29.04.2015 - 7 Sportanlage WolferskaulVerletzungsgefahr durch ...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeiter Tillmanns begrüßt Frau Keller vom Fachbereich Sport. In der Presse wurde ausführlich über die Stahlnägel auf dem Kunstrasenplatz berichtet.

 

Frau Keller gibt einen kurzen Rückblick auf die Ereignisse:

Demnach haben am 10.03.2015 Mitglieder der 1. Fußballmannschaft von Raspo Brand vor dem Training festgestellt, dass Stahlnägel auf dem Kunstrasenplatz aufgebracht worden waren. Die sichbaren Nägel wurden aufgesammelt. Der Verein hat Strafanzeige gegen Unbekannt wegen versuchter Körpferverletzung gestellt. Die Sportplatzpflegekolonne wurde unverzüglich beauftragt, mit einem Kunstrasenpflegegerät den Platz zu bearbeiten. Diese Maschine nimmt Granulat auf, reinigt es und bringt es wieder auf. Es wurden 10 weitere Nägel gefunden. Am 18.03.2015 wurden mit einem Metalldetektor nochmals weitere 4 Nägel gefunden. Die Kosten für den gesamten Einsatz werden auf 1.800,00 Euro beziffert, wobei der Metalldeketor kostenlos im Rahmen der Amtshilfe geliehen war. Die Fachverwaltung war im ständigen Gespräch mit dem Verein und verzichtete darauf, den Platz zu sperren, obwohl zu dem Zeitpunkt nicht klar war, welches Motiv bzw. Ziel hinter der Aktion steckte.

Am Ostersonntag, dem 05.04.2015 wurde in das Umkleidehaus und das vereinseigene Gerätehaus eingebrochen. Beide Vorfälle haben im Verein zu einer starken Verunsicherung geführt. Allerdings wurde am Osterwochenende den Presseberichten zufolge in 5 weiteren Objekten in Brand eingebrochen. Einbrüche in Umkleidehäuser kommen immer wieder auf städtischen Sportplätzen vor.

Die Polizei konnte zwischenzeitlich 4 Jugendliche ermitteln, die die Stahlnägel auf dem Sportplatzgelände Wolferskaul verstreut hatten. Nach derzeitigem Kenntnisstand war es keine gezielte Aktion gegen den Verein, sondern die Tat wurde eher aus Langeweile verübt, ohne die möglichen Auswirkungen zu berücksichtigen. Eine vergleichbare Aktion ist im Bereich der 18 Kunstrasenplätze und allgemeinen Sportanlagen aus der Vergangenheit nicht bekannt, obwohl es immer wieder zu Sachbeschädigungen kommt. Sportplatzanlagen können nicht so gesichert werden, dass in jedem Fall das unberechtigte Betreten verhindert werden kann. Sportanlagen sollten keine Hochsicherheitstrakte werden, in dem sie mit unüberwindlichen Zäunen usw. versehen werden.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bedankt sich bei Frau Keller. Die Angelegenheit habe die Mitglieder der Bezirksvertretung Brand und ihn selbst sehr betroffen gemacht. Bei den aufgefundenen Stahlnägeln handele es sich nicht mehr „um einen Dumme-Jungen-Streich“. Die Folgen seien unabsehbar und eine konkrete Gefährdungssituation vorhanden gewesen. Die Einbruchsproblematik in den Sporteinrichtungen bestehe leider überall.

 

Herr Meyer von der CDU-BF bedankt sich bei Frau Keller für ihre Ausführungen. Er verweist auf das Schreiben von Raspo Brand und erklärt, dass seine Fraktion über die Tat sehr betroffen sei. Seine Frage nach der Einbruchshäufigkeit in Sportanlagen habe Frau Keller bereits beantwortet. Der Sportverein hätte gerne eine Erhöhung bzw. eine Veränderung des Zaunes. Herr Meyer fragt in diesem Zusammenhang nach, wie hoch Zäune an vergleichbaren Sportanlagen bzw. insbesondere an Kunstrasenplätzen seien und wie intensiv die Nutzung der Sportanlagen durch Unbefugte sei. Er bittet weiterhin um Auskunft, ob eine Videoüberwachung außerhalb der Trainingszeiten stattfinden könne.

 

Frau Keller teilt mit, dass sie bezüglich der Videoüberwachung mit dem Datenschutzbeauftragten der Stadt die Problematik für eine andere Sportanlage erörtert habe. Der Fachbereich Sport habe auf  keinem städt. Sportplatz eine Überwachung per Video explizit gestattet. Beschwerden über Überwachungsanlagen lägen nicht vor. Außer der Sportanlage Wolferskaul in Brand würden alle Sportanlagen normalerweise verschlossen. Die Höhe der Einfriedungszäune liege i. d. R. zwischen 1,50 – 2,00 m, bis auf die Abschnitte mit einer sportfunktionalen Bedeutung, hier liege die Höhe bei 4,00 – 6,00 m. Einbrüche kämen leider immer wieder in allen Sportstätten vor, in Brand allerdings eher seltener als in anderen Stadtteilen.

 

Herr Hellmann von der SPD-BF berichtet, dass lt. Aussagen des Vereins Raspo Brand die Sportanlage ständig durch unbefugte Jugendliche genutzt würde. Selbst wenn die Platzwartin die Jugendlichen vom Platz verweise, sei diese Fremdnutzung lästig und die Situation jedesmal ärgerlich. Er fragt nach, ob dies auch in anderen Stadtteilen der Fall sei. Die Videoüberwachung halte er für kein probates Mittel, da eine Identifizierung der Jugendlichen anhand des Videos schwierig sein dürfte. Die Einleitung eines Strafverfahrens dürfe ebenfalls schwierig sein, da die Jugendlichen „nur gespielt“ hätten. Der Zaun solle seiner Meinung nach nur an bestimmten neuralgische Stellen erhöht werden. Er schlage deshalb vor, einen Ortstermin mit dem Verein zu vereinbaren, um abzuklären, wie mit begrenzten Maßnahmen geholfen werden könne.

 

Frau Keller bestätigt, dass die unberechtigte Nutzung von Sportplätzen immer wieder vorkomme, obwohl es teilweise Hausmeister und Vereinsangehörige gebe, die die Platzwarttätigkeit ausübten. Es könne nie ausgeschlossen werden, dass Unbefugte über den Zaun steigen. Allerdings sei es bislang auf keinem Kunstrasenplatz, auch nicht auf abgelegenen Plätzen, zu Beschädigungen gekommen. Die Polizei könne Unbefugte des Platzes verweisen. Das neben dem Kunstrasenplatz gelegene Minispielfeld ziehe ihrer Meinung nach keine Fremdnutzer an. Es gebe jedoch eine Stelle neben dem Kinderspielplatz am Vennbahnweg mit einem ca. 1 m hohen zulaufenden Zaun, der als Aufstieghilfe dienen könne. An dieser Stelle wäre eine Erhöhung des Sportplatzzauns sinnvoll.

 

Ratsherr Blum von der FDP findet die Vorfälle skandalös und untragbar. Der Verein schildere immer wieder Vorfälle dieser Art. Der Platzwart sei teilweise mit der Situation überfordert und daher Abhilfe in irgendeiner Form erforderlich. Er halte es für fraglich, ob die Zaunanlage als Abschreckung ausreiche. Er schließt sich dem Vorschlag des Herrn Hellmann zur Anberaumung eines Ortstermins an. Es solle alles versucht werden, um die Situation zu verbessern.

 

Frau Reiber von der GRÜNE-BF schlägt vor, die Anwohner mit in die Verantwortung zu nehmen. Sie habe beobachtet, dass sich nachts Jugendliche auf dem Spielplatz versammeln und halte diesen Ort für einen Aufschlagplatz für deren Aktivitäten. Sie fragt nach, ob man von der Rombachstraße aus am Schützenheim vorbei auf das Kunstrasenspielfeld gelangen könne und ob eine Dauerbeleuchtung eine Lösung wäre. Sie stimmt einem Ortstermin zu.

 

Frau Keller erklärt, dass der Kunstrasenplatz nochmals durch eine gesonderte Einzäunung von der restlichen Sportanlage abgetrennt sei.

 

Herr Meyer von der CDU-BF ist der Auffassung, dass vor Ort eine Lösung gefunden werden sollte und stimmt einem Ortstermin deshalb zu.

 

Frau Pauli von der SPD-BF schlägt vor, Alternativmöglichkeiten für die Jugendlichen zu suchen.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns bestätigt, dass ein Ortstermin anberaumt werden soll. Er bedankt sich bei Frau Keller für ihren Vortrag.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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