25.10.2005 - 6.1 Jugendberufshilfen - Situation der jugendlichen...

Beschluss:
geändert beschlossen
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Beratung

Herr Dröge erläutert den beigefügten Bericht der Agentur für Arbeit. Er drückt seine Besorgnis über die Ausbildungsplatzsituation aus, die Relation von Ausbildungsplätzen/Bewerber ist in der Stadt Aachen von 1,6 aus dem Vorjahr auf 1,2 im Berichtsjahr gesunken. Gut sei erfahrungsgemäß ein Wert, der bei 2 liegt.

Er führt ergänzend aus, dass in 2004 in Aachen 80 Stellen für Langzeitpraktika im Rahmen des EQJ-Programmes eingerichtet waren. In 50 % der Fälle konnten die Inhaber in Ausbildungsverhältnisse übernommen werden.

Frau Paul und Frau Griepentrog bemängeln, dass diese Zahlen nicht als Vorlage zur Verfügung stehen. Es besteht ganz offensichtlich ein Riesenproblem, es fehlen Ausbildungsplätze. Hier gilt es anzupacken. Allein daraus ergebe sich die Notwendigkeit einer schriftliche Vorlage. Die Beifügung der Statisktik an die Niederschrift reicht nicht aus.

Herr Dröge weist auf  Nachfrage von Frau Griepentrog noch darauf hin, dass die Berufsberatung selbstverständlich auch vernetzt arbeite, man sei präsent an allen Schulen und die Zusammenarbeit mit der Jugendberufshilfe der Stadt sei traditionell gut.

In der weiteren Aussprache äußern Vertreter aller Fraktionen ihre Besorgnis über den Ausbildungs-platzmangel. Herr Künzer sieht hier eine gesamtgesellschaftliche Pflichtaufgabe, die allerdings vom örtlichen Jugendhilfeträger nicht zu lösen ist. Er bedauert, dass die ARGE keinen Vertreter abstellen konnte.

Frau Wilms stellt fest, dass der Ausbildungspakt der Bundesregierung nicht erfüllt ist. 13 % Verlust an Ausbildungsplätzen für die Stadt Aachen sei eine skandalöse Feststellung.

Frau Schmitt-Promny vertritt die Auffassung, dass hier Appelle nutzlos sind. Sie beantragt, dass der Rat der Stadt sich an den Städtetag wendet, damit dieser sich bei den zuständigen Stellen für eine Ausbildungsplatzabgabe bzw. ein Bonussystem einsetzt.

 

Die Behandlung des Themas wird mit dem Vortrag von Frau van den Boom als Vertreterin der Hauptschulen fortgesetzt. Der Vortrag ist beigefügt. Ein Schwerpunkt ihrer Ausführungen sind die unrealistischen Berufswünsche. Auf Nachfrage von Herrn Glar stellt sie heraus, dass die Hauptschulen mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit nicht zufrieden sind. Erforderlich ist mehr Beratung in der Schule, ein persönlicher Bezug von Berufsberater zum Schüler hätte unschätzbaren Wert. Herr Dröge weist in diesem Zusammenhang auf Probleme der Berufsberatung bei der Umstrukturierung der Agentur für Arbeit hin.

 

Der Ausschuss setzt die Beratung mit der Erläuterung des Jahresberichtes der Jugendberufshilfe der Stadt Aachen durch Herrn Drescher (TOP 6.3) fort.
Frau Wilms stellt Erfolge fest, die Jugendberufshilfe ist zwar kein Allheilmittel, aber zumindest ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Herr Künzer sieht in dem Bericht den Unterschied zwischen der vorgeschriebenen Arbeit der ARGE  und der Arbeit der Jugendberufshilfe deutlich gemacht. Er unterstreicht den Grundsatzbeschluss des KJA, dass die Jugendberufshilfe originärer Bereich der Jugendhilfe ist. Jugendberufshilfe und ARGE haben naturgemäß einen anderen Zugang zu den Jugendlichen. Hier ist gegenseitige Ergänzung gewünscht und erforderlich.

 

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Beschluss:

Der Schulausschuss und der Kinder- und Jugendausschuss nehmen die Ausführungen zur Kenntnis.

Sie beschließen, dass die Thematik in der nächsten gemeinsamen Sitzung wieder aufgegriffen wird.

Die Berichterstattung der ARGE ist nachzuholen, die Kammern, Schulsozialarbeit, Erziehungsberatungsstellen u.ä. sind ebenfalls zu beteiligen. Die Ausschüsse erwarten eine Zusammenfassung der Sachlage und Vorschläge für ein Maßnahmebündel, um kommunale Prioritäten setzen zu können. Auf dieser Grundlage kann dann beantragt werden, dass der Rat eine entsprechende Resolution an den Städtetag zur Ausbildungsplatzsituation (Abgabe bzw. Bonussystem) fasst.

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Anlagen