02.12.2015 - 5 Umgestaltung Marktplatz Brand und Umgebunghier:...

Beschluss:
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Beratung

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns begrüßt Frau Poth vom Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen und Herrn Dr. Ruckert vom Fachbereich Umwelt.

 

Frau Poth verweist auf die Vorlage und teilt mit, dass Herr Dr. Ruckert den Bereich der Grünflächen vorstellen werde. Das Gesamtkonzept sei der Bezirksvertretung Brand bekannt, da zurückblickend seit dem Jahre 2009 die Thematik behandelt werde. Zwischenzeitlich sei ein Teilabschnitt der Maßnahme „Ausbau der Marktstraße und Marktplatz“ realisiert worden. Die vorliegende Planung baue auf 3 Achsen auf, die Sichtbeziehung zur Kirche, das Gastroband und das Aktivitätenband. Der Brander Marktplatz sei das Herzstück des Bezirks.

Um allen Anforderungen an diesen Marktplatz gerecht zu werden, sei unter Berücksichtigung der bautechnischen Anforderungen an die zukünftige Belastung geplant worden. Das ursprünglich geplante Natursteinpflaster sei verworfen worden, da eine lange Belastbarkeit angezweifelt werden müsse.

Mit dem Architekturbüro Hermanns sei die Verlegung eines hochwertigen Plattenbelags (36x12x14 cm) im Fischgrätverband vereinbart worden. Die Linde und der Brander Stier auf dem Marktplatz erhielten als markante Elemente neue Einfassungen. Ein Leitsystem für Blinde und sehbehinderte Menschen werde geschaffen. Als neue Attraktion werde ein Brunnen am Ende des Gastrobandes gebaut. Hier sei noch keine abschließende Absprache mit dem Gebäudemanagement über die Brunnentechnik erfolgt. Dies werde zeitnah nachgeholt; in die Ausschreibung werde zunächst die Brunnenkammer aufgenommen. Die veranschlagten Kosten seien gedeckt.

Der umlaufende Randbereich werde mit Betonplatten belegt, wie sie bereits am Platz in der Jesuitenstraße verwendet worden sind. Einschließlich Fahrbahn werde mit einer Bauzeit von 8 Monaten gerechnet. Die veranschlagten Baukosten beliefen sich auf 2.565.280 Millionen €.

Sobald der Mobilitätsausschuss den Ausführungsbeschluss gefasst habe, werde die Veröffentlichung im Dezember 2015 stattfinden, so dass im Januar 2016 ein Submissionstermin festgesetzt werden könne. Der Baubeginn stehe in Abhängigkeit zur Fertigstellung der Turnhalle (Anfang April 2016), da die Baustellenzufahrt zum Hochbau berücksichtigt werden müsse.

 

Herr Dr. Ruckert geht auf die Planungen der Grünflächen ein. Der vorhandene Baumbestand in der Parkanlage solle weitgehend erhalten bleiben. Um die Eschenallee neu aufzubauen würden lediglich die Bäume in diesem Bereich gefällt, von denen viele bereits jetzt abgängig oder in ihrer Vitalität rückläufig seien. Es würden in der Bilanz mehr Bäume gepflanzt als gefällt; bei 48 Fällungen würden 80 Bäume neu gepflanzt. Im westlichen Teil des Aktivitätenbandes an der neuen Turnhalle werde ein Platz mit verschiedenen Bewegungsgeräten entstehen. Ein Basketballfeld werde angelegt und Bänke würden gesetzt. Auf dem Kleinspielfeld könne Fußball und Volleyball gespielt werden.

Herr Dr. Ruckert geht noch weiter auf die Neupflanzungen, den Standplatz des Brander Stiers und den Spielplatz ein und erklärt abschließend, dass insgesamt die Grün- und Spielanlage durch die Umgestaltung mit dem künftigen Wegesystem, den Aufenthaltsbereichen, den Spiel- und Sportangeboten und den neuen Anpflanzungen einladender, nutzungsfreundlicher und in Verbindung mit dem neuen Marktplatz als zentraler öffentlicher Begegnungsraum für Brand deutlich aufgewertet werde.

 

Ratsfrau Lürken von der CDU-BF berichtet, dass es bereits im Jahre 2007 einen fraktionsübergreifenden Antrag zur Umgestaltung des Marktplatzes gegeben habe. Der seinerzeitige Fachbereichsleiter Herr Wingenfeld habe neben der Neugestaltung des Marktplatzes die Rahmenplanung vorgeschlagen. Im Februar 2008 sei die Rahmenplanung durch den Planungsausschuss und die Bezirksvertretung Brand auf den Weg gebracht worden. Sie persönlich halte den vorliegenden Entwurf mit den Aktivitätsangeboten, den neuen Bäumen etc. für sehr gelungen. Das Ergebnis sei nur durch die Mitwirkung vieler Personen möglich geworden. So gelte ihr Dank der ehemaligen Dezernentin Frau Nacken, der Projektleiterin Frau Hens, dem Architekten Herrn Hermanns, dem ehemaligen Bezirksbürgermeister Herrn Henn und der früheren Bezirksamtsleiterin Frau Krott. Die Brunnenanlage sei ein wesentliches Element der Erneuerung und solle in den Beschluss mit aufgenommen werden. Die kalkulierte Bauzeit von 8 Monaten solle eingehalten werden, damit möglichst schon der Weihnachtsmarkt 2016 eventuell im Rahmen der Eröffnung wieder auf dem Marktplatz stattfinden könne.

Ratsfrau Lürken bedankt sich bei Frau Poth und Herrn Dr. Ruckert für ihr Engagement.

 

Herr Müller von der SPD-BF bedankt sich im Namen seiner Partei ebenfalls bei Frau Poth und den zuvor von Ratsfrau Lürken genannten Personen.

Auf Nachfrage des Herrn Müller erklärt Frau Poth, dass die favorisierten Betonsteine für die Platzfläche 14 cm stark seien und lediglich die Bettung mit 4 cm eingeplant werde.

 

Herr Müller richtet die Frage an Herrn Dr. Ruckert, ob die im Park stehende Baumkreuzanlage wieder mit Birken ergänzt werden kann, um den früheren Zustand wieder herzustellen.

Herr Dr. Ruckert teilt mit, dass dieses Baumkreuz ein Relikt aus der früheren Friedhofsnutzung sei. Dieses Kreuz sei jedoch nicht nur ein Baumkreuz, sondern auch eine Wegebeziehung gewesen. Er plädiere dafür, nicht an alten Strukturen festzuhalten, sondern sich an neue Bedingungen anzupassen.

 

Herr Müller schlägt vor, den Taxistand am derzeitigen Standort in der Freunder Landstraße zu belassen und nicht an den Marktplatz zu verlegen. Anstelle des im Plan verzeichneten Taxistands solle eine zeitlich unbefristete Ladezone (eingeschränktes Halteverbot) beschildert werden, um Anhalte– und Lademöglichkeiten in der Nähe der Geschäfte zu schaffen. Außerdem sollten die beiden Poller, die die Einfahrt vom Paul–Küpper-Platz in die Eschenallee unterbinden, um 1-2 Meter zurück verlegt werden, um die Ausfahrt aus dem Parkplatz und das Wenden an dieser Stelle zu erleichtern. Zwischen dem Nebeneingang zum Schulhof Marktschule und dem Weg entlang des Aktivitätenbandes der Parkanlage Eschenallee sollte ein kleiner Verbindungsweg mit einfachen Mitteln geschaffen werden. Dies könne zum Beispiel mit Trittsteinen gemacht werden.

 

Auf Nachfrage des Herrn Müller bestätigt Frau Poth, dass die Finanzierung des Brunnens gesichert sei. In dem Betrag von 2,565 Millionen € sei die Finanzierung des Brunnens mit 46.747,00 € für Brunnentechnik incl. Wasserreservoir, Umweltfilter und Regeltechnik enthalten. Zusätzlich sei ein Betrag von 16.000,00 € für das oberirdische Betonelement einkalkuliert.

 

Herr Hußmann von der GRÜNE-BF erkundigt sich nach der Möglichkeit, zusätzliche Fahrradbügel aufzustellen und begrüßt die Neupflanzung von 80 Bäumen.

 

Frau Poth hält die Montage von weiteren 10 Fahrradbügeln im Rahmen der Umbaumaßnahme für  ausführbar. Ein gesonderter Beschluss hierzu sei nicht erforderlich, da die Bezirksvertretung offensichtlich diesen erfüllbaren Wunsch habe.

 

Auf die Frage des Herrn Hußmann nach der WC-Anlage geht Herr Sanders ein. Zu Beginn der Planungen sei eine Toilettenanlage der Fa. JC-Decaux im Gespräch gewesen. Da die fragliche Anlage aber nicht barrierefrei war, sei die Überlegung im weiteren Planungsprozess nicht mehr konkret verfolgt worden. Stattdessen sei über eine Ertüchtigung der vorhandenen Anlage gesprochen worden. Die jetzige WC-Anlage werde vom städt. Gebäudemanagement unterhalten. Sowohl Unterhaltungs- als auch Ertüchtigungskosten müssten demnach aus dem städtischen Haushalt finanziert werden. Zwischenzeitlich gebe es einen neuen Vertrag zwischen der Stadt Aachen und einem Werbepartner über die hinterleuchtete Wirtschaftswerbung, der insgesamt 6 komfortable und behindertenfreundliche Toilettenanlagen für Aachen berücksichtige. 5 Anlagen seien für die Innenstadt verplant; 1 Anlage stehe zur Disposition. Da der Bedarf unzweifelhaft gegeben sei und die Stadt Aachen bei Verwendung der Vertragstoilette lediglich den Abriss der alten Anlage und die Vorbereitung der Fläche für die Neuinstallation übernehmen müsse, sei ein Beschluss im Sinne der Aufstellung einer Toilette durch den Werbevertragspartner die wirtschaftlich beste Lösung.

 

Ratsherr Blum von der FDP erinnert sich, wie seinerzeit die Rahmenplanung mit Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht wurde. Die Brander Bürgerinnen und Bürger könnten stolz auf die Planung sein, die seinerzeit vom Preisgericht und ihm favorisiert worden sei. Auf seine Frage, ob die abgebauten Spielgeräte wieder verwendet werden können, antwortet Herr Dr. Ruckert, dass die Spielgeräte teilweise aufgearbeitet wieder zum Einsatz kommen würden.

 

Herr Meyer von der CDU-BF verweist auf den Antrag der CDU-BF vom 14.01.2015 und fragt nach, ob interessierte Bürgerinnen und Bürger die zu entsorgenden Sträucher und Pflanzen abholen und weiter verwenden können.

Herr Dr. Ruckert sieht grundsätzlich hierin kein Problem; die Aktion sollte allerdings koordiniert werden. Er bittet um Beachtung der Brut- und Nistzeiten.

 

Herr Sanders berichtet über bereits mit dem Aachener Stadtbetrieb in dieser Sache geführte Gespräche. Demnach sei zu bedenken, dass die Qualität der Sträucher auf die Jahre gesehen gelitten habe. Dennoch seien einzelne Gewächse weiterhin verwendbar. Der Gartenbauverein Brand sei grundsätzlich bereit, die Maßnahme zu unterstützen.

 

Frau Poth schlägt vor, eine Woche vor dem Baubeginn die Aktion im Rahmen eines Spatenstichs durchzuführen. 

 

Frau Müller von der SPD-BF fragt nochmals nach dem Baumkreuz und ist der Meinung, dass hierdurch die Erinnerung an den damaligen Friedhof erhalten bleibt. Die nicht mehr benötigten Spielgeräte könnten zukünftig im Brander Feld im Bereich der Schagenstraße zur Verfügung gestellt werden.

 

Herr Dr. Ruckert ergänzt, dass über die im Baumbilanzplan dargestellten Fällungen keine weiteren Bäume entfernt werden sollen. Bei einem zukünftigen Wegfall eines Baumes könne eine Ersatzpflanzung erfolgen.

 

Ratsherr Palm ist erfreut über die Neugestaltung des Brander Marktplatzes auch im Hinblick darauf, dass die Haushaltslage der Stadt in den nächsten Jahren nicht besser werde. Da der Plattenbelag als größter Teil der Finanzierung zu sehen sei, geht seine Frage an Frau Poth, ob hierfür eine Ausschreibung erfolgen werde.

 

Frau Poth bestätigt, dass gerade die zu verwendenden Materialien Bestandteil der Ausschreibung seien. Das Projekt werde nach Beschlussfassung insgesamt ausgeschrieben. Die Materialien seien somit Bestandteil des Wettbewerbs und unterlägen der Preisgestaltung.

 

Auf Nachfrage des Herrn Auler erklärt Frau Poth, dass auf eine Beschichtung des Pflastermaterials verzichtet werde, da diese nicht dauerhaft aber kostenträchtig sei. Wegen der Planung einer möglichen Eröffnungsveranstaltung und des Weihnachtsmarkts bittet Frau Poth um Informationen zu Zeitpunkt und möglichem Standort, da in der Ausschreibung durchaus ein Zwischentermin festgelegt werden könne. 

 

Frau Pauli von der SPD-BF fragt nach, wo die Pflanzung der 39 Eschen geplant sei. Weiterhin habe ihre Fraktion seit langem für einen Fitnessparcour plädiert. Sie möchte wissen, ob die Art der Fitnessgeräte schon geplant sei oder ob man noch Elemente ergänzen oder ändern könne. Besonders junge Leute würden eine freiere Benutzung bevorzugen.

 

Herr Dr. Ruckert antwortet, dass der Großteil der Baumpflanzungen an der Eschenallee erfolgen solle. Es sei eine Eschenart gefunden worden, die robust und für den Standort geeignet sei. Im Bereich des Aktivitätenbandes werde der pflaumenblättrige Weißdorn und im Bereich des Gastrobandes würden Magnolien gepflanzt. Im weiteren Bereich der Parkanlage könnten noch andere Arten nach Wahl gepflanzt werden. Die schwerpunktmäßig auf Erwachsene abzielenden Bewegungsgeräte seien bereits festgelegt und in die Ausschreibung aufgenommen worden. Ergänzend dazu werde auf dem Spielplatz eine Reckstange mit verschiedenen Höhen vorgesehen.

 

Herr Bezirksbürgermeister Tillmanns hält fest, dass nun der Parkplatz zum Marktplatz umgewandelt werde und sich das Ergebnis sehen lassen könne. Er bedankt sich bei Frau Poth und Herrn Dr. Ruckert für den Vortrag und schließt sich dem Dank von Ratsfrau Lürken an alle Akteure an. Ergänzend solle noch eine Beleuchtung des Brander Stieres in den Beschluss aufgenommen werden. Sodann lässt er über den Beschlussvorschlag einschließlich der ergänzenden Anträge abstimmen.

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Beschluss:

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand beschließt die Ausführung der Grün- und Spielanlage am Marktplatz Brand gemäß Plan Nr. 2015-026-L1a. Sie beauftragt die Verwaltung mit den notwendigen Vorbereitungen zur Aufstellung einer automatischen Toilettenanlage durch den Vertragspartner der Stadt Aachen für hinterleuchtete Wirtschaftswerbung an der Stelle der heutigen stadteigenen Bedürfnisanstalt.

 

Die Bezirksvertretung Aachen-Brand empfiehlt dem Mobilitätsausschuss, den Ausführungsbeschluss für die Umgestaltung des Marktplatzes gem. Plan Nr. 2015-026-L1b einschließlich der Brunnenanlage am Beginn des Gastrobandes gem. Plan Nr.: 10-097-5-D-Brunnen und einer indirekten Beleuchtung des Brander Stieres zu fassen. Abweichend von der vorliegenden Planung soll der Taxistand nicht zum Marktplatz verlegt werden, sondern am aktuellen Standort in der Freunder Landstraße verbleiben. Stattdessen soll eine zeitlich unbefristete Ladezone (eingeschränktes Haltverbot) am Marktplatz eingerichtet werden.

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Abstimmungsergebnis: Einstimmig

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Anlagen zur Vorlage

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Anlagen

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