehmen.

Herr Ernst unterstützt dies gerne, verweist jedoch darauf, dass die Verwaltung nur Bedarf anmelden kann.

 

Herr Bezirksvertreter Dautzenberg fragt auch vor dem Hintergrund einer möglichen Schließung der KGS Horbach an, warum der Schulentwicklungsplan diese Änderungen nicht berücksichtigt.

Herr Ernst führt hierzu aus, dass dies ein grundsätzliches Problem sei. Bei den Umbauten für die OGS sei man – auch unter dem Zugzwang durch zeitlich begrenzte Landes- und Bundeszuschüsse -von den damaligen Zahlen ausgegangen. Die Stadt Aachen habe an vielen Stellen auch eigene Mittel investiert. Man habe nicht vorhersehen können, dass sich die OGS zu einem Erfolgsmodell entwickeln würde mit einer Steigerungsrate gegen 100%. Ein großes Problem seien an mehreren Schulen die zwischenzeitlich zu klein dimensionierten Mensen. Hier seien alternative Möglichkeiten, z.B. multifunktionale Klassenräume gefragt. Aufgabe des Schulentwicklungsplans sei nicht die Lösung der baulichen Probleme, sondern das Aufzeigen von Veränderungen.

Die Verwaltung sei sich der Notwendigkeit von Veränderungen bewusst. Aufgrund der Finanzlage sei jedoch nicht alles machbar, was wünschenswert oder gar notwendig sei. Insofern begrüßt Herr Ernst, dass die Bezirksvertretung Richterich den Schulentwicklungsplan als Anlass für einen gemeinsamen Antrag nimmt, denn die Entscheidungen über Investitionen treffen die politischen Gremien. Die Planung der Aula für die GGS Richterich in der Vergangenheit sei wegen der Haushaltskonsolidierung nicht beschlossen worden.

 

 

Frau Bezirksbürgermeisterin Köhne bedankt sich bei Frau Schröder, Herrn Funk und Herrn Ernst recht herzlich für ihre Ausführungen. Sie wünscht den beiden Schulleitern viel Erfolg bei der Umsetzung ihrer Pläne zur Zusammenlegung der Standorte und hofft, dass die Veränderungen auch Chancen für beide Schulen bieten werden.

 

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Richterich nimmt den Entwurf des Schulentwicklungsplanes für den Bereich der Primarstufe 2013-2018 zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Schulausschuss, die prekäre Raumsituation in der Gemeinschaftsgrundschule Richterich – insbesondere der OGS – durch Abriss der überalterten Pavillons und durch einen zweistöckigen Neubau inkl. Mensa an dieser Stelle zu lösen.

 

Abstimmung: einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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