08.12.2005 - 2 Autobahnkreuz AachenVorstellung der geplanten U...

Beschluss:
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Beratung

Zur Vorstellung der geplanten Umbaumaßnahme des Autobahnknotens „Aachener Kreuz“ stellen sich der Leiter der Niederlassung Aachen des Landesbetriebes Straßenbau NRW, Herr Jakobs, sowie Herr Schmidt und Herr Roder vor. Anhand einer Powerpoint-Präsentation erläutert Herr Schmidt Anlass, Planung und beabsichtigte Ausführung der Maßnahme. Ausgehend von der Bedeutung des Knotens auf der Grundlage entsprechender Verkehrszahlen gibt er einen Überblick über den Vorentwurf und zeigt Problemlösungen anhand von ausgewählten Beispielen auf. Das im Jahr 1962 entstandene Zentralbauwerk verbinde insgesamt fünf Äste und sei somit komplizierter als ein normales Autobahnkreuz. Zur Zeit lägen die Hauptprobleme bei der Stauentwicklung, insbesondere in der Morgen- und der Nachmittagsspitze, sowie der erhöhten Unfallgefahr. Die Verkehrsprognose bis zum Jahr 2015 lasse eine erhebliche Steigung des Verkehrsaufkommens insbesondere auf der international bedeutsamen A 4 erwarten. Herr Schmidt geht daraufhin auf die einzelnen Fahrbeziehungen, die alle erhalten blieben, ein und stellt Detaillösungen für die jeweiligen Verflechtungen vor. Insgesamt werde eine Erweiterung von 10 auf 17 Fahrstreifen erreicht, die anhand des vorgestellten Simulationsmodells zu einer reibungslosen und konfliktarmen Abwicklung sowie einer Bevorzugung der Hauptverkehrsachse Niederlande – Köln führen werde. Auf der A 4 werde auf 3,1 km, auf der A 44 auf 4,7 km und auf der A 544 auf 0,4 km mit einem Kostenvolumen von insgesamt 39,903 Mio. Euro gebaut. Für den Lärmschutz würden ca. 5 % der Bausumme aufgewendet. Nutznießer der neuen Lärmschutzmaßnahmen sei auf Aachener Gebiet der Stadtteil Verlautenheide-Quinx. Darüber hinaus werde der Ortsteil Broichweiden wegen des Ausbaus der A 4 mit einer Lärmschutzmaßnahme berücksichtigt. Der Beginn des Ausbauprojektes könne bereits im Herbst 2006 erfolgen, sodass eine Fertigstellung noch im Jahr 2010 möglich sei.

 

Der Vorsitzende, Herr Höfken, bedankt sich im Namen des Ausschusses für die anschauliche Vorstellung des Bauprojektes bei den Mitarbeitern des Landesbetriebes Straßenbau NRW.

 

Herr Schulz begrüßt die mit der Maßnahme verbundene Verbesserung des Verkehrsablaufes für die Aachener und die Reisenden. Er fragt als Bewohner des Stadtbezirkes Aachen-Haaren, welche Auswirkungen insbesondere auf die Wohngebiete Ravelsberg und Atzenbenden zu erwarten seien, da dort in der Vergangenheit bereits Bewohner Grundstücke zugunsten der Autobahn abgegeben hätten und der Lärmschutz dort ungenügend sei. Auf der Grundlage der Bundesverkehrszählung im Jahr 2005 dürften die bisherigen Grenzwerte überschritten werden. Es sei schwierig, den betroffenen Bürgern klar zu machen, dass Lärmschutzmaßnahmen für Broichweiden getroffen würden, für die stark belasteten Bereiche Ravelsberg und Atzenbenden aber nicht.

 

Auf die Frage des Herrn Schulz, ob nicht doch eine Möglichkeit zur Schaffung zusätzlicher Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen des Projektes gegeben sei, verweist Herr Jakobs auf eine entsprechende Verordnung des Bundes, die eindeutig festlege, wo Lärmschutz gemacht werden dürfe oder nicht. Danach seien für Neubauabschnitte im Rahmen der Vorsorge geringere Grenzwerte vorgesehen als für eine Lärmsanierung an bestehenden Abschnitten. Die Vorsorgekriterien könnten aber nur bis zum Beginn der Ortslage Haaren und nicht zum Bereich Ravelsberg geltend gemacht werden. Lediglich zwei oder drei Gebäude kämen dort für Lärmsanierung in Form von Schallschutzfenster in Frage. Entsprechende Angebote seien bisher aber nicht abgerufen worden. Die durch die Gesetzeslage in der Praxis entstehenden Diskrepanzen seien dem Bundesverkehrsministerium bekannt. Es gebe bereits politische Überlegungen, wie dies verbessert werden könnte. Wenn die Stadt Aachen und die betroffenen Bewohner einverstanden wären, ließe sich ein bestehender Lärmschutzwall auch heute schon erhöhen und damit die Situation verbessern. Auf die Frage des Herrn Schulz, ob eine Verschiebung der Grenze des Bauvorhabens möglich sei, antwortet Herr Jakobs, dass dies mit einer wesentlichen Änderung des Straßenkörpers einhergehen müsste und zur Zeit eine klare Festlegung bestehe.

 

Für die CDU-Fraktion begrüßt Frau Breuer das Projekt und bittet um möglichst anwohnergerechte Ausführung.

 

Auf Hinweis von Herrn März bestätigt Herr Jakobs, dass der Landesbetrieb nicht wagen würde, mit verkehrsbeeinträchtigenden Baumaßnahmen vor oder während der Weltreiterspiele zu beginnen. Ohnehin sei ein Baubeginn in 2006 lediglich in den Bereichen denkbar, in denen weder Grunderwerb nötig noch eine Störung zu erwarten sei. Er bestätigt außerdem die Vermutung des Herrn März, dass aufgrund der siebzehn parallel führenden Fahrstreifen nur ein gutes Navigationssystem die Orientierung erleichtern könne.

 

Auf die Frage von Frau Nacken, ob sich die Steigerung der Leistungsfähigkeit im Knoten quantifizieren lasse, verweist Herr Schmidt auf eine Simulation der RWTH Aachen, wonach sich die Reisezeit um 49,9 % verringern könnte. Außerdem ließe sich die Schadstoffbelastung durch Staureduzierung um ca. 14 bis 18 % verringern. Dabei handele es sich jedoch um theoretische Berechnungen, die sich nur unter Vorbehalt auf die Praxis übertragen ließen.

 

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